Besteigung des Kilimanjaro über die Lemosho Route- August 2009

4 Uhr Aufstehen und Anziehen: Ich starte mit 3 Lagen an den Beinen und 6 Lagen am Oberkörper plus Mütze, Schal und Handschuhe. Nach einem kurzen Frühstück bei ca. -5 °C brechen wir um 5.30 Uhr zum Gipfelsturm auf. Bereits eine halbe Stunde später geht die Sonne über dem Mawenzi auf und bestrahlt den Rebmann Gletscher- unseren Zielpunkt am Stella Point. Mit den ersten Sonnenstrahlen wird es auch gleich sehr warm, so dass ich mich von zwei Lagen trenne und trotzdem noch schwitze. Ganz langsam (pole, pole) geht es dem Gipfel entgegen- immer wieder machen wir Pause, trinken und stärken uns mit Powerriegeln. Zuerst ist der Weg recht flach durch feinen staubigen Kies. Doch dann wird der Weg immer steiler. In Serpentinen geht es nach oben, 2 Schritte nach vorne und einen halben rutscht man im Kies wieder nach hinten. Mein Blick geht immer wieder nach oben zum Stella Point- so nah und doch so fern. Es wird immer anstrengender- meine Kraft lässt nach. Aber ansonsten kommen wir beide sehr gut mit der Höhe, der Atmung und dem Kreislauf klar- hakuna matata! Ca. 30 min vor dem Stella Point kommen unsere beiden Träger, die bereits oben waren, wieder nach unten und tragen meinen Rucksack- das ganze Team war sehr sehr hilfsbereit und freundlich! Um 12:05 Uhr haben wir es geschafft- nach 6,5 h erreichen wir den Stella Point auf 5.740 m Höhe! Wir sind ko aber überglücklich. Es gibt Sandwiches und Tee. Nach einer Stunde Pause bei bestem Sonnenschein raffen wir uns wieder auf- wir haben entschieden, bereits heute zum Uhuru Peak zu gehen, da eine Nacht am Kraterboden unseren Gesundheitszustand extrem verändern kann. Um 14:10 erreichen wir also am 22.08.09 den Uhuru Peak und sind zusammen mit einer 4 köpfigen Familie und deren Guides ganz alleine oben! Uns geht es noch immer sehr gut- keinerlei Probleme mit der Höhe, ausser dass hier oben alles wirklich ganz langsam geht!

Eine Stunde genießen wir den Gipfel- den höchsten Punkt Afrikas, bevor wir die 200 Höhenmeter ins Crater Camp absteigen. Unten stehen bereits unsere Klappstühle bereit. Völlig ko schlürfen wir unseren Tee und sind überglücklich und stolz, den Kili bezwungen zu haben.
Nach dem Abendessen wandeln wir noch zum Furtwängler Gletscher, bevor eine eisige Nacht ansteht- es hat schätzungsweise -10 °C. Der Schlaf wird heute Nacht etwas unruhig- ich möchte meinen Körper beobachten. Zum Glück ist bei uns beiden alles ok, wir schlafen ein wenig und ruhen uns ansonsten aus.