Robinsons Insel
Piraten: Seemannsleben
Hier kommt ein wenig Logbuch fuer Alle, die Spass am Segeln haben:
Der Wind ist eingeschlafen und ich tucker zur Nachbarinsel Pulau Besar. Dort gibt es einen Faehranleger, eine Siedlung und Abendessen. Weil ich schon oft dort war, rempel ich keine Steine an und weiss auch schon wie man am Besten festmacht. Die Stroemung kann etwas Unruhe mit sich bringen.
Als die abendliche Thermik einsetzt, lege ich ab um nach Haus zu kommen.
Wunderbares Wetter: Der Vollmond sorgt fuer gute Sicht und ablandiger Wind bringt 5 bis 6 Knoten Fahrt unter Genua. Das macht Spass! Eine halbe Meile von der Kueste entfernt kreuze ich die Stadt Melaka entlang und die Lichter glitzern auf dem Wasser. Leider gelingt mir nicht ein einziges gutes Photo.
Ich kenne das Revier mittlerweile recht gut und auf der Hinreise habe ich genau auf Riffs geachtet, so dass die 'Navigation' ein Kinderspiel ist.
Damit Alles nicht allzu perfekt ist, hat Herr Schicksal dann eine Meile vor meinem Ziel noch eine Huerde eingebaut.
Das Boot reagiert nicht mehr auf das Steuer.
Als erstes nehme ich die Segel weg. Die See ist glatt und der Wind zahm, also lasse ich mich treiben und schaue nach der Steuerung.
Da hat jemend lange und fest geschlafen mit der Bootspflege: Ich muss feststellen dass das Steuerkabel durchgerostet ist und ausgerechnet heute Nacht entschieden hat, in Rente zu gehen. Glueck im Unglueck: Als low-budget Segler hatte ich frueher schon oefter Aerger mit der Technik und das schaerft den Verstand und das Improvisations-Vermoegen.
In diesem Fall habe ich Werkzeug an Bord und so kann ich das Kabel abbauen. Es steuert gleichzeitig den Aussenborder und die Doppelruder. Zwischendurch muss ich noch mit dem Anker herum hampeln. Das Schwert meldet Grundberuehrung weil ich mittlerweile zu einer Gruppe Unterwasser-Felsen gedriftet bin. Da habe ich im Dunkeln die Entfernung falsch eingeschaetzt und war ja auch mit Basteln abgelenkt.
Nix passiert zum Glueck; das Boot ist ein Kielschwerter, also lifte ich das Schwert und vor Anker kann ich in Ruhe die Arbeit zu Ende bringen.
Die letzte Meile lege ich dann unter Motor zurueck. Mit nicht zuviel throttle 'steuere' ich mit den Fuessen. Zu Anfang gibt das Schlangenlinie im Kurs, aber nach einer kurzen Weile kriege ich ein besseres Gefuehl und es funktioniert ganz gut.
Gegen 2 Uhr komme ich dann an und lege das Boot an die Mooring. Die letzten 100 meter muss ich dann noch mit dem Surfbrett paddeln und dann bin ich mit der letzten Cigarette wieder zurueck.
Am naechsten Tag hab ich den Nachen an Land geholt und jetzt schauen wir mal, dass die Sache repariert wird.
Ich muss naemlich unbedingt bald wieder raus, weil es noch mehr Inseln gibt...
All Ihr Landratten, die Ihr dieses nautische Kauderwelsch gelesen habt: vergebt mir; aber ich dachte, dass vielleicht ein paar Segelkameraden Einzelheiten wissen moechten.
Aufbruch: | 15.11.2006 |
Dauer: | 1 Tag |
Heimkehr: | 15.11.2006 |