USA - PART TWO
Tag 32 / NYC: Bronx Walking Tour
Freitag, 27. April 2007
Freitag, morgens um 10 Uhr, machten sich 7 mutige Bleichgesichter zu Fuß bei strömendem Regen auf, unerschrocken das ursprüngliche New York, den Stadtteil 'THE BRONX', zu erkunden.
Unser Reiseleiter, Bernd Obermann, lebt seit mehreren Jahren mitten in Manhattan und arbeitet dort freiberuflich als Fotograf u.a. für die Zeitschrift Stern, New York Times, u.a.
Vom Treffpunkt Times Square ging es mit der Metro (U-Bahn) in die South Bronx.
Die Walking Tour beginnt...
Seit Anfang der 90-er Jahre sinkt die Verbrechensrate stetig, die ein Angebot wie die 'Bronx Walking Tour' überhaupt erst möglich macht. In den 1980er Jahren wären Touristen vermutlich schon bei der Anreise in der Metro auf der Höhe von Harlem überfallen worden; heute ist es durchaus möglich, sich mit ortskundiger Führung in der Bronx, diesem riesigen Stadtteil mit 1,3 Millionen Einwohnern vorwiegend hispanischer Herkunft, sicher zu bewegen. Vorausgesetzt man fotografiert keine Leute auf der Straße und vorausgesetzt man ist tagsüber unterwegs.
Die Bronx, einst Inbegriff von Mord und Totschlag, ist heute nur noch an einigen Ecken und vor allem nachts gefährlich, denn dann gehört die South Bronx nach wie vor den Gangs. An den Stellen, an denen wir waren, sah es ganz normal und friedlich aus. Es war sehr interessant einmal diese Tour gemacht zu haben, auch wenn der Wetter-Petrus nicht so richtig mitspielen wollte.
Es ging weiter mit dem Bus zum Gebäude des Bronx County Building bei der Prachtstraße Grand Concourse, hier befinden sich das Yankee Stadium und der Justizpalast.
Das in den 30er Jahren errichtete Justizgebäude ist literarischer Schauplatz in Tom Wolfes voluminösem New-York-Roman 'Fegefeuer der Eitelkeiten'.
Larry Kramer, der melancholische Unterstaatsanwalt lässt von seinem Dienstzimmer aus seinen Blick südwärts auf einen Park schweifen, in dem sich interessanterweise ein Heinrich-Heine-Denkmal befindet.
Das Heinrich-Heine-Denkmal hatte Elisabeth von Österreich ('Sissi') der Stadt Düsseldorf geschenkt, doch die Stadtväter machten sich nichts daraus und gaben es an die jüdische Gemeinde in New York weiter, die es eigentlich im Central Park aufstellen wollte. Nach der Abkehr Heines vom Judentum war die Gemeinde verärgert, weshalb das ungeliebte Denkmal schließlich in der Bronx aufgestellt wurde. Seit kurzem erstrahlt es wieder in ursprünglichem Weiß, nachdem ein Düsseldorfer Anwalt eine Reinigung gestiftet hat.
Nach einem Kaffee bei McDonalds am Yankee-Stadium ging es für uns mit der Metro Nr. 4 weiter. Diese Metrolinie verläuft als Hochbahn und die Fahrt war ein interessanter Sightseeing-Trip, etwa zehn Meter über der 'tristen Sargassosee der Bronx' (Zitat Tom Wolfe): Mietskasernen wechseln sich ab mit Hinterhöfen und billigen Straßenmärkten. Wer hier entlang der Metro lebt, ist arm.
Wer hingegen auf dem Woodlawn-Friedhof begraben ist, war meist reich. Der schönste 'Gottesacker' New Yorks liegt gleich um die Ecke an der Endstation der Metro. Hier haben und hatten die reichsten Familien der Stadt ihre Mausoleen, hier sind viele Berühmtheiten aus Politik, Kunst und Show-Business begraben. Wer die Jazz-Größen Miles Davis, Duke Ellington und Lionel Hampton verehrt, findet ihre Ruhestätten nur jeweils einen Steinwurf voneinander entfernt.
Nach einem kleinen Rundgang auf dem echt sehenswerten Friedhof, führte uns die Tour mit der Metro weiter zur Universität und anschließend nach Little Italy.
In Little Italy besuchten wir einen typisch italienischen Markt.
Hier werden sogar echte Havannas in einer Manufaktur von Hand gerollt, zugeschnitten und verpackt.
Beim Bronx Zoo, dem größten der fünf zoologischen Gärten New Yorks und mit Sicherheit einem der schönsten Tiergärten der Welt, endete nach fast 6 Stunden unsere Walking Tour.
Durch die vielen interessanten und lebhaften Geschichten von Bernd Obermann war die Tour sehr sehenswert und der sehr verregnete und kalte Tag wurde etwas aufgehellt.
(Quelle: www.salzburg.com)
Aufbruch: | 27.03.2007 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 30.04.2007 |