Lanzarote / Fuerteventura - Entdeckung der kanarischen Inseln
- Fuerteventura - eine der Kanarischen Inseln.
Lanzarote
Der Süden
Lanzarotes gilt als die Badewanne der Insel, hier liegen die schönsten Badestrände. Der kleine Küstenort Playa Blanca hat weitestgehend seine ruhige Atmosphäre beibehalten. (Es gibt sogar eine deutsche Bäckerei). Im Osten von Playa Blanca liegen die Playas del Papagayo - acht naturgeschützte Traumstrände, die teilweise nur zu Fuß erreichbar sind. Nur der Playa Mujeres und der Playa da Puerto Muelas sind mit dem Auto zu erreichen. Parkplätze sind ausreichend vorhanden.
Das Tor in den Süden bildet Yaiza, ein weißes, schmuckes Künstlerdorf. Die Zufahrtstraßen des laut Reiseführer schönsten Ortes der Insel sind kunstvoll mit Palmen und endemischen Pflanzen geschmückt. Das kleine Dorf selbst schmücken viele Blumen.
10 km westlich von Yaiza liegen die Salinas de Janubio. Wassermangel war ein großes Problem auf Lanzarote. Um mit dem in den 60er Jahren beginnenden Tourismus auf den Nachbarinseln Teneriffa und Gran Canaria mithalten zu können, musste die Wasserversorgung sichergestellt werden. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Bevölkerung mit Wassertankschiffen von Gran Canaria aus versorgt. 1964 wurde die erste Meerwasserentsalzungsanlage (ein Pionierprojekt) in Betrieb genommen. Das Meerwasser wurde mittels Windräder in die Lagune gepumpt. Durch Verdunstung entstand Salz, das ebenfalls für die Fischindustrie genutzt wurde (100.000 Tonnen jährlich). Heute sind die Salinen zum Teil Industriedenkmäler. Salzgewinnung wird nur noch für den Inselbedarf produziert.
Am nahe gelegenen Playa de Janubio gibt es einen schwarzen Sandstrand. Die Brandung ist relativ stark, so dass die Gischt einen schönen Farbkontrast zum schwarzen Sand bietet.
Etwas weiter nördlich zwischen dem Playa de Janubio und El Golfo liegt das sehenswerte Los Hervideros.
Los Hervideros
Die herantosenden Wellen überschlagen sich am Steilfelsen und in den Höhlen mit brausender Gischt. An dieser Stelle floss die Lava ins Meer, erstarrte schnell und bildete Grotten und Tunnel.
Etwa 7 km nordwestlich von Yaiza liegt El Golfo - ein Krater mit zugehörigem Kratersee.
El Golfo
Die halbkreisförmige Felswand ist Überrest eines mächtigen Vulkankraters. Der Großteil des Kraters ist längst im Meer versunken. Die verbliebene Tuffwand umrahmt den durch Algen grün gefärbten Kratersee. Vom Parkplatz am Rand des gleichnamigen Ortes erreicht man auf einem kleinen Spaziergang über Lavapfade die obere Kante der Kraterwand, von wo aus sich eine schöne Aussicht eröffnet.
Der spektakuläre Parque Nacional de Timanfaya liegt im Südwesten von Lanzarote und nimmt mit rund 5.107 ha etwa ein Sechstel der gesamten Inselfläche ein.
Parque Nacional de Timanfaya
Rund hundert Vulkane haben aus 300 Kratern Asche und Staub gespieen und die beeindruckende Mondlandschaft der Montanas del Fuego modelliert. Die Lavalandschaft erstreckt sich über 174 Quadratkilometer. Am Eingang des Nationalparks, der leider nur im Rahmen einer Bustour zugänglich ist, begrüßt ein Schwarzer Teufel die Besucher. Der "Manto da la Virgen" (Mantel der Jungfrau), der an einen geöffneten Umhang erinnert, ist gut zu erkennen. Der höchste Lavaberg ist der Montana de Timanfaya (510 m). Interessant ist auch das farblos graue, windgeschützte Valle de la Tanquilidad (Tal der Stille).
Am Ende der Timanfaya-Route wird den Besuchern demonstriert, dass der Vulkan auch heute noch aktiv ist. Auf dem Islote del Hilario wurde von Cesar Manrique das runde Restaurant "El Diabolo" errichtet. Es steht auf einem Vulkanschlot dessen aufsteigende Wärme als Grill genutzt wird (400 Grad Celsius - 10 m tiefer bereits 600 Grad). Wer es mag kann hoch zu Kamel die Randgebiete der Feuerberge erkunden.
Bei dem 5 1/2 jährigen Ausbruch, der 1730 begann, hatten die Einwohner des sechs Kilometer nördlich der Feuerberge liegenden Dorfes Mancha Blanca Glück im Unglück. Der Lavafluss stoppte erst kurz vor dem ersten Haus des Dorfes. Ein Besuch im Centro de Visitante Mancha Blanca ist sehr lohnenswert. In diesem Informationszentrum wird das Thema Vulkanismus sehr anschaulich umgesetzt.
Hoteltipp bei Yaiza (Süden): Finca las Salinas
Unser Hoteltipp bei Yaiza (Süden): Finca las Salinas - ****Hotel in einer historischen Villa aus dem 18. Jahrhundert. (http://www.fincasalinas.com). Wenige und alle individuell eingerichtete Zimmer, ein Swimmingpool und zahlreiche Sportmöglichkeiten hat das schöne Hotel zu bieten. Zum Strand sind es allerdings einige Kilometer, so dass ein Auto notwendig ist.
Restauranttipp bei Yaiza (Süden): La Era
Gelegen in einem alten Bauernhof, der von Manrique umgebaut wurde. Kanarische Küche, gute Weine in stilvollem Ambiente Trasera del Ayuntamiento, Tel. 928 83 00 16
Im Inselinneren:
Vor dem Ort Mozaga erhebt sich -an der zentralen Straßenkreuzung- das 15 Meter hohe Monumento al Campesino. Manrique nannte sein Werk, in Bezug auf das harte Wirtschaften in der Öde Fecunidad" (Fruchtbarkeit). Bei dieser Plastik wurden Trinkwasserkanister alter Fischerboote zu einer Säule zusammengeschweißt. Mit etwas Fantasie soll ein Dromedar, ein Esel und ein Bauer zu erkennen sein.
In Mozaga beginnt mit der Weinstraße die Region La Geria.
La Geria - Weinanbau - MOMA-Auszeichnung
Die Winzer haben den Widrigkeiten der Natur, der Zerstörung durch Lava und Treibsand, dem Mangel an Wasser getrotzt. Trichterförmige Mulden wurden ausgegraben, damit die Weinreben dem Humusboden nahe sind und mit den Wurzeln Halt finden. Ringförmige Mauern aus Bruchsteinen dienen als Windschutz - eine ausgeklügelte Anbautechnik, die noch heute einzigartig ist. Das von Mozaga bis Uga reichende Weingebiet, indem der schwere Malvasier gedeiht, erinnert an eine Mondlandschaft. Im Rahmen einer Ausstellung des New Yorker Museum of Modern Art wurden die Landschaft La Geria östlich von Yaiza und nördlich von Puerto del Carmen als "Architektur ohne Architekten" sogar zum ästhetischen Gesamtkunstwerk erklärt. Eine Fahrt durch diese außergewöhnliche Landschaft sollte man sich keinesfalls entgehen lassen.
Ganz in der Nähe des Ortes Tahiche liegt, eingebettet in eine wilde Landschaft aus Lavaplatten und -grotten die Fundacion Cesar Manrique. Mit dem Taro de Tahiche (Taro = Hirtenhütte aus Lavagestein), erfüllte sich Manrique einen lang gehegten Traum, sich ein Zuhause zu schaffen und zugleich eine Verbindung zwischen Mensch und Natur herzustellen.
Fundacion Cesar Manrique
Fünf zusammenhängende Lavablasen wurden zu Wohnräumen mit "Lümmelecken" ausgebaut. Durch große Panoramafenster blickt man auf schwarze Lava. In dem heutigen Museum lebte Manrique von 1968 bis 1987. Ausgestellt ist die Kunstsammlung Manriques - immerhin auch zwei Picassos - ansonsten wirkt eher der Gesamteindruck.
Eine weiteres Kunstwerk Manriques ist das grazile Windspiel aus silberglänzendem Metall am Kreisverkehr in Richtung Costa Teguise. An dieser Kreuzung ist Manrique 1992 tödlich verunglückt.
Teguise ist die älteste Stadt der Kanaren. Der gut erhaltene Ortskern stammt vorwiegend aus dem 17. Jahrhundert. Typisch sind die grünen Fensterläden und Türen der ansonsten weiß gestrichenen Häuser. Jeden Sonntag findet in Teguise ein Markt mit einheimischem Kunsthandwerk statt. Viele Touristen strömen hierher - entsprechend schwierig ist die Parkplatzsituation. Um dem dichten Gedränge zu entgehen, empfiehlt sich ein Besuch am frühen Morgen.
Etwa 2 km östlich von Tequise steht als ehemaliger Wachposten auf dem Vulkanberg Guanapay das Castillo de Santa Barbara. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die alte Hauptstadt.
Der Norden:
Über Soo erreicht man das landwirtschaftliche Gebiet El Jable, das im Treibsandgebiet liegt. In der an eine Wüstenlandschaft erinnernde Region wird auf weißem Sand Feldwirtschaft wie z.B. Kürbisanbau betrieben.
Der kleine Küstenort La Caleta de Famara liegt am Fuße des Felsmassivs des Risco de Famara. Dieser ursprüngliche Fischerort mit seinen sandigen Straßen erinnert an eine Westernstadt. Westlich des Monte Corona liegt das 15 km lange und 479 m hohe Klippenband des Risco de Famara. Von hier aus führt eine "dirt road" zum Playa de Famara. Dieser stürmische Küstenabschnitt ist besonders bei Surfern sehr beliebt. Am Ostrand des Ortes wurde eine eigene hässliche Bungalow-Feriensiedlung für Surftouristen angelegt.
La Caleta de Famara - Fischerort
Über Haria führt eine Asphaltstraße in das "Tal der Tausend Palmen" - El Palmar. Ein weiterer Aussichtspunkt ist der Mirador Risco de Famara, der hinter einer Militärstation mit runden Radarkugeln eingerichtet wurde.
Der Risco de Famara mit Lanzarotes höchster Erhebung, dem Penas del Chache (671 Meter hoch) hatte es Manrique ebenfalls angetan. Er wählte sich dort im äußersten Nordwesten ein 479 Meter hohen Berg aus und entwarf an der Stelle, an der bereits 1898 die Bateria del Rio, eine Beobachtungs- und Artilleriestation, errichtet worden war, sein außergewöhnliches Aussichtsrestaurant, den Mirador del Rio. Manrique hatte das Gebäude direkt in den Fels hineingesetzt, so dass es von außen kaum zu erkennen ist. Durch die großen Panoramascheiben blickt man über die Meerenge, den Rio, hinüber auf die Insel La Graciosa und die Inseln des Archipels Chinijo, auf die Isla de Montana Clara und die Isla Alegranza. Am Fuß der Klippen leuchten rosafarben die Salinas del Rio.
Blick vom Mirador del Rio auf die Insel La Graciosa
Vom Mirador del Rio blickt man im Osten hinunter zum Fischer- und Hafenort Orzola. Östlich von Orzala liegt der Playa de la Canterria der zum Teil nur über eine "dirt road" zu erreichen ist. Vor einem grandiosem Felsenpanorama haben sich Surfliebhaber ein schönes Surfparadies herausgepickt.
Von Orzola aus fährt die Fähre zur Isla Graciosa ab. Südöstlich von Orzola liegt in einer bizarren Dünenlandschaft die "Caletones". Hier hat sich Lava über das Dünengebiet gelegt, es aber nur zum Teil bedeckt, so dass weiße Sandstrände aus dem schwarzen Lavafeld leuchten. Das Meer bildet vor allem bei Ebbe viele kleine Seen und Pfützen, die sich schnell erwärmen und die zum Plantschen einladen.
Der Monte Corona ist mit 609 Metern die höchste Erhebung im Nordosten Lanzarotes. Bei einem Ausbruch vor einigen Tausend Jahren ergoss sich der Lavahauptstrang in Richtung Osten und erstarrte schon recht bald an der Oberfläche. Darunter floss die glühende Lava weiter, so dass ein 7 km langer Lavatunnel entstand, der unter dem Wasser noch 1,5 km weiterführt. Zu diesem riesigen Hohlraumverbund gehören die beiden berühmten von Manrique gestalteten Höhlen Cueva de los Verdes und Jameos del Agua.
Jameos del Agua
Die Lavahöhle Jameos del Agua wurden von Cesar Manrique 1968 architektonisch umgestaltet und bearbeitet. Unter anderem wurden die zwei nach oben offenen und durch einen See verbundenen Grotten mit Restaurants und Tanzbühne ausgestattet. Das Glanzstück dieser Unterwelt ist der Konzertsaal (angeblich phänomenale Akustik), der in einer der Grotten eingerichtet wurde. Eine Kuriosität bietet der Salzwassersee, der in den Jameos del Agua entstanden ist und unter dem Meeresspiegel liegt. Seine eigentümlichen Bewohner sind blinde Albino-Krebse die normalerweise in 3.000 m Tiefe leben und vor Jahrtausenden durch ein Seebeben nach oben befördert wurden.
Bei den benachbarten Cueva de los Verdes hingegen wurde das Gleichgewicht zwischen dem von der Natur Geschaffenen und dem von Menschenhand Errichteten bewahrt. Auf gemauerten Wegen können Besucher zwei Kilometer in die fast unberührte, 50 Meter unter der Erde liegende Grottenwelt eintauchen. Durch Licht raffiniert modelliert tauchen seltsame Lavabildnisse auf.
Über den Fischerort Arrieta, der direkt an den schwarzen Klippen errichtet wurde, geht es weiter nach Guatiza. Kurz vor dem Ort liegt der Parque Eolico de Los Valles. Moderne Technik und Natur scheinen hier harmonisch vereint. 48 schlanke Gestelle zwischen 18 und 23 Meter hoch hängen ihre Flügel in den Wind. Bereits ein Drittel des für die Trinkwasseraufbereitung (Entsalzung des Meerwassers) benötigten Stroms wird durch diese Windräder gewonnen.
In einem still gelegten Steinbruch in Guatiza hat Manrique eine weitere Attraktion geschaffen, den sehr sehenswerten Jardin de Cactus (Kaktusgarten). 9.700 Kakteen aus vielen Ländern werden hier anmutend auf Lavaterrassen präsentiert. In einer alten schon von weitem erkennbaren Windmühle kann man zusehen, wie das Mahlwerk zur Gofio-Herstellung funktioniert.
Jardin de Cactus
Aufbruch: | 01.09.2000 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 08.09.2000 |