Mittelengland (Universitätsstädte und Kathedralen)

Reisezeit: August 2010  |  von Karolina S.

Tag 1: Ely und Umgebung

Tagesausflug nach Ely

Heute habe ich einen ganzen Tag in Ely in Cambridgeshire geplant, einem Städtchen nur etwa eine halbe Stunde von Cambridge entfernt. Hier in den Fens, einem trockengelegten Torfgebirt findet sich die viertlängste Kathedrale Englands.
Schon bereits einige Meilen vor Ely erhebt sich die Kathedrale aus der Ebene und lässt ihre Größe erahnen.

Direkt nach der Einfahrt in Ely, sollte man den Schildern des Car Parks ausschau halten. Dieser Parkplatz ist den ganzen Tag kostenlos und nur ganz wenige Gehminuten vom Cromwell's House (Tourist Information, St. Mary's Street) und von der Kathedrale entfernt.

Ely Cathedral

Zunächst einige generelle Informationen zur Kathedrale.

Im Sommer ist sie von 7 Uhr früh, bis 19 Uhr geöffnet. Messen finden um 7.40 Uhr, 8.00 Uhr, 12.10 Uhr und an Donnerstagen auch um 17.30 Uhr statt.

Das fotografieren ist laut Internetseite kostenlos, es wird nur eine kleine Gebühr von £2 für das Filmen oder Fotografieren mit Stativ erhoben. Es wird gebeten nicht während der Messe zu filmen oder zu fotografieren.

Es werden verschiedene Touren angeboten. Die Kosten hierfür betragen von £6 bis £12.70.

Ich habe mich für die große Tour entschieden. Sie beinhaltet eine Besichtigung des Mittelschiffs, des Museum für Glasmalerei, den Octagon oder den Westturm, sowie einen Tee oder Kaffe im Refectorium.

Während bzw. am Anfang der Tour kann es sein, dass plötzlich eine angenehm ältere Stimme aus den Lautsprechern drönt und die Besucher bittet, egal, was sie gerade machen kurz stehen zu bleiben und dem folgendem Gebet zu lauschen. Hieran merkt man, dass trotz vieler Touristen die Kathedrale nicht nur eine Touristenatraktion ist, sondern weiterhin ihre Funktion als spiritueller Mittelpunkt einer Gemeinde inne hat.

Frontansicht

Frontansicht

Nun zum geschichtlichen Teil der Kathedrale

Bereits im 7. Jahrhundert wurde ein Vorgängerbau erbaut. Die heutige Kathedrale wurde jedoch erst im normanischen Stil 1083 begonnen. Als Ely 1109 Bischofssitz wurde, war der östliche Teil der Kirche fertig, der westliche Teil wurde 1180-1190 beendet.

Im Februar 1322, nachdem die Mönche die Kirche nach der 2-Uhr-Messe verließen, um ins Dormitorium [=Schlafsaal][/k] zurückzukehren, stürzte der nomanische Vierungsturm [k][Vierung = Kreuzungspunkt von Langschiff und Seitenschein, oft befindet sich hier ein Altar][/k] ein und riss die vier Vierungspfeiler mit sich. Ein 25 m großes Loch klaffte mitten in der Kirche. Dieses wurde innerhalb von 20 Jahren mit einer achteckigen Krone, die wiederum eine achteckige Laterne aufgesetzt bekam, geschlossen.
Um diese octogone Konstruktion zu ermöglichen, wurden die eingestürzten Pfeiler nicht aufgebaut, stattdessen verband man die nun ersten Pfeiler der einzelnen Schiffe mit Spitzbögen und füllte die diagonalen freien Mauern mit großen Fenstern.

Oktogon fotografiert in nord-östlicher Richtung

Oktogon fotografiert in nord-östlicher Richtung

Erste von drei Aufstiegsebenen

Erste von drei Aufstiegsebenen

Blick aus der Laterne in den Kircheninnenraum.

Blick aus der Laterne in den Kircheninnenraum.

Blick in die Laterne

Blick in die Laterne

Blick zum Westturm. Die Laterne im Rücken...

Blick zum Westturm. Die Laterne im Rücken...

Lunch und Tea Time?

Um die Zeit zwischen den beiden Touren zu überbrücken, besuchte ich das Refektorium. Dies ist ein kleiner Raum gegenüber dem Information Desk im Westen der Kathedrale. Hier werden Sanwiches, gebackene Kartoffeln in Alufolie, Suppen, Salate und viele Süßteigwaren angeboten, wie Scones, Shortbread oder Kuchen. Natürlich auch viele Getränke.
Das schöne und wirklich interessante ist, dass es die Möglichkeit gibt direkt an der Kathedrale zu speisen und die alten Gemäuer im Blick zu behalten.

Stained Glass Museum

Wer nicht weiß, wie Glasmalereien entstehen, ist im Stained Glass Museum gut aufgehoben. Die Objekte sind nach ihrer Entstehungszeit geordnet und an zusätzlichen Tafeln, lässt sich die Entstehung und die Innovationen nachlesen. Was ich auch schön fand: Die Glasmalereien sind auf Augenhöhe und man kann sie, wie Gemälde betrachten, analysieren undsich von ihrer besonderen Fertigungsweise fesseln lassen.

Kleiner Abstecher auf dem Nachhauseweg

Schon wollte ich mich auf den Nachhauseweg machen, bis ich auf die Uhr gesehen habe. Es war erst 15.00 Uhr und so lohnte es nicht sofort wieder ins B'n'B zurückzukehren, sondern das Tageslicht noch nutzen, doch Lust noch mehr z besichtigen hatte ich nicht wirklich.

Da fiel mir "The Orchard Garden" ein. Die Menükarte dieses Kaffes mit weitläufigen Obstgarten udn Gartenstühlen und -tischen, lässt das Gefühl eines englischen Picknicks aufkommen.

Geöffnet ist "The Orchard Garden" im Sommer ab 9.30 Uhr. Weitere Infos: http://www.orchard-grantchester.com/

The Orchard Tea Garden, 45-47 Mill Way, Grantchester, CB3 9ND, England.

Nun, mit Kuchen, Tee und einem guten Buch, habe ich einen besichtigungsreichen Tag langsam ausklingen...

© Karolina S., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine 9-tägige Autotour durch Mittelengland. Startpunkt ist Cambridge. Von da ab gehts nach Kessingland, Lincoln, Nottingham, Burghley House, Peterborough, Milton Keynes, Oxford, Worcester, Stratford-upon-Avon, Warwick und zurück nach Cambridge.
Details:
Aufbruch: 17.08.2010
Dauer: 11 Tage
Heimkehr: 27.08.2010
Reiseziele: Großbritannien
Der Autor
 
Karolina S. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.