Streifzüge durch das östliche Belgien

Reisezeit: Februar 2016  |  von Herbert S.

Eupen - Nispert, Stockem und Kettenis

Die Stadt hat noch einige weitere Sehenswürdigkeiten in eingemeindeten Vororten.

Nispert

Haus Nispert - auch Haus Fettweiß genannt - wurde 2623 erbaut und um die Mitte des 18. Jahrhunderts von dem Färber Goertz nach Plänen des Aachener Architekten Johann Joseph Couven (1701-1763) umgebaut und erweitert
Im Innern bemerkenswerte barocke Dekors und Stuckarbeiten sowie Wandmalereien. Auch die Gartenanlage in klassischem französischem Stil wurde von J. J. Couven entworfen. Von 1935 bis 1960 war das Gebäude ein Redemptoristen-Kloster.

Haus Fettweiß

Haus Fettweiß

Neben dem Haus Nispert steht die 'Nisperter Kapelle. Ihr eigentlicher Name ist St.-Johannes-Baptist-Enthauptungskapelle. Auch hier zeichnet für die Pläne wieder J.J. Couven verantwortlich, der 1746-1747 diese für die Eheleute Goertz-Fey baute. 1972-1975 wurde sie von der Nisperter „Interessengemeinschaft" restauriert.

Stockem

Die Burg Stockem wird bereits um die Mitte des 14. Jahrhunderts als Mittelpunkt der Herrschaft Stockem erwähnt. Zahlreiche Umbauten und Renovierungen haben die Anlage wesentlich verändert, so dass heute der Charakter einer Burg nicht mehr gegeben ist.
Diesen vermittelt evt. ein alter Stich

Die St.-Michaels-Kapelle wurde um 1700 erbaut. Von der ursprünglichen Inneneinrichtung ist nur noch der Barockaltar mit einer Michaelsfigur erhalten; die restliche Ausstattung wurde 1799, unter der französischen Herrschaft, öffentlich versteigert.

Kettenis

Das Wasserschloss Weims im eingemeindeten Kettenis ist im 14. Jahrhundert durch Teilung aus dem Rittergut Libermé entstanden. Es wird zuerst genannt im Jahre 1334. Im Jahre 1408 bringt Jüttgen von Liebernmyn ihrem Gemahl Johann von Weims dem das heutige Herrenhaus zu verdanken ist, das Lehen mit in die Ehe. Er ist es auch, von dem das Schloss den Namen „Weims“ erhält.
In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde der heutige Wohnturm - damals mit Zugbrücke - errichtet. Nach dem Dreißigjährigen Krieg. (1618-1648) erfolgten bedeutende Restaurierungen und Veränderungen im 18. Jahrhundert.
Heute kann man dort übernachten - bed & breakfast .- und auch reiten.

Das Schloß des eben erwähnte Ritterguts Libermé liegt ebenfalls im Ortsteil Kettenis. Die älteste überlieferte Erwähnung des heutigen Schlosses, das damals Lehensgut des Aachener Marienstifts war, stammt aus dem Jahr 1334. 1346 befand sich die damalige Burg im Besitz des Arnold von Libermé, dessen Familie ihren Namen nach dem Schloss erhielt, und bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts dort gelebt hat.
Wir haben in den 1970er Jahren in diesem Schloß exzellentes Essen in tollem Ambiente genossen. In den 1960er Jahren wurde Schloss Libermé renoviert und im Hauptgebäude ein Restaurant eingerichtet, bevor es 1995/1996 nach einem Besitzerwechsel erneut vollsaniert wurde. Seitdem dient es als Sitz eines Steuerberatungsunternehmens, eines Institutes für internationales Steuerrecht sowie für Kammermusikkonzerte.

Und noch ein Schloß gibt es im Ortsteil Kettenis: Schloß Thal
Es wurde im 18. Jahrhundert von Renier-François Grand Ry als Landsitz errichtet und ging im 19. und 20. Jahrhundert durch zahlreiche Besitzerhände. Dabei diente das Gebäude unter anderem als Alterssitz für Nonnen, Hotel-Restaurant, Ferienheim. Sogar eine Webereimanufaktur war ansässig.

Unglücklicherweise kann man alle drei Schlösse nur von außen besichtigen, es sei denn man nächtigt in der Wasserburg Weims.

© Herbert S., 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In der Region wohnend bekam ich die Neuerscheinung eines kleinen Führers mit obigem Namen geschenkt. Genug Anlaß, den genauen Beschreibungen des Autors zu folgen und diverse kleine architektonische Schätze aufzuspüren. Der Bericht ist eine Zusammenfassung mehrerer Tagesausflüge.
Details:
Aufbruch: Februar 2016
Dauer: unbekannt
Heimkehr: Februar 2016
Reiseziele: Belgien
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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