Rundreise Costa Rica, Panama, Nicaragua
Eine Reise, aus Bausteinen zusammen gestellt, mit den wichtigsten und für mich schönsten Orten aus CR. Kurzbesuch in Panama und Nicaragua.
Reisezeit: 4.11.09 bis 30.11.09
Costa Rica
Reisebericht
Costa Rica (CR) - Panama - Nicaragua
Man könnte ja unendlich schreiben, aber ein Reisebericht sollte doch so gestaltet sein, dass ein Leser das Wesentliche, aber auch persönliche Eindrücke erfährt.
Hier kurz ein Gesamtüberblick:
Eine Reise, aus Bausteinen zusammen gestellt, mit den wichtigsten und für mich schönsten Orten aus CR. Kurzbesuch in Panama und Nicaragua.
Reisezeit: 4.11.09 bis 30.11.09
Hotelübernachtungen waren vorgebucht (wir nutzen die Zeit lieber um das Land kennen zu lernen).
Transfers und 2 * Mietwagen ebenfalls vorgebucht.
Kurzum: es war eine absolute Traumreise und alles hat bestens geklappt.
4.11.09 Zürich, New York, San José. Abflug 10:20 Uhr mit Continental Airlines. Durch die 7-stündige Zeitverschiebung kamen wir - mit 3 ½ Std. Aufenthalt in New York und 1/2 Std. Verspätung - um 22.00 Uhr in San José an. Die Unsicherheit beim Umsteigen auf dem Newark Liberty in NY legte sich sofort: Gepäck vom Laufband holen, Zollkontrolle, Gepäck wieder aufs Laufband, Bummeln auf dem Flughafen, Abflug....In San José wurden wir sofort erwartet und mit einem Kleinbus zum Gran Hotel, mitten in San José gebracht. Beste Lage und komfortables Hotel.
5.11.09 CR, San José. Der Tag beginnt hier früh und so hatten wir sehr viel Zeit für eigene Erkundungen zur Verfügung. Eine recht übersichtliche Stadt mit vielen kleinen Parks (da gibt es aber auch Taschendiebe) und sehr schönen Fußgängerzonen. Unser Bewegungsradius beschränkte sich deshalb auch nur auf die Innenstadt. Das Leben hier spielt sich hauptsächlich auf den Strassen ab. Die Markthändler sind absolut nicht penetrant wie in den arabischen Ländern und so kann man doch auch ohne ständige Belästigungen die Stände und Waren anschauen. Es hat sehr viele kleine Restaurants und Bars. Da meine Spanisch-Kenntnisse gleich Null sind gestaltete sich das erstmalige Geld besorgen als recht kompliziert. Dies legte sich aber im weiteren Verlauf der Reise. Der Tag endete dann auch sehr früh, da wir am folgenden Morgen schon früh um 6.10 Uhr abgeholt wurden.
6.11.09 CR, Parque Nationale de Tortuguero. Nach einem "schnellen" Kaffe stand auch schon ein klimatisierter Reisebus am Gran Hotel bereit. Gebirge und anschließende, endlose Bananenplantagen begleiteten uns Richtung Tortuguero. Unterwegs erwartete uns ein sehr gutes Frühstück in einem Restaurant. Der Parque selbst ist nur mit dem Boot zu erreichen und so erlebten wir erstmals den Dschungel durch die 1 ½ stündige Fahrt zur Evergreen Lodge. Ein erstes Krokodil und Wasserschildkröten unterwegs verstärken noch die Eindrücke. Durch die recht frühe Ankunftszeit (13.00 Uhr) hatten wir genügend Zeit mit dem Boot an die Karibik-Küste zu schippern. Und da erwartete uns eines der schönsten Erlebnisse: aus dem Sand am Strand kamen gerade ca. 70 junge Wasserschildkröten gekrabbelt. Alle sofort auf dem Weg zum Wasser. Die kreisenden Vögel am Himmel verrieten uns das Geheimnis und waren enttäuscht, dass wir ihnen das Abendessen verdorben hatten. Zum Glück gibt's Digital-Kameras, denn 20 Bilder waren gleich geknipst. Tortuguero Stadt selbst hat ca. 1000 Einwohner und besteht hauptsächlich aus Bars, Restaurants und Wohnhütten.
7.11.09 CR, Parque Nationale de Tortuguero. Das absolut schwül-warme und feuchte Klima liebe ich zwar, aber es trocknen keine Klamotten oder Handtücher. 5.15 Uhr aufstehen ist schon etwas ungewohnt aber im Laufe unserer gesamten Reise hat sich sowieso der Tagesablauf total verschoben: Immer früh los, dafür schon um 21.00 Uhr "Gute Nacht". 6 Uhr auf den Weg mit dem Boot durch die Kanäle und Flüsse. Ich muss sagen, unser Reiseführer hat absolute Adleraugen. Wenn er in den Urwald deutete sahen wir noch lange nichts. Erst bei genauerem Hinsehen erkannten wir die Tierwelt und Fauna: Tukane, Faultiere, Affen (die hört man allerdings zeitweise ganz extrem), Alligatoren, Leguane in allen Größen, Papageien, Schildkröten und Vögel der unterschiedlichsten Arten. Auch die gesamte Pflanzenwelt ist für mich beeindruckend. Ein anschließender Dschungelwalk mit Gummistiefeln durch sumpfiges Gebiet brachte uns diese Pflanzen- und Tierwelt noch näher. Nach dem Mittagessen brauchten wir erstmals eine Auszeit am Pool und eine intensive, ausgiebige Massage, recht preiswert im Gegensatz zu hier. Schlussendlich genossen wir noch die Urwaldgeräusche auf unserem kleinen Balkon vor der auf Stelzen gebauten, kleinen Unterkunft.
8.11.09 CR, Puerto Viejo. In der Nacht hat es geregnet, aber morgens lachte schon wieder - wie gewohnt - die Sonne. Nachdem uns das Affengebrüll schon sehr früh geweckt hatte war ein Frühstück angesagt. Zum Essen während der ganzen Reise möchte ich sagen: Ich bin nicht verwöhnt und komme mit vielem zurecht. Die Costaricaner sind aber, denke ich, nicht gerade die "Meisterköche" mit traditionellem Essen. Morgens gibt es auf jeden Fall überall Reis mit Bohnen. Toast gibt's auch immer und ein üppiger Früchteteller fehlt nie. In einigen Unterkünften hat es aber kein Büfett und man isst eben das was man bekommt. Jedenfalls holte uns das Boot am Morgen pünktlich an der Lodge ab und die Rückfahrt Richtung Zivilisation führte uns durch den Kanal wieder zurück. Es ist schon außergewöhnlich wie in solch einem Land die Koordination der Transfers funktioniert. Mit Umsteigen im Landesinneren und Weiterfahrt zur Azania-Lodge in Puerto Viejo an der südlichen Karibik-Küste war unser Tagesprogramm fast erfüllt. Die Strassen sind meist sehr schlecht mit absoluten Schlaglöchern und kilometerweise nicht geteert (35 km Holperstrecke). Da sind 150 Km fast schon eine Tagestour. Aber alleine die Landschaft genießen ist ein Erlebnis. Die Unterkunft Azania ist etwas außerhalb aber am Strand entlang zu Fuß nach Puerto Viejo ist kein Problem. Zumal wie ja gesagt wird ticken hier die Uhren etwas langsamer. Hektik kennt man hier nicht und schneller laufen gibt's hier nicht. Nicht einmal auf den Bus. Nach einer ausgiebigen Sangria brachte uns - leicht betütelt - das Taxi wieder zurück. Es wird hier schnell dunkel, die Sonne geht um 17.15 unter und um 17.30 ist Nacht. Die Lodge selbst ist wie in der Evergreen auf Stelzen gebaut und liegt idyllisch am Rande des Urwalds.
09.11.09 CR, Puerto Viejo. Zwischen durch möchte ich einfach immer einmal wieder meine Gedanken los werden: In der gesamten Reise wurde uns nichts gestohlen, es kam nichts abhanden und wir fühlten uns recht sicher. Wenn man wie in jedem Land seine normalen Sicherheitsvorkehrungen trifft: Geld am Mann, Auto leer, Rucksack mit Büroklammer verschlossen, dann kommt man eigentlich gut über die Runden. Die Preise sind ok, einiges unter den schweizer.
Der Tag begann um 6.00 Uhr mit Strandlauf und Schwimmen im Meer. Das Wasser war angenehm warm und der Strand absolut sauber. Wer Freude an Muscheln hat ist hier allerdings nicht richtig: Es gibt fast keine. Frühstück und 6 km Fußmarsch mit Schnorchelzeugs nach Punta Uva füllte den Rest des Tages. Diesmal war etwas mehr Vorsicht am Strand angesagt, denn im direkt angrenzenden Urwald tummelten sich die brüllenden Affen. Also nicht geeignet für einen Besuch alleine. Hier hat sich mein großes Fernglas wieder einmal gelohnt mitzunehmen. Auf dem Meer tummelten sich jede Menge Pelikane, aber meine Schnapp-und-Klick-Kamera Marke Nikon L101 eignete sich leider nicht für schnelle Schnappschüsse. Sowieso waren die Akkus leer und ich musste das Handy nehmen. (Sehr ärgerlich. Ich habe mir übrigens nun eine große Spiegelreflex gekauft, suuuper Teil). Jedenfalls mussten wir auch feststellen, dass uns eigentlich ein ganz frisch gepresster Papayasaft nicht schmeckt. Wir hatten uns dann später nur noch für Maracuja oder Mango entschieden. Rückfahrt mit öffentlichem Bus, sehr preiswert. Abends wieder zu Fuß in den Ort, sehr gut gegessen und in Schlangenlinien um die Schlaglöcher mit dem Taxi wieder zurück. Der Abend gestaltete sich folgendermaßen: Eine Flasche Wein, Chips, Urwald genießen, Bett....
10.11.09 Panama, Boca del Toro auf Isla Colon. Die Pünktlichkeit ist wieder einmal überraschend. Nicht einmal zu einer Zigarette hat es gereicht und schon wartete der Transfer. Dafür stimmen aber die Km-Angaben und Zeiten nicht. mal sind es 29 Km in einen Ort, nach einiger Fahrzeit sind es 31, dann plötzlich wieder 35. Zudem sollte eine Schiffüberfahrt ½ Stunde dauern, locker ist eine Stunde um. Also eben 1 Stunde Fahrzeit mit dem Transferbus zur Grenze nach Panama. Ein Grenzübergang, unvorstellbar bei uns. Ein breiter Fluss, eine baufällige Brücke darüber, auf beiden Seiten die Grenzhäuschen....Aber dafür macht man ja auch einen Individualurlaub. Der Ablauf erwartete uns: Pass-Stempel-Pass-Papierkram-Pass-Brücke und alles wieder umgekehrt in Panama. Die Brücke selbst ist im Grunde eine Eisenbahnbrücke mit Dielen für Lastwagen auf beiden Seiten. Zu Fuß muss man acht geben, dass der Koffer nicht zwischen den Ritzen in den Fluss stürzt und schwindelfrei muss man ebenfalls sein, das Geländer fehlt stellenweise. Die erforderliche Ausreisegebühr in Panama, bei der Einreise zu bezahlen, haben wir dank unserem Reiseführer Willi gespart. Wie schon erwähnt dauerte die Schifffahrt zur Isla Colon 1 Stunde. Nur mit Kompass auf dem Meer eine Insel zu finden ist für mich schwierig, trotzdem war Land in Sicht. Übrigens hatte es den ganzen morgen geregnet und hörte erst jetzt auf. Klar, wir waren ja noch in der Regenzeit die bis Ende November andauert. Das Hotel Bocas Bahia am Ortsrand in guter Lage erwies sich als gut. Ein Boot brachte uns am Nachmittag zu einer kleinen Nebeninsel. Dort sieht man erst einmal, wie die Einheimischen leben. Holzhütten auf Stelzen, im Sumpf stehend, die Wäsche Tag und Nacht draußen, spielende Kinder im Kehricht..... Der Abend endete bei schwülwarmem, feuchtem Klima mit einem Fischgericht auf einer Meeres-Terrasse. Dazu das Nationalgetränk Mittelamerikas: Wasser. Zuvor hatte ich mir noch das billigste Ladegerät für 110 Volt gekauft. Meines war dafür nicht geeignet und ich wollte doch schon mal wieder das Handy mit dem Foto tauschen.
11.11.09 Panama, Boca del Toro auf Isla Colon. Das Frühstück war so lala, aber es wäre ja auch nicht dabei gewesen. Hatten es trotzdem, auch nach genauerem Nachfragen, mit dabei. Der Regen meldete sich Gott sei Dank nicht mehr und es war den ganzen Tag über sonnig und heiß. Zuerst wollten wir uns ein Fahrrad mieten, unterließen es des Preises wegen aber. Wie sich später heraus stellte die beste Entscheidung. Mit dem öffentlichen Bus gingen wir dem Tipp nach, den Seesternenstrand zu besuchen. 15 km an der Nord-Ostecke der Insel. Muss man gesehen haben. Man kann hunderte Seesterne in knietiefem Wasser beobachten. Ein idealer Platz zum baden, unter Palmenstrand und völlig abseits des Tourismus. Wir waren den ganzen Tag fast alleine dort. Nur zwei schweizer Mädchen leisteten uns Gesellschaft. Beim Schnorcheln ist allerdings weniger zu sehen. Also die Dinger am besten im Hotel lassen. Ein Restaurant bietet auch preiswertes Essen an. Durch den Regen war die Strasse dorthin völlig aufgeweicht und matschig. Ein Pärchen mit gemieteten Rädern trat deshalb auch die Heimfahrt mit Bus an, die Räder oben auf dem Dachträger.
Übrigens hatten wir, wie in San José, überall Straßenmusik. Wir fühlten uns wie zu Hause beim 11.11. Erst dachten wir Panama hätte den Nationalfeiertag. Am Abend startete ein Umzug mit Musik und Tänzerinnen. Vom Straßencafe aus konnten wir alles sehr gut beobachten. Da der Umzug aus nur einer Gruppe bestand und in 1 ½ Stunden ca. 40 Meter zurück legte hatten wir auch genügend Zeit dazu.
12.11.09 Panama, Boca del Toro auf Isla Colon. Der heutige Tag bestimmte eine Bootstour zur Delfinbucht, Schnorchelstrand und Strand mit roten Giftfröschen. In der Delfinbucht ärgerte mich mal wieder die enorme Geschwindigkeit meiner Klick-Knips. Delfin gesehen, abgedrückt, Wasser auf Foto.....Bei den vielen Delfinen und meinen 30 Fotos ist doch immerhin ein brauchbares dabei. Die erste Schnorchelbucht erwies sich als super, die 2 war nicht mehr so berauschend. Aber auch der Frosch-Strand ist außerordentlich schön. Mit einigem Glück sieht man den roten, kleinen Frosch im Gebüsch herum krabbeln.
Abends fing es wieder an zu regnen. Vom Balkon aus im Hotel konnten wir eine kleine Gruppe einheimischer Jugendlichen beobachten, welche mit Stöcken auf der Straße im Regen einen Tanz einüben wollten. Naja, es war denn auch mehr Gaudi und herum tollen als Üben. Geklappt hat es jedenfalls selten.
13.11.09 CR, Sarapiqui. Die Überfahrt früh morgens von Boca del Toro aufs Festland verlief problemlos, bei uns zumindest, denn die hinteren Reihen wurden durch den Regen und das Geschauckle klatschnass. Willi brachte uns wieder zur Grenze, der uns sooo bekannten Brücke. Aber Achtung beim Zoll. Wenn das ausgefüllte Papierzettelchen nicht ordnungsgemäß im Rechten Winkel auf Seite 2 des Reisepasses liegt, richtig herum versteht sich, dann kann der Zöllner aus CR schon mal zum Problem werden. Was machen die bloß mit den ganzen Zetteln? Man kann eh draufschreiben was man möchte und im Zoll-Büro liegen die dann stapelweise herum. Da die Strasse durch den ergiebigen Regen verschüttet war mussten wir einen Umweg durch ein etwas unwegsames Gelände nehmen. Kostete uns Zeit, aber was spielt das dort schon eine Rolle. Zudem kommt man in absolut unbewohnte und von der Natur geprägte Gegenden. In Puerto Viejo beim Hotel Azania übernahmen wir das erste mal unseren Mietwagen mit dem üblichen, aber recht flotten Schreibkram. Ein Suzuki-Jimmy, Allrad mit Vorgelege, oder Low-Gear oder wie das eben heißt. Zuerst dachte ich, so ein Wagen würde ich mir nie zu legen. Aber im Verlauf der Reise erwies er sich als absolut brauchbar. Sogar den Schleich-Gang brauchten wir zeitweise. Wir hatten nie eine Panne oder einen Plattfuss. Andere hingegen, welche wir trafen blieben des Öfteren liegen. Ein Paar hatte sogar 2 Platten hintereinander. Mit nur einem Reserverad mitten im Urwald ist es dann schon etwas problematischer. Kein Handy-Empfang? Dann ist eben Fußmarsch die Folge . Handys funktionieren übrigens in den meisten bewohnten Gegenden. Zumindest meine schweizer Karte hatte Empfang. Da unsere finanziellen Mittel langsam zur Neige gingen musste ich in Guapiles einen weiteren Versuch der Geldbeschaffung starten. Noch kurz erwähnt: An allen Geldautomaten im gesamten Land sind ständig endlose Menschen-Schlangen. Anstellen und warten bis man dran ist. So auch in Guapiles. Eine sehr nette einheimische junge Dame hinter mir fragte ich dann auch, ob sie mir helfen könnte. Man kann ja schließlich nicht jedem trauen. Also, wir zu 2. in die Kabine und:Sie zeigte mir, wo sich die Taste zur Umschaltung auf Englisch befand. Mann war ich doch doof. Die Taste liegt aber auch so blöde abseits und nicht auf der Tastatur wie bei uns. Von da an bekam ich problemlos Geld. Allerdings immer nur von BCR-Banken.
Sarapiqui erreicht man mit einer Fahrt durch die Berge mit absolut schöner Fauna. Wieder ein ganz neues Erlebnis. Hier hatten uns allerdings unsere ersten Fahr- und Kartenlesekünste verlassen. Wir fuhren in der Dunkelheit an einer Kreuzung vorbei und falsch in Richtung San José. Wie sollte man als unerfahrener Neuling im CR-Strassenverkehr auch wissen, dass man von der sooo schön geteerten Hauptstrasse in einen absoluten Feldweg einbiegen muss. Sarapiqui liegt ja noch kilometerweit weg. Die Unterkunft La Quinta ist eigentlich die bisher schönste Anlage. Auch die Zimmer sind bestens. Nur dass es eben Regnete und wir nur eine Nacht dort verbrachten trübte das Dasein. Der Park um die Anlage ist jedenfalls schön und wir haben unseren eigenen grünen und roten Giftfrosch gefunden. Auch Schmetterlinge in allen Arten sind zu sehen. Ein Teich mit 2 Kaimanen lädt zum Schwimmen ein.
14.11.09 CR, La Fortuna, Arenal. Die Fahrt brachte uns durch eine schöne Gegend mit gepflegten Häuschen. Hier wohnt wohl die etwas reichere Gesellschaftsschicht. Unsere Lodge Oasis erreichten wir bei dem stärksten Regen aller Zeiten. Eigentlich liegt sie am Fuße des Vulkans Arenal. Aber bei dem Regen lässt er sich nur erahnen. Schade, denn es wäre unsere erste Begegnung mit einem aktiven Vulkan gewesen. Dieses Wetter änderte auch in den nächsten 2 Tagen nicht. Man glaubt es nicht, wie es regnen kann. Bei uns wären schon längst alle Flüsse und Seen über die Ufer getreten. Wenn einmal für 10 Minuten Pause ist, meint man es endet, aber nichts da. Es regnet in Strömen weiter. Eigentlich wollten wir ja die Hängebrücken bewandern, aber bei dem Wetter und unserer späten Ankunftszeit war es nicht lohnenswert. Dafür hatten wir bei der Fahrt Besuch eines Nasenbären. Zuerst wussten wir gar nicht recht, was für ein Tier das war. Zutraulich lief es auf unser Auto zu und wäre noch hinein gesprungen, hätte ich nicht die Türe geschlossen. Die heißen Quellen Ecotermale sind auf jeden fall einen Besuch wert. Im Dunkeln im warmen Wasser tummeln, einen Cocktail nebenher und einfach relaxen.
15.11.09 CR, La Fortuna, Arenal. Dauerregen den ganzen Tag. Da bietet sich eben nur ein Besuch der Wasserfälle unweit der Unterkunft an. Seltsamerweise haben sie auch bei dem Regen immer fast gleich viel Wasser. Die Erde verschluckt wohl alles. Die Vegetation in dieser Gegend könnte ich den ganzen Tag betrachten. Man findet immer wieder neue Details, neue interessante Pflanzen und Tiere. Eigentlich müsste der Vulkan doch irgendwie zu sehen sein. Eine Fahrt um den Vulkan brachte aber kein Ergebnis und so blieb es beim Erahnen. Also auf nach La Fortuna, einen Riesenregenschirm gekauft und die Stadt besichtigt. Trotz Schirm völlig durchnässt versuchten wir unsere 7 Sachen mit dem Föhn zu trocknen. Ergebnislos, man bekommt das Zeugs einfach nicht trocken. Unserem Loge-Besitzer nach sollte man das Rumpeln des Vulkanes hören, höre aber nur Regenprasseln. Folglich musste um 17.30 Uhr eine Flasche Rotwein und ein paar Erdnüsse auf der Terrasse der Unterkunft herhalten. Hinterher einfach Bett, kuscheln und die Atmosphäre des Urwaldes auf sich einwirken lassen. Nachts konnte ich dann nicht mehr schlafen und habe mich 1 Stunde vor die Hütte gesetzt und ließ den Urwald auf mich einwirken. Unheimlich, wenn man weiß was für Tierarten sich keine 5 Meter entfernt im Wald aufhalten. Da hörte ich auch zum ersten mal die Aktivitäten des Vulkanes. Wie tiefes Donnergrollen aber ohne Blitz voraus.
16.11.09 CR, Monteverde, Santa Elena. Wie gestern war das Frühstück im Freien unter einem Dach begleitet von recht vielen Vogelarten die unweit Bananen und Früchte fraßen.
Die Fahrt nach Monteverde ins Hotel Clara de Luna dauerte wirklich 4 Stunden. Unglaublich bei 117 km, davon allerdings 35 km teilweise mit Allrad auf Buckelpiste. Bananen würden die Nasenbären gerne essen. Und so wollten wir unserer Begegnung auf der Strecke unsere versehentlich gekauften Kochbananen andrehen. Doch selbst dieser Nasenbär wollte die Bananen nicht. Der regen hatte in der Zwischenzeit aufgehört, stellenweise scheinet sogar die Sonne. Doch da wir nun wussten, wie schnell sich das ändern kann war an ein wandern ohne Schirm nicht zu denken. Da wir uns für den nächsten Tag einen Besuch des Parks vorgenommen hatten wollten wir doch schauen, wie man dort hin kommt. Man, können sich 7 km Feldweg ziiiiiiehen. Irgendwo sollte es laut Beschilderung einen Wasserfall geben. Nachdem wir uns völlig in der Wildnis verfahren hatten fragte ich eine Frau am Wegrand. Alles was wir an Verständigung gemeinsam zustande brachten war das Wort "Rio". Ich glaube sie kam noch nie weiter wie ihre Kaffeeplantage heraus. Aber seitdem weiß ich, dass Wasserfall auf Spanisch catarata heißt. Mit Englisch kommt man jedenfalls in dieser Gegend nicht arg weit. Schlussendlich - mit Allrad und Schleichgang - fanden wir den Wasserfall. Es war allerdings schon spät. Und die große Überraschung: Mitten im Urwald steht ein kleines Häuschen, da sitzt einer drin und will doch unglaubliche 10 $ für ein bisschen Wasser anschauen. Da kommt doch tagelang keiner hin.......Also alles wieder im Schleichgang zurück. Dunkel, Essen gehen, Zeit fürs Bett....Gute Nacht.
17.11.09 CR, Monteverde, Santa Elena. Da ich ja sehr gerne Reis mit Beans esse brauch ich mein Frühstück nicht beschreiben. Es hatte übrigens jede Nacht Sturm. Die Hoppel-Boppel-Fahrt zum Parque Monteverde kam mir dieses mal kürzer vor. Die geführte 2 ½-stündige Tour brachte nur eine Tarantel und 2 exotische Vögel hervor. Der Führer meinte es läge an der Jahreszeit, der Regenzeit. Dafür ist die sehr üppige Vegetation vielfältig wie nirgends sonst. Das erste mal, dass wir unsere Regenjacken brauchten. Nicht wegen dem Regen, aber der Nebel und das feuchte Klima lassen die Blätter ohne Ende tropfen. Ansonsten schien wieder die Sonne und es war sehr warm. Santa Elena selbst ist ein kleiner Ort mit einigen Restaurants und Bars. Ein kleiner Fußmarsch in das angrenzende Land und etwas weniger touristische Gegenden beendeten unseren Tag.
18.11.09 CR, National Park Rincon de la Vieja. Nach 25 Km Holperstrecke erreichten wir den Panamerican Highway. Hört sich gut und schnell an. Doch Lastwagen, schlechte Straßenverhältnisse und Engstellen bringen einem nicht wirklich schnell voran. Eile mit Weile, wer es in CR eilig hat ist im falschen Urlaubsland. Kurz nach Liberty - übrigens eine sehr sehr interessante Stadt, ich komme noch darauf - ging es durch eine kleine sehr staubige Strasse zur Unterkunft Casa Rural Aroma del Campo. Wieder einmal verfahren, obwohl die Routenbeschreibung ja eindeutig war. Passiert wohl öfter, denn es wird auch beschrieben, wenn man an die Schranke kommt ist man falsch. Und genau da waren wir. Naja, ich lerne auch noch englisch lesen. Die Unterkunft erinnert beim ersten Anblick an ein kleines Privathaus und man überlegt, ob man überhaupt richtig ist. Aber nach hinten bietet sich ein feines, mit 6 Zimmern überschaubares kleines Hotel. Sauber geführt. Wer es gerne familiär hat, ist hier genau richtig. Allerdings darf man keinen Komfort erwarten. Das Waschbecken im Zimmer erinnert eher an einen orientalischen Wellnestempel und ist weniger zum Waschen geeignet. Die 10 Km bergauf beginnende 2-stündige Tour durch den Parque Nationale Rincon darf man sich aber nun wirklich nicht entgehen lassen. Wir entdeckten wesentlich mehr als bei der geführten Tour in Monteverde. Die Vegetation lässt sich zwar nicht mit derjenigen vergleichen, aber die Tierwelt ist umso reicher. Affen, Spinnen, Nasenbären und vieles mehr gab es zu entdecken. Die nach Schwefel riechenden, brodelnden und dampfenden heißen Quellen sowie auch die blubbernden, pulsierenden Lehmlöcher beeindruckten mich enorm. Erdspalten aus denen der Dampf auf steigt und wenn man die Hand darüber hält verbrennt man sich ganz gewaltig. Da war das Bad im steinernen Hotel-Pool am Abend gerade eine Erfrischung.
19.11.09 CR, National Park Rincon de la Vieja. Mit einem sehr familiären und guten Frühstücksbüfett begann unser Tag. Man lernt Leute kennen und unterhält sich - in Englisch natürlich. So eben auch die 2 Pechvögel mit 2 Reifenpannen mitten im Urwald, oder mit Urlaubern die 11 Tage Dauerregen hinter sich hatten. Eine 7-stündige Bergsteigertour auf den Vulkan wollten wir uns doch nicht an tun. Zumal die Spitze sowieso im Nebel war. Laut Auskunft wäre es nur mit einem Guide, Führer möglich, aber Hotelgäste waren auch ohne Führer oben. Also auf nach der schon erwähnten Stadt Liberty. Kleine Häuserreihen, Ein riesengroßer zentraler Park, Geschäfte und Restaurants bildeten eine sehr gemütliche Atmosphäre. Der Park war übersät mit Einheimischen, Schülern, Marktverkäufer, Kokosnussverkäufer, Saft- und Eisverkäufer und und und. Ein geschäftiges Hin- und Her in Zeitlupenform, Hektik kennt man nicht. Ich hatte so meine Mühe, meinen Gang anzupassen. Nur Touristen sahen wir keine einzigen. Ich glaube, wissentlich den ganzen Tag nicht. Man kann stundenlang auf den Bänken sitzen, die Leute und das Treiben beobachten und entdeckt immer wieder neue Kleinigkeiten. Schüler sprechen einem an und man unterhält sich. Ein kontaktfreudiges Volk, aber überhaupt nicht aufdringlich. Zum ersten mal kam mir der Gedanke: dies wäre mein Land zum Leben. Wenn nur die medizinischen Verhältnisse - wie bei uns - stimmen würden.
Den typischen "Costaricaner" gibt es glaube ich nicht. Menschen sind dunkel, hell oder zwischen drin. Die Frauen jedenfalls sind des Öfteren etwas stark gebaut. Und die füllige Oberweite wird sehr oft offenherzig und extra gezeigt. Unser Parkbank sitzen wurde abgelöst durch shoppen gehen oder auch mal nach dem Auto schauen oder einfach durch die Strassen schlendern. Ein großes Gebäude erregte unser Interesse. Zuerst dachte ich es wäre ein Cementerio, also ein Friedhof. Und da diese Stätten gegenüber unseren westlichen ganz anders aussehen wollte ich einmal darüber gehen. Doch ich wurde eines besseren belehrt: Ein Polizeibeamter am Eingang verriet mir, dass es ein Gefängnis war. Es sollte als Museum ausgebaut werden. Nach anfänglichen Verständigungsschwierigkeiten erlaubte er uns einen eigenständigen Rundgang. Keine Minute würde ich hier verbringen wollen. Ein Schwimmen im Pool beendete wieder unseren sehr erlebnisreichen Tag.
20.11.09 Nicaragua, Granada. Die kurze Fahrt nach Penas Blanca zur Grenze nach Nicaragua mit Abgabe des Fahrzeuges war schnell erledigt. Alles hatten wir problemlos gefunden. Der 2 Km lange Stau vor dem Grenzübergang mit Lastwagen ließ uns deshalb kalt, wir waren ja wieder zu Fuß unterwegs. Und schon wieder der übliche Zoll-Zettel-Pass-Kram auf beiden Seiten. Und wieder die endlosen Personenschlangen an der Abfertigung. Doch wie immer hatten wir auch diesmal wieder Glück: Unser Reiseleiter, welcher uns sofort auf der Nicaragua-Seite erkannte arbeitete früher am Zoll: ein zu entrichtender Dollarschein im Ausweis und ruckizucki waren wir an der gesamten Schlange vorbei. Hätte uns bestimmt wieder eine Stunde oder mehr gekostet. Die 1 ½ -stündige Fahrt dem riesigen Lago Nicaragua entlang war außerordentlich kurzweilig. Unser Begleiter verstand es, alles bestens zu erklären. Sehr gutes Englisch und die einfühlsame Art, auch mal nichts zu sagen, wenn wir gerade mit uns und der Gegend beschäftigt waren ist schon eine sehr gute Eigenschaft. Adler und tausende von schwalben-ähnlichen Vögeln begleiteten uns auf der Fahrt. Diese "Schwalben" sind übrigens nicht gerade die Hellsten. Ohne ständiges Hupen würden sie die Windschutzscheibe küssen.....Und natürlich einige, die Spitzen in Wolken verhüllte Vulkane auf der anderen Seite des Sees.
Was soll ich sagen? Eigentlich dachte ich, Liberty in CR wäre mein Traumdomizil, aber nun, Granada, die im kolonialistischen Stil erbaute 40000 Einwohnerstadt (Innenstadt) übertraf sie noch bei weitem. Die Einwohner nennen Granada auch 'La Gran Sultana' (Der große Sultan) und sind durchweg freundlich und angenehm. Kontakt bekommt man schnell. Fast nur einstöckige, bunte Häuserreihen formen das Stadtbild. Die Kirchen sind wohl die höchsten Gebäude, sie überragen alles. Den höchsten Turm sollte man übrigens unbedingt besteigen. Der Blick über die Dächer und den See darf man sich keinesfalls entgehen lassen. Die anschließende Kutschfahrt brachte uns an die schönsten Orte, man lernt so die Stadt kennen. Die Eindrücke waren unermesslich. Man erkennt deutlich den Unterschied des westlichen Teils im indigo- und den östlichen Teil im spanischen Stil. Später gingen wir zu Fuß die ganzen Gassen noch einmal ab und genossen die kleinen Details. Die nicht aufdringlichen Händler wollten natürlich auch etwas verkaufen und so hat man schlussendlich doch Dinge, welche hinterher für ein paar Monate das Zuhause schmücken und irgendwann auf dem Flohmarkt landen. Aber es macht einfach Spaß. Unser Hotel Con Corazón, nur 200 Meter von der Piazza entfernt, war bestens erreichbar und zentral gelegen. Klimaanlage, Pool, überall Wasserzapfstellen machten es zu einer gemütlichen Unterkunft. Übrigens war es das erste mal, dass wir abends weg gingen. Aber Granada bietet auch so viel an Unterhaltung, Sehenswertem und Interessantem. Demonstrationen, Musiken, Ausstellungen, Händler und Gaukler....das Leben scheint nicht aufzuhören. Alles aufzuzählen würde den Rahmen endlos sprengen. Man muss es einfach selbst erlebt haben. "Ich bleibe hier und meine Lebensgefährtin kann mich ja dann einmal im Jahr besuchen...." - Da gab's aber große Augen.
21.11.09 Nicaragua, Granada. Sind wir denn Langschläfer? Beim kleinen Rundgang früh am Morgen war alles schon auf den Beinen. Die so zeitig ein Eis möchten kommen genau richtig. Der heutige Tag bestimmte dann hauptsächlich eine Bootstour durch die 365 Inseln im See. Wer jetzt noch nicht weiß, wie Affen aussehen lernt sie spätestens hier kennen. Da die Hitze beim Heimmarsch vom See unerträglich auf den Kopf brannte war "Pool" im Hotel angesagt. Daher genossen wir das Leben der Metropole erst ab 16.00 Uhr wieder. Zu den Preisen in Nicaragua, Granada möchte ich nur sagen: günstiger als in CR. Die ganze Stadt ist sehr sauber und die Straßenverhältnisse sind besser. Allerdings gibt es wesentlich mehr Bettler. Naja, der ein oder andere wo ich das Gefühl hatte, er könnts gut gebrauchen speiste dann ja auch auf unsere Kosten.
22.11.09 CR, Samara. Ich erspare mir hier die Einzelheiten, obwohl es wie auf der gesamten Reise immer wieder neu fasziniert. Lest einfach rückwärts: Informative Fahrt zur Grenze, Zoll-Kram mit Vorbeischleusen an der Warteschlange und Autoübername in Penas Blanca. Wieder ein Suzuki Jimmy, diesmal etwas klappriger und vergammelter, obwohl wesentlich weniger Kilometer drauf. Aber auch er tat bestens seine Dienste. In Santa Cruz, vor Samara bescherte uns der Hunger das beste Hähnchen das wir je gegessen hatten. Und wie der Wirt mit dem "Almosen", der Bezahlung finanziell zu Recht kommt ist mir ein Rätsel.
Samara selbst hat uns sehr positiv überrascht. Eigentlich erwarteten wir die absolute Touristen-Metropole mit müllübersähten Stränden, Liegestuhlreihen und endlosen Sonnenschirmbatterien. Der 5$-Abknöpfer sollte auch nicht fehlen. Von wegen: Sauberer Strand, fast nirgends Touristen. Und Liegestühle gab's überhaupt keine. Wieder einmal das, was wir uns wünschten. Samara selbst ist ein kleines Dorf mit netten Unterkünften, keine Hotel-Ketten wie sonst. Man kann nur hoffen, es bleibt so. Die Strand-Restaurants und Bars luden zum gemütlichen Sitzen ein und der Sonnenuntergang war einfach traumhaft schön. Unsere Lodge "Giada" hatte den bisher schönsten Pool, direkt vor unserem Zimmer. Ich wünschte, ich könnte heute Abend wieder im beleuchteten Pool zum Schwimmen gehen.
23.11.09 CR, Samara. Da wir uns ja vorgenommen hatten, jeden Tag vor dem Frühstück einen Strandlauf mit Schwimmen zu unternehmen genossen wir auch diesen Tagesbeginn mit einem ausgiebigen Fitnesstraining. Und wieder begleiteten uns ein Leguan sowie ein Gürteltier im Gebüsch. Die Tierwelt ist doch immer wieder neu zu entdecken. . Auf einen Tipp hin fuhren wir später zu dem 6 km entfernten Strand Playa Carillo. Eine 2 Km lange Bucht mit Kokospalmen als Schattenspender und Sitzgelegenheiten. Mehr als 10 Personen waren auf die gesamte Länge nicht anzutreffen. Völlig abseits der Zivilisation verbrachten wir den ganzen Tag. Während den Wanderungen vergruben wir unsere Wertsachen einfach im Sand. Unnötigerweise, denn es war ja überhaupt keiner da der etwas stehlen wollte. Das Warten am Abend auf den Sonnenuntergang von gestern während dem Fischessen am Strand war allerdings ergebnislos. Wolken am Himmel ließen die Sonne einfach nicht durch. Dafür verhalf uns Schwimmen im Pool wieder zu einem angenehmen Schlaf.
24.11.09 CR, Samara. Dieses mal nahm ich Gott sei Dank Flossen und Taucherbrille mit an den Strand Carillo. Ein Einheimischer Schwimmer war unterwegs und fing Fische und Langusten. Da müsste doch etwas zu sehen sein? Es lohnte sich absolut. Viele Krebse und sogar ein Rochen tummelten sich im Meer. Ein riesen Gewitter am Abend brachte uns eine Zwangspause beim Essen ein und wir mussten eine kurze Pause nutzen, um heim zu rennen. Wieder ein Regen wie ich ihn von der Schweiz her nicht kenne. Den Fotoapparat hatte ich dieses mal leider nicht mitgenommen, denn eine Riesenkröte nutzte den Wasserfall für eine Dusche....
25.11.09 CR, Manuel Antonio, Quepos. Da heute eine etwas größere Strecke mit dem Fahrzeug bevor stand und uns sowieso 2 Affen geweckt hatten lag der ganze Tag vor uns. Ziel: Nationalpark Manuel Antonio. Unser erster Autovermieter damals riet uns, unbedingt an einer Brücke mit Krokodilen einen Halt einzulegen. Die Brücke sei nicht zu verfehlen. War auch so. 20-25 dieser wohl recht bissigen Tierchen tummelten sich im Fluss und warteten auf Futter. Also, zu nahe kommen möchte ich diesen Riesen nicht. Man hatte uns erzählt, ein schmackhaftes Hähnchen heruntergeworfen würden sie keinesfalls verschmähen. Haben wir aber nicht getestet. Der Rat, hier etwas besser auf Wertsachen auf zu passen bewahrheitet sich: Man kann das Auto von der Brücke aus nicht einsehen, die Entfernung ist auch etwas größer und Gegenstände sind hier wohl sehr schnell entwendet. Zumal auch 300 Meter zurück zu legen sind.
Unser Hotel Mare Nostrum in Quepos war wie gewohnt dank unserer sehr guten Beschreibung schnell zu finden. Es liegt zwar auf der Anhöhe, aber mit dem Auto ist man schnell am Strand. Leider hat man keinen Meeresblick. Dafür den Urwald wieder direkt vor der Haustüre. Das Dorf und der Strand hatten uns aber so auf den ersten Blick eher negativ überrascht. Da gibt's ja Touristen, Liegestühle und die Preise sind mehr als doppelt so hoch wie zuvor. Vermutlich waren wir aber durch unsere längere Abgeschiedenheit vom Tourismus diesen Rummel einfach nicht mehr gewohnt, denn dieser Eindruck hatte sich anschließend während des Aufenthaltes wieder gelegt. Das Bier jedenfalls war gleich teuer.....also Prost.
Die Unterkunft jedenfalls war ein sehr kleines Hotel mit schön eingerichteten Zimmern. Der Besitzer ist mehr als zuvorkommend und fragt ständig ob alles in Ordnung sei. Zudem kommt er einem vor wie von der anderen S...... jedenfalls eine Frau hat er keine. Aber sehr nett war er.

26.11.09 CR, Manuel Antonio, Quepos. Beim Frühstück gesellte sich ein Gecko zu uns und plusterte sich dermaßen auf, ich glaube er war in der Brunftzeit.
Der Park Manuel Antonio, diesmal auf eigene Faust, ohne Guide erkundet überraschte uns wieder mit einer Vielzahl von Tieren: Faultiere, Rote Riesenkrebse, Affen, Leguane, Nasenbären, Waschbären (Sie klauen dir aber auch alles was essbar ist aus dem Rucksack am Strand) und vieles mehr. Der Marsch durch den Urwald war meiner Lebensgefährtin absolut nicht geheuer. Dafür gibt's aber auch traumhaft schöne Strände zum Baden.
27.11.09 CR, San José. Endlich einmal einen Vulkan sehen, in der Nähe laufen.....deshalb starteten wir außergewöhnlich früh zum Vulkan Poas bei San Jose. Der Weg führte uns vorbei an riesigen afrikanischen Kokosplantagen durch ein steiles aber sehr schönes Tal mit endlosen Kaffeeplantagen. Poas liegt auf 2700 Meter Höhe. Irgendwie mögen uns die Vulkane nicht: oben Regnete es und es hatte dichten Nebel. Trotzdem war die Fahrt alleine schon erlebnisreich. Also wieder hinunter und Richtung San Jose. Alajuela kostete uns allerdings eine ¾ Stunde Zeit. Man glaubt es nicht, wie kompliziert diese Stadt ohne einen einzigen Wegweiser ist. Beim Fragen wird man aber auch in alle möglichen Himmelsrichtungen geschickt. San Jose, die Hauptstadt scheint zudem bei einigen unbekannt zu sein...... Über den American Highway erreichten wir schließlich die Stadt und unser Hotel Rincon. Am anderen Ende der Fußgängerzone lag es auch diesmal ziemlich zentral. Der erste Eindruck der Stadt war: Hektik...obwohl wir ja zu Anfangs schon hier waren kam uns die Stadt überreizt vor. Naja, aber man gewöhnt sich schnell wieder daran. Hier ticken die Uhren eben fast wieder normal.
28.11.09 CR, San José. Es war kälter als in den Gegenden zuvor, denn wir brauchten unsere Jacken. Überall in den Strassen wieder Musiken, Umzüge und die fliegenden Händler. Sprichwörtlich "fliegende", denn nur ein kurzer Blick und Alle sind urplötzlich verschwunden. Zuerst ist es uns ja gar nicht aufgefallen. Aber als auf einmal die gesamte Strasse leer war machten wir uns so unsere Gedanken und beobachteten das Geschehen. Die Händler sind mit einem Auge immer auf Polizistenschau. Sobald ein Policia Muncipal im Anmarsch ist sind die Händler innerhalb von 5 Sekunden mitsamt den Waren verschwunden. Augenblicklich später wird alles wieder aufgebaut. Dieses Spiel wiederholt sich alle paar Minuten. Dass da noch etwas verkauft wird? Jedenfalls brauchten wir keine Museen, Theater, die Strasse bietet genug. Diesmal wurde unser Bewegungsradius größer und wir erlebten die etwas schmuddeligere Gegend mit einfacheren Geschäften und Handwerksbetrieben. Am Abend hieß es leider zum letzten Mal: Koffer packen, denn der nächste Tag war unser Heimflug.
29.11.09 CR, San José, New York, Zürich (CH). 5:30 Uhr aufstehen und nach Frühstück mit Taxi zum Flughafen.....grrrrrrrrrr. Den Leihwagen hatten wir vorgestern schon abgegeben - die Hotelgegend war bekannt für Fahrzeugdiebstähle. Der Heimflug war von der Aussicht her einer der schönsten meiner Flüge. Da es Tag war und wir wolkenlosen Himmel hatten waren die Aussicht auf Vulkane, das Meer, Kuba, Florida und New York so klar wie nie. Sogar die Fotos wurden gut. Allerdings vertrübte eine 2-stündige Verspätung in NY den Flug etwas. Dieser Bericht gibt nur einen kleinen Ausschnitt unserer Erlebnisse an. Ich könnte ein Buch schreiben. Man muss es einfach selbst erleben und in sich aufnehmen.
Und nun sitze ich hier in Kreuzlingen bei kaltem Winterwetter, schreibe den Bericht und in meinem Kopf läuft die Planung für den nächsten Urlaub ab.....Vietnam, von Hanoi nach Saigon würde mich
Aufbruch: | 04.11.2009 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 30.11.2009 |