NIUE - unbekanntes Naturparadies in der Südsee

Reisezeit: April / Mai 2005  |  von Stefan H.

Ein kleiner Reisebericht über die fast unbekannte Südseeinsel NIUE. Weit abseits ausgetretener Pfade liegt diese Inselrepublik, deren Natursehenswürdigkeiten absolut spektakulär sind. NIUE, "The Rock of Polynesia" ist durchzogen von Höhlen und Schluchten, umgeben von steilen Klippen und bietet Reste ursprüglichen tropischen Regenwalds. Die Insel liegt in einem unvorstellbar klaren Meer voller tropischer Fische. Dennoch gibt es dort nur sehr wenige Touristen...

Niue

NIUE - wo liegt denn das??? Dies waren die üblichen Reaktionen, wenn wir jemandem unsere Reisepläne erzählten. Hierzulande hat fast niemand jemals von der Insel Niue gehört. Doch dies war erst recht ein weiterer Ansporn, eine grosse Reise dorthin zu planen.

Küste bei Alofi

Küste bei Alofi

Seit ich vor vielen Jahren einen kurzen Bericht über Niue las, hatte mich diese abgelegene Insel begeistert. Über einen langen Zeitraum hinweg wurden umfangreiche Informationen gesammelt, denn in den Südsee-Reiseführern findet man nur wenige Seiten über Niue. Immerhin erfährt man, dass Niue "vielleicht die unberührteste Insel der Südsee" sei und dass man dort noch immer "seine eigenen Abenteuer suchen und finden" könne.

Niue liegt inmitten des Pazifiks, mit den Cook Islands, Tonga und Samoa als nächsten Nachbarn. Niue ist ein erhobenes Korallenatoll mit 259 Quadratkilometern Fläche und nur rund 1000 Einwohnern. So besteht die Insel aus steilen Klippen an der Küste und einem recht flachen Inselinneren. Die höchste Stelle liegt nur etwa 60m über dem Meeresspiegel. Die Insel ist umgeben von einem herrlich klaren Meer, das mit seiner Vielfalt an tropischen Fischen Taucher und Schnorchler aus aller Welt anlocken sollte. Dennoch ist Niue weitgehend unbekannt und nur sehr wenige Touristen verirren sich dorthin.

Motu

Motu

Im April 2005 ist es soweit - im Anschluss an einen Neuseelandaufenthalt fliegen wir von Auckland aus nach NIUE, auf die Insel unserer Träume. 30 Tage haben wir nun Zeit, diese faszinierende Insel intensiv zu erkunden.

Im Rahmen dieses kurzen Artikels müssen wir uns darauf beschränken, nur eine kleine Auswahl an Sehenswürdigkeiten und Erlebnissen zu schildern:

Wir betreten die Avaiki Cave durch den oberen Eingang und kraxeln durch eine grosse Halle mit alten Tropfsteinen hinunter zu einem mächtigen Portal am Meer. In einer Halbhöhle finden wir einen glasklaren Pool mit bunten tropischen Fischen, in dem wir herrlich schnorcheln können.

In der nahegelegenen Palaha Cave können wir - auf das Meer blickend - geniessen, wie das Licht der untergehenden Sonne den gewaltigen Hohlraum erhellt.

Palaha Cave

Palaha Cave

Bald wartet ein weiteres Highlight auf uns: der Togo Chasm. Wir wandern zunächst auf einem Pfad durch den Urwald und erblicken das Meer. Nun geht es hinab durch eine Märchenlandschaft aus total zerfurchten und zerrissenen, messerscharfen Spitzkarren. Kurz bevor wir die endlose Weite des blauen Pazifiks erreichen, führt uns eine stabile Holzleiter hinunter in den Togo Chasm, eine absolut einmalige Schlucht. Am Grund der Schlucht wachsen Kokospalmen im goldgelben Sandboden. Durch eine Höhle erreichen wir einen Ausgang zum Meer hin, wo die heranrollenden Brecher des Pazifiks ein grandioses Schauspiel bieten.

Togo Chasm

Togo Chasm

Wahre Leckerbissen für den Höhlenforscher sind die ausgedehnten Höhlen Ulupaka und Anatoloa, die jeweils mehrere hundert Meter lang sind. Durch geräumige Gänge und Hallen, aber auch kurze Engstellen passierend, kommen wir aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Unmengen von Tropfsteinen, regelrechte Tropfsteinwälder in allen erdenklichen Variationen schmücken diese Höhlen. Hier fühlen wir uns in die Vergangenheit zurückversetzt, denn in einer Höhle entdecken wir uralte Menschenknochen...

Ulupaka Cave

Ulupaka Cave

Einer unserer Lieblingsplätze wird der Matapa Chasm. Ein kurzer Pfad führt uns zu dieser einmalig schönen Schlucht, die zur Hälfte mit Wasser gefüllt ist. Da die Schlucht zum Meer hinaus durch einen riesigen Felsblock geschützt ist, können wir hier unabhängig von Ebbe und Flut hervorragend schnorcheln und die Vielfalt bunter tropischer Fische beobachten.

Matapa Chasm

Matapa Chasm

Ein weiterer unvergesslicher Trip ist der Ausflug zum Vaikona Chasm. Nach einer dreiviertel Stunde Wanderung durch den Dschungel erreichen wir einen kleinen Höhleneingang. Wir klettern schräg hinunter, dann geht es noch einige Meter an einem fest eingebauten Seil hinab - und stehen hier vor einem weiteren Naturwunder dieser unbekannten Insel. Vor unseren Füssen liegt ein tiefblauer See, der von Sonnenstrahlen erhellt wird, welche durch die grosse Schachtöffnung dieser Schlucht einfallen...

Viele weitere Sehenswürdigkeiten warten in Niue auf ihren Entdecker, wie z.B. die spektakulären Felsbögen der Arches of Talava, die Limu Pools, die schmale Schlucht des Anapala Chasm, der Kiesstrand Avatele Beach mit einer besonders grossen Auswahl an bunten tropischen Fischen, der Huvalu Forest, einer der wenigen noch existierenden Reste tropischen Regenwalds im Südpazifik, verschiedene Riffe mit sehr schönen Möglichkeiten zum Tauchen und Schnorcheln, und noch viele mehr.

Arches of Talava

Arches of Talava

Limu

Limu

© Stefan H., 2006
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 09.04.2005
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 09.05.2005
Reiseziele: Niue
Der Autor
 
Stefan H. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.