Kanada - ein freudiges Wiedersehen
Vancouver Island
Warum nicht einmal couchsurfing ausprobieren? Das hab ich mir auch gedacht und Kontakt zu Jessica und Ben, einem Pärchen aus Nanaimo aufgenommen, meinen Rucksack zusammengepackt und Vanouver mal für 5 Tage bye bye gesagt.
Los ging es um fünf nach 7 in der Früh an der Burrard Station. Beinahe hätte ich den Bus verpasst, die letzten 300 m musste ich einen Sprint hinlegen und ganz außer Atem bin ich als Letzte in den Bus eingestiegen! Typisch Verena, immer in letzter Sekunde... Der Bus ist erstaunlich günstig, man zahlt für die Strecke Vancouver - Horseshoebay nur 2,50 Dollar, es sind ja immerhin ca. 35 Kilometer. Dann ab auf das Schiff und nach Nanaimo - Vancouver Island... Nach fast 2 Stunden Fahrt ist die Fähre bei strahlend schönem Wetter in der Departurebay angekommen.
In der Ankunftshalle hat Ben schon auf mich gewartet und mich mit einem freundlichen "Welcome in Nanaimo" begrüßt.
Wir hatten noch ein bisschen Zeit bis Ben Jessica von der Arbeit abholen musste und deshalb hat er mir vorgeschlagen, eine Runde Discgolfing zu spielen. Was ist Discgolfing?? Ja, das habe ich mich auch gefragt... Hier die Erklärung: Man kann es mit klassischem Golf vergleichen, nur dass man anstatt Schläger und Ball eine Art Frisbeescheibe und statt Löchern Metallkörbe hat. Der Course in Nanaimo ist im Stadtpark angelegt und das ganze ist kostenlos und man kann kommen und gehen wann man will. Und es macht richtig Spaß!! Leider habe ich die Körbe nicht fotografiert, aber hier ein Vreni in Action Bild...
Am Abschlag oder besser gesagt am Abwurf 14!! Das Weiße in meiner Hand ist die "Frisbeescheibe" genannt Disc.
Danach haben wir Jessica abgeholt und sind zu ihnen nach Hause gefahren. Nachdem wir mein "Bett" zurechtgemacht haben (eine wirklich bequeme Couch) haben wir gemeinsam ein Hühnchen-Gemüse-Stirfry gekocht, mhhhm das war richtig gut! Und dann beim Essen haben wir beschlossen, am nächsten Tag nach Tofino und Ucluelet zu fahren...
Raus aus den Federn um 5 Uhr morgens am nächsten Tag... ja wir hatten eine lange Fahrt vor uns: gute 3 Stunden braucht man nach Tofino und das Gleiche auch wieder zurück. Was für ein Tag! Auf dem Weg nach Tofino haben wir an einer bekannten Attraktion für Touristen Halt gemacht, die um diese Zeit menschenleer war: um 7 Uhr morgens sind wir durch den Cathedral Grove spaziert, ein Waldstück zwischen Parksville und Port Alberni mit faszinierenden Riesenbäumen. Das Besondere daran war auch, dass es fast noch dunkel war und das machte den Wald noch geheimnisvoller und fast ein bisschen unheimlich.
Weiter gings zum Long Beach in der Nähe von Tofino, einem ewig langen Strand (wie der Name ja schon sagt). Dort sind Jessica, Ben und ich dann am Meer entlang gegangen, haben lustige Vögel beobachtet, den Surfern zugeschaut und einfach die Sonne und die frische Meeresluft genossen. Auch wenn sich das jetzt so anhört wie ein traumhafter Tag im Süden bei 30 Grad im Schatten... es hatte nur ca. 5 Grad plus!!
Ben and the funny birds. Die waren im Sand auf der Suche nach Essbarem und immer wenn eine Welle kam sind sie mit ihren kurzen Füßchen wie verrückt davongelaufen... besser als jede Comedyshow
Nach der vielen Bewegung an der frischen Luft sind wir weitergefahren nach Tofino und haben uns in einem Pub am Hafen erst mal einen erstklassigen echt kanadischen Burger gegönnt, meinen ersten hier in Canada. Der war einfach spitze!! Mc Donalds and Burger King you will never see me again...
Danach machten wir kurzen Spaziergang durch Tofino (besonders groß ist es ja nicht) und dann beschlossen wir weiter nach Ucluelet zu fahren. Auf dem Weg dorthin machten wir am Rand des Regenwaldes Halt und gingen auf Holzstegen und -stufen eine Runde durch den Temperate Rainforest im Pacific Rim National Park. Wer die Natur und die Farbe Grün mag, wird sich hier unglaublich wohlfühlen.
In Ucluelet fuhren wir ziehmlich zügig zum Meer, weil wir den Sonnenuntergang nicht verpassen wollten. Dort angekommen färbte sich der Himmel schon gelb-orange und von dem einsamen Felsvorsprung aus, den wir entdeckt hatten, war der Blick auf den Ucluelet sunset der perfekte Abschluss für diesen wunderschönen Tag.
Es war dann schon dunkel, als wir uns zurück nach Nanaimo aufmachten und nach fast 4 Stunden Fahrt sind wir dann, erschöpft aber glücklich, wieder auf der anderen Seite von Vancouver Island angekommen.
Am nächsten Tag haben wir drei erstmal eine Runde Discgolfing gespielt und dann kurzerhand beschlossen nach Newcastle Island, einer Insel vor Vancouver Island zu fahren. Die Fähre nach Newcastle Island fährt im Winter normalerweise nicht, es gibt dann nur eine nach Protection Island, das ist die Nachbarinsel. Aber wenn man die ferry captains ganz nett fragt, drücken sie schon mal ein Auge zu und man hat dann ab Protection Island eine kleine Privatfähre für sich alleine...
Auf der Insel angekommen, haben wir mit dem "Kapitän" noch kurz eine pick-up time vereinbart, wann er uns wieder abholen soll und schon gings los: einmal rundherum. Die Insel ist relativ klein, wir sind innerhalb von 2 ½ Stunden herumgewandert, wir haben uns aber Zeit gelassen. Die ganze Insel ist ein Naturschutzgebiet und unbewohnt! Im Sommer ist Newcastle Island ein beliebtes Ziel für Camping, Barbeque und alles was dazugehört. Doch um diese Jahreszeit waren wir alleine auf der Insel.
Nach einer schönen Wanderung hat uns die Fähre wieder abgeholt und nach Protection Island gebracht. Die Wartezeit bis die nächste Fähre nach Nanaimo ging haben wir uns mit einem Abendessen im Dinghy Dock Pub verkürzt, dem einzigen Pub dort, der unter anderem auch komplett auf dem Wasser schwimmt. Wer dort einmal sein sollte, unbedingt die Dinhgy Dock Pasta essen, einfach lecker, Nudeln mit Salmon-Halibutt-Scallops-Cream-Sauce!!
Die letzten 2 Tage in Nanaimo war ich untertags mit Ben unterwegs, weil er Nachtschicht hatte und Jessica tagsüber arbeiten musste, die Abende habe ich mit Jessica, gutem Weißwein aus British Columbia und englisch sprachigen Filmen verbracht. Diese 5 Tage waren unglaublich: die Gastfreundschaft von Jessica und Ben, die schönen Orte Nanaimo, Tofino und Ucluelet und jeden Tag Sonnenschein haben meinen Kurztrip nach Vancouver Island unvergesslich gemacht. See ya Van Island...
Aufbruch: | 09.11.2009 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 20.06.2010 |