Mystic India - zum Zweiten

Reisezeit: Februar / März 2010  |  von André Kartheuser

Havelock - Zum Zweiten

Varanasi, Montag, 08.03.2010, 21.45 Uhr

Namaste aus der heiligen Stadt Varanasi,

es ist mir heute endlich wieder moeglich ein paar Zeilen zu schreiben. Es kam alles anders als zuvor geplant. Bin am letzten Montag nach Havelock zurueck gefahren, hoert sich jetzt vielleicht ein wenig seltsam an, aber mehr zur Vorgeschichte. Mit Naill war ich mir doch nicht ganz sicher und so beschloss ich am Samstag nach Little Anaman zu reisen. Hoerte unterschiedliche Dinge ueber Neill und im Reisefuehrer hoerte sich Little Andaman interessanter an. Es soll dort Wasserfaelle geben und Krokodile und es soll wirklich richtig basic zugehen. Little Andaman liegt ganz im Suedes des Archipels und wird ueber ein Boot in 6 Stunden von Port Blair erreicht. Also gut dass ich ein Ticket fuer Port Blair hatte. Es kam allerdings anders.

Zunaechts bin ich mit Jens nach Port Blair zurueck, wobei wir erfahren durften, dass wir uns ausgerechnet "Happy Holy" ausgesucht hatten. Es ist das heilige Farbenfest. Alle Kinder und Erwachsenen haben dabei einen riesen Spass sich gegenseitig mit allen moeglichen Farben zu bemalen und sich dabei ein Happy Holy zu wuenschen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man dies gerade wuenscht oder nicht alle und jeder wird ordentlich mit Farbe eingekleistert.

So geschah es auch mit uns, wir dachten erst in der Rikscha waeren wir sicher aber weit gefehlt: unser Rikshadriver hielt an allen Gruppen an und wir hatten 10 Haende auf der einen und 10 Haende auf der anderen Seite. Mit Happy Holy wurden allen Stellen unserer Koerper und Backpacks eingeseift. An der Ferry war es uns aber auch egal und so reisten wir buntgemustert nach Port Blair. Wir bekamen auf Empfehlung eines Schweizer Backpackers auch sofort Unterkunft in der "Azad Lodge" fuer 150 Rs das einfache Zimmer mit shared Bathroom. Glaube es ist der billigste Ort in ganz Port Blair. Dabei liegt dieses saubere Guesthouse mit dem superfreundlichen Personal auch super zentral. Wir nahmen ein Dinner in einem super Restaurant zu uns: es gab gegrillten Baracuda wirklich lecker.

Am naechsten Morgen war ich um fuenf Uhr morgens an der Ferry und versuchte wieder einmal frohen Mutes ein Ticket nach Little Anadam zu bekommen; um halb sechs bekam ich dann die typische Antwort "Sorry Sir ful booked" Ich solle doch am naechsten Morgen wieder kommen. Ich fragte ihn, dass ist doch jedes Mal das selbe, dann antwortete er mir, dass die Leute die Tickets fuer Little Andaman drei Tage im Voraus buchen. Ja danke ich dachte ich solle morgen wieder kommen.

So da stand ich wieder einmal ohne Ticket nun schon zum zweiten Mal und wusste nicht was ich machen solle. Nach hin und herueberlegen entschied ich mich wieder mit dem PrivatBoot nach Havelock zurueckzukehren. Es ist doch ein schoenes Fleckchen Erde und sich nochmehr mit Tickets bekommen rumzuschlagen dazu hatte ich auch keine Lust mehr. Ich nahm also das private Boot fuer 650 Rs um 8.45 Uhr auf diese Insel. Spaeter erfuhr ich von Einheimischen, dass es wohl fast unmoeglich waere als Tourist Tickets zu bekommen, da die Boote zu klein sind. Es leben wohl 16.000 Menschen dort und selbst die haben schon Probleme Tickets zu bekommen. Anderenseits traf ich gestern auf dem Chennaier Bahnhof ein Paerchen, die auf Little Andaman waren. Die erzaehlten mir sie haetten ganz einfach ein Ticket bekommen, tja wer weiss. Sie erzaehlten mir aber auch von den wahnsinnig vielen Sandfliegen dort und dass es nicht moeglich ist zu schnorcheln, da der Tsunami 2004 die Korallenstoecke komplett vernichtet hat. Ok war dann wohl doch nicht so doof nach Havelock zurueckzukehren.

Als ich in Havelock anlandete wurde ich schon wieder von einigen Einheimischen freudig begruesst; war schon fast wie nach Hause kommen. Nahm mir eine Huette im Holyday Inn fuer 400 Rs. Kann dieses Guesthouse am Strand Nummer funef nur empfehlen. Das Personal ist unglaublich freundlich und ich konnte sogar mein Zugticket nach Varanasi arrangieren lassen. Es ist ein wirklich guter Tip meinerseits in ganz Indien die Tickets ueber ein Reisebuero oder das Guesthouse arrangieren zu lassen. Man zahlt dann zwar 50 oder 100 Rs drauf; ersparrt sich dann aber den Stress am Bahnhofsschalter. Das ist mir mittlerweile das Geld wert.

Habe dann Montag und Dienstag das suesse Nixtun genossen und am Mittwoch nochmals die Schnorcheltour nach South Button mitgemacht. Hatte viel Spass mit einem englischen Paerchen aus Brighton, hatten uns im Speedboot nach Havelock kennengelernt. Ausserdem schmusten wir ununterbrochen mit den Hundebabys (5 Wochen alt und so suess) Gruesse an Isabell und Norbert aus Bayern sowie Nastasia und Julian aus Berlin, die immer noch auf Havelock verweilen.

Am Donerstag stand alles auf Organisation meiner Weiterreise und ich wollte eigentlich in Suedindien nach Ooty reisen. Irgendwie haben mich dann aber die Geschichten von Isabell ueber Varanasi so begeistert, das ich beschloss mir das Zugticket fuer den daruffolgenden Samstag zu besorgen. Man bedenke zwischen Chennai (Madras) und Varanasi liegen 2100 km.

Interessant zu erwaehnen fuer Havelock ist noch, dass der dort ansaessige ATM immer Dienstags und Samstags befuellt wird. Habe am Donnerstag Mittag versucht 5000 Rs abzuheben, habe aber nur 2000 bekommen, da dann der Automat schon wieder leer war. Am besten Ihr nehmt genug Bares mit auf dier Insel. Anderenseits wirds problematisch mit der Bezahlung der Hotelrechnung, denn in den LowBudget-Unterkuenften akzeptiert man keine Kreditkarte.

Am Freitag relaxte ich noch ein wenig am Strand und gegen 15.00 Uhr hiess es dann doch wieder Mal Abschied nehmen. Nur schweren Herzens bin ich zum Pier zurueck um mein Boot fuer 16.30 Uhr zu nehmen.

Wichtig zu erwaehnen ist noch, Ihr braucht kein Sondervisa fuer die Andamanen. Ich traf Leute, die in Deutschland 40 Euro fuer ein Sondervisum ausgegeben haben. Absolut nicht notwendig und wasted Money. Wenn Ihr einreist fuellt Ihr einfach ein Einreiseformular der Andamen aus und bekommt ein maximal 30 taegiges Aufenthaltsrecht.

In Port Blair nahm ich mir wieder das guenstige Zimmer in der Azad-Lodge und genehmigte mir ein leckeres Dinner. Dabei traf ich wieder einmal auf einige Backpacker und wir feierten bis 3 Uhr nachts. Dabei durfte ich um fuenf Uhr morgens schon wieder raus, um meinen Rueckflug nach Chennai zu bekommen. Dieser verlief diesmal auch planmaessig und gegen 9.00 Uhr landete ich wieder auf dem indischen Festland. Liess mich mit dem Prepaidtaxi (300RS) zum Central Station kutschieren und gab meinen Rucksack zur Aufsicht in den Luggage Counter am Bahnhof (10 Rs)

Nun erkundigte ich wenig Chennai und wartete auf meinen Zug um 17.35 Uhr nach Varanasi. Ich kann Euch sagen ich startete also am Samstag Abend und durfte nun 38 Stunden in diesem SuperfastTrain verbringen. Heisst zwei Naechte ein Tag. Die erste Nacht schlief ich super auch der Tag verging erstaunlich schnell. Hatte sehr schoene Gespraeche mit Einheimischen, die auf Pilgerfahrt nach Varanasi waren. Die zweite Nacht war weniger entspannt, da es einige Chaiverkaeufer gab, die Nachts um zwoelf den Zug stoermten und lauthals ihren Tee anboten.

Am fruehen Monatg Morgen, also heute, um 7 Uhr erreichte ich Varanasi im Norden Indiens Bundestaat Uttra Pradesh. Zu meinen ersten Erlbenissen dort berichte ich aber erst morgen, da die Leute aus meinem Guesthouse ins Bett wollen. Habe hier die komfortable Variante im Guesthouse Internetzugang zu geniessen. (25 Rs die Stunde super und ordentlich schnell) Wohne jetzt im Vaishno Guest House fuer 150 Rs das Zimmer mit Badezimmer sehr basic aber ausreichend. So gute Nacht erstmal und bis morgen Euer Andre'

Du bist hier : Startseite Asien Indien Havelock - Zum Zweiten
Die Reise
 
Worum geht's?:
Am 5.2. geht mein Flug mit der Tuerkish Airlines von Berlin- Tegel über Istanbul nach Mumbai. Die erste Hotelbuchung im City Palace gleich am CST Bahnhof habe ich am Wochenende veranlaßt. Nun sind es nur noch 3 Tage bis zum Abflug und eine genaue Reiseroute habe ich noch nicht. Auf jeden Fall soll´s wieder nach Goa gehn.
Details:
Aufbruch: Februar 2010
Dauer: circa 4 Wochen
Heimkehr: März 2010
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
André Kartheuser berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors