Hausbooturlaub und Fischen in Irland 2001
Banagher über Shannonbridge nach Athlone
Irgendwie schon komisch. Zu Hause kommt man früh morgens nicht aus den Federn, aber hier in Irland saßen alle spätestens gegen 7.00 Uhr früh putzmunter und gutgelaunt am Frühstückstisch. Es gab wieder unseren " Nescafe ", die berühmte irische " Kerrygold-Butter ", Marmelade, Wurst und Käse aus heimischen Gefilden, und das schlabbrige irische Weißbrot.
Nach dem Frühstück fuhren wir natürlich wieder im Schlepptempo in Richtung Shannonbridge. Kaum hinter der Marina spürte ich einen heftigen Ruck durch die Rute. Es war der erste Hecht an diesem Tag der meinem angebotenen Köder nicht widerstehen konnte. Ab jetzt sollte es ein hervorragender Angeltag werden. Immer wieder schrie unser Neuling Pierre auf, weil er immer und immer wieder Seerosenfelder sah. Kurz vor Shannonbridge ankerten wir an einer geeigneten Stelle. Verblüffend nur war, dass der Anker sofort hielt. Es war eine kleine seichte Bucht, keine 2 Meter tief. Hier setzten wir uns in die Beiboote und fischten bis kurz nach Mittag in der Bucht. Hier fingen wir pro Person zw. 10 und 15 Hechte.
unser bestes Hechtrevier
Hape mit einem schönen Mädchen
Pierre mit einem Männchen
Jetzt hatten wir Hunger. Wir berieten uns kurz und beschlossen in Shannonbridge halt zu machen. Dort wurde zu Mittag gegessen und nach einer guten Stunde waren wir auch schon wieder auf dem Weg nach Athlone . Dies sollte unser heutiges Etappenziel sein. Wir wollten diesmal nicht schleppen und fuhren gemächlich nach Athlone . Unterhalb des Wehres machten wir am dortigen Anleger fest, setzten uns wieder in die Dinghis , und fischten, dass sich die Ruten nur so bogen.
Hier unterhalb des Wehres ist ein ideales Hechtgebiet. Das Becken mit seinem verkrauteten Untergrund gibt ideale Stellen für die Hechte her. Kaum ausgeworfen zeigte sich schon das erste Exemplar an der Oberfläche. Diesmal war Hape der erste glückliche Hechtfänger. Es sollten noch einige andere Exemplare die saubere irische Luft kennen lernen dürfen.
Gegen Abend wollten wir Athlone unsicher machen. Wir ließen unser Boot unterhalb der Schleuse und begaben uns in den Trubel der Stadt. Es musste irgendein Feiertag gewesen sein. Ich weiß jetzt nur nicht mehr welcher. Auf jeden Fall waren extrem viele Leute unterwegs. Aufgrund der warmen Tage waren viele Gastgärten geöffnet. Doch erst wollten wir unseren Hunger stillen. Auf der anderen Seite der Brücke fanden wir ganz versteckt ein Speiselokal, das ab sofort unser Lieblingslokal wurde. Ein 12 oz Filetsteak wurde dort serviert. Wir ließen es uns schmecken und wollten anschließend in ein Pub .
Nach dem Abendessen machten wir noch einen Verdauungsspaziergang und genossen einen wunderschönen Sonnenuntergang über Athlone .
Sunset bei Athlone (beim Wehr)
Jetzt war es aber an der Zeit um ein Pub zu suchen. Wieder über der Brücke stellten wir fest, dass es hier in Athlone einige gute Pubs gibt. Vom letzten Jahr kannten wir ja schon 2 Pubs . Nur noch 200 Meter vom Boot entfernt hörten wir ein Gelächter und Gekreische. Es kam aus dem Gastgarten von "Seans". Jeder mögliche Platz war mit mehr oder weniger Jugendlichen belegt. Die Tische waren randvoll mit leeren, halbleeren, halbvollen und vollen Gläser der irischen Köstlichkeiten. Zwei von uns suchten bzw. warteten dass irgendwo ein Platz frei werden würde, die anderen zwei sollten das erfrischende Nass besorgen. Überrascht waren wir, dass sich auch im inneren des Lokales die Menschenmassen stapelten. Irgendwann fanden wir dann doch noch einen Stehplatz.
Nach dem ertönen der "YOUR LAST ORDER PLEASE" Glocke, strömten alle die noch Durst hatten in das Lokal. Das Gedränge kann man sich da ja vorstellen. Auf jeden Fall standen wir alle vier an, um für jeden noch zwei oder drei Guinness zu bestellen. Die Gläser wurden dann mehr oder weniger schnell geleert - es war aber heute auch heiß gewesen. Gegen 01.00 Uhr gingen wir zum Boot zurück und fielen schlaftrunken in unsere Kojen.
Es war so ca. 3.00 Uhr morgens als Gü in meine Koje gesprungen kam und mich mit folgendem Kommentar weckte: "Steh auf, man hat unser Boot losgebunden"! Ich murmelte etwas unverständliches drehte mich um und wollte weiterschlafen. Da schoss es mir plötzlich durch den Kopf: "Was hat Gü gesagt?" Ich rannte wie von der Tarantel gestochen auf das Deck und schaute noch mit verschlafenen Augen dem Dilemma entgegen. Wir trieben schon ca. 300 m vom Anleger entfernt in dem nicht als befahrbar markiertem Bereich des Shannon. Kurz den Kopf geschüttelt um halbwegs klar zu werden startete ich die Maschine und da wir offensichtlich nicht auf Grund gelaufen waren steuerte ich das Boot wieder zum Anleger zurück. Nach erfolgreichem Anlegen bei Nacht sahen wir erst was passiert war. NEIN - es war nicht unser Fehler. Etliche Jugendliche die immer noch am Feiern und dementsprechend betrunken waren hatten unser Boot losgebunden. Am nächsten Tag sahen wir dann das ganze Ausmaß das einige dieser Jugendlichen angerichtet hatten. Im Wehr oberhalb der Schleuse befand sich ein Aalfangnetz. In diesem Netz hingen 3 Boote fest, die ebenfalls losgebunden wurden. Von anderen Booten wurde die Angelausrüstung gestohlen oder in den Shannon geworfen. Auf jeden Fall schwammen viele Utensilien die von Booten stammten auf dem Shannon umher.
Auf jeden Fall schlief keiner von uns mehr so richtig, denn schon beim kleinsten leisesten Geräusch schossen wir auf und schauten nach ob wir denn schon wieder losgebunden worden waren. Doch es konnte eigentlich nichts mehr passieren. Wir hatten das Boot extrem festgebunden und die Enden der Leinen zusätzlich noch auf dem Boot befestigt, so dass wenn man uns wieder losbinden wollte schon jemand aufs Boot hätte kommen müssen. Und davon wäre sicher jeder aufgewacht zumal sich ein vom Alkohol besäuselter Mensch sich sicher nicht lautlos hätte auf dem Boot bewegen können.
Aufbruch: | 19.05.2001 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 26.05.2001 |