2004 - Italienische Riviera

7. / 8. Tag / 10./11.04

Pisa

Der Wettergott meinte es nicht sehr gut, liess er doch die Schleusen öffnen. Doch was soll's. La Spezia musste ich durchfahren, wollte ich doch noch meinen südlichsten Punkt der Reise - Pisa - ausgiebig besuchen.
Es lohnte sich! Diese Kunstwerke muss man schlicht gesehen haben - den Campo dei Miracoli, der Dombezirk von Pisa mit dem weltberühmten "Torre pendente"

Es war fast ein Kampf durch die vielen Besucher aus aller Herren Welt einen guten Platz für's Fotografieren zu ergattern.

Wieviel schöner war es doch anderntags in der Früh bei herrlichstem Sonnenschein und fast ohne Besucher, die ganze Anlage nochmals zu besichtigen.
"Campo dei Miracoli oder das Feld der Wunder" der Domplatz verdient diesen Namen zu Recht! Er steht seit 1987 auf der Unesco-Liste des Weltkulturerbes. Dom, Schiefer Turm, Baptisterium und Campo Santo, alle aus strahlend weissem Marmor bilden ein Ensemble von unvergleichlicher Schönheit und Geschlossenheit.

Die Gruppen-Touristen waren allesamt noch beim Frühstück in ihren Hotels, ich dem Touristenstrom voraus. Schön, eine solch imposante Kulisse für sich alleine beanspruchen zu können. Eine nochmalige Stadtbesichtigung führte mich an alte Plätze, interessante Geschäfte, das alte Pisa mit der Piazza dei Cavalieri im Mittelpunkt!

Pisa, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und Sitz einer alten Universität liegt im nördlichen Abschnitt der toskanischen Küste in der fruchtbaren Mündungsebene des Arno und zählt über 95'000 Einwohner. Schon in römischer Zeit bedeutende Hafenstadt, gehörte Pisa im Mittelalter zu den mächtigen Seerepubliken Italiens, bevor die Ablagerungen des Flusses im Laufe der Jahrhunderte die Küstenlinie um 10 km verschoben. Neben Florenz und Siena ist Pisa eine der Hauptattraktionen der Toskana.

Die wärmenden Sonnenstrahlen - das wirklich frühlingshafte Wetter zogen mich nochmals ans Meer! Ich machte mich mit dem Fahrrad auf den Weg, entlang dem Arno, vorbei an Yachten jeglicher Grösse bis an die Marina di Pisa, weiter gebummelt bis nach Calambrone, einem Vorort von Livorno.
Dort wo in der Sommer-Badesaison sich die Touristen auf den Liegestühlen räkeln, war alles noch ruhig. Nur vereinzelte Spaziergänger und ein paar spielende Kinder belegten den noch nicht präparierten Strand. Im Schutze der Wind- und vor allem Sandfänge konnte man sich getrost ein Sonnenbad genehmigen.

Wie schnell die Zeit verging! Doch zuerst musste der Weg zurückgeradelt werden - irgendwie hatte ich die Strecke doch etwas unterschätzt!

Doch was soll's! Zufrieden mit dieser Woche musste ich mein Leomobil noch aufräumen. Denn am Tag danach ging's via La Spezia, Parma, Milano hin zu den immer noch verschneiten Schweizer Alpen. Kurze Zwischenstopps in Lugano und Bellinzona liessen nochmals Frühlingslaune aufkommen! Ein Blick in Richtung Gotthard-Massiv liess nichts Gutes erahnen, grau in grau! Schön war's im italienischen Frühling!