Patricia und Christian vier Wochen in Down Under
Alice Springs,Uluru, Kata Tjuta, Kings Canyon
Da waren wir also - am Flughafen von Alice Springs. Beachtliche acht Gates und der Spaziergang nach der Landung über's Rollfeld waren inklusive. Immerhin. Von dort ging es per Shuttlebus, organisiert von unserer Hostel "Annie's Place", in unsere Bleibe. Das war aber, neben den echt netten Hostelangestellten und der super coolen Atmosphäre, das einzig gute an dieser Unterkunft. Schimmelflecken im Übermaß im Badezimmer, alte Zimmerausstattung und eine der widerlichsten Hostelküchen, die wir je gesehen hatten. Zudem befand diese sich im Freien, immerhin ständig frische Luft! Aber was kümmerte es uns? Wir waren eh kaum dort. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, liefen wir ins "Stadt"zentrum, um unser Abendessen einzukaufen - auf Grund der Küche, beschlossen wir uns auf Früchte und Müsliriegel zu beschränken.
Im Zentrum von Alice geht es eher ruhig zu. Hier und da natürlich ein Souvenirshop und die ein oder andere Einkaufsmöglichkeit - mehr aber auch nicht. Alice eignet sich wirklich nur als Startpunkt für eine Tour zum Uluru & Co. Ach nein, nicht ganz: wer sich ein Bild von der Situation der Ureinwohner Australiens in den Städten machen will, ist in Alice richtig. Sie sind eine Randgruppe, in der Arbeitslosigkeit und Alkoholismus vorherrschen. Sie werden von der "weißen" Bevölkerung abgegrenzt und dementsprechend schlecht ist ihr gesellschaftlicher Stand. Da hat die australische Regierung echt irgendwas falsch gemacht.
Wie auch immer, an diesem Abend gingen wir recht früh schlafen, da wir am nächsten Morgen um 6.00h zur Uluru Safari mit Adventure Tours Australia abgeholt wurden.
Tot müde, aber gespannt auf die nächsten drei Tage im Outback, luden wir nach einer kurzen Begrüßung mit unserem Tourguide (übrigens eine Frau) unsere Sachen in den Anhänger und bestiegen den Kleinbus "Rosi", der für uns, dank Klimaanlage, von nun an der einzig "kühle" Ort war. Nach ca. sechs Stunden Fahrt durchs menschenleere Outback und einem kurzen Stop auf einer Camel-Station, kamen wir in unserem Camp an und packten erst mal unser Essen aus. Wir waren 12 Leute, zusammengewürfelt aus Deutschland, England, Schweden und der Schweiz und die Stimmung war super. Jeder hatte seine Aufgabe, sodass im Handumdrehen ein leckeres Mittagessen auf dem Tisch stand. Danach ging's dann erstmal zu den Olgas, auch bekannt unter dem Namen Kata Tjuta (Ort der vielen Köpfe), wo wir durch das "Valley of the Winds" wanderten. Bei über 40 Grad ganz schön schweißtreibend. Gott sei Dank hatten wir ja genügend Wasser dabei - das wichtigste bei jeder Unternehmung im Outback!
Schon der Anblick der Olgas bescherte ein Gefühl des Glücks und der Überwältigung. Doch hatten wir bis dahin noch nicht den mächtigen Uluru gesehen. Ihn durften wir in den Abendstunden, bei einem Glas Sekt in seiner vollen Anmut bewundern und uns von dem ständig wechselnden Farbspiel bis Sonnenuntergang beeindrucken lassen. Schade, dass der Look-Out von so vielen Touris überfüllt war...
Wieder im Camp angekommen, grillten wir Steaks und saßen noch gemütlich ums Lagerfeuer herum, bis wir unsere Schlafsäcke bezogen und auf dem Boden unter freiem Himmel den Tag Revue passieren ließen. Es war das tollste Erlebnis, einmal im roten Sand des Outbacks zu liegen und unter einem Sternenhimmel einzuschlafen, der einem jeden Bezug zur Realität verlieren lässt.
Um fünf Uhr in der Frühe war diese schöne Nacht für uns leider auch schon wieder vorbei. Schnell frühstücken und wieder gings zum Uluru - diesmal aber auf einen anderen Look-Out-Punkt. Gebannt warteten wir auf den Sonnenaufgang und darauf, dass der große heilige Fels seinen grauen Schleier ablegte und ihn gegen ein strahlendes orange-rotes Kleid tauschte. Spätestens jetzt wurden auch noch die kleinsten verschlafenen Äuglein ganz groß. Es blieb kein Zweifel: Uluru hat etwas verzaubernd Mächtiges, was einem ewig im Gedächtnis bleibt! Um so toller war es für uns, als wir Uluru nach Sonnenaufgang "bezwungen". Eigentlich ist das Besteigen aus Respekt vor den Traditionen der Ureinwohner verboten und auf der einen Seite hatten wir auch ein schlechtes Gewissen, aber auf der anderen konnten wir uns die Chance auf eine endlose Aussicht vom Uluru auf das Outback einfach nicht entgehen lassen!
Nach diesem anstrengenden Aufstieg bei ca. 38 Grad im Schatten um 8 Uhr morgens, waren wir froh, wieder in die gekühlte Rosi zurückzukehren und unser nächstes Ziel anzufahren: Kings Canyon.
Ungefähr vier Stunden dauerte die Fahrt dort hin, inklusive Unterbrechung in der wir Feuerholz sammeln mussten - schließlich mussten wir ja irgendwie ein warmes Essen bekommen. Nach einem leckeren Abendessen und einer weiteren Nacht unter freiem Himmel, wanderten wir um sieben Uhr morgens durch den Canyon - begleitet von Millionen Fliegen, war es trotzdem ein wunderschöner Vormittag, der uns wieder einmal ewig in Erinnerung bleibende Eindrücke verschaffte. Man steht ja nicht jeden Tag an einem mega tiefen Abgrund, der schon fast angsteinflößend ist...
Gegen 11 Uhr wurden die Temperaturen allerdings so unerträglich, dass wir, nach einem Spaziergang durch den "Garden of Eden" und der Wanderung zurück zu "Rosi", die Heimfahrt nach Alice antraten. Eine lange Fahrt lag vor uns, doch die nutze jeder zum schlafen oder zur Verarbeitung aller Erlebnisse der letzten drei Tage.
Am Abend traf sich noch einmal die gesamte Gruppe im "Malenka's" (ebenfalls eine Hostel) zum gemeinsamen Abschiedfeiern - am nächsten Morgen sollte es uns nämlich in die verschiedensten Richtungen Australiens treiben - unser Ziel: Cairns, eine kleine Küstenstadt im tropischen Norden von Queensland...
Kata Tjuta, der Ort der vielen Köpfe
Valley of the Winds
Uluru in den Abendstunden
Der erste Abend in unserem Camp - gemütliche Stimmung und viele lustige Versuche ein paar gescheite(rte) Töne mit dem Digeridoo zu produzieren
Ab geht's in die Heia... die Spinnen, Schlangen und Echsen waren ebenfalls so müde, dass wir keine nächtliche Begegnung mit ihnen hatten
Der Uluru bei Sonnenaufgang... traumhaft!
Nach ungefähr einer Stunde und viel Schweiß endlich oben!
Belohnt wurden wir mit diesem fantastischen Ausblick
Wieder am Fuße des Uluru angekommen, schauten wir ihn uns auch mal im Detail an...
... und entdeckten viele solcher Höhlen...
... und in ihnen viele solcher tausend Jahre alter Malereien
Wanderung durch Kings Canyon
Auch wenn man es auf den Bildern nicht so gut sieht - der Canyon ist verdammt tief. Man sollte sich dem Abgrund nur liegend nähern...
... man kann aber auch stehen bleiben
Spaziergang durch den "Garden of Eden" im Canyon
Aufbruch: | 25.02.2005 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 26.03.2005 |