Während der WM im Bayrischen Wald 2006

Reisezeit: Juni / Juli 2006  |  von Anette J.

unsere Erlebnisse im Bayrischen Wald: Passau und Regen

Sehr schöne 9 Tage

Unser Urlaub im Bayrischen Wald vom 28.6.2006 bis 6.7.2006:

Am Mittwoch, den 28.6. sind wir ganz früh losgefahren, das Wetter war gut, bewölkt, nicht zu heiß. Unser erstes Ziel war Passau, 3 Tage, wir hatten uns dann noch mit dem Weg leicht vertan, kamen aber dann doch irgendwann an. Wir blieben im Dreiflüssehof, etwas außerhalb der Stadt, zu erreichen mit dem Bus.

Am ersten Tag machten wir einen Bummel durch die Altstadt, die Mündung der 3 Flüsse Donau, Inn und Ilz, ein kleiner Park mit Schifffahrt und viel Tourismus. Der Blick auf die Burg und Mariahilf. Wir waren in dem riesigen Dom mit der angeblich größten Orgel der Welt und den vielen Gassen, die so eng waren, daß kaum ein Auto durchkam und extrem steil waren, Kopfsteinpflaster und vielen kleinen Hotels, Gaststätten und Eisverkäufern.

Altstadt Passau

Altstadt Passau

Passau

Passau

Hotel Dreiflüssehof

Hotel Dreiflüssehof

Im Hotel Dreiflüssehof schliefen wir sehr gut, täglich kamen neue Busse mit Menschenmassen, obwohl noch keine Ferien sind war viel los, klar, die Leute waren auch alle über 65. Sie matschten mit dem Essen rum wie Kleinkinder, daher kamen wir als erste schon vor 7 herunter.

Am 29.6. machten wir eine 5-Stündige Dampferfahrt auf einem feudalen Schlitten mit Mittagsbuffet und mehreren Etagen, die bis zur Schleife bei Schlögen fuhr, richtung Linz in Österreich. Es war wunderschön, tollstes Wetter, der Himmel war aufgerissen und man konnte herrlich die kleinen Orte betrachten, mal hielten wir an, einmal verließen mehrere Schulklasse und eine riesige Seniorengruppe das Schiff, es wurde sehr leer. Oben war es heiß, Tim blieb unten, er wollte keinen Sonnenbrand kriegen. Eine Attraktion war die Schleuse, wo alles nach oben rannte (auch ich..) und sogar die älteren Herren trotz ausdrücklichen Verbotes auf den Bänken standen. Hinter der Schleife drehte der Kahn um und alles ging retours.

Blick auf die Altstadt Passau

Blick auf die Altstadt Passau

ich bei der Dampferfahrt

ich bei der Dampferfahrt

Essen gegangen sind wir einmal am Tag entweder beim Italiener, beim Wienerwald oder ähnlichem. Interessant war, daß wir in ganz Passau keinen Chinesen fanden, auch Italiener waren dünn gesät.

Wir waren am 30.6. dann in Bad Füssing, die Stadt, die den Rentnern gehört mit Kurbädern, Apotheken, Cafes und Trachtengeschäften. Alles war jünger war als 55 wurde angeglotzt wie ein 7. Weltwunder. Die "Einkaufsmeile" hieß auch noch LINDENSTRASSE und bestand aus einem Schuhgeschäft, einem kleinen Supermarkt und einer Drogerie. Dann fuhren wir weiter nach Oberndorf (hinter der Donau) in Österreich, ein wunderschönes altes Städtchen, am frühen Nachmittag besuchten wir einen Falkner, der aus Passau kam, er hatte alle möglichen Vögel da. Eine Show sahen wir leider nicht. Dann im Heimatmuseum, ein mehrstöckiges haus mit allen möglichen Dingen aus alten Zeiten wie Feuerwehrzubehör, alten Möbeln wie Betten, Schränke und Utensilien. Man fand altes Porzellan, Stoffe, Bücher in Vitrinen, Bilder, Figuren und alte Schriftstücke, Pläne und Modelle.

Die Stadt war in Aufruhr, als wir in Passau wieder ankamen, weil um 17 Uhr in der WM Deutschland gegen Argentinien im Viertelfinale spielte und dann auch noch gewann. Sogar Frauen hatten Perücken mit den 3 Farben und trugen Tops mit dem Motiv des Deutschlandtrikots. Kerle transportierten Kästen vom Bier und schrien wie Urmenschen undefinierbare Laute durch die Gegend oder "Deutschland!!" Himmel und Menschen waren in der Stadt, Geschäfte schlossen kurz nach 16 Uhr, wir bekamen gerade noch unsere Gummibärchen im Gummibärchenladen, das kurz vor 17 Uhr schloß. Noch als wir im Hotel waren, hupten alle bis in die Nacht hinein mit Fahnen an den Autos. Auch an vielen Häusern fand man Deutschlandfahnen.

Am 1.7. sind wir am Morgen dann losgefahren, zu unserer zweiten Unterkunft, Pension Hollerberg bei Frau Weiß in Oberneumeis bei Regen. Das ist eine total schöne Pension, bayrisches Bauernhaus mit Balkons, großer Wiese und natur hinter dem Haus und einem kleinen Haus zum feiern. Das Zimmer größer als in Passau aber ohne Fernseher, dafür Balkon mit bestem Ausblick.

Wir machten eine Wanderung um die Burgruine Weißenstein, dort konnte man hochgehen und hatte eine herrliche Aussicht. Danach eine Wanderung Richtung Poschetsried, einem Minidorf mit 3 Häusern und 4 Spitzbuben und dann nach Kreuzerhof, wo ein hübsches fotogenes Pferd war. Am Abend war ich dann total fertig, weil es so schwül und drückend war und schwitzte. Wir fanden in Regen einen Chinesen und einen Griechen, wo wir jeweils zweimal waren. Auch fanden wir in Regen zwei schöne Spazierwege, einer führte durch einen Kurpark, wo wir mal ein fast zahmes Eichhörnchen trafen, wo Tim sogar den Schwanz anfassen konnte. Ansonsten hat Regen nicht allzuviel zu bieten.

Hinter dem Haus in Oberneumais konnte man herrlich spazieren gehen, allerdings plagten uns im Wald die Mücken und Bremsen, ich war am Ende trotz Spray vollkommen zerstochen.

Am 2.7. gönnten wir uns einen Ausflug zum Nationalpark. Wir suchten uns den Teil mit dem Tiergehege, ein Rundgang, der 3 Stunden dauern sollte. Dabei sahen wir in den Gehegen eigentlich keine Tiere, weil sie ja unheimlich viel Auslauf hatten, aber auch sich verstecken konnten. Einmal überquerten auf unserem Weg Wildschweine, die auch junge Tiere hatten. Auch konnten wir Wölfe sehen und auch ein verspieltes Bären-Paar, das sich balgte. Natürlich auch Freiflugvolieren waren zu sehen mit Eulen, Geiern, Adlern und anderen Vögeln. Die Tour war sehr abwechslungsreich, wenn sie doch recht lang war.

Wildschweine im nationalpark

Wildschweine im nationalpark

Wir fuhren dann noch nahe der Tschechischen Grenze in das Freilichtmuseum Finsterau, das mehrere alte Häuser und kleine Bauernhöfe hatte. Man konnte zwischen Weiden, auf denen Ziegen, Kühe, Pferde, Schweine und Lämmer grasten, in die Häuser reingehen und in den Wohnzimmern, Schlafzimmern und Stallungen alles sehen. An jedem Bett fand man einen Nachttopf, gekocht wurde im der Wohnstube im Ofen und die Stallungen waren entsprechend größer mit viel Heu, das herrlich duftete. Groß waren die Gärten mit den schönsten buntesten Blumen, die gut geflegt wurden.

Dann machten wir noch einen Spaziergang im Felsgebirge im Nationalpark, der nicht mehr meinen Kraftreserven entsprach. Wir liefen nur bis zu den ersten Felsen und dann wieder runter.

Als die Woche am 3.7. begann, sind wir nach Regensburg gefahren, dort haben wir kein Museum besucht, das Römerkastell, das wir besuchen wollten, kristallisierte sich als ein Historisches Museum heraus, das weit außerhalb lag und man nur mit Führung besuchen konnte. Wie waren an der Donau bei der Steinernen Brücke, liefen auf der Insel herum und betrachteten das Wurstlokal, für das Regensburg auch bekannt ist. Wir waren im Dom und in der Fußgängerzone in diversen Buchläden. Auch am Schloßpark, den man nicht betreten kann, der Thurn und Taxis gehört. Im Parkhaus zahlten wir für 8,5 Stunden 10 Euro.

Regensburg

Regensburg

4.7. waren wir in Zwiesel. Zwiesel ist eine kleine Stadt, drumherum wunderschön und hügelig. Wir besuchten das Tiermuseum in Regenhütte mit ausgestopften Tieren aus aller Welt. Da es unerträglich heiß war, kostete das Fahren auf den unbeschilderten Straßen viel Nerv und Geduld. Wir fuhren zum Tierpark Lohberg, eine ganze Weile noch weg, direkt an der tschechischen Grenze bei Bayrisch Eisenstein vorbei. Die Landschaft sieht wunderschön aus, leicht hügelig, viel Wald und Felder, keine Industrie, keine großen Städte oder unerträgliche Wohnblocks. Es war reine Natur mit Kirchen, Maibäumen, sattgrünen Bäumen und Feldern bei der Heuernte und halbhohem Mais. Viele Bauern waren bei der Arbeit, einige der Traktoren blockierten die Straße, dafür gab es keine Lastwagen. Der Tierpark Lohberg war klein aber gut gemacht, zu sehen die heimischen Tiere, zu meinem Entzücken viele kleine quiekende Meerschweinchen, die man fast anfassen konnte. Auch Elche waren zu sehen, ein Bär, Wölfe, deren Junge frech die Küken aus der Hand des Pflegers zerrten. Auch Aquarien mit Fischen, Schildkröten und anderen, sowie Vögel waren zu sehen.

ausgestopfte Wölfe im Tiermuseum

ausgestopfte Wölfe im Tiermuseum

Das Bauernhausmuseum Lindberg sparten wir uns, weil es nur ein Haus war und alles 2 EURO kostete, was doch leicht teuer war. Dafür waren wir im Glasmuseum Frauenau bei Zwiesel, das klein war und auch eine Werkstadt beinhaltete, wo die Werke gefertigt wurden.

Um 21 Uhr war das Halbfinale, wo Deutschland gegen Italien spielte. Sogar im 2. Stock neben unserem Zimmer saßen die Frauen und grölten mit. Unten Tumult und bei der Halbzeit Massenveranstaltung vor dem Haus. Das größte Grölen half nichts, in den letzten 2 Minuten schoß Italien 2 Tore und die Deutschen flogen raus. Es herrschte Totenstille, jedoch mußte man noch um Mitternacht Handyklingeln, lautes Telefongerede auf dem Balkon und Diskutieren bis in die Nacht. Dafür kein Gehupe mehr.

Der 5.7. war leider auch schon unser letzter Tag, wir sind nach Straubing gefahren. Wir fanden Fahnen und Perücken der frustrierten WM-Fans auf den Straßen, stattdessen fand man Italienfahnen auf den Autos. Wir sind zum Tiergarten, der auch recht übersichtlich war und geprägt war durch zahllose Schulklassen und Behindertengruppen. Man konnte auch da die üblichen Tiere sehen; Elefanten und Giraffen fehlten, dafür Meerschweinchen (!!!), Pinguine, Löwe, Tiger und vieles andere.

Wir waren auch in der Innenstadt von Straubing, die sehr schön war, leider hatte ich den Fotoapparat nicht mit, weil wir dachten, es wird eine langweilige Stadt. Wir besuchten ein Cafe, wo ich ein Eis und Tim einen Kuche aß. Die Hitze blieb, daher suchten wir den Schatten. Auch waren wir an der Donau auf der anderen Seite (Gstütt), wo wir noch spazieren waren.

Heimfahrt am 6.7. Richtung Rosenheim.

© Anette J., 2007
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 28.06.2006
Dauer: 9 Tage
Heimkehr: 06.07.2006
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Anette J. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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