Cuba 2006
Cuba ist eine Faszination an sich. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Man hasst es, oder man liebt es!
Die Reise
Cuba 2006
Nach langem Flug (10,5 Std) in einer Sardinenbüchse (Boeing 767), besch...ener Verpflegung und in Gesellschaft von zwei schlecht gelaunten Flugbegleiterinnen landeten wir fast pünktlich auf dem Aeroporto Juan G. Gomez in Varadero.
Relativ schnell ging es in Richtung Varadero, andere Touris wurden bei ihrem gebuchten Hotel abgeliefert und endlich nach ca. 40 Minuten konnten auch wir ein- checken. Dies geschah im Iberostar "Los Tainos".
Hier mal einige Infos zum Hotel:
Wir hatten ein DZ, im Bungalow, zwei Betten 140 x 200 cm, Kühlschrank, Bad zweckmäßig mit großen Ablageflächen. Wandschrank mit Safe.
Die Anlage sehr gepflegt, übersichtlich, mit Animation am Strand wie z.B. Wassergymanastik, Stretching, Volleyball, Luftgewehrschießen, Bogenschießen (in einer eigens dafür vorgesehenen Anlage), Galashows des Abends, Musikgruppen die gelegentlich in den verschiedenen Spezialitätenrestaurants oder im Buffetrestaurant auftreten. Das Personal ist freundlich und ragiert nicht erst auf "Pesowinken". Besonders der Barkeeper Aturo ist ein sehr freundlicher Mann. Die Mädchen an der Rezeption sind freundlich und hilfsbereit, auch hier fiel eine auf: Yamaris.
Das Essensangebot war großzügig, sehr feine landstypische Speisen sowie internationale Gerichte boten jedem Geschmack etwas. Abends gab es zusätzlich eine täglich wechselnde Spezialität wie z.B. Kalbskeule, Lammrücken, geschmorter Fisch (ca. 8 Pfund), Rinderkeule, ganze Pute. Das Frucht sowie das Dessertbuffet ließen keine Wünsche offen.
Da ist der sehr gepflegte Strand, mit ausreichender Anzahl von Sonnenschutz sowie Liegestühlen, und einer guten Strandbar.
Viel passierte nicht mehr an diesem Tag, ein paar Drinks in der Lobby, eine Montecristo No4. So schlugen wir ziemlich müde die Zeit tot um mit deren Umstellung klar zu kommen. Um ca. 23:00 Uhr fielen wir todmüde in unser Bett
Am nächsten Morgen empfing und Sonne und strahlend blauer Himmel! Nach dem Morgenritual der Angriff auf das Frühstücksbuffet und anschließend wurden die Ausflüge geplant. La Habana, Katamarantour mit Schnorcheln und Delfinschwimmen, Drei- Städtetour (Cienfuegos, Trinidad, Santa Clara) fanden Interesse. Gebucht war schnell.
Cigarreneinkauf
Mit dem Taxi ging es dann nach "Plaza America" dem Einkaufszentrum vor Ort. Schließlich brauchte ich Puros für den Urlaub zum smoken und wollte mir auch über die Preissituation ein Bild machen. Die Puros zum smoken waren schnell gefunden: R & J Exibition No 3 (5,80 CUC), Trinidad Robusto (13,80 CUC), Saint Louis Rey Serie A (5,60 CUC), Cohiba Esplendido (18,40) und Montecristo No 2 (6,80 CUC). Von jeder 2 - 3 Stück und dem Urlaubssmoke stand nichts mehr im Wege. Beim Preis-check fielen mir die Diplomaticos "No 2" zu 137,50 CUC (!), und R & J "Cazadores" 107,- CUC auf. Beide wanderten in Richtung Hotelzimmer. Bei der weiteren Durchsicht des Sortimentes stach eine Kiste Cuaba mit mir unbekannten Format in das Auge. Auf Nachfrage bei einer sehr freundlichen Senora erklärte sie mir: This are a Format you dont get in Alemania. It is called " Destinguitos". Aha, hatte ich wirklich noch nie gesehen oder gehört. Da ich ein wenig Cuaba-Fan bin (Salomones), trat auch diese 10er Kiste (66,- CUC) zusammen mit einer Kiste Selectiones Pyramide (57,- CUC) die Reise zum Hotel an. San Christobal "La Punta" war nicht im Programm, aber die "La Fuerzza" waren vorrätig (165,- CUC). Auch "bemerkte" ich die Bolivar Corona Royal zu 130,- CUC. Diese Beiden kaufte ich später nach. Jede von mir erkorene Kiste wurde von der Senora geöffnet, sogar eine zweite oder dritte um die Puros auf Farbe und Qualität zu überprüfen. Die BD´s waren unterschiedlich, Spätjahr 05, meist aber Frühjahr 06.
Hier möchte ich mich zum Thema Cigarrenkauf auf Cuba äußern. Der Cigarrenkauf auf Cuba ist immer noch interessant, 35 - 60%(!) kann man gegenüber dem deutschen Ladenpreis sparen. Alles in allem sparte ich durch den Cigarrenkauf auf Cuba so um die 455,- Euro!
So erfolgreich wieder im "Tainos" angekommen machte ich mich auf den Weg zum Strand wo ich dann um 11:00 Uhr Ortszeit meine erste Puro auf Cuba 2006 smokte: R & J Exibition No3. Sehr fein, kräftige Würze und wunderbarer Abbrand. Die zwei Cuba Libre waren zwar nicht die optimalen Begleiter, aber es war ja noch früh am Tage. Des Abends wurde dann in der Lobby Trinidad Robusto gesmoked, dazu ein schönes Gläschen "Ron Santiago de Cuba". Dies wurde zum Ritual für den ganzen Urlaub, abends in der Lobby Rum & Cigarre. Da wir schon im Flugzeug Leute kennen gelernt hatten, welche im gleichen Hotel untergebracht waren, wurde dies immer sehr kurzweilig und entwickelte sich zu einer schönen Urlaubsbekanntschaft. Am nächsten Abend waren wir schon zu Acht, dies blieb so über den ganzen Urlaub.
Varadero
Am 2. Urlaubstag machten wir die obligatorische Halbinsel- Rundfahrt mit dem oben offenen Doppeldecker Bus. Das Tagesticket kostete vor zwei Jahren 5,- US $, kostet nun 5,- CUC. Die CUC´s sind ja dem Dollarkurs angepasst. Varadero hat sich in den letzten zwei Jahren fast nicht verändert, außer dass der große Markt für Kunsthandwerk und den üblichen Souvenirartikel nun weiter nach hinten in Richtung Marina verlegt wurde. Natürlich muss man als ordentlicher Tourist auch diesen besuchen. Dabei wurde ich fündig: Ein lederbezogener Humidor, sehr schön verarbeitet, mit ordentlichen Scharnieren und aus Zedernholz. 60,- CUC wollte der unaufdringliche Mann haben. Da ich mich noch für zwei Leder Etuis mit Markenemblem entschied, korrigierte sich der Gesamtpreis nach unten: Die Etuis mit Humi für 55,- CUC. Dabei hatte ich ein Schnäppchen gemacht, weil ich so etwas in Alemania gar nicht bekomme. Große Handelsspannen gibt es auf solchen Märkten nicht, die Händler gehen nicht zu sehr mit den Preisen runter. Aber leben und leben lassen ist meine Devise. Diese 55,- CUC machen mich nicht ärmer.
Auf dem Rückweg schaute ich auf Empfehlung meines Spezis noch in der Casa del Habano am Ortseingang vorbei. Dies war eine große Enttäuschung. Die Casa machte zwar einen guten Eindruck, aber sie war sehr schlecht sortiert, die Puros waren stellenweise trocken, bröselten bei der Druckprobe unter den Augen der entsetzten Senora. Somit war dies Thema erledigt. Schade eigentlich, machte sie doch einen wirklich guten Eindruck.
Der Strand
Die Ausflüge
La Habana
Wir charterten einen Kleinbus mit einer deutschsprachigen Reisebegleiterin. (38,- CUC p.P.) Somit waren wir an kein festes Programm gebunden und konnte bestimmen was wir sehen wollten. Die Altstadt ist sehenswert, der Zerfall scheint aber unaufhaltbar zu sein. La Habana ist eine Faszination aus Schönheit, Elend und Dreck. Zu krass sind die Gegensätze um eine andere Beschreibung zu finden. Menschen leben in eingestürzten Häusern, schlafen zwischen Trümmerteilen derselben. Die Menschen in der Hauptstadt versuchen alles, aber wirklich alles zu verkaufen was man nur verkaufen kann. Die Not und das Elend sind so groß, dass die Aufdringlichkeit fast keine Grenzen mehr kennt. Aber ein unmißverständliches "No!" genügt um vorläufig seine Ruhe zu haben.
Als Touri sollte man natürlich die Altstadt besuchen, Mojito in einer der unzähligen "original" Hemingway Bars trinken, die Floridita Bar besuchen und den sündhaft teuren Daiquiri drinken. Das Capitol und die ausgestellte "Granma" nicht zu vergessen. Der Columbus Friedhof ist sehenswert, sowie die Festung "La Cabana". Die Partagas Fabrik war wieder geöffnet (zuvor Wasserschaden), wir entschieden uns aber für Upmann. Sehr sehenswert. Dort wurden während unseres Besuches gerade Montecristo No 2, Cohiba Robusto, Romeo y Julieta Churchills und Magnum 46 produziert. Den Tagesausstoß bezifferte der Guide auf ca. 16000 Stück. Fotografieren war verboten, auf Nachfrage bezüglich des Grundes wurde uns erklärt, dass die Arbeiterinnen sich dabei andauernd in Pose brächten und somit die Produktionszahlen sänken.(?!) Für einen kleinen "Aufruhr" sorgte mein Cheguevara Tattoo, feierten sie mich wie einen Heiligen. (das war mir etwas peinlich) Fast jeder wollte mich/das Tattoo genau sehen oder berühren. Der Guide, Osmany, beendete den "Aufstand der Massen" und geleitete uns in einen anderen Bereich der Fabrik.
(Anmerkung: Aufgrund dieses Tattoo´s bin ich um fünf 3 Peso Scheine (Che´s Abbild) und ca. 7 Münzen "reicher". Diese schenkten mir wildfremde Menschen auf der Straße oder in Geschäften, oder im Hotel)
Der anschließende Besuch der z. Zt. nicht produktiven Rumfabrik war außer der Verkostung nichts besonderes. Leider hatten wir keine Zeit mehr das Hostal Conde del Villanueva zu besuchen, wo ein erstklassiger Cigarrenroller wohl die besten Cigarren auf Cuba dreht.
Die Drei- Städtetour
Mit einem komfortablen, klimatisierten Reisebus ging es um 6:20 Uhr Richtung Ciebfuegos los. Cienfuegos finde ich persönlich schöner als La Habana. Einen sehr schön restaurierter und gepflegter Stadtkern begrüßte uns. Da waren rund um den Parque Marti das Theater, das Kino, das "kleine Capitol" wie die Einheimischen den Prachtbau nennen. Die Flaniermeile von Cienfuegos mit zahlreichen Geschäften ist sauber, aber wenn man in die Seitenstraßen schaut bietet sich das gleiche Bild wie überall im Lande: Zerfall pur! An der Ecke zwischen dem kleinen Capitol und Eingang zur Einkaufsmeile fand ich eine kleine Cigarrencasa. Sehr schön mit alten Kolonialmöbel eingerichtet. Beim Stöbern fand ich zwei Kisten Montecristo No2 Boxingdate 2001. Sehr schön verarbeitete Cigarren, dunkle, speckige Deckblätter, mmmmh, so wie ich es mag. Diese sollten natürlich in meinen Besitz überwechseln. Nun ratet mal wer mit Entsetzen feststellen musste, dass er des Morgens seine Mastercard im Hotel vergessen hatte???? Und niemand im Bus welchen ich kannte und "anpumpen" konnte! Ich könnte mir heute noch in den Hintern beißen!!!
Weiter ging es nach Trinidad
Eine alte und sehr geschichtsträchtige Hafenstadt. Dort wurde ein sehr schön restauriertes Kolonialhaus eines ehemaligen Zuckerbarons, das Museo Historia besichtigt. Schöne Säulenhalle- und Innenhof. Besonders interessant ist die offene , gut erhaltene Küche. Man konnte den Turm des Hauses besteigen und hatte somit einen herrlichen Blick über die Stadt. Nach einer kleinen Stadttour über sehr alte, teilweise mit Ballaststeinen der Sklavenschiffe gepflasterten Gassen ging es zum mittelmäßigen Mittagsmahl. Zuvor wurde man mit einem lokalen Getränk, La Canchanchara, "verwöhnt". Dieses Getränk besteht aus Wasser, Honig und Rum. Seltsam im Geschmack, aber eiskalt serviert war es sehr erfrischend. Danach wurde in einem sauberen Restaurant eine üppige Mahlzeit eingenommen. Rasch wurden noch Souveniers gekauft, (ca. nur 1/3 des Preises wie in Varadero) dann ging es weiter nach Santa Clara.
In Santa Clara gibt es nicht viel zu sehen, außer dem Cheguevara Mausoleum (Museo Memorial del Ernesto Che Geguevara) mit Museum. Im Museum und im Mausoleum ist das Fotografieren streng verboten, zu groß sei die Angst vor Anschlägen meinte unser Reisebegleiter. Im Stadtkern ist ein relativ gut restaurierter Platz, dort zeigt man stolz auf die erhaltenen Einschusslöcher an einem Gebäude aus der Zeit der Revolution. In Santa Clara fand eine der Entscheidungsschlachten gegen die Batistatruppen statt. Dabei besiegte Che mit seiner Kolonne den legendären Panzerzug. (Tren Blindato) Die Überreste können in Santa Clara besichtigt werden. Nach dieser Erweiterung des Wissens über die junge kubanische Geschichte ging es mit dem Bus zurück nach Varadero. Mit dem Eindruck des Gesehenen , der sehr guten Information des Reisebegleiters und mit über zurückgelegten 700 Km, schmeckte die R & J Exibition No3 und der Ron Santiago de Cuba in dem bequemen Rattanmöbel der Hotellobby doppelt so gut!
Die Grabplatte von Che
Ausflug mit dem Katamaran
Ein sehr schöner und empfehlenswerter Ausflug! Morgens um 9:00 Uhr ging es los zur Marina und von dort ab mit einem 15 m Katamaran auf die offene See zum Schnorcheln. Eine bunte Unterwasserwelt lud zum ausgiebigen Schnorcheln, was auch gerne angenommen wurde.
Weiter ging es zum Delfinschwimmen. Dabei konnte man mit zwei Tieren ca. 15-20 Minuten lang schwimmen, bzw. Kontakt haben. Das Ganze geschah in zwei Gruppen a´ 20 Personen.
Danach nahmen wir Kurs auf Cayo Blanco, eine von vielen wunderschönen Inseln um Cuba. Puderzuckerartiger, weißer Sand und Krabben welche über diesen liefen warteten auf uns.
Unsere Freunde
Auch fanden wir Kontakt zu Einheimischen welche in Matanzas leben. Am zweiten Abend trat in einem Themenrestaurant eine Band auf:
Genuine Musica Cubana!
Diese Musiker mit ihrer stimmgewaltigen Sängerin Jamila rissen uns zu wahren Begeisterungsstürmen hin! Von nun an waren wir bei jedem Auftritt der Fünf dabei.
Schnell freundeten wir uns mit ihnen an, und uns zu Ehren gaben sie eine nette Hausparty. Dabei kamen sehr leckere kreolische Gerichte auf den Tisch. Sägefisch, Reis mit schwarzen Bohnen, Grüne Bohnen mit Zwiebel, Malanga, Mangosauce und als Dessert eine Fruchtplatte. Der von uns mitgebrachte Wein und Rum fand guten Zuspruch und somit war die Stimmung entsprechend gut. Diese Menschen haben eine mitreisende Art zu feiern, es wurde gesungen und getanzt. Somit entwickelte sich diese Einladung zu einem schönen und unvergesslichen Erlebnis. Am späten Abend machten wir uns Bett(rum)schwer auf den Weg zu dem gecharterten Bus welcher uns nach Hause brachte.
Und dann?
Die restlichen drei Urlaubstage verbrachten wir zur "Erholung" am Strand. Am Tage unseres Abfluges kamen unsere neuen kubanischen Freunde extra angereist um uns zu verabschieden, was auch tränenreich geschah. Mit Wehmut bestiegen wir die Sardinenbüchse um einen schönen Urlaub und neue Freunde zurück zu lassen.
Aufbruch: | 21.06.2006 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 06.07.2006 |