Quer durch die Anden in 180 Tagen
Peru: Valle Sagrado, Teil 2
17. und 18. Mai:
Mit dem Zug um 9 Uhr 30 konnten wir endlich aus Aguas Calientes weg und fuhren zurueck nach Ollanta. Wenn ihr uebrigens ein billiges Fruehstueck in Aguas Calientes sucht, geht in die Markthalle und kauft euch Kaffee und Kuchen.
Es war die richtige Entscheidung, dass wir uns die Ruinen von Ollantaytambo erst jetzt angesehen haben. Es war naemlich relativ ruhig.
Ollantaytambo wurde angeblich nie fertiggestellt, weil den Inkas der Einfall der Spanier dazwischenkam. Am beeindruckensten ist sicher der halbfertige Haupttempel, bei dem die Mauer aus 6 Meter hohen roetlichen Granitbloecken besteht. Diese Bloecke haben sie hoch oben aus den Bergen rausgeschlagen und dann irgendwie runter ins Tal, ueber den Fluss, und auf der anderen Seite wieder hochtransportiert, unglaublich!
Die kleinen Nippel an den Steinen halfen beim Transport und Anheben und wurden normalerweise am Ende weggeschliffen
Danach haben wir uns einen Transport in Richtung Pisaq gesucht, und sind bei den Minibussen neben der Markthalle fuendig geworden. Inklusive Umsteigen in Urubamba hat die Fahrt 3 Stunden gedauert und sage und schreibe 3 Soles gekostet! Das ist weniger als ein Euro. In Pisaq haben wir uns recht ordentliche Zimmer in der Hospedaje Beho genommen, und noch einen gemuetlichen Abend in Ulrikes Cafe an der Plaza verbracht. Rundherum wurden aber schon hektisch die Marktstaende aufgebaut, weil am naechsten Tag der grosse traditionelle Sonntagsmarkt stattfinden sollte.
Bevor wir uns aber am naechsten Tag in das Gewuehl gestuerzt haben, haben wir uns noch die Ruinen angesehen. Pisaq war nach Cusco naemlich eine der wichtigsten Staedte des Inkareiches und mit dem gesamten Valle Sagrado das landwirtschaftliche Zentrum. Wir waren etwas faul, und sind mit dem Taxi zum Eingang hochgefahren und sind den Weg in die Stadt runtergegangen. Die Terassen sind unglaublich gross, dort konnten wohl riesige Mengen von Lebensmitteln angebaut werden.
Die Ausdehnung der antiken Stadt ist gewaltig, sie zieht sich ueber den ganzen Berg. Mittlerweile konnten wir sogar schon erkennen, was die einzelnen Haeuser waren. So gibt es meistens ein einziges Haus mit runden perfekt gebauten Mauern, das ist der Sonnentempel. Alles, was nicht perfekt gebaut ist, ist nichts Religioeses, usw.
Als wir wieder in die Stadt kamen, war der Markt schon in vollem Gange. Insgesamt war er doch sehr viel touristischer als wir gedacht haben, und der traditionelle Markt eher klein. Es war aber trotzdem wieder interessant, was da alles verkauft wurde. Wirklich grausig wurde es, als eine alte Frau einen Schafkopf aus einem Sack rausholte, bei dem noch das Blut aus dem Hals getropft ist, und ihn interessiert begutachtete!
Natuerliche Farbstoffe, die zum Beispiel zum Faerben der Wolle verwendet werden. Das war uebrigens die Frau mit dem Schafkopf
Eine Besonderheit in Pisaq ist auch die Sonntgsmesse. die wird in Quechua gehalten und anstatt von Glockengelaeute wird da von traditionell gekleideten Ministranten auf grossen Hoernern geblasen. Immer wieder witzig, wie sich hier die Religionen vermischt haben.
Im Bus zurueck nach Cusco konnten wir nur Stehplaetze ergattern, und gestunken hats wie die Pest. Mit uns haben auch ein paar Englaender auf den Bus gewartet, was wir erst gemerkt haben, als einer "This is a queue" geschrien hat, als der Bus um die Ecke kam. Ist schon ein witziges Voelkchen, da auf der Insel.
Zurueck in Cusco, ab ins Hostel und unter die heisse Dusche, herrlich!
Aufbruch: | 06.01.2008 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 05.07.2008 |
Chile
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Peru
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