Wanna buy Madame???
Borneo: mehr Indonesien, weniger Malaysia: Gawai Dayak - Ureinwohner und ihre Sitten
Das Erntefestival der Dayak (=Gawai Dayak) war mein bisheriges persoenliches Highlight in Indonesien. Ich habe zwei Tage im Longhouse, das heisst in einem richtigen traditionellen Longhouse, welches keine Touri Attraktion sein soll, verbacht und dabei so einiges erlebt. Achja, fuer diejenigen die nicht gerade Asienwissenschaftler unter uns sind und auch noch nie auf Borneo waren: ein Longhouse ist das Haus in dem die Dayak (Ureinwohner Borneos) wohnen. Das Longhouse ist sehr lang (wie man sich denken kann!) und in diesem hier wohnen 27 Familien unter einem Dach. Tuer an Tuer. Vor den 27 Tueren der Wohnungen zieht sich eine Terasse von einem bis zum anderen Ende durch, die das "Gemeinschaftszimmer" der Familien darstellt. Alles ist aus Holz gebaut und als Schutz vor Eindringlingen oder Tieren ist das Haus auf Stelzen gebaut. Das Dorf namens "Ensaid Panjang" besteht also so zu sagen aus einem einzigen Longhouse.
Normalerweise sind die Doerfer der Dayak bekannt dafuer, dass es nur so von Schweinen wimmelt. Sie laufen ueberall frei im Dorf herum und insgeheim habe ich mich (als Schweineliebhaberin) schon auf die vielen Schweinchen gefreut. Dort angekommen, ist uns ziemlich gleich aufgefallen, dass nicht ein Schwein zu sehen war, nirgends....die Enttaeuschung war mir ins Gesicht geschrieben.
Allerdings konnten wir sie dann schon sehr bald hoeren.....quiiiiiiek!
Die Maenner waren gerade dabei alle abzuschlachten, fuer das grosse Fest am naechsten Tag.
Ich glaube das hier ist Mehlproduktion, bin mir dabei aber nicht ganz sicher aufgrund der sprachlichen Schwierigkeiten. Mit Indonesisch kommt man bei den Dayak nicht all zu weit, denn diese haben ihre eigene Sprache.
Gummibaeume: die Rinde wird angeritzt und die Gummifluessigkeit laeuft in den Auffangbehaelter und kann z.B. zum Schuhe reparieren benutzt werden.
Erfolglos! Wir haben den Wasserfall nicht gefunden und nach 2 Stunden Marsch und Daemmerung sind wir umgekehrt.
Die Familien des Longhouses versammeln sich auf der Veranda vor dem einzigen Fernseher des Hauses.
Unser Schlafplatz: Die freie Matte rechts ist mein "Bett". Ich habe mich mittlerweile daran gewoehnt auf dem Boden zu schlafen...
Mittagessen...beim Essen wurde zwischen Dayak (die meisten sind Christen, also essen sie Schweinefleisch) und Muslimen (essen kein Schweinefleisch) unterschieden und mir (als Vegetarierin) wurde geraten mich zu den Muslimen zu gesellen, denn dort waere ich -was die Auswahl betrifft- besser aufgehoben.
Allerdings gab es auch dort nur den weissen Reis, als einiges Gericht ohne Fleisch.
Mittlerweile habe ich mich auch daran gewoehnt. Denn West-Kalimantan ist nicht der optimalste Ort fuer Vegetarier (falls ich das nicht schon erwaehnt habe)
Das Fest beginnt....Im Hintergrund die selbstgewebten Ikats (so nennt man die Stoffe mit den Dayakmustern, welche von den Frauen noch auf traditionelle Art und Weise gewebt werden) der Frauen, welche zum Verkaufen aufgehangen wurden.
Im Vordergrund die Tanzgruppe des Festes in traditioneller Ikat-Kleidung
...und ein ganzes Glas Tuak (der traditionelle Reiswein der Dayak) auf ex...man kann nicht ablehnen. Jeder muss ran und zwar nicht nur einmal, sobald das Glas leer ist, wird aufgefuellt. Wenn man also etwas vom Fest mitbekommen moechte, sollte man sehr langsam trinken...
Die Opfergaben wandern von Tuer zu Tuer, um die Familien zu segnen und die Geister zu besaenftien, so dass die Ernte gut ausfaellt.
Einer der Eingaenge des Longhouses. Dieses Longhouse ist sehr niedrig, aber es gibt welche, die 5m ueber der Erde sein koennen und dann ist eine Treppe wie diese doch etwas furchteinfloessend.
Aufbruch: | 15.10.2008 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 21.09.2009 |
Thailand
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