(M)ein Traum wird wahr .... Weltreise!
Familienurlaub auf Niue
Seit Taiwan hüpfe ich nun durch den Südpazifik, bin maximal eine Woche an einem Ort, eher jedoch weniger, und fliege kreuz und quer zu den mikronesischen, melanesischen und polynesischen Inseln. Nun stehen jedoch zwei Wochen "Urlaub" an, mein Sohn kommt mich besuchen und wir werden ab dem 12.10. Niue erkunden, dabei aber den Erholungsaspekt in den Vordergrund stellen.
Mein Sohn hat sein Studium fast beendet, kurz vor dem Endspurt gibt es noch einmal eine Erholungsphase für ihn. Auch ich freue mich auf eine Erholungsphase, denn die Eindrücke der letzten Monate sind doch enorm. Niue, ca. 2.500 km von Neuseeland entfernt im Südpazifik, bietet sich als Erholungsort an, denn viel ist hier nicht zu tun oder sehen. In Alofi, der Haupt-"stadt", werden wir in einem Guesthouse wohnen. Kurzfristig wurden wir umgebucht, wohnen nun im Peleni´s Guesthouse. Es ist ok, aber nicht berauschend. Geckos laufen durchs Haus, vor dem Haus lungern Hunde herum und morgens wecken uns mehrere Hähne, die im Umfeld leben. Und die Internetverbindung ist eine Katastrophe. Aber das alles könnte uns wohl in jedem Guesthouse auf dieser Insel passieren.
Von Auckland aus fliegen wir am Samstag, 12.10., drei Stunden nach Niue, kommen aber wegen der Datumsgrenze, die wir überschreiten, einen Tag vor Abflug (also Freitag) an. Zweimal wöchentlich landet ein Airbus A 320 aus Auckland in Niue (Air Newzealand), geplant sind ab Winter weitere Verbindungen ab Samoa; dazu kommt alle 28 Tage ein Schiff, die Liloa. Dann ist kurzfristig etwas los im Ort, ansonsten ist es eher beschaulich. Nur noch knapp 1.500 Menschen leben auf Niue, dessen Umfang knapp über 60 km beträgt. 25.000 Niuaner leben in Neuseeland, sind dort wegen Arbeit oder den Folgen der Cyklone hingezogen. Entsprechend sieht es auf Niue aus, es stehen unzählig viele verfallene, aufgegebene Häuser auf der ganzen Insel. Interessant fand ich auch die Beerdigungskultur, Friedhöfe, wie wir sie kennen, gibt es nicht. Wer ein größeres Grundstück hat, beerdigt seine verstorbenen Angehörigen im Garten, ansonsten sind die Straßen sowohl innerorts, als auch mitten im Wald von Gräbern gesäumt.
Alofi bietet einen Supermarkt, einige kleine Geschäfte, ein Postoffice, zwei Banken ohne ATM, einige kleine Autovermietungen und einige Cafés und Restaurants. Öffnungszeiten werden zwar meist angegeben, aber haben keine verbindliche Wirkung. Es gibt einen überdachten Markt, der 2 x die Woche Betrieb haben sollte, aber in unseren zwei Wochen fand hier gar nichts statt.
Dafür erlebten wir einige gesellschaftliche Highlights der Saison: zunächst die Fishing-Competition, einen Hochseeangelwettbewerb, der über 4 Tage ging. Immer um 12.00 mittags kommen die Boote mit ihrem Fang in den Hafen (eine kleine Anlegestelle, die nur von Kleinbooten erreicht werden kann). Stolz präsentieren die Angler ihre Beute an der Waage, dabei sind für uns völlig unbekannte Fischarten zu sehen. Bei einer dieser Gelegenheit treffen wir auf Melanie, eine Deutsche, die ein Jahr in Neuseeland lebt und hier einen Tauchurlaub verbringt.
Dann folgen drei Feiertage in Folge, dazwischen ein Sonntag, soll heißen, außer den Feierlichkeiten ist alles tot und ruhig hier. Zwei Tage wird der Constitutionday (19.10.) begangen, der 39. ist es. Niue sieht sich selbst als unabhängigen Staat in freier Assoziierung mit Neuseeland und begeht die Selbständigkeit mit diesem Constitutionday.
Der erste Tag ist ein Volksfest, der Niue-Showday. Auf dem Gelände der Highschool finden fröhliche Wettbewerbe statt, Tauziehen, Schnelligkeitswettkämpfe im Kokosnussöl herstellen, Baumstammklettern etc. Auch die Miss Niue wird hier und heute gewählt. Am zweiten Tag gibt es die formellen Feiern, einen Gottesdienst und das Hissen der Flaggen. Dazu ist der Generalgouverneur aus Neuseeland angereist, der hier Queen Elizabeth II offiziell vertritt; er hat eine Delegation von Soldaten mitgebracht. Der Premierminister Toke Talagi und sein Kabinett sind anwesend, ganz staatsmännisch wird als Eskorte vorgefahren. Die örtlichen Pfadfinder sind zum Spalier angetreten, die niueische und die neuseeländische Nationalhymnen kommen aus der Konserve und die Flaggen werden gehisst. Dann gibt's Reden, hinterher ein gemütliches Beisammensein.
Der dritte Feiertag hat mit den vorherigen nichts zu tun, man feiert Nukai Peniamina´s Gedenktag. Er war einer der ersten Niueaner, der lesen und schreiben lernte und von seinem Volk dazu nach Samoa geschickt wurde. Er brachte aber auch 1846 die Christianisierung mit und so wird ihm jährlich gedacht.
Kein Feiertag, aber ein besonderer Tag, ist die Ankunft der Liloa. Das unter antiguanischer Flagge fahrende Schiff kommt alle 28 Tage und versorgt Niue mit allem, was notwendig ist. Von Flugzeugbenzin bis Kartoffelchips, von Zigaretten bis Milchshakes. Alles wird hier eingeführt, was sich auch entsprechend auf die Preise auswirkt. Eine Schachtel Zigaretten kostet z.B. 14 NZ $, das sind ca. 8.40 €! Tagelang werden die ausgehender Container an der Sir Robertson Wharf gestapelt, dann wird das Schiff 2 Tage be- und entladen. Dazu fährt eine Barke mit jeweils zwei Containern zwischen Schiff und Anleger, ein sehr mühseliges Unterfangen. Leider habe ich erst hier von dieser Schiffsverbindung erfahren, sonst hätte ich sicherlich eine Frachterfahrt von den Cookinseln oder nach Tonga eingebaut. Das Schiff kreist zwischen den Inseln im Südpazifik (www.matson.co.nz), leider ist der Fahrplan etwas umständlich zu lesen.
Tja, und die restliche Zeit sind die abenteuerlichsten Unterfangen Ausflüge zu den Walbeobachtungspunkten (die Wale sind aber schon weitergezogen, die Saison ist vorbei), der Besuch im Einkaufszentrum oder ein Abendessen beim Inder. Wir haben uns Fahrräder gemietet und kurven über die Insel. Die Strecken ziehen sich ganz ordentlich, insbesondere weil es sehr heiß ist und unterwegs nichts zu trinken gekauft werden kann. Einmal dachten wir, es würde Sinn machen, bei bedecktem Wetter einen Ausflug nach Avatele an den dortigen Strand zu machen, aber statt der Hitze kamen wir dreimal in heftige Regenschauer. Für drei Tage mieteten wir uns noch ein Auto, um dann auch noch die entlegenen Ecken zu sehen; es lohnt sich, denn es gibt schöne, aber abseits gelegene Seatracks, das sind Buschwege, die zu Strandabschnitten führen, an denen es Höhlen, Steilküsten oder auch mal einen Sandstrand zu finden gibt.
Wer auf Niue mit dem Auto oder Motorrad fahren möchte, benötigt dazu einen örtlichen Führerschein. Den gibt es bei der Polizeistation, die nur 100 m von unserem Guesthouse entfernt ist. Natürlich beantragen wir beide einen solchen, ist ja schließlich ein ungewöhnliches Souvenir. 22,50 NZ $ kostet jeder, leider kann er nicht sofort hergestellt werden, der Drucker funktioniert nicht. Wir sollen in zwei Tagen wiederkommen. Naja, auch zwei Tage später war´s noch nichts mit dem Führerschein, aber wir konnten ihn schon mal auf dem Bildschirm sehen. Mit dem nächsten Flugzeug sollte ein Ersatzteil kommen. Und so ging es weiter.... Bis jetzt haben wir ihn noch nicht....Nachtrag: er soll uns nach Hause nachgeschickt werden.
Mit uns im Guesthouse war zwischenzeitlich noch ein junges Pärchen aus Neuseeland; Lisa kommt aus Schweden und möchte gerne dorthin wieder zurück, Andy, ein Polizist, hat schon öfters Europa bereist und freut sich darauf, nach Schweden auszuwandern. Mit beiden verbrachten wir einige Abende zusammen, waren beim Inder essen und unterhielten uns nett.
Beeindruckt hat uns die Landschaft auf Niue. Die Straßen sind sehr schmal, kaum ist man aus Alofi raus, meint man, durch einen Urwald zu fahren. Der Bewuchs rechts und links von der Straße ist so dicht, dass man nur einige Meter in den Wald hineinschauen kann. Alles ist grün, in den unterschiedlichsten Tönungen. Zwischendurch laufen immer wieder wilde Hühner und insbesondere Hähne in buntem Federkleid über die Straße in den Wald, gelegentlich riecht und sieht man auch ein Hausschwein, die eher nach Wildschweinen aussehen. Eine einzige Kuh haben wir gesehen, die frei im Wald herumlief. An den unmöglichsten Stellen findet man Kirchen, weit und breit kein Dorf, dafür ein großer Tempel der Mormonen oder Zeugen Jehovas oder 7-Tages-Adventisten; die "anderen" gibt es auch noch.
Viele Kokospalmen gibt es, aber auch andere Baumarten im Inselinneren. Eine Tour über einen ca. 8 km langen Bushtrack machten wir auch, mein Sohn hatte Spaß daran, mal offroad zu fahren. Abgebrannte Waldflächen fanden wir viele, aber überall wächst schnell wieder etwas nach, dafür regnet es zu oft hier. Tiere gibt es dagegen kaum zu sehen, Kleingetier wie Eidechsen oder Geckos, mal einige Schmetterlinge, ganz selten mal ein Kakadu, der aufgescheucht davonfliegt. Dafür gibt es Millionen von Fliegen, die einen besonders an heißen Tagen malträtieren. So ist ein Strandaufenthalt auch kein Vergnügen, denn selbst dort sind die lästigen Viecher in Massen.
Und so lassen wir uns gerne am Whalewatching-Tomb-Point (er heisst deshalb so, weil hier auch einige Könige Niues bestattet sind) nieder und blicken aufs Meer, den Hafen und die Segelboote herab, die "auf Reede" außerhalb der Riffkette liegen. Aus Brasilien, Neuseeland, den USA kommen die Boote und bringen andere Gesichter nach Alofi. Da wir alles in Ruhe angehen lassen und auch schon mal was länger schlafen, sind die zwei Wochen hier auf Niue sehr schnell um. Freitag, den 25. Oktober geht's zurück, wegen der Datumsgrenze sind wir 3 Stunden später, aber am Samstag, wieder in Auckland. Dort haben mein Sohn und ich noch einen gemeinsamen Tag, dann fliegt er via Brisbane und Dubai zurück nach Düsseldorf.
Ein Blick auf den Anleger in Alofi; einen richtigen Hafen gibt es nicht, größere Schiffe - und dazu zählen bereits Segelboote - müssen auf Reede liegen.
Die "Crazy Uga Bar" lag gegenüber unseres Guesthouses und so besuchten wir sie des Öfteren; hier hat man einen schönen Blick auf den Anleger.
Alle 28 Tage kommt die Liloa und liegt vor Alofi auf Reede. Später sahen wir sie im Hafen von Auckland wieder
Der Hausfotograf des "Niue Star"; ihn trafen wir bei vielen Gelegenheiten und immer war er entsprechend des Anlasses gekleidet
Manche Grabsteine erzählen mit wenigen Worten eine vielschichtige Lebensgeschichte; hier wird der 97-jährige Verstorbene von seinen 31 Kindern und 3 Frauen betrauert
Mit diesem kleinen Flitzer fuhren wir drei Tage an die Orte, die für eine Fahrradtour zu weit weg waren. Ungewohnt: Automatikfahrzeug, Rechtssteuerung und Linksverkehr
Richtig schwimmen kann man auf Niue allerdings nur an ganz wenigen Stellen; der Strand ist oft felsig mit starken Strömungen und so kann man nur in den Pools baden, Löcher im Felsgestein
Aufbruch: | 06.06.2013 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 25.04.2014 |
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