Mauritius - Perle im indischen Ozean -
Türkisfarbener Ozean, bunte Fische und saftige, grüne Zuckerrohrfelder soweit das Auge reicht. Im Oktober 2008 ging es zum Schnorcheln auf die Trauminsel Mauritius. Wir hatten unsere Unterkunft in Albion, einem kleinen Küstenort im Nordwesten. Mit einem Mietwagen haben wir mehrere Ausflüge auf der Insel unternommen.
Unser schönster und spannester Schnorchelausflug war der an die Ostküste zur Ile Aux Cerfs.
Ile Aux Cerfs - im Korallenriff -
Geschätzte Fahrzeit von der West- zur Ostküste ca. 1,5 h. Reell benötigt haben wir 2,5 h. Wieder einmal verfahren. Schon 20 min nach Verlassen von Albion verfahren wir uns in Rose Hill. Straßenschilder gibt es auf Mauritius nicht, oder nur sehr selten.
Es sah doch alles so einfach aus?! An der Ecke mit dem gelben Hindu-Tempel, leicht zu merken, dachten wir. Wenn es davon nicht so viele gäbe... Wo ist bloß die Straße nach Reduit? Nach der 2. Tankstelle und einem ortskundigen Tankwart sind wir richtig. Über kleine Ortschaften und viele Zuckerrohrfelder - so weit das Auge reicht - gelangen wir nach Centre de Flaq (holl.: flach).
Hier soll die Fähre, die uns zur Insel bringt, ausgeschildert sein. Ist sie aber nicht! Jetzt sind wir schon wieder durch den Ort durch, also nächste Möglichkeit zum Wenden und zurück. Wir fahren nach Gefühl, auf der Karte ist nicht mehr nachvollziehbar wo wir jetzt genau sind.
Da - ein Schild "Public-Ferry Ile aux Cerfs" Glückes Geschick Am nächsten Schild werden wir auch schon herausgewunken und zum Ticketcounter "manövriert". Dort zahlen wir für den Transfer 1700 Rupien (ca. 40 EUR). Hey , sollten doch nur 5 EUR sein??? Erste Zweifel kommen auf, ob wir an der richtigen Ablegestelle sind. Aber weiter suchen ? Nein! Am Bootssteg fragen wir den netten Fährmann wo wir sind und wie lange der Transfer dauert. Ort ok. Zeit ok. Die Abholzeit wird noch klargemacht: 16 Uhr zwei Personen schreibt der Fährmann auf einen Papierschnipsel. Na wenn das mal klappt.
Wir besteigen das Boot. Auf Nimmerwiedersehen! Aber die Richtung ist gut und der wunderschöne Blick auf die Küste entschädigt uns für die lange Fahrt. Nach ca. 30 min erreichen wir unser Ziel. Traumhafter Strand, ruhiges, türkisfarbenes Wasser. Eine Lagune liegt vor uns. Kinder liegen auf dem Bauch im Wasser und spielen. Am Steg werden wir in Empfang genommen und eingenordet - wo wir was finden, was wir unternehmen können und wo wir uns zur Abfahrt wieder einfinden müssen. Wir bedanken uns und ziehen los. Viel Zeit zum Orientieren bleibt uns jedoch nicht. Wir werden erneut angesprochen. Ein Einheimischer preist begeistert seine Tour zu den Korallen an. Ich bin skeptisch, das sieht er mir an. "It´s not expensive". DAS ist nicht mein Problem! Wohin fährt er mit uns ???? "Outside the riff?" frage ich ihn. "Oh n o, Madame. Inside", und grinst. Es folgen - zum Glück - Erklärungen wie schöne Korallen, bunte Fische, "small" und grinst wieder. Markus braucht sowieso nicht lange überredet zu werden. Er schaut mich mit Hundeaugen an und fleht: Komm mit! Na - allein hierbleiben und vom Strand aus zugucken will ich auch nicht. Also ab ins Boot. Wow - ein roter Ferrari - wie unser Guide (wir nennen ihn ab jetzt Michael Schumacher) ihn nennt. Der Preis ist echt ok. 1500 Rupien für eine Stunde.
Er schmeisst den Motor an und mit langsamer Fahrt steuern wir auf das Riff zu. Dann gibt er Gas. Wir "humpen" über das Meer. Fotos sind nicht möglich Er sucht nach einem geeigneten Platz zum Ankern. Man kann die Korallen vom Boot aus sehen. Das Wasser ist hier nur bis 2,5 m tief. Da soll ich schnorcheln? Markus geht vor, ich schaue mir genau an wie er es macht. Na- das ist doch gar nicht so schwer. Brille auf, Flossen an, auf die Kante des Bootes und schwups ins Wasser. Irgendetwas haben wir vergessen.
Mir schiessen Gedanken durch den Kopf - ausgesetzt im offenen Meer. Open Water - Ich gucke eindeutig zuviel Fernsehen. Aber meine Gedanken treiben davon beim Anblick dieser wunderschönen Unterwasserwelt. Der erste Blick fällt auf hellblau schimmernde Fischschwärme im kristallklaren Wasser. Korallen überall um uns herum. Einige sehen aus wie riesige Teller, übereinander geschichtet. Andere sind blumenkohlartig. Und wieder andere sehen aus wie riesige Lungenäste. Durch das Wasser strahlt die Sonne auf den Meeresboden. Immer wieder kreuzen Fische unseren Weg. Einige scheu, andere frech. Versteckt zwischen den Korallenästen oder unter den Platten schießen sie hervor und beäugen was da auf sie zugeschwommen kommt. Was die wohl von uns denken? Das Wasser ist nicht tief und man hat das Gefühl mit dem Bauch gleich über eine Koralle zu schrammen- für die Fotos ist es Klasse. Markus kommt mit der Kamera dadurch ganz dicht heran. Wir versuchen dicht beieinander zu bleiben. Die Strömung, die von der Riffkante ausgeht ist stark und man kommt selbst mit Flossen nur schwer voran. Läßt man sich treiben, geht es in Sekundenschnelle meterweise zurück. Mir gefällt es in einiger Entfernung zur Kante besser. Eine Berührung mit den scharfen Korallen möchte ich mir ersparen.
So schnorcheln wir ca. eine 3/4 Stunde zwischen Fischen und Korallen, dann ist es Zeit sich wieder ins Boot zu asten. Mit Hilfe von M.S. ziehe ich mich über die Kante ins Boot. Ich bedanke mich bei unserem Guide und würde ihm am liebsten um den Hals fallen. "Now, she is laughing!" sagt er. Zurück geht es an der Küste entlang und an einem einsameren Stück des Strandes läßt er uns aussteigen. Ob wir nochmal kommen, fragt er, was wir aber nicht können, da wir auf der anderen Seite der Insel untergebracht sind. "Maybe, in the next holidays." antworten wir ihm und er grinst. Wir geben ihm noch etwas Trinkgeld dazu und seine Freude darüber ist uns das Geld doppelt wert!
Schnorcheln macht hungrig. Den Rest der Zeit bis zur Rückfahrt verspeisen wir einen saftigen Burger (Ja- das mußte mal sein nach all dem Fisch und Obst), trinken ein "Blue Marlin", das ist ein Starkbier von der Insel (6% Alkohol) und erzählen uns von unseren
Um 16 Uhr warten mit mit 30 ! anderen Passagieren auf unsere Fähre. Mehrere kommen, doch welche ist unsere? Die erste nicht, die zweite nicht und der Fährmann der dritten meint auf unserem Ticket-Schnipsel für die Rückfahrt zu erkennen, wo wir hinwollen. Na-denn!
Aber es klappt! nach 30 Minuten mit 2 PS erreichen wir den Hafen und unser Auto.
An Zuckerrohrfeldern und knallgrünen Bushaltestellen vorbei, kommen wir zufrieden, ohne Verfahren und um eine Erfahrung reicher im Hotel an.
Und abends in den Spiegeln erinnern uns zwei krebsrote Rücken daran, was wir vergessen haben.
Aufbruch: | 24.10.2008 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 09.11.2008 |