Hong Kong ... die zweite!

Reisezeit: Oktober / November 2007  |  von Ilona Fallaschek

Mac Lehose Trail

Freitag, 2.12.2007

Ich habe irgendwie nicht so gut geschlafen ... und dafür auch noch ziemlich kurz ... unser Wecker klingelt schon um 6 Uhr! Um 7 Uhr haben wir dann gefrühstückt und alles gepackt und sind abfahrbereit. Kaum sind wir unten auf der Straße, entdeckt Petra, dass sie ihre Octopus-Karte oben vergessen hat .... also noch mal zurück!
Wir fahren mit der MTR über North Point nach Hung Hom. Dort geht's dann mit Minibus 101M (funktioniert auch mit Octopus-Karte) nach Sai Kung. Dort gehen wir erst mal noch ein paar Kleinigkeiten bei 7 Eleven einkaufen bevor wir dann mit dem Taxi nach Pak Tam Chung (60 HKD) fahren. Hier ist der Startpunkt des Mac Lehose Trail.

Am Startpunkt des Mac Lehose Trail

Am Startpunkt des Mac Lehose Trail

Wir machen noch ein "Startfoto" ... und Petra entdeckt, dass sie ihre Zahnbürste vergessen hat ... prima! Bei 7 Eleven hätte sie sicher noch eine kaufen können ... jetzt ist es zu spät!
Der Weg geht dann erst mal relativ gerade immer einer Straße entlang um das High Island Reservoir.

High Island Reservoir

High Island Reservoir

Wir machen ein kurzes Päuschen und Petra stellt uns ernsthaft die Frage: "wieso sind da lauter E's auf den M&Ms???" ... na wieso wohl? ...

Kurzes Päuschen ...

Kurzes Päuschen ...

Einer der vielen Mile-Marker ... alle 1/2 km kam einer!

Einer der vielen Mile-Marker ... alle 1/2 km kam einer!

High Island Reservoir mit East Dam im Hintergrund

High Island Reservoir mit East Dam im Hintergrund

South China Sea

South China Sea

Nach dem East Dam geht's dann kurz bergauf, bevor es auf der anderen Seite dann zum Long Ke Beach runter geht.

Long Ke Beach

Long Ke Beach

Der Strand ist wirklich sehr schön und wir machen noch mal eine kurze Pause.

Der Weg zum Long Ke Beach ... ausnahmsweise mal nicht betoniert!

Der Weg zum Long Ke Beach ... ausnahmsweise mal nicht betoniert!

Es gibt hier zwar ein paar Häuser, aber weder Restaurant noch Läden. Dann geht's weiter auf der anderen Seite des Strandes wieder den Berg hoch. Die Sonne brennt von oben und unsere Rucksäcke sind einfach zu schwer! Als wir endlich auf dem Sai Wan Shan (hat eigentlich "nur" 314 m ... kam mir viiiel mehr vor!) oben sind, bin ich völlig fertig! Hitze und Gepäck haben mich völlig geschafft.

Oben auf dem Sai Wan Shan

Oben auf dem Sai Wan Shan

Blick auf Sai Wan

Blick auf Sai Wan

Nach einer kurzen Rast geht's dann wieder runter ...
zwischendurch auf und ab, aber hauptsächlich runter, bis wir dann gegen 15:30 Uhr in Sai Kung ankommen ... eigentlich wollten wir hier schon zwei Stunden früher sein, da haben wir uns irgendwie etwas in der Zeit verschätzt. Uns tun allen drei die Füße weh ... der Weg ist nicht wirklich "fußfreundlich" ... viel zu viel Beton und viel zu viele Stufen! Ich weiss auch nicht, wieso die Chinesen in der schönen Landschaft überall die Wege zubetonieren ...
In Sai Wan gibt es ein nettes kleines Restaurant direkt am Meer. Wir sind die einzigen Gäste und bekommen lecker gekocht. Irgendein Nudelgericht mit gekochtem Salat ... der sieht zwar etwas eklig aus, schmeckt aber superlecker!

Mittagspause ... die Füße tun weh!

Mittagspause ... die Füße tun weh!

Das Essen war richtig lecker!

Das Essen war richtig lecker!

Und siehe da: Petra kann hier sogar eine Zahnbürste kaufen! Da hat sie ja noch mal Glück gehabt!

Um 16:45 Uhr machen wir uns dann wieder auf den Weg. Die Sonne ist zwischenzeitlich größtenteils hinter Wolken verschwunden. Ein kleiner süsser Welpe verfolgt uns.

Der Welpe wich nicht mehr von unserer Seite ...

Der Welpe wich nicht mehr von unserer Seite ...

... rannte immer hinter uns her!

... rannte immer hinter uns her!

Wir wollen ihn eigentlich zurücklassen, da wir ja von den Häusern weglaufen, aber der Kleine lässt sich nicht abwimmeln und hechelt uns die ganzen vielen Stufen über den Hügel bis zum nächsten Strand hinterher. Dort bleibt er dann völlig erschöpft liegen und schläft ein. Wir laufen weiter, so langsam laufen wir Gefahr, dass wir im Dunkeln laufen müssen. Jacqi hat zwischenzeitlich von den vielen Stufen Knieprobleme. Nach und nach wird es dann tatsächlich dunkel. Jetzt ist der Betonweg von Vorteil, man kann praktisch über keine Wurzeln oder so stolpern und der helle Beton ist im Mondschein ganz gut zu erkennen ... das spart die Batterien unserer Stirnlampen! Auf einmal kreischt Jacqi los ... Petra und ich erschrecken schon halb zu Tode ... aber es waren nur zwei Typen, die so leise von hinten auf Jacqi zukamen, dass sie sie erst im letzten Moment gehört hat ... ich glaub ihr Kreischer hat den beiden beinahe einen Herzinfarkt beschert! Zukünftig werden die beiden nachts wohl nicht mehr so leise von hinten an andere Leute ranlaufen ...
Irgendwann müssen wir dann doch noch die Stirnlampen rausholen, es ist einfach zu dunkel. Gegen 18:45 Uhr sind wir dann am Bradbury Hall Hostel. Wir haben eine Reservierung und die Übernachtung auch schon bezahlt ... aber das Tor ist verschlossen. Wir klingeln ... und klingeln ... und rufen ... und klingeln ... und rufen noch lauter ... und lauter .... und es tut sich nichts! Wir sind schon völlig frustriert als schließlich dann doch noch ein Mann kommt und uns aufmacht. Er hatte so spät nicht mehr mit uns gerechnet ...
Wir sind heute Nacht die einzigen Gäste. Das Hostel ist in einem recht jämmerlichen Zustand. Der Waschraum ist absoult widerlich ... ich glaube da wurde immer nur der Boden abgespritzt, die Waschbecken hat schon seit 10 Jahren keiner mehr geputzt! Ich stell trotzdem erst mal in die Dusche und dusche 10 Minuten lang mit eiskaltem Wasser meine Füße ab. Das tut so richtig gut! So fertig wie heute abend war ich in meinem ganzen Leben noch nie! Aber den beiden anderen geht's nicht wirklich besser! Eigentlich wollten wir heute abend noch Spaghetti kochen, aber keiner kann sich dazu aufraffen. Also gibt's stattdessen Landjäger und Brot.

Samstag, 3.11.2007
Am nächsten Morgen klingelt unser Wecker um 7 Uhr. Ich hab superschlecht geschlafen, der gestrige Tag war einfach zu anstrengend. Außerdem sind die Matratzen in Plastikfolie eingepackt und haben daher bei jeder Bewegung geraschelt. Mir tut alles weh ... unser Gepäck ist einfach zu schwer ... wir versuchen etwas zu reduzieren, aber das ist kaum möglich.
Zum Frühstück gibt's dann Müsli mit Wasser und Milchpulver. Schmeckt eigentlich ganz ok. Der Herbergswirt setzt sich dann zu uns an den Tisch und breitet seine "Teezeremonie" aus: Tassen kaum größer als Fingerhüte und die Teekanne ist kleiner als meine Tassen zuhause. Es wird aufgebrüht, eingeschenkt, aufgebrüht, eingeschenkt usw. Er erklärt uns, dass die Teeblätter sich ca. 10x aufbrühen lassen. Ich finde es jedenfalls sehr anstrengend in sooo kleinen Schlucken zu trinken!

Frühstück mit "Teezeremonie" ...

Frühstück mit "Teezeremonie" ...

Der Herbergswirt deckt uns dann noch mit japanischen Reiscookies, chinesischem Sesamgebäck, Cashews und russischer Schokolade ein. Ich habe irgendwie den Eindruck, dass vor uns auf dem Tisch jetzt seine ganzen Gastgeschenke aus den letzten Wochen liegen. Da wir ja nicht unhöflich sein wollen, probieren wir von allem etwas und bedanken uns vielmals. Das führt dann dummerweise dazu, dass er uns die ganzen Dinge regelrecht aufdrängt und wir die dann auch noch mitnehmen müssen ... wo wir doch sowieso schon viel zu viel Gepäck haben! Dumm gelaufen!
Wir wollen dann noch Wasser kaufen, aber der Herbergswirt weigert sich. Er schenkt uns jedem eine Flasche Wasser und schickt uns hoch in die Küche um unsere anderen Falschen aus dem Heißwasserautomaten aufzufüllen. Das funktioniert aber nicht ... das Wasser ist so heiß, dass unsere Flaschen beim befüllen zusammenschmelzen. Nu denn, dann müssen wir eben schauen, was wir unterwegs sonst noch so auftreiben können.
Wir kochen dann noch die Spaghetti fürs Mittagessen. Die Hostelküche ist absolut widerlich. Noch schlimmer als das Bad! Überall klebt alles und der Herd ist so was von dreckverkrustet, der wurde bestimmt noch überhaupt gar nie geputzt! Jacqi reinigt erst mal den Topf am Heißwasserautomaten ...

Jacqi kocht Spaghetti ... immer schön Abstand vom ekligen Herd halten ...

Jacqi kocht Spaghetti ... immer schön Abstand vom ekligen Herd halten ...

Gegen 10 Uhr laufen wir dann los. Irgendwie haben wir heute früh etwas getrödelt. Heute kommen uns total viele Leute entgegen, man merkt, dass Samstag ist. Nach ner Stunde oder so kommen wir an die Pak Tam Au Straße. Dort machen wir dann erst mal Pause und beratschlagen was wir tun sollen. Jacqi hat totale Knieprobleme, Petra hat Probleme mit dem Rucksack und ich bin konditionell am Ende und beinahe am verdursten. Wir diskutieren eine Weile und entscheiden dann, dass das so keinen Wert hat. Immerhin haben wir ja ¼ des Weges geschafft ... besser als nix!
Mit dem Bus Nr. 94 fahren wir dann nach Sai Kung. Ich habe immer noch einen Riesendurst und muss gleichzeitig dringend aufs Klo weil ich schon so viel getrunken habe ... irgendwas ist mit meinem Wasserhaushalt überhaupt nicht in Ordnung!
Von Sai Kung aus fahren wir mit dem Minibus 101M wieder nach Hung Hom und von da mit der MTR bis Central. Wir haben beschlossen statt des Trails nach Lamma Island zu fahren. Mit der Fast Ferry um 15:15 Uhr fahren wir nach Lamma (Yuen Shue Wan). Dort mieten wir bei Bali Holiday Resorts ein kleines Apartment (1300 HKD für zwei Nächte). Dann schlendern wir erst mal durch den Ort und gehen in alle Souvenirgeschäft. Es ist wirklich nett hier! Abends gehen wir in einem netten Restaurant direkt am Meer essen. Die Bedienung ist supernett und das Essen sehr lecker. Petra hat Fisch und Jacqi und ich teilen uns chicken mit Gemüse und curry fried noodles mit Gemüse und Cashews (das war für meinen Geschmack allerdings etwas zu scharf ...).

© Ilona Fallaschek, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir vor zwei Jahren schon mal für eine Woche in Hong Kong waren, wird es mal wieder Zeit, dass wir Geoff besuchen ... diesmal fliegen wir für zwei Wochen nach Hong Kong!
Details:
Aufbruch: 26.10.2007
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 10.11.2007
Reiseziele: Hongkong
Macau
Der Autor
 
Ilona Fallaschek berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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