Einradeln:Bonn-Trier =Verwirklichen eines Traums oder der Anfang vom Ende?
Freitag: zweite Etappe
Baasem - Neuerburg
Um 6:30 Uhr klingelt der Wecker, gut geschlafen habe ich, traumlos. Um 7:00 Uhr ist das Frühstück für mich gedeckt, die Anderen schlafen wohl länger. Es gibt ein ausreichendes Buffet und für mich ein Lunchpaket mit Apfel, Banane und Riegeln.
Draußen windet es oder besser gesagt, es stürmt, aus welcher Richtung, werde ich beim Fahren feststellen.
Mal schauen, was der Tag heute so bringt. Als ersten mal einen sms von Petra und Tasja, schön, ermutigt. Am Abend frage ich mich dann, was der Tag mir sagen wollte: entweder bin ich orientierungslos oder mein Kopf muss frei geblasen werden.
Aber der Reihe nach. Also um 8:00 Uhr losgefahren. 9Grad und, na klar, der Wind von vorne. Bis Kronenberg rollt es super, ein nettes, altes Städtchen mit Kopfsteinpflaster und Treppen, also nicht unbedingt für Radler. Dann Richtung Prüm (was ich aber nie sehen werde, dazu später mehr). Hallschlag, Ormont und die L 20 habe ich gut gefunden, aber am Forsthaus Schneifel habe ich die falsche Richtung erwischt. Nach Prüm war es auf einmal weiter als zuvor, und die anderen angegebenen Ortschaften kamen auf meiner Karte nicht vor. Frust total, zu hause angerufen, ans abbrechen gedacht. Während dieser Zeit, der Überlegungen beginnt es heftigst zu regnen, zur Ablenkung packe ich mein Lunchpaket aus und stärke mich erst mal. Danach steige ich in meine Regenhose, Überschuhe und Regenjacke und will weiter, an der nächsten Schutzhütte sehe einen Prospekthalter mit Wanderwegen und auf der Rückseite eine Straßenkarte des Prümer Landes. Prüm liegt inzwischen zu weit abseits, ich hatte nämlich die höchste Erhebung der Schneifel, den "schwarzen Mann" schon überquert, aber Richtung Brandschlag, dann weiter nach Waxweiler bringt mich wieder auf die richtige Route. Ich überschlage, dass ich fast 10 km gespart habe, Frau muss auch mal Glück haben, oder die erst Fügung durch Jakobus(?). Mit neuem Elan geht's weiter, der (neue) Zeitplan wieder mal total überflüssig. Das habe ich gestern und heute gelernt, planen kann Frau viel, aber wie es dann kommt, ist offen. Von Pronsfeld bis Waxweiler eine wunderbare Strecke auf einer alten Bahntrasse. Dabei hatte ich eine kurze Radbegleitung von einem älteren Herrn, der, nachdem ich ihn nach dem Weg gefragt hatte zwar vorfuhr, aber sich an jeder Abzweigung vergewissert, ob ich nachkomme. Er meint dann, für so eine Radtour hätte er keine Zeit, er hätte eine kleine Viehwirtschaft, ja man muss schon Prioritäten setzen.
In Waxweiler die Kirche besucht, die Pfarrei unternimmt Pfingsten eine Springprozession bis nach Echternach, aber auch hier keinen Pilgerstempel bekommen.
Nach Krautscheid kilometerweit geschoben und dann bergab / bergauf wieder mal den (angeblich ausgeschilderten Pilgerweg) gesucht.
Bin dann auf einer Nebenstrecke die letzten 8km für diesen tag nach Neuerburg bergab gerollt.
Habe ein Zimmer auf der Burg, und wo sind Burgen, natürlich ganz, ganz oben.
Es gab heute Orkanwarnungen, sagte man mir dort, habe ich ja Glück gehabt, das mir nur kleine Ästchen um die Ohren geflogen sind.
Habe dann später in der Kirche einen Pilger getroffen, aber auch hier heute keinen Stempel mehr.
Aufbruch: | 10.05.2007 |
Dauer: | 4 Tage |
Heimkehr: | 13.05.2007 |