EINFACH INTENSIV (Sylt für Arme)
Endlich Sylt
Sonntag, sitze wieder im Kajak. Noch deutlich vor Hochwasser. Aber ich will mal die Strömung zwischen Amrum und Sylt testen. Wenn es zu extrem wird, kann ich ja immer noch auf die Ostseite Richtung Hörnum ausweichen. Es geht wieder gut voran. Ich paddle erst mal ein Stück raus, um mich dann in der Fahrrinne wieder ein Stück Richtung Sylt ziehen zu lassen.
Start nach Sylt
2 Stunden vor Hochwasser
Alles klappt ganz gut. Die Strömung im Fahrwasser schätze ich so auf 6 km/h. Direkt gegenan kommt man nur schleichend voran. Dann noch kurz vor Sylt durch ein Wellengebiet hindurch, das sich durch den Strom hier bildet und fast ist der Strand erreicht. Fast! Obwohl ich flüssig Richtung Norden paddle, nur 50m vom Strand entfernt, komme ich kaum vorwärts, so stark ist die Strömung hier. Mit einem kurzen Zwischensprint erreiche ich den Strand. Endlich Sylt!
Jetzt ist erst mal eine längere Pause angesagt, da ich keine Lust auf Hochleistungstraining im Strömungskanal habe. Anders kann man den Versuch, jetzt weiter Richtung Norden zu paddeln nicht bezeichnen. Ich laufe etwas nordwärts und dann durch einen Dünenzugang vorbei an idyllisch gelegenen kleinen Reetdachhäusern. Dann finde ich ein rustikales Restaurant "Barbecue am Meer". Hier lasse ich mich auf ein Bier und einen Eintopf nieder.
Gesättigt geht es dann wieder zum Boot zurück. Hier sprechen mich 2 Frauen an, die gar nicht glauben wollen, dass ich von Amrum hierher gepaddelt bin. Wir plaudern noch ein bisschen und ab geht es wieder Richtung Norden. Vorbei an Westerland fängt es noch an, zu regnen. 18:00 Uhr hört es aber wieder auf und ich finde etwa 10 km von Sylts Nordspitze entfernt einen einsamen Strandabschnitt. Boot hochziehen und Zelt aufbauen und dann der gemütliche Teil.
Nach einem warmen Abendbrot gehe noch eine Runde am Strand entlang. Ein phantastischer Sonnenuntergang über dem Horizont beschließt den Tag.
Kurz vor Mitternacht wird die Brandung verdächtig laut und ich schaue vorsichts-halber mal raus, um zu sehen, wie weit das Wasser gestiegen ist. Noch 10 m vom Zelt entfernt. Hochwasser ist erst in einer Stunde. Unruhig und immer wieder aus dem Eingang schauend und mit meiner Lampe vor das Zelt leuchtend verbringe ich die nächste Stunde. Aber das Wasser kommt nicht bis an´s Zelt und ich kann wieder ruhig schlafen.
Aufbruch: | 21.05.2005 |
Dauer: | 3 Tage |
Heimkehr: | 23.05.2005 |