Was gehört bei einer Mehrtagestour ins Gepäck?
Bevor man auf eine mehrtägige Wanderung aufbricht, sollte man die richtige Ausrüstung im Rucksack verstauen.
Ein Trip in die malerische Provence oder in die italienischen Weinberge begeistert naturverbundene Aktivurlauber ebenso wie die Weite der amerikanischen Nationalparks. Um abwechslungsreiche Landschaften zu bestaunen, muss man jedoch nicht in die Ferne reisen. Auf Deutschlands beliebtesten Wanderwegen begegnen einem idyllische Bergwelten in der Oberlausitz oder ein violettes Blumenmeer in der Lüneburger Heide. Um die Natur in vollen Zügen zu genießen, entschließt sich der ein oder andere Wanderer, einen mehrtägigen Trip zu unternehmen. Damit fehlender Proviant, schmerzende Füße oder ärgerliche Kleinigkeiten der Tour nicht im Weg stehen, sollte man bereits beim Packen des Rucksacks durchdacht vorgehen.
Welche Kleidung darf bei einer Mehrtageswanderung nicht fehlen?
Grundsätzlich sollte man bedenken, dass sich die Packliste abhängig vom Wanderziel ändern kann. Das gilt für die benötigten Kleidungsstücke ebenso wie für die restliche Ausrüstung. Möchte man wie die rund 179.000 Pilger im Jahr 2021 den Jakobsweg entlanglaufen, braucht man andere Utensilien als bei einer Tour durch den Nationalpark Harz. Ob man wenige Stunden durch die Natur wandert oder mehrere Tage am Stück unterwegs ist – das Herzstück des Outfits sind bequeme Wanderschuhe. Im bergigen Gelände sind Wanderstiefel eine gute Wahl. Wer eher auf ebenen Strecken läuft, kann sich alternativ für Trailrunner entscheiden.
TIPP: Kehrt man bei mehrtägigen Wanderungen abends in eine Pension oder eine Wanderhütte ein, sollte man die Wanderschuhe gegen Haus- oder Hüttenschuhe austauschen, um die Füße zu entlasten.
Empfehlenswert sind bei einer mehrtägigen Wanderung ein bis zwei Funktionsshirts sowie ein wärmerer Fleecepullover. Abhängig vom erwarteten Klima kann es nicht schaden, eine zusätzliche Jacke einzupacken. Bei allen Kleidungsstücken ist auf eine geringe Packgröße und ein ebenso niedriges Gewicht zu achten. Als Beinkleid eignen sich eine Wanderhose mit Zipp-Off-Funktion sowie eine bequeme Jogginghose.
TIPP: Zwar wünscht man sich für seinen Ausflug in die Natur schönes Wetter, dennoch kann es den ein oder anderen Wolkenbruch geben. Ist man nicht vorbereitet, fällt der Outdoor-Spaß durch das Stimmungstief womöglich ins Wasser. Das kann verhindert werden, indem man Regenjacke oder Regencape sowie eine Regenhose auf die Gepäckliste setzt.
Neben den richtigen Schuhen und der Kleidung sind hochwertige Wandersocken ein Muss. Deren Material sollte stabil genug sein, damit die Reibung der Schuhe sie nicht beschädigt. Die Socken dürfen nicht zu eng sein, da sie ansonsten die Blutzirkulation in den Füßen beeinträchtigen. Zu locker sollten sie jedoch auch nicht sitzen, da dadurch schmerzhafte Blasen entstehen können. Mit feuchten oder gar nassen Socken sollte man nicht unterwegs sein. Dementsprechend gilt, lieber ein paar Wandersocken extra einpacken.
Ob man zusätzlich Mütze, Schal und Handschuhe braucht, um nicht zu frieren, hängt von der Jahreszeit und dem Ziel der Wanderung ab. Zu bedenken ist: Besonders in Bergregionen kann es auch in den warmen Monaten kühl werden. Will man auf den Watzmann oder gar die Zugspitze hinauf, sind wenigstens ein Tuch und ein dünnes Paar Handschuhe wichtige Bestandteile der Wanderkleidung.
Welche Ausrüstung empfiehlt sich bei mehrtägigen Wanderungen?
Neben der richtigen Bekleidung muss die Ausrüstung im Rucksack Platz finden. Für das eigene Wohlbefinden spielt der kleine Kulturbeutel mit:
- Reisezahnbürste,
- Minizahnpasta und
- anderen Hygieneartikeln
eine wichtige Rolle. Wer nicht schwer schleppen möchte, kann Duschgel und Shampoo durch ein kleines Stück feste Seife ersetzen und das Rasierzeug zu Hause lassen. Auch die Reiseapotheke sollte auf der Packliste für das Outdoor-Abenteuer stehen. Neben Pflastern, Sonnenschutzcreme und Schmerztabletten sind ein kleines Necessaire mit Nagelschere, Nagelfeile und Pinzette sowie ein Erste-Hilfe-Set sinnvoll. Um lästigen Allergiesymptomen wie einer juckenden Nase Einhalt zu gebieten, kann sich Schwarzkümmelöl eignen.
Das Wichtigste darf bei einer Mehrtageswanderung nicht fehlen, trotzdem sollte der Rucksack nicht zu schwer werden.
Beim Wandern ist es essenziell, ausreichend zu trinken. Daher sind Trinkflasche oder Trinkblase wichtige Bestandteile der Ausrüstung. Ebenso verhält es sich mit dem Proviant. Obstschalen und Verpackungsmüll können in kleinen Mülltüten leicht bis zum nächsten Mülleimer getragen werden. Vorwiegend bei Wanderungen durch unberührte Natur fehlt von denen jedoch jede Spur. Darum sollte man einplanen, den Müllbeutel für eine gewisse Zeit mit im Rucksack zu verstauen. Auch Toiletten sind nicht immer erreichbar, wenn man outdoor unterwegs ist. Wichtig sind im Gepäck daher Taschentücher und Toilettenpapier. Damit die Hinterlassenschaften anschließend nicht am Wegesrand liegen, empfiehlt es sich, einen Minihandspaten einzupacken. Mit diesem kann man sie leicht vergraben.
Bei Wanderungen abseits gut ausgeschilderter Wege helfen Wanderkarte und Kompass dabei, die Orientierung zu behalten. Zu den Utensilien, die vor allem bei Outdoor-Touren im Wald oder in den Bergen zum Einsatz kommen können, gehören Taschenlampe und Taschenmesser. Ebenso sollte man die Sonnenbrille nicht zu Hause vergessen. Um während der Tour tolle Urlaubsfotos zu machen, sind Hand- oder Handykamera ebenfalls gern gesehene Begleiter.
Bricht man zu einer Hüttentour auf, braucht man zusätzlich einen Hüttenschlafsack. Mit diesem liegt man oftmals in Mehrbettzimmern. Damit andere Wanderer die ersehnte Nachtruhe nicht stören, kann man Schlafmaske und Ohrenstöpsel einpacken. Wer lieber individuell übernachtet, nutzt ein leichtes Zelt sowie Isomatte und Schlafsack. Möchte man sich unterwegs selbst mit warmem Essen versorgen, müssen auch Campingkocher, Feuerzeug und Campinggeschirr mitgenommen werden.