Oben in Laos und unten in Thailand
Luang Namtha, 22.03.08: The Gibbon Experience
Der Van brachte uns an den Rand des Dschungels, von dort aus mussten wir nochmal ne Stunde laufen. Recht angenehm, da wir natuerlich von Urwaldriesen und Bambuswaeldern "beschattet" wurden.
In der "Kitchen" angekommen (Hier wurde waehrend der folgenden Tage fuer uns gekocht; das Essen wurde uns dann in Henkelmaennern ins Baumhaus geliefert) bekamen wir dann jeder ein Harness und wurden zur ersten Zipline gebracht, die uns zu unserem Treehouse fuehrte..
Wow. Wow. Und nochmals Wow. Das Baumhaus befindet sich auf einem 40 meter hohem Urwaldriesen (Gattung: Ficus!) und geht ueber drei Ebenen: Mittig eigene Kueche / Chillout mit Kochstelle, Tee, Kaffe, Fruechten, Nuessen, Zigarretten (!) etc, unten Betten, Plumpsklo (6 Sekunden, bis die Geschaefte auf den Urwaldboden klatschen) und oben on Top of the World nochmal ein Schlafbereich. Egal ob du isst, rumhaengst, duschst oder pinkelst: eine un-glaub-liche Aussicht ueber den Dschungel, der sich ueber endlose Huegel erstreckt. Ueber die Gerauesche, die der Wald so von sich gibt (besonders fruehmorgens), koennte ich ein eigenes Kapitel schreiben, aber irgendwie ist es - aehnlich den ersten Geruchsimpressionen bei meiner Ankunft in BKK - schlicht unbeschreiblich. Drum lass ichs. Nur so viel: Mit Einbruch der Dunkelheit war es meine absolute Lieblingsbeschaeftigung, die Augen zu schliessen und dem Dschungel zu lauschen.
Aber ich greife vorweg: Vorm Abend haben wir dann erstmal eine kleine Tour bis zum naechsten Baumhaus gemacht. Das heisst: Von unserem Baumhaus per Drahtseil und Harness zum naechsten Tal rueberzippen, dort weiterhochlaufen bis zur Kuppe, auf der anderen Seite zippen bis zu einer Zwischenplattform, von da aus uebers naechste Tal auf die andere Seite usw. "Zippen" bedeutet, in einer Hoehe von bis zu hundert Metern ueber die Taeler zu gleiten und den Dschungel aus einer Perspektive zu sehen, die sonst nur den Gibbons vorbehalten ist. Das hat einerseits einen "Abenteuerspielplatz-fuer-grosse-Kinder-Aspekt", ist anderseits aber such eine atemberaubend schoene Naturerfahrung.
Nach der ersten Nacht im Baumhaus wurde ich dann sehr sehr frueh morgens vom Dschungel geweckt: Kreischende, singende, schreiende Gibbons in unserer Naehe! Die Sonne verbarg sich noch hinter irgendwelchen Huegeln und unser Tal war komplett in Nebel gehuellt. Einer unserer Guides kam und brachte uns dann an die Stelle, wo die Gibbons ihr Morgenkonzert gaben. Viel rumgekraxelt an steilen Haengen und scheinbar endloses geraeuschloses Ausharren wurde dann belohnt: Ich sah die Gibbons (wenn auch nur kurz). Anschliessend gabs Fruehstueck, dann wanderten und zippten wir den ganzen Tag durch den Dschungel. Prinzipiell kann man sich auf den Strecken, die man kennt, voellig frei bewegen, auch ohne Guides. Ihr koennt euch vorstellen, dass ich mein Harness fast immer trug...
Ich glaube es war grad mal 20:00 als ich voellig erschoepft und happy in mein Bett fiel!
Am naechsten morgen (das war heute morgen) bin ich wieder ganz frueh raus, wieder riefen die Gibbons und diesmal konnte ich ihnen richtig beim Spielen und Turnen zuschauen, bevor sie auf Futtersuche gingen.
Die Gibbon Experience plant, das Bokeo-Reservat mehr oder weniger mit Baumhaeusern einzukreisen: das Dschungelgebiet wird dadurch vor Wilderern geschuetzt, die Anwesenheit von Touristen und lokalen Guides schreckt ab, die vielen bedrohten Tierarten zu schiessen, um ihre Hoden nach China zu verhoekern.
Als wir heute mittag aus dem Dschungel rausgefahren wurden, war der Schock gross: Nach den zwei Tagen im sattgruenen, ueppigen Dschungel aenderte die Landschaft ploetzlich wieder auf "Laos Normal": Brandrodung ueberall fuer die Landwirtschaft. Der Wald, der auf den ausgebeuteten Boeden nachwaechst, kann natuerlich nicht ansatzweise mit dem Urwald mithalten. Das Klima, die Luft sind im Dschungel herrlich! Hier draussen ist es im Gegensatz dazu staubig und diesig.
Ueber Luang Namtha gibts nichts wirklich nennenswertes zu berichten (ausserdem vergeht mir grad die Schreiblust). Hier gibts eine Hauptstrasse mit Bars, Guesthouses, Garkuechen und diesem Internetcafe, aus dem ich euch schreibe.
Wir nehmen morgen frueh den Bus nach Oudomxai und dann nach Nong Khiao am Flusse "Ou"
Soweitsogut, jetzt bin ich wieder erstmal off; hier noch ein paar Bilderchen....
Laakon!
Aufbruch: | 11.03.2008 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 10.06.2008 |
Laos
Malaysia
Indonesien
Bahrain