Kanalinseln 2007
Besuch der Inseln Guernsey und Jersey
Guernsey
Auch dieser Bericht gibt einfach meine "persönliche Sichtweise" dieses Urlaubes wider.
Vorab hatten wir den Flug und die Unterkünfte gebucht.
Wir flogen mit einer kleinen Propellermaschine der Lufthansa von Düsseldorf nach Guernsey, Channel Islands. Nach einer Woche Aufenthalt in einer Wohnung im "Sausmarez Manor" in St. Martin setzten wir mit der Condor Ferry nach Jersey über, wo wir im "Panama" in St. Helier ein Apartment gebucht hatten. Von Jersey flogen wir wieder mit Lufthansa zurück nach Düsseldorf.
Auf beiden Inseln benutzten wir die öffentlichen Busse, die fast alle Ziele der Inseln ansteuern.
Guernsey
http://deutsch.visitguernsey.com/guernsey.aspx
Guernsey ist die Zweitgrößte der Kanalinseln. St. Peter Port ist die Hauptstadt und wird bei den Bewohnern als die "Town" bezeichnet.
Auf Guernsey findet man idyllische Dörfer, lange Sandstrände, kleine Buchten, Wiesen, Äcker und viele Blumen; darunter auch ungewöhnliche oder exotische Pflanzen. Auch sind uns nur freundliche Menschen begegnet.
Seit 2004 gilt in allen öffentlichen Gebäuden Rauchverbot, an das sich die Raucher auch halten.
Auf Guernseys Straßen ist es nicht erlaubt, schneller als 50 km zu fahren und das ist auch kaum möglich.
Zum Fahrradfahren und Wandern ist die Insel ausgezeichnet geeignet.
16.06.07 - 23.06.07
Nach einem ruhigen Zweistundenflug fuhren wir mit der Buslinie 7 vom Flughafen nach St. Martin zum "Sausmarez Manor". Da es noch früh am Morgen war, stellten wir nur die Koffer ab und erkundeten gleich "St. Peter Port".
Nachdem wir im Flugzeug nur ein Baguettebrötchen gegessen hatten, nahmen wir im "Saint Pierre" noch ein richtiges englisches Frühstück zu uns.
Das Preisniveau ist auf den Inseln sehr hoch.
Wenig kosteten nur die Busfahrten auf Guernsey. Mit einer Zehnerkarte kostete eine Fahrt für eine Stunde über die Insel umgerechnet 68 Cent. Einzelfahrkarten kosteten 90 Cent.
Mittags übernahmen wir die Wohnung im Obergeschoss des Herrenhauses.
http://www.sausmarezmanor.co.uk/accomodation.html
Ein kleines Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche und Bad gehören zur Wohnung. Als Willkommensgruß hatte man uns Kuchen und Wein hingestellt und obendrein eine Zehnerkarte für den Bus. Sogar Eier, Milch, Kaffee, Tee und auch Wasch- und Spülmittel waren vorhanden. Auch Spiele und Bücher fanden wir vor.
Vorteilhaft an dieser Wohnung war die Nähe zur Fermain Bay mit seinem Sandstrand und die Nähe zur Hauptstadt St. Peter Port. Auch gehörte zum Anwesen ein tropischer Park mit Skulpturen, ein Shop und ein Cafe. Am Ankunftstag fand ein kleiner Bauernmarkt statt.
Ein Nachteil war, dass wir immer durch das Hinterhaus in unsere Wohnung gehen mussten. Wir wurden von der Hausdame darauf hingewiesen, dass wir auf keinen Fall in einen der anderen Räume gehen dürfen. Dadurch kam ich mir manchmal wie ein Eindringling vor (anfangs hatten wir uns mehrmals verlaufen).
Das Badezimmer war noch traditionell englisch, zum Duschen musste man einen Schlauch an die Badewannenarmatur befestigen. Wir bekamen nur je ein Handtuch und ein Badetuch für die ganze Woche zur Verfügung gestellt. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mir Handtücher zum Wechseln mitgenommen.
Was bei der Buchung nicht erwähnt wurde, aber unbedingt gesagt werden muss, ist, dass sich das Haus in der Einflugschneise des Flughafens befindet. Da wir tagsüber unterwegs waren und nachts keine Flugzeuge flogen, empfanden wir es aber nicht als störend.
Auf Empfehlung der Hausdame aßen wir am ersten Tag im Beach Cafe in der Fermain Bucht. Diese Bucht liegt in einem Tal. Die Zufahrt mit dem Auto ist verboten.
Das Beach Cafe wird von einer Deutschen und einem Portugiesen geführt. Mit einem Kiosk hatte es vor Jahren begonnen. Da die Kunden vom Essen dort so begeistert waren, wurde ein Restaurant angebaut. Im Sommer muss man abends auf alle Fälle reservieren. Das Beach Cafe wurde im letzten Jahr zum zweitbesten Strandcafe Europas gewählt. Das Beste soll ein Cafe in Italien sein.
Wir konnten uns vom hervorragenden Essen überzeugen. Wir aßen Steak- und Lachs-Sandwich, beides mit Pommes frites. Bezahlten aber mit Getränken auch gleich um die 26 Euro, was nicht gerade billig ist.
Für den steilen Anstieg zurück aus der Bucht und zum Manor waren wir gut gestärkt.
In St. Martin gab es gleich zwei Supermärkte. Im größeren "Co-Op Supermarkt" kauften wir für´s Frühstück ein. Lebensmittel kosteten ungefähr so viel wie in Deutschland.
Fast an jedem Tag besuchten wir St. Peter Port und entdeckten ständig Neues und Schönes. St. Peter Port ist sehr hügelig mit vielen steilen Anstiegen, für die man mit wunderbaren Ausblicken auf den Hafen und das weite Meer belohnt wird.
Wegen der guten Busverbindungen lernten wir sehr viel von dieser schönen Insel Guernsey kennen.
Wenn man sich auf den Inseln nicht auskennt, sollte man den Busfahrer bitten, die gewünschte Haltestelle anzugeben, damit man nicht wie wir am ersten Tag an einem anderen Ort landet. Da man auf der ganzen Insel zu jeder Zeit aus- und einsteigen kann, gibt es keine festen Bushaltestellen.
Eigentlich wollten wir nach Bordeaux, nördlich von St. Peter. Landeten aber in der Pembroke Bucht. Das störte uns nicht, weil wir auch diese Bucht nicht kannten.
Von der Pembroke Bucht aus spazierten wir dann Richtung Bordeaux. Gegen Mittag machten wir uns auf die Suche nach einem Pub oder Restaurant. Erst später fanden wir in Bordeaux das Restaurant "L'Ora".
Am Nachmittag sollte in der Kirche von St. Savior ein Blumenfestival stattfinden. Da es aber in Strömen regnete und wir uns mal wieder mit dem Bus vertan hatten, fuhren wir mit dem nächsten Bus zurück nach St. Peter. So fand das Blumenfestival ohne uns statt. Ins "Christies", einem hübschen Cafe in der Stadt, kehrten wir zu Tee und leckerem Kuchen ein.
Man sollte möglichst ständig den Busfahrplan zur Hand haben, es kann vorkommen, dass einzelne Strecken nur ein- oder zweistündig angefahren werden.
Das imposanteste Bauwerk Guernseys ist wohl die "Little Chaple", die wir am nächsten Tag besuchten. Der Bruder Deodat des Ordens de La Salle begann 1914 mit dem Bau der wahrscheinlich kleinsten Kapelle der Welt nur aus Scherben, Muscheln und Keramikbruchstücken. Als Vorbild diente ihm die "Grotte und Basilica von Lourdes". Diese kleine Kapelle liegt mitten in einer herrlichen Landschaft.
Anschließend besuchten wir die "Strawberry-Farm", unter der ich mir etwas anderes vorgestellt hatte. Es gab auch Erdbeeren zu kaufen, aber diese wuchsen im Treibhaus und waren mir zu teuer. Eigentlich handelt es sich mehr um einen Freizeitpark. Doch wir halten uns lieber in der Natur auf.
Viel interessanter war eine Holzschnitzerei nebenan, die einige schöne Dinge verkaufte.
Zurück in St. Peter tranken wir direkt im Hafen im "Boats-House" Tee. Die Lage ist perfekt. Vor einem der Blick aufs Meer und hinter einem auf die Stadt.
Vom Hafen aus versuchten wir, leider vergeblich, den Küstenweg nach St. Martin zu finden.
In der Soldier Bay hat man in die Felsen ein Meeresschwimmbad gebaut, das jedermann kostenlos zugänglich war. Für ein paar Kinder und Jugendliche war das Wasser wohl warm genug. Die Außentemperatur war höchstens um die 22 Grad.
Am nächsten Tag erkundeten wir einen der angelegten Küstenpfade der Insel.
Von St. Martin aus kann man auf bewaldeten und bewachsenen Pfaden Stunden lang an Steilküsten, Buchten und Sandstränden entlang laufen. Für die Mühen wird man mit fantastischen Ausblicken belohnt.
Wir wanderten den Küstenpfad von St. Martin aus nach Saints Bay bis Petit Port und über die Marble Bay zurück.
Die erste grandiose Aussicht bot sich in der Saints Bay. Glücklicherweise schien die Sonne und die Bucht lag glitzernd vor uns. Nach weiteren schönen Ausblicken erreichten wir die Moulin Huet Bay. Wegen der Ebbe fanden wir einen breiten Sandstrand vor. Ein Weg und eine Treppe führen direkt in diese spektakuläre Bucht. Dort hielten wir uns längere Zeit auf.
Der Maler Auguste Renoir hat 1883 einige Wochen auf Guernsey gewohnt und soll jeden Tag diese Bucht aufgesucht haben. Er hat sie in einigen Bildern verewigt. Man kann es ihm nicht verdenken. Auch uns hat es begeistert, das Meer zu beobachten, diese besonderen Felsformationen und das silberne Glitzern auf dem Wasser zu bestaunen.
http://commons.wikimedia.org/wiki/Pierre-Auguste_Renoir_005.jpg
Etwas oberhalb dieser Bucht genossen wir vom "Tea-Room" noch einmal die Aussicht.
Wenn man dem Küstenpfad folgt erreicht man Petit Port. Eine Treppe mit 297 Stufen führt einen steilen Abhang herunter. Das Sonnenlicht gab dem Wasser Farben wie in der Karibik. Unterwegs fanden wir eine Vielzahl unterschiedlicher Pflanzen und Blumen. Durch das viele Grün von Sträuchern und Bäumen ist es mir als Menschen mit panischer Höhenangst einfach gewesen, diese Küstenwege zu erwandern.
In Richtung St. Martin trifft man am "Restaurant Auberge" auf die "Doyle Column", eine Steinsäule, die zu Ehren des Gouverneurs von Guernsey, John Doyle, errichtet wurde. 1953 wurde diese Säule erneut errichtet, nachdem die Originalsäule im Zweiten Weltkrieg von den Deutschen zerstört worden war. Von dieser Stelle hat man einen fantastischen Blick über das Meer nach St. Peter und seinen Hafen. Bevor wir den Küstenpfad verließen, warfen wir noch einen Blick in die Marble Bay.
Den nächsten Tag nutzten wir um St. Peter zu erforschen und zum einkaufen. Unser Mittagessen nahmen wir im Restaurant "The Library Carvery Bar" ein, das wir sehr empfehlen können. Es wurden verschiedene Fleischgerichte angeboten mit selbst gewählten Beilagen vom Buffet.
Den "Victorian Shop" vom National Trust in der Cornet Street sollte man sich unbedingt ansehen. Es ist ein kleines Museum mit Dingen aus der "guten alten Zeit" und der Möglichkeit, dergleichen auch zu kaufen.
Der nachfolgende Tag war erst recht trüb, wurde aber dann immer mal sonnig. Wir fuhren mit dem Bus an die Westküste. Dort reihen sich die schönsten Buchten aneinander.
Wir begannen mit unserem längeren Spaziergang in der Vazon Bay. Surfer schienen diese Bucht für besonders geeignet zu halten, der Wellengang war dort stärker als in den anderen.
Eine bevorzugte Lage hat das der Bucht gegenüber liegende Hotel "Grand Mere" mit eigenem Golfplatz.
Fast übergangslos schließen sich die Cobo Bay, Saline Bay, Port Soif und Portinfer an. Wir waren einige Zeit unterwegs und konnten uns kaum an der schönen Natur, den Felsformationen und den umliegenden Dörfern satt sehen. Die Westküste ist im Gegensatz zum Süden flach und weniger rau.
In St. Saviors fiel uns der Juwelier "Gillsons" auf. In einem Raum wurde gleichzeitig Schmuck hergestellt und verkauft. Da man auf den Kanalinseln keine Mehrwertsteuer zahlt, ist Schmuck verhältnismäßig preiswert. Als Andenken erstand ich ein silbernes Medaillon.
Auf der Landzunge Rousse fanden wir nach längerer Suche das Restaurant "Houmet Tavern", in dem wir im Wintergarten einen Platz mit "Aussicht aufs Meer" fanden. Es gab richtig leckere Hausmannskost, Steak and Guiness Pie (wie Gulasch in Guiness-Bier, überbacken) und Cumberlands (Bratwurst) mit Kartoffelpüree und Gemüse. Dazu tranken wir das köstliche Bier "Guernseys Best".
Da der Bus direkt vor dem Restaurant abfuhr, fuhren wir zurück nach St. Peter.
An der Bushaltestelle wurden wir von einem netten älteren Ehepaar angesprochen. Nachdem sie erfahren hatten, dass wir aus Deutschland kommen, erzählten sie von ihren Erfahrungen mit den Deutschen im Krieg. Auch von ihren Reisen in ferne Länder. Wir wurden auf den Inseln häufig angesprochen, haben nur freundliche Menschen kennen gelernt.
In St. Peter sahen wir uns im Castle Cornet im Hafen um und bestaunten den Leuchtturm. Leider regnete es ununterbrochen.
Am Tag vor der Abreise erforschten wir unseren Wohnort St. Martin. Dieser ist wunderschön gelegen und hat noch einen richtig alten Ortskern. Der einzige Nachteil ist der Fluglärm.
Die kleine sehenswerte Dorfkirche St. Martins stammt bereits aus dem 13. Jahrhundert. Die Besonderheit der Dorfkirche ist eine neolitische bronzezeitliche Muttergottheit, die vor dem Kirchentor steht, weil man sie vom Kirchengrund verbannt hatte.
Noch einmal fuhren wir in die Pembroke Bay und liefen bis in die anschließende Ladies Bay. In der Pembroke Bay haben wir uns ein Ganggrab angesehen, das aus der Zeit um 2500 - 3000 v. Christi stammen soll. Wer diese antiken Stätten mag, kann auf Guernsey auf seine Kosten kommen. Leider sind diese Stätten oft nicht leicht zu finden.
In der Ladies Bay tranken wir mit herrlichen Blick auf zwei naheliegende Buchten im "Chouet Tea Room" unseren Tee.
Zurück im Manor wartete eine Überraschung auf uns. Die Hausdame hatte uns eine Schneekugel mit einem Foto von uns und dem Haus erstellt.
Mit der schnellen Fähre Condor fuhren wir am Samstag, den 23.6.07 pünktlich um 9.30 Uhr nach Jersey, wo wir die zweite Urlaubswoche verbrachten. Die Überfahrt war glücklicherweise nur ein wenig "schaukelig".
Aufbruch: | 16.06.2007 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 30.06.2007 |