Australienreise 2001
Spezialstorys zur Australienreise 2001
S T E R N E N H I M M E L D E S S Ü D E N S
Der Sternenhimmel des Südens
Normanville Beachside Caravan Park in Normanville, South Australia (auf dem Weg von Adelaide nach Kangaroo Island)
Unsere erste Nacht auf einem Campingplatz verbrachten wir bei unserer zweiten Australienreise in Normanville südlich von Adelaide, South Australia. Da wir erst sehr spät um ca. 21 Uhr eintrafen, mussten wir uns der Nachtglocke bedienen um Einlass zu erhalten. Der Inhaber war aber (wie in Australien üblich) überaus freundlich, sodass wir keinerlei Probleme mit dem Einchecken hatten. Es ist schon ein großer Unterschied ob man in einem Hotel, bzw. wie wir in einer Jugendherberge übernachtet, oder unter freiem Himmel mitten in der Natur. Wobei ein Campervan zusätzlich den Vorteil einer beruhigenden Sicherheit und vor allem gute Schlafmöglichkeiten mit sich bringt. Mit dem Campervan reisen bedeutet Freiheit, Unabhängigkeit und als wichtigstes Plus: Individualität. Und preiswerter als fast alles andere ist es auch noch!
Judith duschte glaube ich gerade, als ich mir ein wenig die Füße vertrat und den Campingplatz erkundete. Unweigerlich zog es mich weg vom Campingplatz über die hohe Düne in Richtung Meer. Von ganz oben konnte man, obwohl es mitten in der Nacht war, das Meer sehen und vor allem rauschen hören. Es war nämlich ziemlich windig und das Meer ließ die Wellen mit ein wenig mehr Getose als normal an den Strand rollen. Als wäre dies nicht schon ergreifendes Naturschauspiel genug, glitzerten von oben die Sterne in unglaublicher Schönheit. Ich weiß nicht ob es daran lag, dass ich fernab von jeglicher fremder Lichtquelle war, aber ich habe noch nie im Leben einen solch zauberhaften Sternenhimmel gesehen: Der südliche Sternenhimmel ist mit Sicherheit noch wesentlich schöner als unser nördlicher. Und als dann auch noch ein Sternschnuppe vom Himmel fiel, stand ich da beeindruckt und ergriffen wie ein kleines Kind vor dem Weihnachtsbaum mit all den Geschenken, die es sich gewünscht hat. Ich stand einfach da, schaute mit großen Augen nach oben, hörte dem Rauschen des Meeres zu und ließ den kühlen Wind durch mein Gesicht und meine Haare streichen.
Ich war in diesem Moment ganz weit weg von Zeit und Raum und irgendwie war alles andere dieser Welt auf einmal nebensächlich, ich war einfach nur glücklich. Eigentlich ein Gefühl, wo einem wirklich die Worte fehlen und so rein und ohne störende Gedanken, wie es leider viel zu selten ist in unserem Leben. Ich glaube in diesem Moment habe ich mich zum ersten Mal in die Natur verliebt!
Ich weiß nicht wie lange ich da so stand und in die Sterne schaute, auf jeden Fall genoss ich es so lange
es möglich war. Ich glaube wenn mich einer gesehen hätte, hätte er mich in eine Irrenanstalt einweisen
lassen! Irgendwann ging ich dann zurück in die 'Zivilisation' ...denn ich konnte ja nicht ewig dort stehen bleiben! Aber dieses Gefühl habe ich ganz tief in mir bewahrt und werde es niemals vergessen...
D I E ' M Ö R D E R W E L L E '
Die 'Mörderwelle'
Wilsons Promontory National Park, Picnic Bay, Victoria (am südlichsten Punkt Festlandaustraliens)
Ein sehr schöner, empfehlenswerter National Park, wo man entweder in grünen Wäldern oder am strahlend blauen Meer herrliche Wanderungen auf gut markierten und teils sehr gepflegten Wegen unternehmen kann.
Am 'Squeaky Beach Parkplatz', unserer ersten Anlaufstelle im Prom (wie er von den Einheimischen auch genannt wird), 'überfielen' uns erst mal eine Handvoll 'mundräuberischer' Pennantsittiche. Unwiderstehlich wie diese rot-blauen Papageien mit ihrem süßen Gesicht nun mal sind (jedenfalls für uns), konnte ich nicht umhin sie mit etwas Toastbrot zu füttern. Doch irgendwann musste man sich von den hungrigen Blicken lösen, denn man wollte schließlich noch die wunderschöne australische Natur genießen.
Wie immer nahmen wir unsere beiden Kameras mit, schon alleine damit keine Wertsachen im Auto zurückbleiben, aber natürlich auch weil jeder die Natur auf seine eigene Weise fotografiert. Dann wanderten wir am Meer entlang zur Picnic Bay. Es war etwas bewölkt aber trotzdem sehr angenehmes Wetter und besonders windig war es auch nicht. An der Picnic Bay (keine Ahnung warum die so heißt, zu essen und trinken gab es da jedenfalls nichts) gab es einen herrlichen Sandstrand der, wie fast überall in Australien, ganz menschenleer war. Also zogen wir uns aus (nene, muss Euch enttäuschen: Nur Schuhe und Strümpfe...), stellten unsere Sachen einschließlich der beiden Kameras in den Sand und gingen mit den Füßen ins ruhige, etwas kühle Wasser. Es war schön flach und wir 'turnten' deshalb ziemlich weit weg vom Strand im Meer herum. Gleichmäßig schwappten dabei die Wellen bis knapp unter den Po an uns hoch, denn wir hatten wegen des angenehmen, um die 20 Grad warmen Wetters, kurze Hosen an. Plötzlich, wie aus heiterem Himmel, kam eine extrem hohe Welle auf uns zu und erfasste erstmals unsere Hosen. Nun das wäre nicht weiter schlimm gewesen, wenn diese 'Mörderwelle' nicht auch extrem weit auf den Strand hinaus gerollt wäre. Hilflos mussten wir aus der Ferne zusehen, wie ca. 50 Meter hinter uns vier Schuhe ungewollt das Schwimmen beigebracht bekamen. Das wäre ebenfalls nicht weiter schlimm gewesen, aber die Welle erfasste auch unsere
Kameras...und das war schlimm!!! Gott sei Dank war Judiths Kamera nicht zu nass geworden, sodass wir sie noch retten konnten und auch heute noch bestmögliche Bilder macht. Aber meine Kamera hatte leider viel zu viel Wasser 'geschluckt' und ging auch nach sorgfältiger Abtrocknung nicht mehr. Sie war schon zu einem guten 'Hobbyteil' von mir geworden und hat mich 12 Jahre lang treu und mit sehr guten Diensten begleitet, was man hoffentlich auf den vielen Bildern meiner Homepage sehen kann. So war es nicht nur Geldmäßig gesehen ein großer Verlust für mich und ich war schon ziemlich traurig danach. Natürlich war ich auch etwas wütend auf mich, weil ich die Kamera weiter zurück stellen hätte sollen, aber diese 'Mörderwelle hätte glaube ich kein Mensch vorhersehen können. Hinterher ist man natürlich immer schlauer und da man ja bekanntlich aus solchen Fällen lernt, passiert uns das wahrscheinlich (hoffentlich) nie wieder.
So 'starb' meine Kamera am Picnic Bay im Wilsons Promontory National Park in South Australia...
Nur gut, dass wir mit Judiths Kamera noch einen Ersatz hatten, um die wunderschöne Natur Australiens auch auf dem Rest dieser traumhaften Reise in Bildern festhalten zu können!
F I S H F E E D I N G . . .
Fish Feeding im Great Barrier Reef
Veranstalter: Fantasea Cruises, Airlie Beach, Queensland.
Tour: Fahrt zum Outer Reef Ponton, mit Schnorchel- und Tauchmöglichkeit
Wir fuhren also zu dieser festverankerten Plattform mitten im Outer Great Barrier Reef, rings um uns herum nur strahlend blaues Meer. Der Blick durch ein 'Aquariumfenster' im 'Keller' des Pontons hinaus ins offene Meer war traumhaft. Fische, die man sonst nur aus Zoo-Aquarien oder vom Fernseher her kennt, schwammen direkt an unserer Nase vorbei: Alle Farben, alle Größen. Und beim Blick nach unten sah man wunderschöne Korallen in allen Farben des Paradieses. Dieses Gefühl des 'verzaubert seins' wurde nur noch überboten, wenn man sich noch mehr mitten in dieses Paradies begab, entweder beim Schnorcheln, Tauchen oder mit dem U-Boot (bzw. 'Unterwasserfensterboot'). Das sollte wirklich jeder Mensch wenigstens einmal in seinem Leben erlebt haben, denn es gibt wohl nichts Vergleichbares auf unserem Planeten!
Ich habe zwar leider viel zu oft Probleme mit Reiseübelkeit, aber aufgrund der festen Verankerung dieses Pontons ging es mir zum Glück bestens: Also stürzten wir uns zur Mittagszeit voller Hunger auf das leckere Buffet, das so herrlich an der dortigen Theke aufgebaut war und uns mit allen erdenklichen Gaumenfreuden begrüßte. Wir setzten uns an eine der zahlreich vorhandenen bequemen Bänke (natürlich mit Tischen) und begannen zu schlemmen.
Um mit meiner Erzählung fortfahren zu können muss ich kurz erwähnen, dass die Fische zur besseren Beobachtung in der Nähe des Pontons angefüttert wurden...
Tja, wie soll ich sagen, meine Frau hat einen ziemlich 'wilden' Essstil, bei dem schon mal der ein oder andere Happen nicht dort landet, wo er eigentlich hin sollte: Übernatürlich hohe Verluste auf dem Weg vom Teller bis zum Mund. So begab es sich auch dieses mal: Die Erdanziehungskraft kämpfte zusammen mit der Gabel, die sich wie von Geisterhand entweder heimlich zu viel auflud oder auf ominöse Art und
Weise plötzlich ganz von selbst Schieflage bekam, gegen die durchschnittlichen Essgewohnheiten eines Menschen... und gewannen, wie jeder sehen konnte, falls er es denn wollte. Da Tische ja im Allgemeinen nicht so breit sind, bekam auch der Fußboden seine (von mir bereits erwarteten) Rationen ab. Und das war immer noch nicht das Ende der Fahnenstange, denn der Pontonboden bestand aus Gitterblech und darunter war das Meer. Ich schaute mir das Treiben eine Weile regungslos (auch ohne den Kopf zu
schütteln) an und bemerkte dann in meiner trockenen Art: " Die Fische werden jetzt denken: Ah, das 'Fishfeeding' ist heute hier!"
(=Leicht übertrieben!)
ACHTUNG: Gaaanz viele Bilder, Infos und Links dazu gibt es hier= www.australienbaer.de
Aufbruch: | 02.09.2001 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 19.10.2001 |