Ägypten - Nilkreuzfahrt
Assuan
ASSUAN - GRANITSTEINBRUCH - STAUDAMM - KITCHENER ISLAND
Am frühen Morgen legen wir in Assuan - "Aswan" (500.000 EW) an. Wir sind jetzt 210 km von Luxor entfernt. Bei Assuan verläuft die ehemalige Südgrenze des Alten Reiches.
Der erste Name Assuans lautete SU:N = der Markt. Daraus entwickelte sich ASU:N und letztlich ASSUAN.
Unser erster Weg hier führt uns zu den berühmten Granitsteinbrüchen mit dem unvollendeten Obelisken. Um diesen riesigen Granitblock aus dem Felsen zu bekommen wurden Löcher in den Stein geschlagen. Dann kamen Holzpflöcke hinein die anschließend abgebrannt wurden. Durch Löschen mit kaltem Wasser hat der Granit Sprünge bekommen - danach wurde der Obelisk mit Dolorit weiterbearbeitet.
Für den Obelisken der Hatschepsut wurden 600 Arbeiter und 7 Monate benötigt. In ganz Ägypten gibt es nur 7 Obelisken, wobei der unvollendete in diesem Steinbruch der größte wäre mit 42 m und 1.168 t!
Gegen 9:30 geht die Fahrt weiter zum Hochstaudamm (Sadd el-Ali). Dieser Hochdamm (Bauzeit 1960 bis 1971) gilt als Prestigeprojekt des damaligen Regierungschefs Gamal Abd el Nasser. Leider hat man die russischen Pläne und nicht die Pläne der deutschen "Hoch- u. Tiefbau" (zu teuer) genommen. Deshalb gibt es keine Schleuse und man muss umsteigen, wenn man mit dem Schiff in den Sudan möchte. Es gibt nur 24 Wasserschleusen. Ein Denkmal in Form einer Lotusblüte erinnert an die Freundschaft zwischen Russland und Ägypten.
Der Nasser-Stausee birgt 260 Mrd. m³ Wasser und ist 500 km lang - 300 in Ägypten und 200 im Sudan. Der Damm ist 120 m hoch, 3,5 km lang, unten ist er 900 m dick und oben noch 40 m. Hier gewinnt Ägypten mit 12 Turbinen 60 % des Strombedarfs.
Diesen Vorteil mussten 100.000 Nubier mit dem Heimatverlust bezahlen. Auch 24 Tempel mussten versetzt werden, inklusive Abu Simbel.
Ein großer Nachteil des Stausees ist das Ausbleiben des fruchtbaren Nilschlammes - die alten Ägypter sagen, dass das Obst vor dem Dammbau besser geschmeckt hat. Außerdem können sie jetzt nur mehr 3 x im Jahr ernten.
300 Menschen sind beim Bau ums Leben gekommen.
Der nächste Programmpunkt ist der Besuch einer staatlichen (nubischen) Parfumfabrik. Hier können wir uns ein wenig aufwärmen (es ist etwas zu kalt für diese Jahreszeit) und sogar massieren lassen.
Um 14:00 fahren wir mit einer Feluke zum Botanischen Garten auf Kitchener Island. Diese Insel gehörte früher dem Gouverneur Lord Kitchener, der sich hier ein Wohnhaus bauen ließ und die meisten Pflanzen auf die Insel gebracht hat. Wir spazieren durch den gepflegten Botanischen Garten und sehen auch am gegenüber liegenden Ufer das Mausoleum des Oberhauptes der Ismaeliten, des Aga Kahns.
Abends genießen wir noch eine Stadtrundfahrt in einer Kutsche durch Assuan. Wir trinken Tee in einem kleinen Lokal und rauchen unsere erste Wasserpfeife (Shisha) mit Apfeltabak - schmeckt seltsam. Anschließend wieder ein gemütliches Abendessen auf unserem Schiff.
Aufbruch: | 30.12.2006 |
Dauer: | 9 Tage |
Heimkehr: | 07.01.2007 |