Mit einem Opel Astra nach Istanbul
In zwei Wochen in die Türkei und wieder zurück:
4500 Kilometer durch 9 verschiedene Länder und über insgesamt 13 Grenzen. Aber natürlich nur, wenn uns in Bulgarien nicht die Karre geklaut wird!
Die Anfahrt
Wie wir auf diese Idee gekommen sind, möchte ich echt mal wissen. Letztlich haben wir die Reise wohl den Billigfliegern zu verdanken, die zwar mit Kampfpreisen locken, dann aber doch hoffen, dass man einen teureren Flug bucht.
Neeeee, nicht mit uns. Was die können, können wir schon lange! So ein Opel Astra hat ja schließlich auch einiges zu bieten, Liegesitze zum Beispiel und ein umfangreiches kaltes Buffet...
Von Passau aus geht's Richtung Süden, praktisch ohne Zwischenstopp. Über Österreich, Slowenien, Kroatien, Serbien, Mazedonien und Griechenland ging es stur geradeaus. Den direkteren Weg über Bulgarien haben wir verschmäht, weil es uns zum einen zu teuer erschien für nur 2 Tage (Einreisegebühren, etc.), und weil es doch gewisse Sicherheitsbedenken wegen des Autos gab. War vielleicht auch nicht so schlecht, man sollte einem Land mehr als nur 2 Tage zubilligen.
Nach 2200 Kilometern und 7 Ländern passieren wir die EU-Außengrenze und werden von den freundlichsten Zollbeamten der ganzen Reise in der Türkei begrüßt.
Die Höhepunkte der Fahrt sind schnell erzählt:
Belgrad: architektonisches Highlight, mit einer Vielzahl verschiedener Betonsorten wird hier eindrucksvoll demonstriert, was mit ein bisschen Phantasie und bösem Willen machbar ist. Hei, hat mein Herz frohlocket!
Sonnenaufgänge: wir waren definitiv zu schnell unterwegs, hatten leider nur einen. Aber der hat sich mal echt gelohnt. 6.14 Uhr, Serbien: eine Minute vor Sonnenaufgang dürfen wir die Grenze passieren, sehen noch die letzten Wegelagerer geschwind von der Straße huschen, nur vereinzelte, leicht zu umfahrende Baumstamm-Barrieren behindern noch die Fahrt.
Wir mussten gerade mal 15 Minuten warten, die Schlange der wartenden LKWs hingegen war (wir haben's überprüft) glatte 3 Kilometer lang. Das muss ein Spaß sein...
Sonnenaufgang direkt hinter der serbischen Grenze. Perfektes Timing, in diesem Land wird geraten, nur bei Tag zu fahren
Grenzen: nach so vielen Kilometern wünscht man sich schon mal eine freundlichere Begrüßung, ein Kaffee zum Beispiel wäre echt nicht schlecht. Aber nein, immer nur Forderungen und Anweisungen - auf die Dauer ist das nicht gerade einfallsreich.
An der Mazedonischen Grenze erwache ich genau in dem Moment aus tiefstem Schlaf, als der Grenzer durchs Fenster guckt. Erster Reflex eines Brillenträgers: Handschuhfach auf und Brille suchen. Noch halb schlafend ziehe ich um ein Haar Mio's Bärentöter-Dolch aus der Versenkung - das Gesicht des Grenzers hätte ich wirklich gern gesehen...
Und natürlich: Tataa, die erste Moschee!!!
Die erste nennenswerte Moschee, bei Tekirdag, direkt am Marmara-Meer, knappe 100 Kilometer vor Istanbul.
Aufbruch: | 03.04.2004 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 18.04.2004 |