Mecklenburg-Vorpommern

Reisezeit: Juni 2006  |  von Peggy C.

Wir verbrachten zwei Wochen in Mecklenburg-Vorpommern. Eine Woche an der Seenplatte und eine Woche an der Ostsee.

Mecklenburger Seenplatte

1. Woche vom 2.6. bis zum 10.6.06

Schlösser, Seen und Kirchen

Freitag, 2.6.06

Wie wir uns das vorgestellt hatten, fuhren wir pünktlich um 9 Uhr los. Bis auf einen kleinen Stau kamen wir gut durch. Wir besuchten erst meinen Vater, übernachteten dort und fuhren Samstag zur Seenplatte weiter.

Mein Vater wohnt in Halberstadt, Sachsen-Anhalt, ungefähr eine Stunde von Goslar entfernt, am Fuße des Harzes.

Aus einer Zeitschrift wusste ich, dass in Halberstadt ein Musikstück mit Orgelpfeifen gespielt wird, das 639 Jahre dauern soll. Ein Ton wird über Jahre gespielt und erst dann wird wieder ein neuer Ton eingestellt. Nur dadurch ist es möglich, das Musikstück über diese vielen Jahre ertönen zu lassen. Dieser Orgelton ist in der Burchardi Kirche zu finden. Das Musikstück nennt sich "Organ2/As slow as possible" und wurde vom Amerikaner John Cage erdacht.

Die Kirche, Instrument und die Spielzeit von 639 Jahren stehen im engen Zusammenhang. Im Jahr 1361 wird in Halberstadt die erste, oder eine der ersten, wer weiß das schon so genau, Orgel der Welt, eine Blockwerksorgel, gebaut mit einer Tastatur, wie sie noch heute üblich ist. Diese Orgel stand im Dom und hatte zum ersten Mal eine Klaviatur mit zwölf Halbtonstufen pro Oktave. Noch heute wird das Schema dieser Klaviatur auf unseren Tasteninstrumenten gebraucht. Die Wiege der modernen Musik stand damit in Halberstadt. Das längste Musikstück wird in Halberstadts ältester Kirche auf der ersten modernen Orgel gespielt.

Eine nette Frau zeigte uns die Kirche, die ein Teil einer Klosteranlage ist und die in den letzten Jahren Stück für Stück restauriert wurde.

Für das Musikstück stehen momentan im Innenraum vier Orgelpfeifen, die diesen einen Ton spielen. Weil dieser Ton so eindringlich ist und die Nachbarn störte, muss ein Plexiglas-Kasten ihn eindämmen.

Zu DDR-Zeiten wurde die Kirche vielfach zweckentfremdet, zeitweise waren dort sogar Schweine untergebracht!

Um sich diese Kunst leisten zu können und die Kirche weiter zu erhalten, kann man für 1000 Euro einen eigenen Ton kaufen. Zum Dank wird eine Tafel in der Kirche angebracht. Wer mehr über dieses Projekt erfahren möchte, kann dieses auf der Webseite finden: www.john-cage.halberstadt.de

Wir blieben den Rest des Tages bei der Familie und hatten uns viel zu erzählen.

Samstag, 3.6.06

Weil Pfingsten bevorstand, kauften wir für das Wochenende in unserem Ferienhaus ein.

Dann machten wir uns auf den Weg nach Daschow in Mecklenburg-Vorpommern, in der Nähe von Plau am See.

Dort hatten wir über das Internet ein Haus gemietet: http://www.urlaub-in-daschow.de/

Leider regnete es fast ununterbrochen. Aber auf gut ausgebauten Landstraßen und durch hübsche Dörfer und Orte führte unsere angenehme Reise.

Drei Stunden später kamen wir am Haus an und der Regen hatte aufgehört.

Das Haus ist noch relativ neu und gut ausgestattet. Am besten gefiel uns der sogenannte Wellness-Bereich mit Whirl-Pool, Sauna, Dusche und Ruheliegen. Dazu gab es eine Musikanlage, Fernseher, DVD-Player und eine gut ausgestattete Küche. Kleinigkeiten, die mir im Haushalt fehlten, erhielt ich von der Besitzerin.

Wir wollten mit den Fahrrädern, die zum Haus gehörten, eine Runde drehen, aber es begann wieder zu regnen. Auch die Fahrradreifen waren nicht in Ordnung. So fuhren wir wieder zurück und nutzten stattdessen den Pool und die Sauna.

Daschow ist ein Dorf, das einst um ein Schloss gebaut wurde. Das Schloss beherbergt ein kleines Hotel und liegt idyllisch an einem See.

Weil es sehr ruhig war, konnte ich gleich gut schlafen.

Sonntag, 4.6.06

Leider früh wach geworden, weil es zu hell war. Zuhause bin ich das Schlafen im abgedunkelten Zimmer gewohnt, dort hingen nur helle Gardinen. Ich fragte die Hausbesitzerin, ob sie was zum Abdunkeln für mich habe. Sie gab mir nur zwei kleine Tischdecken, die ich dann ans Fenster anbrachte. Danach hatte ich mich ein wenig an die Helligkeit gewöhnt.

Gerne hätte ich draußen gefrühstückt, weil es sonnig war. Aber nachdem ich um den See gelaufen war, wurde es trübe und windig. Also frühstückten wir in der großen Küche.

Wir brachen zu einer Tour auf, die mit dem Besuch von Ludwigslust begann.

Ludwigslust ist ein größerer Ort, der wiederum um ein Schloss gebaut worden ist. Das Schloss ist im Besitz des Landes, deshalb war nur eine Etage für das Publikum geöffnet.
Der Eintritt betrug € 3,-. Was wir leider nicht wussten, für € 6,- bekommt man ein Kombi-Ticket. Es ist für 6 Monate und die Schlösser Ludwigslust, Güstrow und Schwerin gültig. Das lohnt sich!!!

Wir sahen uns die nicht sehr prunkvollen Räume an, die denen ähnelten, die wir bereits aus anderen Schlössern kannten. Überall hingen Bilder mit Personen, die das Haus bewohnt hatten. Alle waren sich sehr ähnlich aber nicht besonders hübsch und sahen nach Inzucht aus (was in früheren Jahren durchaus üblich war zum Erhalt der Dynastien).

Die goldenen Verzierungen und die Stuckarbeiten dieses Schlosses waren aus Pappmaché, wie sie heute noch in vielen Schlössern dieser Gegend zu finden sind. Aus Gründen der Sparsamkeit und wegen der besseren Haltbarkeit wurde Pappmaché dem richtigen Stuck vorgezogen.

Ludwigslust ist wunderschön. Vom Schloss aus geht man geradeaus auf die Kirche zu, die von weitem eher aussieht wie ein rosa Palast mit hohen Säulen. Innen verziert sie eine riesige halbrunde Kuppel, die wunderschön bemalt wurde und hinter der sich die Orgel verbirgt. Der Altar sieht eher wie ein festlicher Aufbau aus. Richtig anheimelnd wirkte diese Kirche für mich.

Zwischen Kirche und Schloss stehen im Halbkreis geduckte Fachwerkhäuser. Mitten durch den Ort fließt ein Kanal, an dem hübsche Häuser stehen. Alles wirkte auf mich malerisch und friedlich.

Auf dem Weg zurück nach Daschow besuchten wir noch drei Orte.

Erst hielten wir kurz in Neustadt-Glewe, um uns das Schloss und eine Burg anzusehen. Das Schloss wird als "Mercure Grand Hotel" geführt, die Burg ist noch im Wiederaufbau.

Dann hielten wir in Parchim mit seiner historischen Altstadt. Auf dem Schuhmarkt 7 gingen wir in ein Eiscafe im ältesten Haus des Ortes. Für einen Erdbeerbecher, Apfelstrudel, Milchkaffee und einen Milchshake zahlten wir nur 10 Euro. In Düsseldorf wäre dies sehr viel teurer gewesen.

Parchim hat viele Fachwerkhäuser und zwei schöne Kirchen, die aber geschlossen waren.

Nach einem kleinen Spaziergang durch den Ort fuhren wir weiter nach Lübz. Der Ort ist durch das "Lübzer Pils", das dort gebraut wird, in der ganzen Gegend bekannt. Auf Plakaten wird mit einem Leuchtturm geworben, den man im Ort aber nicht finden kann. Dafür aber zwei schöne Backstein-Türme.

Anschließend genossen wir in "unserem Haus" wieder Pool und Sauna.

Aus Halberstadt hatten wir von der Fa. Heine, die bereits seit 100 Jahren die "Halberstädter Würstchen" herstellt, sehr gutes Rinderfilet mitgebracht. Das habe ich mit diversen Beilagen zubereitet. Wir genossen unser Abendessen nach diesem schönen Tag.

Montag, 5.6.06

Nach dem Frühstück starteten wir unsere Rundtour im Klosterdorf Dobbertin.
Die Kirche in Dobbertin mit ihren zwei Kirchturmspitzen wurde gerade restauriert, deshalb konnten wir sie leider nicht besichtigen.

Die Diakonie hat dort eine Behinderteneinrichtung.

Wir fuhren weiter nach Sternberg, ein Ort auf einem Hügel mit altem Ortskern und riesiger Kirche, die schon von weitem sichtbar war. Der Ort ist von einer Stadtmauer umgeben und liegt idyllisch am See.

Güstrow war unser nächster Haltepunkt. Der Ort wird dominiert von einem Dom in Backsteingotik, zwei Kirchen und dem Schloss. Das Besondere im Dom ist eine Skulptur von Ernst Barlach (einem anerkannten Künstler), genannt "Der Schwebende". Das Schloss ist sehr prächtig mit einem schön angelegten Park.

Nächster Besichtigungsort war Krakow am See. Ein malerischer Ort mit alter Synagoge und kleiner Kirche, schönen Restaurants und Holzhäusern am See.

Auf dem Nachhauseweg hielten wir in Plau am See. Doch anstatt des Sees sahen wir nur einen Kanal mit vielen Booten und den alten Ortskern. Wir suchten ein Restaurant, fanden aber keines, das unseren Vorstellungen entsprach. So landeten wir kurz vor Daschow in einem griechischen Restaurant. Ich hatte Schweinefleisch vom Spieß mit einer Sahne-Champignonsauce. Das Essen war ganz okay, aber das Fleisch schmeckte nicht frisch.

Dienstag, 6. Juni 2006

Im Nachbardorf konnten wir Brötchen kaufen. Dort gab es noch einen richtigen "Tante-Emma-Laden". Weil das Wetter wechselhaft war, frühstückten wir wieder in der Küche.

Wir unternahmen erneut eine Schlössertour.

Im Ort Vollrathsruh sahen wir ein Schloss, das leider noch unsaniert und stark zerfallen war. Es benötigt eine Menge Geld und Aufwand, um es wieder im Glanz erstrahlen zu lassen.

Das nächste Schloss Ulrichshusen hat diese Phase bereits hinter sich. Es war 1987 bereits einmal abgebrannt, ist wunderschön wieder aufgebaut worden und beherbergt nun ein Hotel. Es ist einfach nur idyllisch mit See und herrlicher Landschaft.

Als nächstes besuchten wir Burg Schlitz. Auch dieses Schloss wurde zum Hotel umgebaut. Gleich nebenan war eine Kapelle und im Garten ein Jugendstilbrunnen mit drei Frauenfiguren. Obwohl dieses Gebäude wunderschön restauriert worden ist, wirkte es auf mich sehr kalt und unpersönlich.

Im Schloss Schossow wurde ich von einem freundlichen Auszubildenden durchs Haus geführt. Er zeigte mir den Wellnessbereich mit Schwimmbad, Wintergarten und den Weinkeller. Die Lage am See gefiel mir sehr, dort zu wohnen wäre mir aber zu teuer.

Das nächste Schloss unserer Tour war Basedow. Es stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist märchenhaft schön. Riesig groß, ganz in weiß mit terrakottafarbenen Steinen abgesetzt und unzähligen Türmchen. Eine Menge verschiedene Besitzer und Nutzungen hatte dieses Schloss bereits erlebt. Inzwischen soll es zwei Schweizern gehören, die es einfach nur privat nutzen wollen.

Das Dorf Basedow ist um das Schloss herum gebaut und wurde bereits mehrfach als schönstes Dorf ausgezeichnet. In der kleinen Kirche aus dem 13. Jahrhundert befindet sich eine riesige bunte Orgel, die eine ganze Seite des Raumes ausfüllt. Auch ist sie mit riesigem Altar, Taufbecken und Epitaphen ziemlich voll gestellt. Leider war dort wie auch bereits in anderen Kirchen das Fotografieren verboten.

In einer Scheune gab es ein Cafe, in dem uns aber zu viel los war.

Einige Meter weiter, direkt gegenüber vom Schloss, fanden wir in einer alten Schmiede "Maren´s Cafe". Wir bestellten Kaffee und Kuchen und setzten uns draußen vor das Haus mit Blick auf das Schloss. Das Cafe war sehr schön gestaltet, Altes war mit Praktischem verbunden worden. Die Chefin war uns gleich sehr sympathisch.

Mit einem Rest Kaffee setzte ich mich in einen blauen Holzstuhl, der so gebaut war, wie die Stühle die wir aus Nova Scotia/Kanada kannten. Dort machte ich es mir gemütlich. Kurze Zeit später kam "Maren" nach draußen und wir sprachen miteinander. Sie erzählte mir, dass ihr Mann diesen Stuhl hergestellt hat.

Ich fragte sie, ob das Cafe ihr gehören würde. Sie erzählte, dass das Gebäude der Gemeinde gehöre und sie das Cafe gepachtet habe.

Von ihr bekamen wir auch die Informationen über das Schloss, und dass Basedow bereits mehrfach zum schönsten Dorf in Meck-Pomm gewählt worden ist. Sie gab zu, dass sie gerne dort lebt.

Maren lebt dort meinen schon lange geträumten Traum, den ich in leicht geänderter Version noch immer träume.

Sie erzählte, dass es leider auch Menschen gibt, die ihr das Leben schwer machen. Kurz vor uns waren wohl Leute, die weder mit dem Kaffee noch mit dem Kuchen zufrieden waren. Wobei ich mir nicht vorstellen konnte, warum. Aber das sind die negativen Seiten dieses Jobs. Die muss man dann auch aushalten.

Unsere Rundreise endete in Teterow mit seiner schönen Altstadt. Die Hauptstraße wird von zwei Toren gesäumt. Etwas unschlüssig bei unserer Restaurantwahl landeten wir letztendlich in der "Pizzeria Bella Italia", die Schnitzel für 6,50 Euro anboten.

Mittwoch, 7. Juni 2006

Dieser Tag war ganz der Landeshauptstadt Schwerin gewidmet. Wir benötigten ungefähr eine Stunde Fahrzeit von Daschow nach Schwerin.

Das Wetter war ganz gut und die Fahrt sehr angenehm. Nach kurzer Suche fanden wir sogar einen kostenlosen Parkplatz.

Schwerin wird durch das Schloss dominiert. Es ist einmalig schön, riesig wie ein Märchenschloss mit einem Garten und direkt am See gelegen. Leider waren große Teile eingerüstet. Aber an so einem großen Schloss ist wohl immer Sanierungsbedarf.

Da im Schloss der Landtag beherbergt ist, war für das Publikum nur ein Teil als Museum freigegeben. Für 4 Euro Eintritt pro Person bekamen wir nur einen geringen Teil der Pracht zu sehen. Die Besichtigung einer kleinen Ausstellung von Meißner Porzellan war im Eintrittspreis inbegriffen.

Einfach wunderschön ist der angrenzende kleine Park mit Springbrunnen, Pavillon, Steinfiguren, kleinen Brücken, Bänken und dem Blick auf den See.

Direkt in Schlossnähe befand sich ein bedeutendes Museum und das Theater. Beides eindrucksvolle Gebäude. Auf dem Theatervorplatz hatte man eine Bühne und jede Menge Besucherplätze aufgebaut. Es wurde bereits geprobt für die Oper "La Traviata", die dort aufgeführt werden sollte.

Den Dom besuchten wir als nächstes. Er gleicht von außen den Kirchen wie man sie überall im Lande sieht. Von innen ist sie weiß mit bunten Farben abgesetzt, aber nicht ganz so prunkvoll. Durch seine Helle ist der Dom eine fast heitere Stätte.
In einem Bistro aßen wir ein sehr preiswertes Mittagessen.

Der Innenstadtbereich besteht aus wunderschönen alten Gebäuden in verschiedenen Stilrichtungen sowie einer langen Einkaufsstraße. In den Seitenstraßen befanden sich hübsche kleine Geschäfte, Restaurants, Cafes und Galerien.

In einem Eiscafe tranken wir Kaffee. Ein Schweriner setzte sich an unseren Tisch. Er war nicht sehr gesprächig. Erst als ich nachfragte, erzählte er, dass ihm Schwerin gefiele, er hier wohne aber in Hamburg arbeite. In Hamburg zu wohnen wäre ihm zu teuer.

Am frühen Abend fuhren wir zurück zu "unserem Haus".

Dort genossen wir mal wieder unsere "Wellness-Oase". Also Sauna, Whirlpool, Dusche und Entspannungsliegen.

Donnerstag, 8.6.06

Auch dieser Tag führte uns zu verschiedenen Schlössern. Die Besitzerin des Cafes in Basedow hatte uns die Schlösser, die zwischen Waren und Stavenhagen zu finden sind, empfohlen. So machten wir uns auf den Weg.

Doch zuerst erkundeten wir den Ort "Waren".

Wir hätten gerne mitten in der Altstadt geparkt. Aber weil alle Plätze kostenpflichtig waren, fuhren wir ein Stück aus der Innenstadt hinaus und parkten dort kostenlos.

Grundsätzlich würde ich allen Urlaubern in Mecklenburg-Vorpommern empfehlen, nicht in die Innenstädte oder Dörfer zu fahren, denn dann zahlen Sie eine Menge Parkgebühren. Kostenlos parkt man etwas abseits oder außerhalb in den Seitenstraßen.

Waren liegt wunderschön eingebettet zwischen drei Seen, von denen der bekannteste die Müritz sein dürfte. Die beiden anderen sind der Feisneck- und der Tiefwarensee. Der Stadthafen an der Müritz ist sehr schön angelegt mit Restaurants, Cafes und Hotels. Auch wohnen ein paar Glückliche direkt am See.

Es gibt viele kleine Geschäfte und es ist etwas quirliger als in anderen Städten, die wir bisher kennen lernten. Bei der großen Auswahl an Restaurants fiel uns die Wahl schwer. Wir aßen letztendlich in einer Metzgerei Hausmannskost.

Anschließend tranken wir im Biergarten des "Amboss", einer ehemaligen Schmiede, Honigbier und Holunderlimonade. Ein wahrlich idyllischer Ort.

Nach dieser Stärkung begannen wir die Schlössertour in Groß Plasten, einem Herrenhaus am See, das zur Nobelherberge umgebaut worden ist. Interessant wird dieses Haus durch die Nähe zu Waren.

Weiter fuhren wir zum Schloss Varchentin, das leider verfällt. Noch ist nicht sicher, was damit in Zukunft geschieht. Ein paar Leute waren in der Nähe des Schlosses, so vermuteten wir, dass eventuell mit der Renovierung begonnen wurde. Das Schloss sieht ein wenig wie eine Burg aus mit viereckigen Türmen. Ein riesiger Garten mit kleinem See gehörten dazu.

Im Dorf hielten wir am alten Pfarrhof, hinter dem in einem Hofladen Wurstwaren und andere Kleinigkeiten verkauft wurden. Wir kauften Reh-, Wildschweinwurst und Damwildschinken.

Am besten gefiel uns das Schloss Bredenfelde, weil es dem Märchen "Dornröschen" entsprungen sein könnte. Nur schade ist, dass kein See zum Schloss gehört.

Als wir ins Schloss eintraten, umgab uns sofort ein Zauber. Alles war so liebevoll gestaltet.

Wir fragten nach den Unterbringungsmöglichkeiten. Wir bekamen ein Prospekt und das Angebot, uns einfach alleine im Haus umzusehen. Das machten wir auch gerne.

Auf verschiedenen Etagen waren unterschiedlich große Appartements verteilt. Einige haben Zugang zu einer Terrasse. In einem der vorhandenen Aufenthaltsräume stand in der Mitte ein Kamin und alles war so liebevoll zurechtgemacht, dass ich am liebsten geblieben wäre. Auch der Turm wurde vermietet, besichtigen konnten wir ihn nicht.

Das nächste Schloss auf unserer Tour war Kittendorf. Es wurde vom selben Architekten gebaut wie Bredenfelde, war aber nicht so groß und prachtvoll. Auch dieses Schloss ist ein Luxushotel, was aber den Nachteil hat, dass es an einer befahrenen Straße liegt.

Ich frage mich, wie diese vielen Luxushotels nebeneinander existieren können. Gibt es noch so viele Menschen, die sich diese Unterkünfte leisten können? Und lassen sich diese Menschen auch noch weiterhin von dieser Wellness-Masche beeindrucken??

Der Tag neigte sich schon dem Ende zu.

In der Stadt Stavenhagen, in der Fritz Reuter gelebt hat, tranken wir noch etwas und machten uns dann auf den Heimweg.

Wir kauften noch etwas ein und sahen das Schild "Land Fleesensee", Das wollte ich mir gerne ansehen.

"Fleesensee" ist ein neu gebautes ganzes Dorf mit Appartements, Golfplatz, Schwimmbad und Einkaufsmöglichkeit.

Das ehemals alte Schloss Blücher beherbergt heute ein Luxushotel der Radisson Gruppe.

Wenn ich die Wahl zwischen all diesen Schlössern hätte, würde ich das Schloss Bredenfelde bevorzugen.

Freitag, 9. Juni 2006

An diesem Tag wollten wir einfach nur Relaxen. Aber es blieb bei diesem Gedanken. Denn wir radelten nach Plau am See. Mitten durch den Ort fließt die Elde. Eine blau gestrichene Hubbrücke und eine Schleuse sind dort die Hauptattraktionen.

Wenn man am Fluss entlangfährt, führt der Weg zum See (den wir bei unserem ersten Besuch nicht fanden). Wir stellten die Fahrräder ab und spazierten durch den Ort.

An der Hubbrücke fanden wir ein Restaurant, wo wir im Garten mit Blick auf die Elde zu Mittag aßen. Wir wählten Rigatoni mit grünem Spargel, Steinpilzen und Cocktailtomaten und Maräne (ein einheimischer Fisch) mit Kartoffeln. Es schmeckte uns sehr gut.

Wir versuchten vergeblich noch ein Stück um den See zu fahren, wurden aber gestoppt, da nur ein mooriger Weg weiterführte.

Wir gaben also auf und nachdem wir uns noch ein Eis gegessen hatten, fuhren wir zurück nach Daschow.

© Peggy C., 2006
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 02.06.2006
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 17.06.2006
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Peggy C. berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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