Ich bin dann mal weg...

Reisezeit: Oktober - Dezember 2008  |  von Katharina Buenger

Kängurus, Koalas und Katharina: Fraser Island

Ist irgendwie ein komisches Gefuehl nach ein paar Tagen in einer Gruppe wieder alleine unterwegs zu sein. Aber die naechste Tour wartete ja schon auf mich.
Nach einer weiteren Nacht im Greyhound (ca. 12 Stunden von Cairns nach Airlie Beach und auch hier wieder 12 Stunden von Airlie aus) kam ich dann also nach Hervey Bay, dem Ausgangspunkt fuer meine Fraser Tour. Nach einigen Meetings am Vortag (Einfuehrung fuer 4WD, Infos zur Insel, zum Umgang mit Dingos!!, Einkaufen fuer die naechsten Tage [Tim haette sich gefreut: es gab naemlich nur Fleisch, Fleisch, Fleisch]...) ging es dann endlich los Richtung Sandinsel. Wir starteten mit 2 Autos, insgesamt 15 Personen. Ausser 2 Finninnen und mir waren es alle native speakers (Englaender, Kanadier, Amis, Iren) - wir 3 hatten also eine anstrengende Zeit vor uns. Zumal wir die Iren anfangs kaum verstehen konnten - das kann man auch einfach nicht wirklich Englisch nennen!!
Jetzt aber zu Fraser:
nach einer aufregenden Fahrt von der Faehre ueber die Insel - ganz schoen bumpy - kamen wir dann an die Ostkueste der Insel. Die naechsten 2 tage sollte dann der Strand an der Ostkueste unsere "Strasse" sein. Wusste anfangs noch nicht, ob ich mich trauen wuerde zu fahren. Es war ja nicht nur der sandige Untergrund, das Steuer war natuerlich auf der rechten Seite und man musste mit links schalten. Habe mich dann aber an die koordinative Hoechstleistung heran getraut und bin am 2.Tag ans Steuer. Total genial!!!! hat super viel Spass gemacht. Manchmal ist man auf dem Sand richtig geschwommen. Leider habe ich einen kleinen Creek uebersehen - auch mein Beifahrer konnte ihn nicht sehen - und es gab einen maechtigen Rums. Vorne im Auto war es ja schon ganz schoen krass, die auf den hinteren Baenken wurden aber richtig durchgeschuettelt und auch unsere Kuehlboxen hatten darunter zu leiden. Wir mussten erstmal das Gepaeck wieder richtig verstauen. Hoppla!!! Ich hatte aber meinen Spass dabei

Es ging dann Richtung Norden, zum Indian Head. Von den Klippen aus konnte man ins Meer schauen: haben Baby Tiger-Sharks gesehen und ein paar Riesen-Rochen. Vor der ganzen Kueste von Fraser wimmelt es von Haien, deshalb ist es nicht gerade ratsam dort schwimmen zu gehen. Ausserdem sind hier natuerlich auch wieder Quallen, Quallen und nochmals Quallen zu finden. Wie an der ganzen Ostkueste bisher ein komisches Bild: tolle Straende, sauberes Wasser (nicht wie an manchen italienischen Straenden), aber niemand im Wasser. An allen Straenden, an denen ich bisher in anderen Urlauben war, konnte man auch ins Wasser. Aber kein Problem, auf Fraser gibt es viele Freshwater Lakes. Das Geniale an den Seen: jeder hatte eine andere Farbe - braun (nein, nicht eklig, sondern durch Tea trees gefaerbt), gruen, blau - in allen Farbschattierungen. Sehr erfrischend, zumal wir alle die Erfrischung gut gebrauchen konnten. Wir haben naemlich direkt am Strand gecampt und es gab weder Toiletten noch Duschen oder aehnliches!!! Egal an welchem See oder Creek wir vorbei kamen: alle Mann raus und "saeubern". Wir haben auch an jeder oeffentlichen Toilette gehalten - nur abends und nachts am Camp musste man dann in den sauren Apfel beissen und ab in die Wildnis. In einer Nacht habe ich ausgeharrt bis es hell wurde - zu viele Dingos!!!! direkt an den Zelten und denen wollte ich alleine nicht unbedingt begegnen.
Am letzten tag haben wir uns dann noch einen kollektiven Sonnenbrand geholt: die 2 Naechte waren nicht nur kurz, sondern auch v.a. unbequem - wir hatten ja keine Isomatten oder so. Wir mussten also am letzten Tag etwas Zeit am Lake McKenzie totschlagen und sind fast alle eingeschlafen. Das Resultat: ich bin auf dem bauch eingeschlafen - mein Ruecken wurde also etwas in Mitleidenschaft gezogen. Keine Sorge Mama: mein erster und einziger Sonnenbrand!

Die INsel ist wirklich wunderschoen: traumhafte Seen (einige nicht nur von Waeldern eingefasst, sondern auch von riesigen Sandduenen), schoene Waelder (haette mir Fraser gar nicht so gruen vorgestellt) und Strand soweit das Auge reicht...
Es war wirklich eine tolle Tour, v.a. weil meine Gruppe echt nett und unkompliziert war. Die 2 Iren im anderen Auto hatten einige Probleme mit ihren Maedels: Zickenterror!!! Revierkaempfe--> Kanada gegen Amerika. Witzig fuer uns, aergerlich fuer die 2 armen Iren. Unsere Jungs (2 Englaender) hatten es da besser getroffen - glauben wir zumindest.
Einige Bsp. fuer den Zickenterror:
angekommen am Indian Head haben wir einfach eine Banane gegessen, die anderen bzw. die Maedels aus dem anderen Auto fingen dann erstmal an Eier zu braten. Eigentlich eine ganz nette Idee (wobei alles voller Sand war - kein Wunder, wenn man direkt auf dem Strand kocht), allerdings hatten wir einen ziemlich engen Zeitplan: wir mussten bis zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Punkt vorbei sein --> ansonsten steigt die Flut zu hoch und man kommt nicht mehr zurueck am Camp. Genau das Problem hatten sie dann, weil die Maedels ausserdem noch unbedingt einen Cappucino trinken gehen wollten. Die Iren haben sich bei uns so darueber aufgeregt. Beinahe haette diese Gruppe auch ihren Pfand nicht zurueck bekommen, da die Autovermieter Salzwasser im Motor entdeckt hatten. Wer noch mehr hoeren mag... einfach Bescheid geben!! Kann noch einiges erzaehlen!!

© Katharina Buenger, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
...und ihr seid dabei
Details:
Aufbruch: 09.10.2008
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 13.12.2008
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Katharina Buenger berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.