JAPAN ZUM ZWEITEN
2-monatiges Praktikum bei Minä Perhonen, einem ziemlich(...) bekannten Japanischen Designer
Ferien vor dem grossen Sturm
So, nun schaffe ich es doch noch mit den Reiseberichten. Es ist einfach zu verrückt, was hier mit mir passiert. Das muss einfach erzählt werden. Aber alles der Reihe nach...
Am 26. August bin ich also mit Mami und Ueli im Schlepptau zu meiner zweiten grossen Reise in mein geliebtes Japan aufgebrochen. Wie sehr habe ich mich darüber gefreut, dass ihr zwei mitgekommen seid und das Land, das mich nicht mehr loslässt kennen lernen wolltet. Es gibt doch nichts schöneres, als Eindrücke und Erlebnisse zu teilen mit gliebten Menschen. Nun denn, durch die Kontakte, die ich im letzen Jahr geknüpft habe hatten wir die Möglichkeit, in Kyoto während einer ganzen Woche in einem japanischen Haus mit Garten zu wohnen. Wobei zu erwähnen ist, dass wir ganz allein dort waren und tun und lassen konnten, was wir wollten. Es geht doch nichts über echte japanische Gastfreundschaft! Und abgesehen von der etwas harten Schlafweise (Mami du warst wirklich tapfer!) war unser Heim ein voller Erfolg. So haben wir uns von dort täglich aufgemacht und die wunderbare Stadt erkundet, die schönen Tempelanlagen und Steingärten, atemberaubende Bambuswälder, schöne alte Stadtteile.
Die restliche Zeit verbrachten wir mehr oder weniger mit der Nahrungssuche, die sich von spannend und erfüllend bis mühsam und anstrengend erwies. Es ist nicht immer leicht, ein passendes (was auch immer das heisst...) Resturant zu finden, obwohl es davon nur so wimmelt. Im Grossen und Ganzen sind wir einstimmig der Meinung, dass japanisches Essen ausgezeichnet ist, ein Topf Spaghetti zwischendurch aber unerlässlich ist. Geschweige denn ein reichhaltiges Frühstück mit gutem Brot. Und für Ueli könnte bei den Sushis ruhig der Reiskloss unter dem feinen Fisch weggelassen werden. Was für ein kulinarischer Tiefflieger
Nach einer eher ruhigen Woche waren wir also startklar für die grosse Stadt - Tokyo wartete auf uns. Und einmal mehr wurde die Stadt zu einem verrückten und beinahe unbeschreibbaren Erlebnis. Das muss man einfach selber erlebt haben, um nachvollziehen zu können, welche Gefühle diese Stadt in einem auslösen kann. Soooo gut. Die abertausenden Leute in der Metro, die wahnsinnigen Züge, die überwältigende Sicht auf die Stadt vom Mori Tower, die oberschrägen Teenager, die kitschigen Fotoautomaten, die hässlichen fetten Abfall-fressenden Krähen, die wie Spinnennetze aussehenden Strommaste, die verwunschenen Schreine inmitten einer lebhaften Strasse, die freundliche Bedienung in der Bäckerei... Und das ist ja nur ein Hauch von dem, was man hier entdecken kann. So waren wir täglich 10 Stunden auf den Beinen und haben die Stadt auf uns einwirken lassen, uns weiterhin mutig durch die diversen Speisekarten gegessen, einen der grössten Fischmärkte besucht (bei dem täglich 2500 Tonnen Fisch verkauft werden - kaum vorstellbar, dass es überhaupt noch einen Fisch in unseren Meeren geben sollte...) und uns auf die Suche nach Mt. Fuji gemacht.
Mami und Ueli waren für alles zu begeistern und haben sich erschreckend schnell an die einheimischen Gewohnheiten angepasst. Was zumindest dazu geführt haben muss, dass sie nach den zwei anstrengenden aber erfüllenden Wochen wieder ausgeruht und erholt nach Hause gereist sind...
Aufbruch: | 26.08.2006 |
Dauer: | 9 Wochen |
Heimkehr: | 29.10.2006 |