Süd-Vietnam von Saigon bis Hué

Reisezeit: August / September 2005  |  von Andreas W.

Rucksack-Trip mit dem Überlandbus

Süd-Vietnam 08/2005 bis 09/2005

Der Flug mit Etihad war günstig und angenehm, trotz langem Zwischenstopp in Abu Dhabi. Morgens in A. D. angekommen, stand uns ein komfortables Hotelzimmer im Capital Hotel Al Diar incl. 3 Mahlzeiten und incl. Transfers kostenlos zur Verfügung. Der Aufenthalt in A. D. war i. O., wenn man, wie wir, die Stadt nicht kennt. Die Märkte (Souks), die wir in der Hitze des Tages erkunden wollten, sind mittlerweile nach Bränden riesigen Baustellen gewichen, so dass wir per Taxi zur gut gekühlten Marina Mall (mit IKEA) und zum Heritage Village fuhren. Nachmittags wurde es dann doch zu heiß und wir verzogen uns ins Hotelzimmer. Der Rücktransfer fand dann, nicht wie angekündigt um 20°° Uhr, sondern schon um 19°° Uhr statt, was etwas Hektik aufkommen ließ.

Abu Dhabi

Abu Dhabi

Der Weiterflug über Bangkok nach Saigon war unspektakulär. Die Einreiseformalitäten am Immigation-Schalter erforderten dagegen etwas Geduld und Gelassenheit, da die Arrival/ Departure-Cards erst ausgefüllt werden mußten (auf anderen Asien-Flügen erhielten wir diese Zettel bereits im Flieger). In Ermangelung von Tischen und Stühlen war das Ausfüllen nur möglich auf dem Rücken des Partners, auf den Knien oder dem Hallenboden. Erst dann waren die unfreundlichen Uniformierten bereit, die Einreiseformalität zu vollziehen.

Vor dem Flughafen war es nicht leicht, ein Taxi für ca. 3-4 $ zu bekommen. Die meisten Fahrer verlangten erst mal um die 10 $ für die Fahrt ins Zentrum.

Das Bong Sen II war voll (30 $++, d. h. + 5% Servicecharge, + 10% Tax), das Indochina Hotel wollte uns ein kleines fensterloses Zimmer für 27 $ vermieten und erst im Huong Sen 2 haben wir dann für üppige 40 $ eingecheckt. Eine frühzeitige Reservierung macht doch Sinn.

Sehenswert ist in Saigon u. a. der Ben Than Market (tags und abends), der Bin Thay Market in Chinatown und die Gegend rund um das Rex Hotel und die City Hall. Wir taten uns das War Museum (für 10.000 Dong pro Pers.) an und verzogen uns dann in den Schatten des netten Stadtparks. Hier unterhielten wir uns längere Zeit mit einem freundlichen Vietnamesen, dessen Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland nach der Wende nicht verlängert wurde.

Park in Saigon

Park in Saigon

Bei Hanh Cafe, was es in fast jeder größeren Stadt gibt, kauften wir für den Überlandbus 2 Open Tour Tickets für je 16 $. Damit war die Fahrt Saigon nach Hue nonstopp oder in Etappen geregelt.

Es macht Spaß, abends bei erträglichen Temperaturen durch die überschaubare Innenstadt zu schlendern. Hier herrscht bei weitem nicht die Hektik und die drückende Hitze, wie z. B. in Bangkok, und es finden sich unzählige Restaurants und Bars, in denen man teilweise auch draußen sitzen kann. Ein Abstecher zum Fluß lohnt allemal. Hier finden sich nicht nur junge Vietnamesen vor der Kulisse der schön beleuchteten Restaurantschiffe zum Schmusen ein.

Restaurantschiff

Restaurantschiff

Nach 2 Nächten in Saigon ging der Trip Richtung Norden bei Hanh Cafe 7:45 Uhr (tatsächlich 8:30 Uhr) mit dem voll besetzen Bus los. Gegen 13:00 Uhr waren wir nach einer kurzen Pause (Toilettenbesuch und leckeres Baguette für 7.000 Dong an einem Straßenstand) in Mui Ne und wir ließen uns direkt vor dem Seabrise Resort (Reihenbungalow für 30 $ pro Nacht) absetzen. Die Anlage ist nicht groß und in der unmittelbaren Umgebung ist nichts los, aber sie hat saubere geräumige Bungalows und nette begrünte Außenanlagen direkt am Strand.

Am nächsten Tag machten wir für recht üppige 20 $ eine Halbtagestour mit einem alten US-Jeep in die Umgebung von Mui Ne. Der junge Fahrer brachte uns zu einem Flußlauf mit Mini-Wasserfall, zur sehnswerten Sandsteinkathedrale, zu einem ärmlichen aber malerischen Fischerdorf und zur Sanddüne von Mui Ne, auf der man von Kindern bedrängt wird, gegen eine Leihgebühr mit einer stabilen Plastikfolie die Düne herunter zu rutschen.

Dünen bei Mui Ne

Dünen bei Mui Ne

Für den nächsten Tag ließen wir den freundlichen jungen Mann an der Rezeption des Seabrise Resort bei Hanh Cafe anrufen und unsere Weiterfahrt nach Nha Trang am kommenden Tag ankündigen. Das Zusteigen in den Bus direkt vor dem Resort klappte reibungslos.

In Nha Trang hielt der Bus nicht etwa vor dem Hanh Cafe, sondern vor einem Hotel an der südöstlichen Hauptstraße, dem lauten Strandboulevard. Den in den Bus gestiegenen Hotelschleppern gingen wir schnell aus dem Weg, denn hier wollten wir dann doch nicht übernachten, und leisteten uns nach einem Blick auf den Stadtplan und unsere vollen Rucksäcke ein Taxi zum Sea View Hotel im Zentrum.
In der näheren Umgebung des Hotels finden sich zahlreiche gute und preiswerte Restaurants für Frühstück, Lunch und Dinner, z. B. das Truc Linh. In den meisten Hotels, die wir besucht haben, gab es kein Frühstück. Im Sunflower Travel buchten wir eine Tagestour Countryside für den nächsten Tag. Hier erfuhren wir auch, dass es nördlich von Nha Trang eine nette Bungalowanlage mit tollem Strand gibt (später mehr davon).

Am Nachmittag waren wir so tollkühn, ein Moped für 4 $ zu mieten und uns in den mehr als chaotischen Straßenverkehr zu stürzen. (Beim links Abbiegen nie anhalten, sondern stur quer durch die entgegenkommenden Mopedhorden weiterfahren !) Wir kamen dann doch unbeschadet zum großen Cho Dam Market ("Original"-Zippos für 2,50 EUR), dem White Buddha, den Chong Rocks mit alten Haus, der Pagode Po Nagar und dem weniger interessanten Hafen im Süden.

Nha Trang (Nord)

Nha Trang (Nord)

Bei einem abendlichen Spaziergang an der Strandpromenade zwischen etlichen Pärchen, gönnten wir uns in der Strandbar des noblen Sailing Clubs einen Drink. Die gepolsterten Stühle und die Atmosphäre direkt am Strand waren ganz angenehm, aber für den Preis der beiden Drinks hätten wir auch fast eine günstige Hotelübernachtung bekommen.

Die absolut empfehlenswerte Tagestour Countryside für 800.000 Dong führte uns mit Fahrer und Guide in die Umgebung von Nha Trang zu kleinen Manufakturen, in denen Räucherstäbchen, Keramik, Reisstrohmatten, Strohhüte oder Reisfladen meist im Familienbetrieb hergestellt wurden. Zum Abschluß hatten wir Einblick in einen recht überfüllten privaten Kindergarten, in dem die Erzieherin meist mit Naturalien von den Eltern bezahlt wird und in dem die Kinder nicht oft genug die Digitalfotos von sich ansehen konnten. Zum Schluß gab es ein leckeres Essen in einem kleinen Restaurant am Fluß.

Zuerst hielten wir die Kosten für die Fahrt für zu hoch, aber an jeder Station drückte unser Guide den Leuten ein paar Scheine in die Hand, so dass die in der Regel für 1 $ pro Tag arbeitenden Männer und Frauen von uns Touris direkt profitieren konnten.

Am nächsten Tag ließen wir uns nach einem guten Frühstück bei PADI in ca. 1 Stunde für 250.000 Dong Richtung Norden, vorbei an Shrimpfarmen, Salzbecken und der hügeligen Landschaft, ca. 50 km zum Paradise Resort fahren.

Paradise Beach

Paradise Beach

Im Paradise blieben wir für 3 Nächte für 18 $ pro Nacht (Vollpension !, für 2 Personen) in einem großen komfortablen Bungalow. Ein älterer Franzose, Mr. Chere (>75 Jahre) führt dort mit seiner Familie (Vietnamesin und einige kleine Kinder) ein Resort, in dem alle Bungalows incl. Vollpension angeboten werden. 3 Mahlzeiten am Tag werden gemeinsam mit allen Gästen eingenommen, was den Kontakt zu den internationalen Touris aller Altersgruppen ungemein fördert. Das Essen (viel Fisch, Salat, Eintopf, Suppe, Desert usw.) ist sehr lecker und reichlich und Mr Chere achtet darau, dass jeder ordentlich zugreift. Aber es wird gegessen, was auf den Tisch kommt ! Eine Alternative gibt es auch nicht in der Nähe.

Der kilometerlange feinkörnige Sandstrand zwischen Dong Hai und Doc Let ist super zum (Sonnen-)Baden und Spazierengehen. Am Strand ist auf Mopeds und Unimogs zu achten, die manchmal zwischen den beiden benachbarten Dörfern pendeln, da der Sand offenbar besser befahrbar ist, als die Straße hinter den Dünen.

Auf seinem Boot bietet Mr Chere absolut lohnende 1-tägige Schnorcheltouren incl. Ausrüstung und Verpflegung für 10 $ an.

Das Resort wurde 2005 um 4 nette Bambus-Bungalows erweitert, in denen sogar die Möbel von den angeheuerten Arbeitern aus Bambus handgefertigt wurden.

Paradise-Homepage

Neue Bungalows im Paradise

Neue Bungalows im Paradise

Am 3. Tag war Zeit zum Relaxen bis abends nach dem Essen der Mopedtransfer (ca. 20 min.) zur Tankstelle an der Hauptstraße begann. Der Nachtbus Richtung Norden kam dann endlich mit 1 Stunde Verspätung vorbei, man ließ uns zügig aufspringen und fuhr von ca. 21:00 bis morgens 7:00 Uhr bis Hoi An. Es war nicht leicht, den richtigen Bus zu erwischen, da während unserer Wartezeit mindestens 10 Busse vorbei fuhren oder anhielten. Die freundlichen Einheimischen an der Haltestelle gaben uns entsprechende Hilfestellung. Bei zwei Stopps während der Fahrt konnten wir uns wieder ein wenig strecken.

In Hoi An sollte man sich von den zugestiegenen Hotelschleppern im Bus nicht von dem ausgesuchten Hotel abbringen lassen, beim "Last Stop" zügig aus dem Getümmel verschwinden und ein Mopedtaxi nehmen oder zum Hotel gehen. Die Entfernungen in Hoi An sind mit Rucksack auch zu Fuß zu bewältigen.

Das Hotel Thranh Xuan in einer ruhigen Nebenstraße ist sehr sauber und komfortabel und bietet ein sehr gutes Frühstück an. In Hoi An braucht man nicht wirklich ein Taxi, alle Sehenswürdigkeiten, wie der Markt, der kleine Hafen, Alte Häuser, Manufakturen (Seide, Lampen, Schirme usw) sowie Cafes und Restaurants sind gut zu Fuß zu erreichen.
In der Travel Agency neben unserem Hotel kauften wir uns Flugtickets von Hue nach Saigon (je 108 $), da wir auf dem Rückweg etwas schneller als mit Bus oder Bahn voran kommen wollten. Per Internet besorgte ich noch eine Hotelreservierung für Bangkok, so dass für die Rückfahrt alles klappen sollte, dachten wir.

Ein Geldautomat an der Hauptstraße gab uns 2 Mio Dong, oft rücken sie wesentlich weniger raus (1,5 Mio oder auch nur 600.000 Dong). Gegenüber dem Hotel mieteten wir ein Moped (3 $) für einen Tagesausflug.

Die Strecke nach My Son könnte besser ausgeschildert sein, aber wir kamen doch nach 1,5 Stunden an. Einige Bereiche der Anlage waren wegen Grabungen/Freilegungen gesperrt, aber es lohnt sich, zwischen den Jahrhunderte alten Tempelruinen und Pagoden einen Rundgang zu machen.

My Son

My Son

Abends in Hoi An ließen wir uns vom Inhaber des Café des Amis am lebhaften Hafen zu einem Menü vor seinem Restaurant überreden. Das 5-Gänge-Menü war für uns nicht zu schaffen, so daß wir nach dem dritten Gang dankend abwinkten. Nur wer richtig ausgehungert ist, sollte das preiswerte Menü nach Wahl (Fleisch oder Seafood mit Suppe, Desert usw.) bestellen. Die Atmosphäre vor dem Café des Amis am Hafen ist unbezahlbar. In den zahlreichen Shops kann man gut nach Lampenschirmen, Seide, Keramik usw. Ausschau halten. Vollbeladene Boote, die Flußaufwärts fahren, transportieren kunstvoll gestapelte Personen, Mopeds, Hühnerkäfige usw. abends in die nahen Dörfer.

Die Fahrt am nächsten Morgen (8:00 Uhr bis 12:30 Uhr) führte uns mit drei Stopps nach Hué durch die sehenswerten Marmorberge, über Danang bis zum Hanh Café in Hué südlich des Parfüm-Flusses.

Hier fanden wir einen Schlepper des von uns ausgesuchten Hotels, so daß die Unterkunftsfrage schnell geklärt war (Binh Minh 1, nettes Zimmer für 14 $ ÜF, schnelles Internet).

Der obligatorische Rundgang durch die alte Kaiserstadt/Zitadelle war interessant aber reichlich schweißtreibend. Neben der östlichen Brücke am Nordufer des Parfümflusses liegt der sehens- und erlebenswerte Cho Dong Ba Market, der hauptsächlich von Einheimischen besucht wird und insbesondere deshalb für uns Touris einen sehr guten Einblick in das vietnamesische Leben und Handeln gab. Hier gibt es neben Lebensmitteln, Textilien, Geschirr usw. beispielsweise auch an einem kleinen Stand mit Plastikhockern eine sehr leckere Hühnersuppe incl. Tee bei einer netten älteren Vietnamesin für 5000 Dong (ca. 25 Cent).

Cho Dong Ba Market in Hué

Cho Dong Ba Market in Hué

Östlich der Zitadelle kann ein altes Wohngebiet (Chinatown) mit zahlreichen kleinen Shops entweder zu Fuß oder mit einer Rikscha erkundet werden. Die recht aufdringlichen Moped- und Rikschafahrer fallen auf, da ein Tourist zu Fuß offenbar absolut ungewöhnlich ist. Bei einer Rikschafahrt vom Markt zum Hotel über die Brücke für 1$, fühlten wir uns ziemlich unwohl, da wir wie Paschas in den beiden Rikschas hingen, die von zwei älteren Männern nur mit Mühe über die Steigung der Brücke zu bewegen waren.

Eine Mopedtour (3 $ vor dem Hotel) am nächsten Tag führte uns über die südliche Uferstraße nach Westen durch Wohngegenden und eine schöne Landschaft bis Tomb Tu Duc, wo die Straße plötzlich aufhört und nur ein schmaler Trampelpfad durch Felder und Wäldchen führt.

Auf abgelegenen Pfaden

Auf abgelegenen Pfaden

Der Pfad wird von vielen Mopeds befahren - bei Gegenverkehr wird es mächtig eng - , und in seinem Verlauf überrascht er mit einer schmalen Bambusbrücke, ca 1,20 m breit, nicht wirklich mit Geländer, die nur von einigermaßen sicheren Mopedfahrern, am besten ohne Sozius, zu meistern ist.

Da wir vor der Brücke etwas zu lange zögerten, sprach uns eine resolute Frau an und verlangte für die Nutzung und den Erhalt der Brücke 5000 Dong. Nach Entrichtung des Brückenzolls fuhr ich beherzt, mit Schwung und ohne anzuhalten über die Brücke. Was hätte es uns wohl gekostet, wenn ich das Moped im Fluß versenkt hätte ? - egal, Augen zu und durch.

Kurz danach kamen wir wieder auf eine ordentliche Straße, die uns bis zum Mausoleum Ming Mang führte.
Die schöne und weitläufige Anlage wird von einigen "Rangern" bewacht und der Eintritt kostet 55.000 Dong für Touristen bzw. 20.000 Dong für Vietnamesen, pro Person.

Auf der Rückfahrt, bei der wir den Trampelpfad mit der abenteuerlichen Brücke umgehen wollten, übersahen wir auf der N9 offenbar eine Abzweigung, so daß wir einen Umweg bis zur N1 (Pu Bai) und dann Richtung Nord-Westen durch eine sehr schöne Landschaft fuhren.

Das Mausoleum Nha Tho, das wir eigentlich noch ansehen wollten haben wir nicht gefunden. Generell lässt teilweise die Ausschilderung zu wünschen übrig, so daß eine gute Karte zwar hilfreich, aber das Nachfragen am Wegesrand meist nicht zu vermeiden ist.

Nach dieser interessanten Erkundung der Gegend um Hué war es noch früher Nachmittag, so daß wir uns einen Abstecher zum Strand von Hué vornahmen. Nach einer elendig langen Moped-Fahrt kamen wir zum schönen touristenleeren Strand mit zahllosen Restaurants, zu mietenden Liegestühlen, Schatten spendenden Unterständen und recht aufdringlichen Händlern, die sich auf uns und die beiden anderen Touries - ja wir waren doch nicht ganz allein - stürzten. Nach einiger Zeit hatten wir von der Leere und der Hitze genug und wir fuhren durch ein Neubaugebiet am Stadion und dem Ben Ngu Market vorbei wieder in die bevölkerte Innenstadt Hués.

Strand von Hué

Strand von Hué

Das Abendessen im Co Do (lasches und knochiges Hühnerfleisch mit wenig Gemüse) bildete leider keinen krönenden Abschluß des erlebnisreichen Tages.
Nachdem wir am Fluß mehrfach den meist recht geschäftstüchtigen Frauen der Bootskapitäne aus dem Weg gegangen waren, ließen wir uns an einem Morgen auf einer 4-stündigen Flußfahrt für 110.000 Dong zur Pagode Thien Mo, dem Tempel Hon Chen und zurück fahren.

Bei mäßigem Tempo erhält man einen Einblick in das harte Leben am und auf dem trüben Fluß, der zum Baden, Waschen, Bewässern der Gärten und Felder, als Transportweg und als Baustoffquelle dient. Zahlreiche Familien, die offenbar mit Kind und Kegel auf den Booten leben, schaufeln per Hand mühevoll Kies und Sand aus dem Fluß und verkaufen ihre Fracht, die die Boote tief in das Wasser drückt, am Stadtrand von Hué an Baustoffhändler und -transporteure. Die Kinder auf den Booten haben meist die verantwortungsvolle Aufgabe, Wasser aus den hoffnungslos überladenen Booten zu schöpfen.

Kiestransport auf dem Parfümfluß

Kiestransport auf dem Parfümfluß

In Hué konnten wir in einem Büro der Vietnam Airlines unsere Rückflüge nach Bangkok bestätigen und waren guter Dinge, am 12.09. Richtung Bangkok abheben und die Hotelreservierung in Anspruch nehmen zu können.

Doch es kam anders. Am Tag unseres Abfluges von Hué nach Saigon erfuhren wir, daß Vietnam Airlines den Flug nach BKK gecancelt hatte und nur zwei Plätze einen Tag früher verfügbar waren. In SGN hatte der Flieger dann technische Probleme und mußte ausgetauscht werden, was ca. 6 Stunden dauerte. So kamen wir erst gegen 20 Uhr in Bangkok an, allerdings einen Tag zu früh. Im Hotel Comfort Suites Airport war zum Glück noch ein Zimmer zu bekommen.

Das Hotel ist absolut in Ordnung, nicht zuletzt wegen der geringen Entfernung zum Flughafen, nur abends und nachts wünscht man sich dann doch in einen ruhigen Strandbungalow zurück oder wenigstens eine volle Packung Ohropax. Die startenden und landenen Flieger können schon nerven.

In Saigon hatten wir uns eine Tagestour ins Mekong-Delta vorgenommen, aber durch den um einen Tag verkürzten Aufenthalt blieb uns nur die Möglichkeit für eine weitere Erkundungstour in der Innenstadt.

Im Flughafen Bangkok läßt es sich in dem Hofrestaurant nahe dem Domestic Terminal gut unter freiem Himmel sitzen, relaxen und auf den Abflug warten.

Auf Koh Samui steuerten wir, wie in den letzten Jahren, die ruhige Choengmon Bucht im Nord-Osten an. Nachdem uns in den Choengmon Bungalows von einem wenig motivierten Thai für eine Besichtigung nur ein Bungalowschlüssel in die Hand gedrückt wurde, und dieser für 800 THB wenig interessant und angemessen erschien, fanden wir in der Nachbarschaft bei den Chatkeo Bungalows einen netten hölzernen Bungalow für 400 THB. Er bot zwar wenig Komfort, aber hatte Flair und war günstig. Die Resortbetreiber, insbesondere die Großmutter, sind sehr bemüht und nett.

Chatkeo Bungalows

Chatkeo Bungalows

Für die Choenmonbucht sind im Flughafen Bangkok, anders als für die bekannteren Strände, wie Chaweng, Lamai oder Menam, nahezu keine Informationen über Resorts usw. zu bekommen. Wahrscheinlich deshalb ist die Bucht noch relativ ruhig, auch wenn hier bereits die lärmenden Wassermopeds zu mieten sind.

An der Straßeneinmündung zum Tongsai Resort (Choengmon Nord), wo vor wenigen Jahren noch Wasserbüffel in einem morastigen Wasserloch dösten, ist ein großer Gebäudekomplex mit Läden, Bars, einer Bank, einer Apotheke und einem Edelresort entstanden.

Im Bereich Big Bhudda/Boput ist der ursprüngliche Fischmarkt, der fast ausschließlich von Thai besucht wurde, ersetzt worden durch moderne, gesichtslose Bungalows, die im Spät- sommer 2005 leer standen.

Bei einigen Mopedtouren nach Chaweng, Lamai, Nathon, Menam und in die Bergregion, konnten wir unsere Eindrücke von Samui auffrischen. Danach war es immer wieder schön und ungemein entspannend, nachmittags am Strand zu liegen und abends unter dem schwarzen Sternenhimmel Red Snapper oder Chicken und kühle Drinks bei einer Feuer- oder Tanzshow zu geniessen.

Die fünf Tage Samui vergingen wie immer viel zu schnell und bald fanden wir uns, auch noch an einem Wochenende, in dem Getümmel Bangkoks wieder.

Von den Comfort Suites Airport sollte der hoteleigene Transfer zum Chatuchak Market 250 THB kosten. Für ein Taximeter bezahlten wir 62 THB. Den Markt muß man gesehen haben, da es offenbar keine Waren gibt, die hier nicht verkauft werden. Nach stundenlangem Marsch zwischen den Ständen ließen wir uns in der modernen Metro in die Sitze fallen und fuhren Richtung Siam Square, wo wir auf ein Tuktuk umstiegen zur Khaosan Road - ein paar Souvenirs fehlten noch.

Chatuchak Market Bangkok

Chatuchak Market Bangkok

Damit war unser Trip nach Süd-Vietnam mit einem kurzen Abstecher nach Koh Samui leider schon wieder zu Ende. Vietnam (Koh Samui sowieso) ist uneingeschränkt als Urlaubsland zu empfehlen, da eine faszinierende Landschaft, freundliche Menschen und funktionierende Reisemöglichkeiten auf Touristen warten.

Leider hatten wir keine Zeit, bis in den Norden zu fahren, der landschaftlich wahrscheinlich noch reizvoller ist, aber wir wollten es uns nicht antun, wie einige Reisebekanntschaften, innerhalb von drei Wochen von Saigon bis Hanoi zu hetzen. Dafür sind die Entfernungen zu groß und die Verkehrsmittel, wie Busse oder erst recht die Bahn, zu langsam. Jedenfalls haben wir uns vorgenommen, bei unserem nächsten Besuch den Norden Vietnams von Hué bis mindestens Hanoi zu erkunden.

© Andreas W., 2006
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: August 2005
Dauer: circa 5 Wochen
Heimkehr: September 2005
Reiseziele: Vietnam
Der Autor
 
Andreas W. berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.