Marseille: das Musée Cantini
Musée Cantini und Musée Borely
Musée Cantini
Diese Nacht war die Umstellung auf Sommerzeit, so dass auch ich eigentlich zu spät aufstehe. Aber wir haben ja Urlaub! Aber wir schaffen den Absprung zeitig genug, um unser heutiges ‚Sparprogramm’ durchzuziehen, denn bis 13.00 haben die städtischen Muséen freien Eintritt. Das Musée Cantini finden wir recht schnell, es liegt in einer kleinen Seitenstraße - Rue Grignan - der Geschäftstr. Rue Paradis.
Die Räumlichkeiten des alten Herrenhauses sind bedeutend erweitert mit moderner Halle, in der aber für uns nicht so interessante Dinge ausgestellt sind. Auch die Sammlung mit Matisse, Dufy und Picasso ist nicht so umfangreich wie im Führer geschildert. Fotos darf man wieder keine manchen, so dass ich von Kokoschka das interessante Bild vom Hafen von Marseille nicht machen konnte (zwei tratschende Aufpass-Tanten saßen rum) – dafür haben sie in den anderen Räumlichkeiten nicht aufgepasst.
Raoul Dufy
zwei Bilder zu Estaque
http://www.artnet.de/k%C3%BCnstler/raoul-dufy/
Usine estaque
Terrasse estaque
Victor Brauner
Poichali 1946
Miro
Edouard Baldus
Papier albumine (erste Fotos)
Ca 1855 - Marseille port
Shoto Shimamoto
Sans titre 1965
Kazuo Shiraga
hierzu läuft im Museum ein Video, in dem der Künstler am Seil schwingend die Farbe pfundweise mit den Füßen auf die Leinwand bringt
Entsprechend sehen dann auch seine Bilder aus!
Sans titre 1987
Musee Chateau Borely
An der Haltestelle Vieux Port brauchen wir auf die Linie 83 – sie wird im Marco Polo als preiswerte Sightseeingslinie empfohlen – nicht lange warten. Diese bringt uns an Fonfon vorbei mit tollem Blick auf Chateau d’If ( es verkehrt immer noch kein Boot) bis zum Park von Prädominier, wo wir an der Haltestelle Parc de Borely aussteigen und die etwa 800 m bist zum Chateau Borely ( halb Straße halb Park) laufen.
Wir müsssen das Schloß einmal umrunden, um den Eingang zu finden. Auch hier dürfen wir kostenlos eintreten und sind überwältigt von der vielfältigen Sammlung und ihrer Präsentation
Stuckdecken mit abgehangenen Plastikdecken - Porzellan in Acrylglaszylindern/ -quadern mit facettierten Glasplatten, die ein gebrochenes Licht auf die Gegenstände werfen.
Im wahrsten Sinne umwerfend ist die Installation im Bad, wo Parfümfläschchen gezeigt werden, man aber trockenen Fußes in plätscherndem Wasser umhertritt.
Die eingerichteten Räume sind detailliert bechrieben
Esszimmer - man beachte den Leuchter, der als moderne Konstruktion aus 25 'abgesägten' Karaffen aus dem 19. Jh. besteht
Jugendstilabteilung im Borely
Eigentlich will ich durch einen Nordausgang Richtung Corbusier-Haus, den scheint es aber nicht zu geben und wir wollen einen Tee trinken. Das zum Schloß gehörende Café ist rappelevoll, hat gesalzenen Preise und lärmende Kinder, wir verziehen uns und finden am See ein lauschiges Plätzchen, zwar auch gut besucht aber ruhig und mit Blick auf den See im Park. Ulrike sieht einen Biber im See schwimmen, ist sich aber nicht ganz sicher. Später sehen wir mehrere im Kanal.