Nordkorea-Reisebericht

Reisezeit: August 2014  |  von Christian T

Nordkorea : Tag 1 - Ankunft mit Verbeugung

Beim Einchecken für den Flug nach Plöngjang (FNJ) konnten wir ein paar privilegierte Nordkoreaner beobachten, die stapelweise in Peking erworbene Flachbildfernseher als Gepäck aufgaben. Der Flug selbst mit einer alten Tupolev war doch rumpelig und für zwei von uns, die unter leichter Flugangst leiden, schon eine Erfahrung. Nicht nur, dass alles geklappert hat - der scheiß Vogel brauchte auch ewig, bis er die Reiseflughöhe erreicht hat. Weil mich eigentlich nur der Start fertig macht und ich mich sofort entspanne, sobald das Flugzeug oben ist, war diese verlängerte Startphase für mich natürlich nicht so schön. Unterwegs gab es einen Schluck (sic) Bier und einen kalten Burger, der aber recht vernünftig schmeckte.

Die Einreise verlief erstaunlich problemlos, unsere Handys durften wir behalten (was wohl seit Anfang 2013 möglich ist). Nur "Die Zeit", die einer von uns als Reiselektüre mitgebracht hatte, wurde vom aufmerksamen Grenzbeamten Seite für Seite nach kritischen Berichten über Nordkorea durchgeblättert. Ansonsten war auf dem Flughafen sehr wenig los - vermutlich hatte selbst Altenburg-Nobitz mehr traffic als FNJ.

Weil ich als einer der ersten durch war, wurde ich gleich von unseren beiden Reiseleitern (weiblich und männlich) erkannt und in bestem Deutsch gebeten, doch schon mal draußen zu warten. Beim Warten bemerkte ich erstmals die Anstecker mit den Konterfeis von Kim Il Sung und Kim Jong Il (gern auch beide zusammen), die alle, und ich meine wirklich ALLE Nordkoreaner auf der linken Brust tragen. Auf dem Weg zum Hotel stellte ich fest, dass die Stadt durchaus lebendig und nicht so ausgestorben wie vermutet ist: Kinder essen Eis, Autos fahren und Leute sowie ab und zu Pärchen sind zu Fuß unterwegs.

Wie jeder ausländische Besucher wurden auch wir erstmal zum "Großmonument Mansudae" gekarrt - den beiden irrsinnig großen Statuen des Großen Führers (Kim Il Sung, des Alten) und des Geliebten Führers (Kim Jong Il, des Sohnes). Den Wunsch unserer Reiseleiterin ("ich hoffe, ja ... dass bißchen Respekt zeigen ... und verbeugen, ok?") haben wir natürlich nicht abgeschlagen und uns artig verbeugt. Ein Problem hatten wir damit nicht. Schließlich waren wir nicht zur politischen Aufklärung gekommen, sondern, um das Land kennenzulernen. Dass Kim Jong Ils Statue einen Parker (sic) trägt, habe ich zunächst gar nicht bemerkt, deutet aber bereits die Bescheidenheit auch des Sohnes an.

Statuen von Nordkoreas Großer Führer und Gelieber Führer

Blick über Nordkoreas Hauptstadt Plöngjang (Skyline).

Blick aus dem Hotelzimmer.

Eines von vielen (notgedrungen) aus dem Bus geschossenen Fotos.

Eines von vielen (notgedrungen) aus dem Bus geschossenen Fotos.

Hernach sind wir ins Hotel Yanggakdo ("Schafsklöten", laut Reiseleiterin) eingecheckt und bis auf ein wenig Essen (das erste Mal Kimchi) und ein paar gepflegte Biere auf der abgehörten Stube ist nicht mehr viel passiert.

© Christian T, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach zweieinhalb Tagen Peking haben wir uns acht Tage Nordkorea angeschaut und nach einem Tag Zwischenstop in wiederum Peking noch Seoul und Busan in Südkorea.
Details:
Aufbruch: August 2014
Dauer: unbekannt
Heimkehr: August 2014
Reiseziele: China
Nordkorea
Südkorea
Der Autor
 
Christian T berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.