Niederlande: Buntes Nachtleben in Amsterdam
Amsterdam ist generell eine sehr bunte und abwechslungsreiche Stadt und so hat selbstverständlich auch das Amsterdamer Nachtleben einiges zu bieten. Wir haben die besten Tipps, wo sich der Abend sehr gut starten lässt, welche Bars und Clubs im Laufe der Nacht besucht werden können und wo es auch dann noch weitergeht, wenn die meisten schon längst den Heimweg angetreten haben. Und ja, wir erklären auch, wie das mit den Coffee Shops funktioniert.
Die Stadt für Partytiger
Amsterdam mit seinen rund 900.000 Einwohnern gilt als echtes Paradies zum Party machen. Vor allem viele Briten statten der niederländischen Hauptstadt gerne einen Besuch ab, um hier ihr "Stag and Hen-Weekend" zu feiern. So wird auf der Insel der Junggesellenabschied bezeichnet.
Auch wenn die Stadtregierung seit Jahren plant, eine Korrektur dieses Images vorzunehmen und die Kultur sowie die Sehenswürdigkeiten noch mehr in den Vordergrund zu rücken, kommen viele einfach hier her, weil sie ein paar unbeschwerte Stunden oder Tage genießen und Dinge tun möchten, die so in ihrer Heimat nicht möglich sind. Dazu gehört für viele unter anderem auch, ein wenig Weed in einem der rund 170 Coffee Shops in Amsterdam zu rauchen.
Dennoch: Wer in der Stadt ist, sollte sie sich auch tagsüber ein wenig davon ansehen. Sehr entspannt möglich ist das beispielsweise im Rahmen einer Grachtenfahrt.
Im Coffee Shop die Regeln beachten
Für eine geschmeidige erste Coffee Shop Erfahrung ist es wichtig, sich ein wenig an die Etikette zu halten, die dort vorherrscht. Zu finden sind die lizenzierten Coffee Shops durch ein weiß-grünes Schild im Außenbereich. Nur dort oder in privater Umgebung ist es übrigens erlaubt, Cannabis zu rauchen. Im öffentlichen Raum ist der Konsum hingegen verboten.
Auch wenn die Atmosphäre in den Coffee Shops sehr gechillt ist, legt das Personal auch hier wert auf gutes Benehmen. Dazu gehört, sich nicht vorzudrängen und die Mitarbeiter mit Respekt zu behandeln. Zum guten Ton gehört es darüber hinaus auch, sich ein Getränk zu kaufen. Vorsicht: Alkohol ist in den Shops verboten. Am Besten ist es, sich eine Tasse Kaffee, Saft oder einfach Wasser zu kaufen und bei dieser Gelegenheit den Mitarbeitern die Fragen zum Thema Cannabis zu stellen, die einem am Herzen liegen.
In den Coffee Shops dürfen übrigens maximal fünf Gramm Gras pro Person und Tag verkauft werden. Wer mit dem Bauen von Joints so seine Mühe hat, kann sich auch einfach eine fertig gedrehte Tüte kaufen.
Doch auch wenn für viele die Coffee Shops einer der Hauptgründer für den Besuch der Stadt sind, hat das Amsterdamer Night Life noch wesentlich mehr Abwechslung und Unterhaltung zu bieten.
Der Leidseplein ist der ideale Startpunkt
Der Leidseplein ist ein beliebter Treffpunkt für den Start in den Abend. Von hier aus ist alles in Fußnähe zu erreichen: Kinos, Theater, das Casino sowie zahlreiche Clubs, Bars und Discos. Auch der bekannteste Coffee Shop Amsterdams "The Bulldog" ist hier zu finden.
Vor allem während der Sommermonate ist es möglich, hier im Freien in einem Lokal Platz zu nehmen, ein gutes Abendessen zu genießen und sich dabei von den Musikern, Jongleuren und Pantomimen unterhalten zu lassen. Diese freuen sich in weiterer Folge über ein kleines Trinkgeld für ihre Performance.
Wer daraufhin den Abend mit etwas Kultur beginnen möchte, sollte sich eine entsprechende Vorstellung im Theater Stadsschouwburg an der Ecke der Marnixstraat besuchen. Mit ein wenig Fantasie ist es für Deutschsprachige sehr gut möglich, die Bühnendialoge zu verstehen.
Etwas Lustiger geht es im Boom Chicago zu. Denn dort können die Besucher unter anderem Stand-Up Comedy, Sketche und Improvisationen zu allerlei gesellschaftlichen und sozialen Themen erleben. Das Boom Chicago an der Rozengracht 117 bietet regelmäßig auch Shows in englischer Sprache.
Wer hingegen lieber noch eine Tasse Kaffee im stilvollen Ambiente genießen möchte, bevor er sich endgültig dem Nachtleben hingibt, sollte lieber das berühmte Hotel American gegenüber der Stadsschouwburg besuchen.
Die Frage für viele Amsterdamer: Ins Paradiso oder ins De Melkweg?
Bei diesen beiden Locations handelt es sich um die beiden bekanntesten Poptempel der Stadt. Das Paradiso befindet sich an der Weteringsschans und ist in einer ehemaligen Kirche untergebracht, die um 1880 im neuromanischen Stil erbaut wurde. Zur Berühmtheit gelangte das Paradiso vor allem in den späteren 1960er-Jahren, als es von einer Gruppe Hippies besetzt wurde, die einen eigenen Club gründen wollten und im Zuge dessen die Kirche zum "kosmischen Entspannungszentrum Paradiso" verwandelten.
Heutzutage finden im Paradiso fast täglich Konzerte sowie andere kulturelle Aktivitäten statt. Etwa um Mitternacht starten dann die Opening DJs. Vor allem die Sets von Yellow Claw erfreuen sich bei den Amsterdamern großer Beliebtheit und prägen den Sound der Stadt.
Auch im De Melkweg gibt es täglich Konzerte, Fotoausstellungen sowie Theateraufführungen. In dem kulturellen Zentrum, das in einer alten Milchfabrik untergebracht ist, traten schon zahlreiche berühmte Künstler wie beispielsweise U2 oder die Foo Fighters auf.
Wer auf der Suche nach neuen Musiktrends ist, sollte hingegen dem Bitterzoet einen Besuch abstatten. Hier werden jeden Samstag auf der sogenannten "BBQ-Party" Tracks der unterschiedlichsten Genres gespielt. Von Amsterdamer Künstlern bis zu US-Westcoast-Rap ist hier alles dabei.
Um 5 Uhr ist Schluss in Amsterdam
Aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen schließen die meisten Clubs in Amsterdam um 5 Uhr in der Früh. Die meisten haben um diese Zeit ohnehin schon genug. Wer allerdings nach wie vor in Feierlaune ist, kann beispielsweise noch ins NYX gehen. Hier liegt der Fokus vor allem auf elektronischer Musik.
Die DJs in der Disco Dolly sind hingegen nicht so wählerisch und legen so ziemlich alles auf, was die Party bis 7 Uhr in der Früh am Laufen hält. Wer danach noch nicht genug hat, sollte sich rechtzeitig mit Leuten aus der Umgebung anfreunden. Denn die setzen die After Hours nämlich im Normalfall in ihren Privatwohnungen fort, wenn auch das Dolly und das NYX schließen müssen.