Claudia und Heiko das Erste Mal in Thailand
Koh Lanta: Elefantenreiten
Heute am frühen Morgen gehen wir auf unsere zweite gebuchte Tour: Elefanten reiten.
Ich (C.) freu mich riesig, so als alter Elefantenfan... Bin schon total aufgeregt.
Schnell was frühstücken, denn wir werden bereits 07.30 Uhr mit einem Picup abgeholt.
Wir fahren einige Kilometer, dann hält der Picup bei einem weiteren Ressort.
Es steigt ein australisches Pärchen zu, welches dieselbe Tour gebucht hat.
Sehr nett, die beiden. Wir fahren immer weiter in den Süden von Koh Lanta. Irgendwann hört die geteerte Straße auf und es geht über eine Sand- und Schotterpiste zum Elefant Camp.
Wir sind nur zu viert (also nur zwei Elefanten). Gott sei Dank keine große Gruppe.
Kurz bevor wir auf den Elefanten steigen, tauschen wir mit den Australiern noch die Digicams damit wir auch Foto's von unserem Ritt haben.
Unser Elefant ist etwas kleiner als der von den Australiern. Dafür reiten wir ohne Führer.
Der Kleine läuft dem Großen einfach hinterher. Den Führer hören wir ab und zu aus dem Unterholz komische Lockrufe rufen. Ab und zu bleibt unser Eli stehen und fängt gemütlich an zu kauen. Bis er kapiert, dass jetzt gerade nicht PAUSE ist...
Der Große scheint ganz schöne Darmbeschwerden zu haben denn die Geräusche die er vom Stapel lässt sind ohrenbetäubend und stinken tut's auch wahnsinnig... Wir lachen uns halb kaputt.
Der Ritt macht totalen Spaß. Es schaukelt hin und her und man muss aufpassen dass man nicht aus Versehen an irgendwelchen Ästen hängen bleibt. Von hier oben sieht der Elefant noch viel größer aus. Man sitzt so unwahrscheinlich hoch oben. Das denkt man gar nicht, wenn man vor ihm steht.
Irgendwann überqueren wir einen kleinen Fluss. Als der Elefant das für ihn kleine Gefälle absteigt, denken wir, wir rutschen jeden Moment aus unserem Korb so steil geht es hinab.
So reiten wir vermutlich ca. 30 Minuten (kann ich nicht genau sagen, man verliert das Zeitgefühl) durch den Dschungel und landen schließlich an einem "Basislager".
Dort füttern wir unseren Eli. Er ist ganz gierig auf die Bananen. Ich würde ihn am liebsten im Koffer mit nach Hause nehmen. Habe ihn total in mein Herz geschlossen. Heiko ist noch etwas skeptisch beim Füttern.
Im Basislager erfahren wir, dass wir auf eine andere Gruppe warten müssen. Diese würde mit uns zu Fuß durch den Dschungel zu einem Wasserfall wandern.
Die Gruppe trifft ca. 20 Minuten nach uns am Basislager ein. Wir sind total happy, dass wir unsere Tour so früh begonnen haben, denn die Gruppe die nach uns eintrifft besteht - wenn ich mich richtig erinnere - aus 6 Elefanten - also 12 Personen.
Als die Gruppe von ihren Elefanten herunter gestiegen ist und diese dann auch noch gefüttert hat, machen wir uns zu Fuß mit einem Führer auf den Weg zum Wasserfall.
Die Wanderung ist einfach nur genial. Wir laufen durch den Fluss, welcher vom Wasserfall her fließt. Wir steigen über Steine, umgefallene Bäume oder kriechen unter ihnen hindurch. Ein Hauch von "Indiana-Jones-Abenteuer" kommt auf. Grins...
Der Thai führt uns zu einer Höhle. Wir sehen schlafende Fledermäuse und wahnsinnige Felsformationen. Mitten in der Höhle wachsen vom Boden bis an die Decke ultradünne Holzstämme (ohne Äste und ohne Blätter). Sieht aus als hätte jemand einen Stock zwischen Boden und Decke gespannt. Aber das wächst so... Komisch!
Wir haben natürlich wie bei jedem Ausflug wieder die falschen Schuhe an.
Haben uns super Treckingschuhe für den Urlaub gekauft, die waren nicht gerade billig.
Aber immer wenn wir sie bräuchten, vergessen wir, sie anzuziehen und Flipflops sind ja in der Hitze auch einfach am angenehmsten.
Ich komme mit meinen FlipFlops ja super zurecht, aber Heiko hat ziemliche Probleme, rutscht im Wasser immer wieder aus den Schuhen.
Als wir am Wasserfall ankommen sind wir ziemlich enttäuscht. Viel Wasser kommt ja nicht gerade herunter. Okay, es ist "Trockenzeit" aber da war der Wasserfall im Phanom Bencha Mountain NP bei Krabi schon beeindruckender. Da kam richtig viel Wasser runter.
Heiko findet das Wasser "sooo" kalt. Ich finde es sehr angenehm erfrischend.
Nach ca. 15 Minuten machen wir uns wieder auf den Rückweg durch den Fluss.
Auf einmal hallt ein gellender Schrei durch den Dschungel und Heiko liegt im Wasser.
Ist wieder mit dem Fuß aus dem FlipFlop herausgerutscht und mit dem Knie auf einen im Wasser liegenden Felsen geknallt. Außerdem hat er sich auch noch zwei Zehen umgeknickt. Er flucht und schimpft und sein Knie wird knallrot... Damit ist die Entspannung dahin und Heiko stinke sauer auf seinen Schuh... Ich muss in mich hinein lachen über meinen Tollpatsch. Unser Führer ist total besorgt um Heiko, fragt immer wieder ob es ihm gut geht und dass er vorsichtig sein soll und bietet ihm sogar seine Schuhe an. Heiko lehnt dankend ab. Dann doch lieber barfuss.
Als wir wieder am Basislager sind steigen wir noch mal auf die Elefanten. Wir haben mit den Australiern getauscht und reiten jetzt den Großen mit den Darmproblemen.
Bei der erneuten Flussdurchquerung erscheint uns der Abstieg nun noch steiler. Die Elefantendame bleibt im Fluss stehen und duscht uns mit zwei Rüsselladungen Wasser. Der Führer sagt, wir müssen uns bei ihr bedanken: THANK YOU!!! Dafür bekommen wir gleich noch eine Dusche.
Als wir am Ausgangspunkt ankommen stehen dort eine Menge Leute, die auf die nächste Tour warten. Wir steigen in Ruhe von unseren Elefanten und streicheln die Tiere nochmal.
Das sind echt so liebe Geschöpfe.
Anmerkung:
Wir hatten zuerst ein wenig Bedenken, weil uns Sascha und Elke so viel schlechtes von Ihrer Elefantentour erzählt hatten. Sie waren weiter nördlich von KohLanta in einem Elefantencamp, wo die Elefanten wohl nicht sehr gut behandelt wurden. Die armen Tiere hätten wohl auch viele Narben gehabt, welche darauf schließen lassen, dass sie misshandelt werden. Als wir das erfuhren hatten wir unsere Tour aber schon gebucht.
Ich kann aber diese Aussagen für das Elefantencamp in dem wir waren NICHT bestätigen.
Die Führer behandeln Ihre Elefanten sehr sehr gut. Die Tiere hatten keinerlei Narben und machten auch sonst keinen gestörten Eindruck. Ich denke einfach auch in diesem Geschäft gibt es leider schwarze Schafe.
Was ich auch noch anmerken möchte ist, dass ich nicht der Meinung bin, dass man Elefantencamps generell nicht besuchen sollte. Die Elefanten sind - seit sie nicht mehr als Arbeitselefanten eingesetzt werden - arbeitslos. Ihre Führer auch. Die Elefanten brauchen einen Haufen Futter. Wovon sollen die Elefantenführer das bezahlen wenn nicht durch Reittouren mit den Elefanten? Meine Meinung...
Zurück zur Geschichte:
Wir sind echt froh, dass wir nicht Nachmittags die Tour gebucht haben und "in der Masse mitschwimmen müssen" und steigen zufrieden auf die Ladefläche unseres Picups.
Kaum 500 m gefahren stelle ich (C.) fest. Dass meine gute Sonnenbrille verschwunden ist.
Die gute, teuere und nicht gefakte aus Germania. Ich bin den Tränen nahe. Nichts kann mich trösten und ich ärgere mich. Dass ich die teure Brille überhaupt mitgenommen habe.
Tja, dass sind wohl die üblichen Verluste, die man in Kauf nehmen muss und man dann seine Lehre daraus zieht.
Heiko versucht mich zu trösten. Er sagt wir schnappen uns den Roller und fahren nach Ban Saladan (Fischerdorf und "Hauptstadt" von Koh Lanta) eine neue Brille kaufen.
Gesagt getan. Ban Saladan ist ein staubiger, hässlicher Ort. Hektik überall und die Leute erscheinen uns total unfreundlich ganz im Gegensatz zu der sonst üblichen freundlichen lächelnden Thai-Mentalität. Hier sind die Menschen voll und ganz auf den Tourismus fixiert und darauf den Farangs das Geld aus der Tasche zu ziehen. Uns gefällt es überhaupt nicht.
Wir suchen an zig verschiedenen Shops nach einer Sonnenbrille für mich aber keine gefällt mir im "Angesicht meines Verlusts". Am Ende kaufe ich irgendeine, damit ich zumindest meine Augen vor der Sonne schützen kann. Noch schnell ein paar Kleinigkeiten im 7/11 gekauft und ein wenig an den Buden vorbeigeschlendert als auf einmal von Norden her eine schwarze Wand über das Meer heranzieht. Wir schwingen uns auf unseren Roller und schon fängt es an zu tröpfeln. Wir müssen noch unsere Wäsche in der Wäscherei abholen. Dort angekommen sagt man uns, die Wäsche wäre noch nicht fertig. Super... Also zurück auf den Roller als es wie aus Eimern zu schütten anfängt.
5 Minuten später kommen wir im Hotel an. Es ist echt schön einen solchen Regenguss zu erleben. Das ist etwas ganz anderes als daheim. Die Regentropfen sind sooo riesig...
Als der Regen aufhört überkommt uns eine Schoko-Heißhunger-Attacke. Heiko heizt los und kauft ein: Snickers und diverse andere Naschereien. Wow, nach so langem Entzug ein Genuss!
So, dass war's für heute...
Aufbruch: | 13.12.2007 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 06.01.2008 |