Arbeiten im Ausland
In Deutschland gibt es viele Arbeitnehmer, die davon träumen, im Ausland eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen. Allerdings ist es dabei nicht zwingend nötig, dass die Tätigkeit in einem fremden Land von Dauer ist.
In Form eines sogenannten Expats, die Abkürzung für Expatriate, arbeiten Menschen im Ausland, allerdings lediglich für einen begrenzten Zeitraum – danach kehren sie wieder in ihr Heimatland zurück. Dadurch entsteht der Vorteil, dass neue Kulturen entdeckt und spannende Karriereschritte gegangen werden können, ohne dass das gesamte verbleibende Berufsleben bereits vorbestimmt wird.
Diejenigen, die sich für das Arbeiten im Ausland interessieren, finden im folgenden Artikel wertvolle Tipps dazu, was bei dem Vorhaben zu beachten ist.
Abwägung der Karrierechancen
Im Bereich der Expatriation lässt sich grundsätzlich eine Unterscheidung in unterschiedliche Arten vornehmen. So besteht eine Entsendung darin, dass ein Unternehmen einen Mitarbeiter auf eigenen Wunsch zu einer ausländischen Zweigstelle für eine vorübergehende Tätigkeit schickt. Dieses Szenario zeigt sich als besonders angenehm, da nicht erst ein passender Job im Ausland gesucht werden muss.
Jedoch ist es auch durchaus möglich, dass die Initiative für die Arbeit im Ausland von dem Arbeitnehmer selbst ausgeht. Der Job als Expat wird daher von vielen Menschen auch genutzt, um eine berufliche Neuorientierung vorzunehmen. Ist dies der Fall, müssen sie im Ausland in Eigenregie eine passende neue Anstellung finden. Empfehlenswert ist es dann, nach ansprechenden Stellenangeboten in den gängigen Jobbörsen des Landes zu suchen.
Besuch des Wunschlandes
Bevor die finale Entscheidung getroffen wird, für eine gewisse Zeit im Ausland zu arbeiten, ist es überaus ratsam, einen Besuch des neuen potentiellen Arbeitgeberlandes vorzunehmen. Auf die typischen Unternehmungen und Tätigkeiten eines Touristen ist bei der Reise jedoch zu verzichten.
Vielmehr geht es darum, zu versuchen, sich einen realitätsnahen Eindruck darüber zu verschaffen, wie der Alltag und das Leben eines Expats in dem Land aussehen würden. Der Besuch bietet auch die Möglichkeit, wertvolle Insider-Infos zu erhalten, beispielsweise darüber, wie sich der zukünftige Arbeitsweg gestalten würde oder ob vor Ort noch viele andere Expats arbeiten.
Wichtig ist ebenfalls, sich über den lokalen Mietspiegel zu informieren, um besser einschätzen zu können, welche Lebenshaltungskosten durch das Expat-Gehalt gedeckt werden müssen.
Bürokratie
Ist die Entscheidung auf ein bestimmtes Land gefallen, gilt es noch, einen gewissen bürokratischen Aufwand zu bewältigen. Dazu gehört unter anderem, eine Verlängerung des Reisepasses vorzunehmen oder diesen gegebenenfalls neu zu beantragen.
Die Bearbeitungszeit einer solchen Beantragung kann unter Umständen einige Wochen oder sogar Monate in Anspruch nehmen. Daher ist es essentiell, den Antrag möglichst frühzeitig zu stellen. Daneben ist außerdem zu überprüfen, ob es noch anderweitige Dokumente gibt, die zu erneuern sind, wie etwa der Personalausweis oder der Führerschein.
Ein weiteres kritisches Thema ist Deine Krankenversicherung: die gesetzliche KV übernimmt im Ausland häufig nur ein Minimum der Kosten - denn bspw. kann es sein, dass Dich die Klinik im Ausland als teuren Privatpatienten verrechnet. Auch ein Rücktransport ist nicht drin. Reiseversicherungen hingegen haben eine sehr begrenzte Geltungsdauer, bei der Du die Länge Deines Aufenthalts ggf. auch nachweisen musst. Hier empfiehlt sich also eine Auslandskrankenversicherung, die Deine gesetzliche Versicherung ergänzt. Beachte dabei auch: fast alle derartigen Versicherungen, erwarten, dass Du die Versicherung vor der Abreise noch im Heimatland abschließt! Auch dies musst Du eventuell nachweisen können (etwa mit einem Flugticket), um die Kostenerstattung zu erhalten.
Lernen der Fremdsprache
Für zukünftige Expats führt kein Weg daran vorbei, die Sprache des neuen Arbeitgeberlandes zu lernen. Nur so wird sichergestellt, dass sich der Expat in seiner neuen Wahlheimat verständigen kann und die Integration in das alltägliche Leben vor Ort reibungslos gelingt.
Natürlich geht damit nicht einher, dass bereits ein perfektes Beherrschen der Fremdsprache nötig ist, wenn der neue Job angetreten wird. Allerdings sollten die wichtigsten Standardfragen und Sätze des Alltags bekannt sein.
Für das Erlernen der neuen Sprache stehen beispielsweise Abendkurse an der Volkshochschule zur Verfügung. Daneben existieren heutzutage jedoch auch zahlreiche Apps, mit denen die neue Sprache ganz bequem und ortsunabhängig erlernt werden kann.