Wenn nicht jetzt, wann dann...?!

Reisezeit: Juni - August 2010  |  von Caroline Kuwert

Indonesien: Ubud, Bali - Teil II

Samstag, 03.07 bis Donnerstag, 08.07

Nachdem ich ja nun schon eine ganze weile nix mehr von mir hab hoeren lassen, heute mal wieder ein lebenszeichen von mir...

Also nochmal zurueck zu unserer letzten gemeinsamen woche in ubud, bevor es am donnerstag zeit war abschied zu nehmen und getrennte wege zu gehen...

Unser wechsel zum anderen guest house stellte sich im nachhinein dann leider doch als nicht ganz so gluecklich heraus... Bei der suche und der zimmeranfrage war das zimmer das wir beziehen sollten noch belegt, deswegen zeigte man uns ein weiteres zimmer in derselben anlage mit dem hinweis, dass das zimmer das wir beziehen sollten damit vergleichbar sei. Das zimmer das man uns zeigte war riesig, hell, mit neuem bad, grosser terrasse, usw. Unser zimmer lag dazu noch direkt am pool - also in unseren augen nahezu perfekt... Als wir dann am naechsten tag einzogen, waren wir dann doch etwas enttaeuscht weil unser zimmer dann relativ klein, ziemlich dunkel und mit altem bad ausgestattet war. Da wir jedoch keine lust mehr hatten noch weitere zeit mit der zimmersuche zu verschwenden und der schoene pool direkt neben dem zimmer auch sehr verlockend war, beschlossen wir trotzdem die restliche woche dort zu verbringen. Schliesslich ist man ja sowieso nur zum schlafen im zimmer...

Samstag und sonntag verbrachten wir dann erst mal damit ubud zu erkunden und am pool zu relaxen, ausserdem stand noch ein besuch des monkey forest auf dem programm, in dem aber dann leider die hoelle (menschen, nicht monkeys) los war. Freitag und samstag abend wurden dann auch noch die beiden viertelfinalspiele (holland - brasilien und deutschland - argentinien) verfolgt (bei den anderen beiden spielen, die hier um 2.30 h nachts uebertragen wurden, zogen sandy und ich es jedoch vor zu schlafen...). Beim hollandspiel haette man wirklich meinen koennen man sei in holland und nicht in indonesien im urlaub - die sportsbar in der wir das spiel schauten war gerammelt voll und man sah nur noch orange trikots, orange fahnen, schals, brillen, etc! Das war echt abartig - ich glaube saemtliche hollaender machen dieses jahr auf bali urlaub, da muss es wohl gerade ein gutes angebot geben, anders kann ich mir den hohen anteil der hollaender hier nicht erklaeren, ist fast wie auf nem campingplatz!

Und vor allem ist das ist ein krasser gegensatz zu lombok - dort war bei den wm-spielen der anteil der zuschauer ca. 10-15 % touristen und 85-90% locals, in ubud sah das verhaeltnis dann ganz anders aus: ca 99 % touristen (davon 98% hollaender! ) und nur etwa 1 % locals. Also insgesamt nix fuer mich, wobei die stimmung natuerlich schon cool war als die hollaender die brasilianer aus dem wettbewerb rausgeschmissen haben (obwohl ich fuer brasilien war). Am naechsten abend stand ja dann das spiel unserer elf gegen die gauchos an, das wir natuerlich auch mit grosser begeisterung verfolgt haben. Wobei bei diesem spiel im gegensatz zum holland-spiel vergleichbar wenig los war. Entweder sind die deutschen nicht ganz so fussballverrueckt wie die hollaender oder es machen einfach sehr viel weniger deutsche urlaub auf bali...
Bei diesem spiel haben wir auch ein deutsch-hollaendisches paerchen - elena und ruben - kennengelernt, die sich derzeit gerade auf weltreise befinden. Die beiden waren echt nett und superwitzig drauf. Sie hatten die vereinbarung getroffen, dass er sich beim deutschlandspiel ein deutsches wappen anstecken musste und sie dich beim hollandspiel dafuer was oranges anziehen muss - fuer die beiden haette das traumfinale 'deutschland vs. holland' sicherlich mit ner beziehungskrise geendet!

Fuer montag hatten wir dann eine 'white water rafting' tour gebucht. Morgens um 9 h wurden wir von unserem guest house abgeholt und zu dem aygung river gefahren, der ca. 30 minuten westlich von ubud liegt. Vor ort wurden wir mit helmen, schwimmwesten und paddeln ausgestattet und erhielten eine kurze einweisung bzgl. der befehle von unserem guide. Dann ging es los... Wir hatten uns entsprechend der ausruestung auf richtige action mit vielen stromschnellen, usw. eingestellt und waren dann insgesamt etwas enttaeuscht von der tour, die dann doch eher etwas fuer aeltere semester und/oder kinder war. Alles voellig harmlos und uns war nicht wirklich klar fuer was sie die helme und schwimmwesten verteilt hatten - die helme waeren bei der trekkingtour auf dem rinjani sehr viel sinnvoller gewesen! Nichtsdestotrotz war die tour eine willkommene abwechslung zum faulen rumliegen am pool und landschaftlich absolut sehenswert. Der fluss fliesst durch eine tiefe schlucht im dschungel, vorbei an einigen schoenen wasserfaellen - landschaftlich vergleichbar bei unserer trekking-tour in thailand. Leider war es nix mit bildern machen, da unsere kameras im wasserdichten beutel verstaut waren... ;-(

Am dienstag hatten wir uns dann noch zwei roller gemietet um die gegend rund um ubud auf eigene faust zu erkunden. Insgesamt war es eine coole tour - vorbei an reisterrassen, durch viele kleine doerfer hindurch, zwischenstopp an einer netten tempelanlage - da bekommt man einen kleinen eindruck davon wie das urspruengliche bali - ohne die massen von touristen gewesen sein muss... Leider war uns das wetter bei unserer tour nicht so gut gesinnt, so dass wir fruehzeitig den heimweg antreten mussten um mit halbwegs trockenen fuessen nach hause zu kommen... Aber wenigstens konnten wir dieses jahr eine polizeikontrolle vermeiden - haben die kontrolle rechtzeitig aus der ferne gesichtet und konnten dann zum glueck noch umkehren, was uns die geldstrafe erspart hat, die uns sonst das fahren ohne internationalen fuehrerschein eingebracht haette... Dienstag nacht hatte martin sich dann mit elena und ruben zum halbfinalspiel holland - uruguay verabredet, das hier um 2.30 h ortszeit uebertragen wurde. Nachdem ich nach seinem weckerklingeln sowieso wach war, beschloss ich auch spontan mitzugehen. Und obwohl es mitten in der nacht war, war die bar wieder gerammelt voll mit hollaendern - echt unglaublich wie die mitfiebern...!

Am mittwoch, unserem letzten ganzen tag in ubud, war dann natuerlich nochmal grosses shoppen angesagt: souvenirs, mitbringsel etc. Zum abschluss haben wir uns dann am nachmittag noch eine 2-stuendige ganzkoerpermassage in einem der spas gegoennt und abends noch ein leckeres abschlussessen. Sandy und ich haben uns dabei zum abschluss eine grosse seafood-platte fuer zwei personen geteilt, mit allem was das herz begehrt: hummer, krebs, riesengarnelen, tintenfisch, red snapper, muscheln, etc. und das alles frisch gefangen und auf dem grill zubereitet. Das essen war echt der hammer und hat insgesamt fuer uns beide gerade mal 27 euro gekostet - in deutschland waere man dafuer wirklich ein vermoegen losgeworden!!! Mittwochnacht um 2.30 h waren wir dann puenktlich in der sportsbar um die grosse revanche zwischen deutschland und spanien live mitzuverfolgen. Leider war das spiel alles andere als prickelnd - schon manchmal unglaublich wie sich die leistung einer mannschafft in wenigen tagen so gravierend veraendern kann... Zur grossen freude der anwesenden spanischen fans und zu unserer umso groesseren enttauschung war da leider nix zu holen - und spanien steht nun verdientermassen im finale...

Nach einer sehr kurzen nacht gabs dann am donnerstag morgen nochmal ein letztes gemeinsames fruehstueck, bevor uns um 11:30 h der fahrer zum flughafen nach denpasar abholte. Dort angekommen, fiel der abschied leider sehr kurz aus, da ich wg. meinem inlandsflug zu einem anderen terminal musste und der fahrer dort nur in der 'drop off zone' in zweiter reihe parken konnte und die beiden anderen direkt weiter zum internationalen terminal mussten.

Insgesamt war die letzte woche in ubud zwar schoen, allerdings eindeutig zu lang. Wahrscheinlich waere es besser gewesen noch irgendwo einen weiteren stopp einzulegen, allerdings waren wir allesamt zu faul nochmals umzuziehen...
Drei bis vier tage in ubud sind optimal, alles andere zu viel. Ubud ist einfach zu 'busy' - alle paar meter wird man angequatscht, ob man ein taxi, ein roller, eine massage oder sonst was moechte:
"taxi, taxi?" "no.thank you." "perhaps tomorrow?" "no.thank you" "maybe massage???" "Nooooooooo!!!! und nerv nicht weiter!"!
und mit der zeit geht es einem auch auf die nerven, dass ueberall massenhaft touristen (zu denen man ja auch selber gehoert, aber zu viel ist trotzdem nervig) rumrennen.
ausserdem hatten wir die letzten tage auch etwas pech mit dem wetter (an drei tagen hat es nachmittags und abends so stark geregnet, dass man weder den pool richtig nutzen noch was anderes unternehmen konnte). auch abends ist nix los in ubud - spaetestens um 22 h werden die bordsteine hochgeklappt.... zu allem uebel fiel dann in unserem zimmer staendig der strom aus (nur in unserem zimmer, da da der strom irgendwie mit der elektrik des pools gekoppelt war und es staendig die sicherung rausgehauen hat), so dass wir zwei naechte schwitzend ohne klimaanlage verbringen mussten (dafuer gabs dann bei check out wenigstens einen kleinen preisnachlass). Und zu guter letzt haben dann in unserer anlage noch mehrere franzoesische familien mit kindern eingecheckt von denen ein kleiner junge ein richtiger satansbraten war, der staendig ein riesentheater veranstaltet hat - vorzugsweise schon morgens um 7 h, damit auch ja alle wach waren...!

Insgesamt waren wir alle drei am donnerstag sehr froh aus ubud raus zu kommen. Die anderen beiden freuten sich auf zuhause und ich mich auf kuta, lombok - wo ich mich uebrigens inzwischen auch fast wie zuhause fuehle.

Donnerstag, 08.07 bis Sonntag, 11.07

Nach einem 30-minuetigen flug in einer doch sehr klapprigen und kleinen propellermaschine (ich war schon sehr froh, dass der flug nicht laenger gedauert hat, obwohl ich da normalerweise nicht sehr aengstlich bin) bin ich nun seit donnerstag nachmittag zurueck in kuta, lombok. Am flughafen in mataram wurde ich von eng, ayas und ondom abgeholt und dann gings direkt ins guest house, wo ich wieder sehr herzlich begruesst wurde. Selbst der opa, der hier den ganzen tag in der anlage rumhaengt und dann immer abends puenktlich um 17 h in die security-uniform schluepft und dann zum nachtwaechter wird (sein name ist rambo - wie passend fuer einen nachtwaechter ), hat mich zur begruessung in den arm genommen und gesagt "welcome back, my daughter!" - cool, jetzt hab ich einen indonesischen dad!

Inzwischen wird ja auch nicht mehr jeden abend fussball uebertragen, so dass hier alle wieder wesentlich mehr zeit haben was zu unternehmen. Am donnerstag gings dann direkt ins cafe7 zur live music, wo ich eine sehr nette deutsche familie aus landau, die ihren urlaub mit 4 kids hier verbringt, und einen witzigen australier namens josh kennengelernt habe und wir einen netten abend zusammen verbracht haben. Freitag war dann erst mal relaxen in der anlage angesagt und abends gings dann zur abwechslung etwas frueher ins bett.

Gestern wurde ich dann zu einer muslimischen hochzeit eines bekannten der clique hier mit eingeladen, wo wir dann zu zwoelft mit dem bus hingefahren sind. Das war echt ne nette erfahrung und es lief alles sehr traditionell ab. Da waren eine unmenge von gaesten - ich glaub da kommt das ganze dorf vorbei - und ich war mal wieder sehr beeindruckt von der gastfreundlichkeit und der herzlichkeit der menschen hier. Bei uns waere es unvorstellbar einfach einen bekannten mit auf eine fremde hochzeit zu bringen und hier ist es die normalste sache der welt. Die hochzeitsfeier dauert insgesamt zwei ganze tage, wir waren aber zum glueck nur einen halben tag dort.

Gestern abend war dann die 'opening party' von einer neuen bar, die ayas' bruder gehoert. da war dann karaoke singen auf indonesisch angesagt (fuer mich zum glueck nicht) und anschliessend gabs dann auch noch etwas relaxte live-music am strand. Um 2.30 h wurde dann dass spiel um platz drei in der shore bare uebertragen, das ja zum glueck wieder etwas erfolgreicher war als das spiel gegen spanien. Heute wollte ich dann eigentlich zum surfen gehen aber da es sehr windig ist und die wellen sehr hoch sind, wuerde ich wahrscheinlich eher absaufen als viel auf dem board stehen, deswegen werde ich die 'surf lessons' auf morgen verschieben. Bin sowieso noch ziemlich geraedert von der kurzen nacht (2.30 h morgens ist einfach keine gute zeit zum fussball schauen...) und werd nacher noch ein mittagsschlaefchen im garten machen.

Auf jeden fall bin ich sehr froh, wieder hier zu sein. Fuehl mich hier inzwischen echt wie zuhause. Mal schauen, ob ich ende des monats den absprung schaffe oder ob es mich hier noch weiter haelt... ist ja zum glueck alles moeglich...

In den naechsten wochen werden meine berichte sicherlich etwas spaerlicher ausfallen, da ich mich sonst nur wiederholen wuerde:

Sommer, sonne, strand, surfen, live-music - das fasst das ganze in wenigen worten zusammen....

Also, dann machts gut und viele gruesse in die heimat!

@sandy & martin: einen guten start in die arbeitswoche wuensche ich euch fuer morgen!!!

© Caroline Kuwert, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Heute in zwanzig Jahren wirst du eher enttäuscht sein von den Dingen, die du nicht gemacht hast, als von denen, die du gemacht hast. Deshalb: Wirf die Leinen los. Verlasse den sicheren Hafen. Hol dir den Wind in die Segel. Forsche. Träume. Entdecke." --Mark Twain--
Details:
Aufbruch: 07.06.2010
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 27.08.2010
Reiseziele: Indonesien
Thailand
Der Autor
 
Caroline Kuwert berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.