Tauchen abseits der Massen

Die besten nicht-touristischen Routen entlang der Südküste Europas | 27.09.2024  |  von Martin Gädeke

Die Küsten Süd-Europas bieten atemberaubende Möglichkeiten, die man nicht nur als Sonnenanbeter genießen kann, sondern auch als passionierter Taucher. Doch anstatt sich in überfüllte Touristengebiete zu begeben, gibt es viele versteckte, nicht-touristische Routen, die abenteuerliche und entspannende Tauchferien bieten – fernab der Massen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige der besten Tauchplätze ohne Menschenmengen, geben Tipps für Anfänger und erfahrene Taucher und erklären, wie man sich optimal auf einen Tauch-Roadtrip vorbereitet.

Die besten Tauchspots abseits der Massen: Detaillierte Einblicke

Taucher, die dem Massentourismus entfliehen wollen, finden entlang der südeuropäischen Küsten zahlreiche versteckte Orte, die nicht nur spektakuläre Unterwasserwelten, sondern auch eine entspannte, friedliche Atmosphäre bieten. Hier sind einige der besten Spots mit weiteren Details zu Anreise, Unterkunftskosten und praktischen Tipps für einen unvergesslichen Tauchurlaub.

Cabo de Gata, Spanien

  • Anreise: Das Naturschutzgebiet Cabo de Gata liegt in der Provinz Almería, etwa 3 Stunden Fahrt von Málaga entfernt. Alternativ kann man auch über den Flughafen Almería anreisen, der rund 45 Minuten entfernt ist. Die Straßen sind gut ausgebaut, was die Fahrt angenehm macht.
  • Kosten für Unterkünfte: In der Region gibt es verschiedene Unterkunftsmöglichkeiten, von charmanten ländlichen Ferienhäusern (ab etwa 50-70 Euro pro Nacht) bis hin zu gehobenen Boutique-Hotels, die bis zu 150 Euro kosten können. In den Sommermonaten sollte man frühzeitig buchen, da die Region bei Einheimischen durchaus beliebt ist.
  • Besondere Tipps für Taucher: Cabo de Gata ist bekannt für seine vulkanischen Felsformationen, die sich bis unter Wasser erstrecken. Die Sicht ist besonders klar, was es zu einem Paradies für Fotografen macht. Die Strände und Tauchplätze sind oft schwer zugänglich, daher empfiehlt es sich, ein Allradfahrzeug zu mieten, um die abgelegenen Spots zu erreichen.

Ustica, Italien

  • Anreise: Ustica liegt etwa 60 Kilometer nördlich von Palermo und ist nur per Fähre oder Schnellboot erreichbar. Die Überfahrt dauert ungefähr 1,5 bis 2 Stunden, und es gibt regelmäßige Verbindungen vom Hafen in Palermo.
  • Kosten für Unterkünfte: Da die Insel klein ist und nicht vom Massentourismus betroffen, sind die Preise für Unterkünfte recht moderat. Einfache Pensionen und B&Bs kosten ab 40 Euro pro Nacht, während gehobene Hotels oder private Villen um die 100-150 Euro pro Nacht kosten.
  • Besondere Tipps für Taucher: Ustica ist ein ausgewiesenes Meeresreservat, was bedeutet, dass die Unterwasserwelt besonders geschützt ist. Hier können Taucher eine unglaubliche Vielfalt an Fischen, Korallen und Höhlen erkunden. Für erfahrene Taucher sind die Unterwasserhöhlen und Canyons besonders faszinierend. Es ist ratsam, sich vorab über die Vorschriften im Reservat zu informieren, da in bestimmten Zonen strenge Schutzmaßnahmen gelten.

Paxos, Griechenland

  • Anreise: Die Insel Paxos ist von der größeren Insel Korfu aus erreichbar. Die Fahrt mit der Fähre dauert etwa 1 Stunde, und es gibt mehrere Verbindungen täglich. Korfu selbst ist gut über den internationalen Flughafen mit dem restlichen Europa verbunden.
  • Kosten für Unterkünfte: Paxos bietet eine Mischung aus luxuriösen Villen und einfachen Apartments. In der Hochsaison können die Preise für Apartments bei etwa 70 Euro pro Nacht beginnen, während Villen bis zu 200 Euro oder mehr kosten können. In der Nebensaison sind die Preise jedoch deutlich niedriger.
  • Besondere Tipps für Taucher: Die Tauchplätze rund um Paxos zeichnen sich durch beeindruckende Höhlen und Tunnel aus. Der „Blue Cave“ ist ein besonders bekannter Ort, wo das Licht auf spektakuläre Weise ins Wasser fällt und die Wände in ein tiefes Blau taucht. Die Insel hat zudem nur wenige Sandstrände, was bedeutet, dass das Wasser besonders klar und ungetrübt ist – ideal für Unterwasserfotografie und lange Tauchgänge.

Weitere nützliche Informationen für Tauchurlauber

  • Saison und Wetter: In allen genannten Regionen ist die beste Zeit zum Tauchen von Mai bis Oktober. Im Hochsommer (Juli und August) sind die Wassertemperaturen angenehm warm, aber auch die heißesten Monate an Land. Wer es ruhiger mag und Menschenmengen komplett meiden möchte, sollte die Nebensaison im Mai, Juni oder September ins Auge fassen.
  • Miete von Tauchgeräten: In allen genannten Gebieten gibt es gut ausgestattete Tauchzentren, die hochwertige Ausrüstung zu moderaten Preisen vermieten. Für Anfänger lohnt es sich, im Voraus einen Tauchkurs zu buchen, da dies oft günstigere Komplettpakete für Tauchgänge und Ausrüstung beinhaltet.
  • Kulturelle Highlights: Neben dem Tauchen bieten alle Regionen auch kulturelle und landschaftliche Höhepunkte. In Cabo de Gata locken beeindruckende Wanderwege, während Paxos durch seine charmanten Dörfer und Olivenhaine verzaubert. Ustica ist ideal für Reisende, die ein authentisches Stück Italien erleben möchten, fernab der Hektik der größeren Städte.

Diese Details machen die genannten Tauchspots nicht nur zu idealen Zielen für abenteuerlustige Taucher, sondern auch für diejenigen, die auf der Suche nach einem entspannten, naturnahen Urlaub sind.

Tipps für Anfänger und erfahrene Taucher

Ob du gerade erst mit dem Tauchen anfängst oder bereits erfahrener Taucher bist – hier sind einige Tipps, um dein Taucherlebnis sicher und angenehm zu gestalten:

Für Anfänger:

  • Nimm an einem Kurs teil: Bevor du dich ins offene Meer wagst, ist es essenziell, an einem zertifizierten Tauchkurs teilzunehmen. Das gibt dir nicht nur Sicherheit, sondern vermittelt auch das nötige Wissen über Ausrüstung und Sicherheitstechniken.
  • Langsam anfangen: Wähle anfänglich flachere Gewässer mit leichter Strömung. Dadurch kannst du dich an das Atmen unter Wasser und die Handhabung der Ausrüstung gewöhnen.

Für erfahrene Taucher:

  • Tiefe Gewässer erforschen: Wenn du bereits Erfahrung hast, kannst du dich an anspruchsvollere Tauchplätze wagen, die tiefer und abgelegener sind. Plane deine Tauchgänge im Voraus und nutze Karten, um versteckte Orte zu finden.
  • Ausrüstung doppelt prüfen: Vor jedem Tauchgang ist es wichtig, alle Teile deiner Ausrüstung gründlich zu überprüfen. Sicherheit hat oberste Priorität, vor allem in abgelegenen Gebieten, in denen es keine schnelle Hilfe gibt.

Die richtige Tauchausrüstung wählen

Die Wahl der richtigen Ausrüstung ist entscheidend für dein Taucherlebnis. Hier sind einige wichtige Faktoren, die du beachten solltest:

  • Anzug: Wähle einen Neoprenanzug, der zur Wassertemperatur passt. In Südeuropa reicht oft ein dünnerer Anzug, aber für tiefere Tauchgänge könnte ein dickerer nötig sein.
  • Flossen: Achte darauf, dass deine Flossen gut sitzen und bequem sind, da du sie über einen längeren Zeitraum tragen wirst.
  • Tauchcomputer: Ein zuverlässiger Tauchcomputer ist für erfahrene Taucher unerlässlich, um die Tiefe, Tauchzeit und Sicherheitsstopps zu überwachen.
  • Gewichte und Tarierweste: Stelle sicher, dass du das richtige Gewicht für deine Körpergröße und den Anzug hast, um perfekt ausbalanciert zu sein.

Für Anfänger empfiehlt es sich oft, Ausrüstung zu leihen, während erfahrene Taucher eventuell in ihre eigene hochwertige Ausrüstung investieren möchten.

Vorbereitung auf den Roadtrip: So packst du dein Auto richtig

Ein Taucheroadtrip entlang der Südküste Europas kann zu einem unvergesslichen Erlebnis werden, wenn du gut vorbereitet bist. Bei Bedarf können Sie ein Auto mieten. Die am besten geeigneten Autos sind möglicherweise geräumige Autos wie der VW Touran. Hier sind einige Tipps, um sicherzustellen, dass alles reibungslos abläuft:

Fahrzeugwartung: Bevor du aufbrichst, solltest du dein Auto gründlich überprüfen lassen. Beispielsweise müssen laut AUTODOС die Bremsen des VW Touran vor einer langen Fahrt überprüft werden, und auch alle anderen Systeme dürfen nicht vergessen werden. Dein Fahrzeug muss für die oft langen Strecken und möglicherweise anspruchsvollen Straßenverhältnisse in Küstennähe gerüstet sein.

Packen des Autos:

  • Verstaue die Tauchausrüstung sicher: Stelle sicher, dass deine Ausrüstung gut organisiert und sicher verstaut ist. Verwende Boxen oder spezielle Taschen, um Flossen, Neoprenanzüge und Masken getrennt zu halten.
  • Schweres nach unten: Achte darauf, schwere Gegenstände wie die Tauchflaschen unten im Kofferraum zu platzieren, um das Fahrzeuggewicht besser zu verteilen.
  • Platz für Campingausrüstung: Wenn du planst, unterwegs zu campen, sollten Zelt, Schlafsäcke und Kochutensilien ebenfalls einen festen Platz im Auto haben, um Chaos zu vermeiden.

Was tun bei einem Unfall außerhalb Deutschlands?
Falls du während deines Roadtrips in einen Unfall verwickelt wirst, ist es wichtig, sich mit den lokalen Verkehrsregeln vertraut zu machen und, falls nötig, deine Versicherungsgesellschaft zu kontaktieren, um Hilfe bei der Schadensabwicklung zu erhalten.

Fazit

Ein Roadtrip entlang der weniger frequentierten Küstenrouten Südeuropas bietet Tauchbegeisterten eine einzigartige Gelegenheit, die Unterwasserwelt abseits des Massentourismus zu erleben. Mit der richtigen Vorbereitung, der passenden Ausrüstung und einem gut gewarteten Fahrzeug steht dem Abenteuer nichts mehr im Wege. Tauche ein in das nächste unvergessliche Erlebnis, sei es in den geheimen Höhlen Griechenlands oder den Vulkanlandschaften Spaniens – fernab der üblichen Touristenpfade.

© Martin Gädeke, 2024
Der Autor
 
Martin Gädeke hat www.umdiewelt.de vor über 23 Jahren gegründet, ist aber nur einer von tausenden Aut­oren - und bei Weitem nicht der Aktivste. Dafür ist er für alles andere auf der Seite zuständig und immer für Dich erreichbar!
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