Im Land der Skipetaren - Kurztrip nach Albanien
Die archäologischen Stätten von Buthrotum
Wir erreichen das Gelände des Nationalparks von Butrint, das seit 1992 unter dem Schutz der Unesco steht. Es darf dort nicht gebaut werden und so ist hier "Ziegenland". Die Küste verfügt über traumhaft schöne Buchten, von Olivenbäumen umwachsen.
Direkt am Vivar-Kanal, einem natürlichen Kanal, der den Butrint See mit dem Meer verbindet, hält unser Bus. Wir beobachten eine Ponton-Fähre, wie sie gerade ein Auto von einem Ufer des Kanals zum anderen befördert. Im See staksen Fischerkähne. Eine weite Grasebene breitet sich hinter dem Kanal aus. Die renovierte Burg des Ali Pascha dient der Vogelbeobachtung. In der Ferne erheben sich hohe Berge, auf deren Kamm die Grenze zu Griechenland verläuft. Man meint, die Zeit sei stehen geblieben. Es ist wunderschön, friedlich und ruhig.
Ponton-Fähre über den Vivar-Kanal
Von hier betritt man die Ausgrabungsstätten des ehemaligen Buthrotum. Hier hat schon Jean-Baptiste Racine seine Tragödie "Andromache" angesiedelt. Die kompetende Reiseleiterin führt uns durch die archäologischen Stätten, durch die Agora mit römischem Theater, vorbei an den illyrischen bis zu drei Metern dicken Mauern, hinauf auf die Akropolis, wo wir, beschattet von einem knospenübersäten Magnolienbaum, den Ausblick auf See, Kanal und die dahinter liegende Landschaft genießen. Es zieht die wechselhafte Geschichte dieses Landes an uns vorbei, das beherrscht von so vielen Mächten nie seinen unbeugsamen Freiheitswillen verlor. Unabhängig davon, ob Griechen, Römer, Byzantiner, Hunnen, Slawen, Goten, Normannen, Staufer, Venezianer oder Osmanen im Laufe der Geschichte das Land beherrschten, verlor es doch nicht seine kulturelle Identität, die ihren Ausdruck in Sprache, Trachten, Sitten und Gebräuchen fand.
Eingang zum archäologischen Gelände von Buthrotum
In diesem Zusammenhang muss der Name des großen Nationalhelden Albaniens, Skanderbeg, fallen. Als Kind in die Türkei verschleppt und dort militärisch ausgebildet, gelang ihm später die Flucht in seine Heimat, wo er den Befreiungskampf gegen die Türken anführte. Er strebte nach nationaler Einheit, sozialen Reformen und einer rechtsstaatlichen Ordnung. Siegreich kämpfte er in den Jahren 1443 bis 1468 gegen die haushoch überlegenen türkischen Streitkräfte, ehe ihn die Malaria dahin raffte. In jeder Stadt und auf jedem Dorfplatz findet sich noch heute sein Denkmal.
Blick von der Akropolis auf den Vivar-Kanal
Aufbruch: | 20.09.2004 |
Dauer: | 1 Tag |
Heimkehr: | 20.09.2004 |
Saranda