ISTANBUL, die Stadt mit den vielen Gesichtern
Shopping ... haltet euer Geld gut fest
Kapali Çarsi
Der Besuch des Kapali Çarsi ("überdachter Markt") gehört meiner Meinung nach zum Pflichtprogramm der Istanbulreise. Der größte Basar der Türkei existiert seit dem 15. Jahrhundert, er erstreckt sich über eine Fläche von 31 Hektar und ist in 64 Straßen unterteilt. Ein Labyrinth ohne Gleichen inklusive Verlaufgarantie!
Der Basar beherbergt rund 4000 Geschäfte aus den verschiedensten Branchen z. B. Textilien, Leder, Geschenkartikel, Glas, Gold. Doch der Renner dieses Jahres waren offensichtlich Schals und Tücher in allen Formen, Farben und Materialien, jedenfalls habe ich im Leben noch nie so viele gesehen! Ich war übrigens zum ersten Mal auf einem orientalischen Basar und war positiv überrascht. Hatte ja diesbezüglich so manche Vorurteile, diese wurden jedoch widerlegt, denn das erwartete Gedrängel und der Lärm stellten sich nicht ein und von der erwarteten Aufdringlichkeit der Händler war auch wenig zu spüren.
Das Feilschen ist hier natürlich Pflicht. Wenn man hier noch nicht so geübt ist (wie meine Wenigkeit) schlage ich vor mit dem Kleinkram, also den diversen Geschenkartikel für Familie und Co. zu beginnen und die Schmerzgrenze der Händler nach und nach zu erfühlen. Dann kosten die typischen Anfängerfehler wenigstens nicht allzu viel Lehrgeld.
Beim gemütlichen Bummeln kamen wir auch an einer klitzekleinen Ecke vorbei in der ein Haufen Leute dicht an dicht standen, ein extrem hektisches Treiben herrschte und ohne Ende gebrüllt und gestikuliert wurde. Mein erster Gedanke Schmuddel-Wallstreet in Kleinstformat und soweit entfernt von der Wahrheit lag ich gar nicht, das war tatsächlich ein Devisenmarkt! Selbst der türkische Staat soll bei den freien Devisenhändlern im Kapali Çarsi hin und wieder Millionengeschäfte tätigen.
Wer bei der ganzen Einkauferei Hunger bekommt, dem empfehlen wir, sich auf dem Weg zur Post (ausgeschildert mit PTT) zu begeben, denn direkt daneben in einer ruhigeren Ecke des Basars gibt es ein Restaurant mit sehr leckerem Essen. Feinste türkische Hausmannskost zu fairen Preisen!
Misir Çarsisi
Das Warenangebot ist ähnlich wie beim Kapali Çarsi. Nur Gewürzfreunde kommen hier vielleicht eher auf ihre Kosten. Man sollte jedenfalls den Misir Çarsisi vor dem Kapali Çarsi anschauen, ansonsten kann man sich den Besuch fast sparen, wäre eher enttäuschend.
Istiklâl Caddesi
Die Istiklâl Caddesi liegt im modernen Stadtviertel Beyoglu ist vergleichbar mit einer westeuropäischen Fußgängerzone. Sie zieht sich über ca. 2 km und führt vom Taksim-Platz bis zum Tünel (=kürzeste und zweitälteste U-Bahn Linie der Welt).
Neben der Vielzahl an Geschäften finden sich an der Hauptstraße sowie den zahlreichen Seitengassen haufenweise Kneipen und Cafés. Hier kann man sich ganz wunderbar herumtreiben, wenn man wieder ein bisschen Kontrast zu den historischen Stätten Istanbuls sucht.
Mitten durch die Istiklâl Caddesi führte eine ansehnliche nostalgische Straßenbahn und gelegentlich patroulieren Polizisten in ihren gepanzerten Autos (leicht zu verwechseln mit dem Batmobil) die Straße entlang. Wenn man mal ein ganz merkwürdiges höfliches Klopfgeräusch hinter sich hört, das stammt tatsächlich vom Polizeiwagen und bedeutet nichts anderes als, bitte den Weg freimachen! (eigentlich sollte mich das nicht wundern, denn in einem Land in dem nahezu jeder Privatmann die Türklingel Marke "Vogelgezwitscher" installiert hat, ist geräuschtechnisch alles möglich)
Kanyon Einkaufszentrum
Im noblen Stadtviertel Levent befindet sich das neue und wirklich außergewöhnliche Einkaufszentrum namens Kanyon. Hier gibt es verteilt auf über 150 Geschäfte Modeartikel und vieles mehr für die Leute mit den etwas größeren Geldbeuteln.
Beeindruckend ist die Architektur des Gebäudes mit vielen Bögen und Rundungen. Außerdem befinden sich ebenerdig gemütliche Cafés umgeben von Brunnen und ein bisschen Grün. Hier kann man sich ganz entspannt von den Preisschocks erholen.
Aufbruch: | 19.10.2008 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 26.10.2008 |