USA y Latino America - Auslandssemester in Santiago de Chile

Das Hostelleben im SoBe

Ankunft: Dienstag, 20. Juli 2010, 8:00 Uhr morgens
Wetter: minus 2 Grad, grau
Stimmung: dunkelgrau

Wir steigen aus dem Flugzeug in unserer sommerleichten Urlaubslaune, natürlich in Flip Flops, Ballerinas und OHNE Jacken und erleiden den Kälteschock unseres Lebens (knapp überlebt ). Nachdem wir endlich unsere Koffer hatten, diesmal sogar vollzählig =) haben wir uns alles angezogen was wir finden konnten, um nicht zu erfrieren... Am Ausgang wurden wir dann von einer Horde (gefühlte 1000) chilenischen Taxifahren angefallen. Haben uns dann einen ausgesucht und sind zu unseren für 2 Tage (wir waren sehr optimistisch schnell eine Bleibe zu finden) gebuchten Hostel SoBe in Downtown gefahren. Dort angekommen der nächste Schreck, es gibt hier keine Heizungen!!! Es war im Hostel genauso kalt wie draußen... Wir haben eine kleine Kammer mit einem Hochbett bekommen, in der nicht mal Platz für unsere Sachen war.

Stimmung: dunkelgrau bis schwarz

Wir haben uns trotzdem erstmal schlafen gelegt, mussten uns ja vom harten Leben in Miami Beach erholen

Als der Hostelbesitzer Louis (Papa Louis, dazu später mehr ) gekommen ist, hatte er Mitleid mit den armen kleinen Mädchen aus Deutschland und hat uns in ein privates Zimmer mit Doppelbett und eigenem Bad upgegradet =) Haben jeweils 5 Decken bekommen und einen kleinen Gasofen! - erste Hoffnungsschimmer, dass wir's überleben könnten.

Stimmung: etwas heller grau

Sind dann erstmal losgegangen, um das Zentrum von Santiago zu erkunden und uns mit dem wichtigsten auszustatten: dicke Socken und Wärmflaschen!! So konnten wir dann auch die kalte Nacht ganz gut überstehen - die bis mittags um halb zwei gedauert hat

Mittwoch war es immer noch grau und verregnet. Aber da Vio noch immer nicht mit genügend Winterklamotten ausgestattet war, nütze es nix, wir mussten raus - SHOPPEN! Gar nicht so einfach hier schöne Sachen zu finden. Der Style der Leute ist naja... back to 1995 :-/ Und die Größen entsprechen auch nicht so ganz unseren...

Abends haben wir im Hostel Bekanntschaft mit Francisco aus Ecuador gemacht...und er konnte sogar deutsch - thank god!! Wir haben einige Kommunikationsprobleme mit den Chilenen, denn NIEMAND NIEMAND spricht auch nur ein Wort englisch in den Shops und Restaurants. Alle sprechen sooooo schnell und anders Spanisch und wenn wir versucht haben (was wir wirklich haben) zu sagen, dass wir nichts verstehen, haben sie einfach lauter gesprochen...Wir sind nicht taub! Francisco war der Retter in der Not, denn er ist am nächsten Tag mit uns losgegangen und hat Sim Karten und so einiges anderes organisiert! Danke Francisco! An diesem Tag haben wir auch das erste Mal die chilenische Sonne gesehen. Und die Stadt erschien gleich in einem ganz anderen Licht! Man konnte sogar die Anden am Rande der Stadt sehen (amazing!). Haben uns dann den Palacio de la Moneda (Präsidentenpalast) angesehen und waren noch zusammen essen.
Stimmung: sonniges grau

Wir haben uns für den nächsten Tag verabredet, um mit ihm und einigen Freunden wegzugehen. Leider ist es dazu nicht gekommen, denn er wurde vorher überfallen... und war natürlich nicht mehr in der Stimmung zu feiern. Danach hatten wir auch Angst bei Dunkelheit im Zentrum herumzulaufen und haben aufgepasst, dass wir immer rechtzeitig im Hostel waren.

Ach ja, unsere gebuchten 2 Tage waren ja eigentlich schon vorbei... aber wir waren, wie gesagt, wohl etwas zu optimistisch und mussten erstmal um eine Woche verlängern. Was uns auch nicht schwer gefallen ist, weil wir uns inzwischen richtig gut im Hostel eingelebt hatten. Papa Louis hat sich immer gut um uns gekümmert und Felipe hat uns jeden morgen mit seinem Gesang geweckt und das Frühstück gemacht.

Nach einem relaxten Tag im Spa mit Jacuzzi und Sauna - wir mussten dringend mal wieder Wärme tanken, haben wir dann am Sonntag eine Stadtrundfahrt gemacht. Es war sonnig und total warm und wir haben endlich mal einen guten Überblick über die Stadt bekommen! Haben uns zwischendurch ein Wohnheim angesehen, war auch nicht schlecht, allerdings wollen die 350€!!! Für ein Zimmer mit Bett und Schrank und Gemeinschaftsbad und -küche! Nicht mit uns, nee nee! Die Bustour führte durch die Stadtteile Providencia und Las Condes ("Sanhattan" ) und vorbei am Cierro de Santa Lucia, Plaza de Armas (das Herz von Santiago) und am Ende zu einer großen Shopping Mall (die größte in Südamerika) =). Auf der Rückfahrt konnten wir den Sonnenuntergang sehen, der die Anden orange und pink färbte! Wunderschön!! Das war der erste Tag, an dem wir uns vorstellen konnten in dieser Stadt ein halbes Jahr zu leben!

Stimmung: sonnig

Dienstag, eine Woche nach unserer Ankunft ist dann Annika angekommen. Eine Kommilitonin von der Nordakademie. Einen Tag später haben wir ihr dann ein bisschen die Stadt gezeigt (wir kannten uns ja mittlerweile aus ) die Fußgängerzonen, den Plaza de Armas und anschließend sind wir auf den Santa Lucia Hill gegangen. Ein Hügel, von dem aus man einen schönen Blick über die Stadt und in die Anden hat. Wir haben die Sonne genossen und hatten abends unseren Willkommens-Pisco Sour =) (der National Drink)! Die schönen Tage übernehmen die Macht

Zwei Tage später sind wir zu dritt Richtung Shopping Mall aufgebrochen. Endlich europäische Geschäfte =) Sind erst mit der Metro gefahren - was übrigens auch ein Erlebnis ist, vor allem zur Rushhour - Körperkontakt pur, nicht mit jedem schön ! Wir waren nicht sicher welchen Bus wir nehmen mussten, es gibt hier kein System (keine Fahrpläne - nix!) dachten wir uns, wir nehmen dann mal n Taxi. War ein Kilometer, so teuer kann's ja dann nicht sein! Mmmhh...falsch gedacht! Der Taxifahrer hat wohl erst mal sein Touriabzocketaximeter angeschaltet und wir sollten umgerechnet 15€ zahlen (normalerweise hätte es nicht mal fünf sein dürfen). Dann hat Vio mit nem 10.000er Schein bezahlt, aber der Taxifahrer, ganz tricky, hat den Schein verschwinden lassen und wollte uns erzählen, dass wir nur nen 1000er gegeben hätten... Die versuchen einen an jeder Ecke auszunehmen!! DREIST! Aber natürlich nicht mit uns! Vio hat den Tausender als Wechselgeld genommen und wir sind ausgestiegen! War ein netter und sehr erfolgreicher Shoppingtag inklusive Starbucks.

In der Zwischenzeit haben wir immer wieder nach Wohnungen gesucht und auch einige besichtigt, war aber nicht wirklich was dabei. So haben wir uns dann entschieden zu dritt mit Annika zusammen zu ziehen! Wir konnten nach größeren und schöneren Wohnungen suchen und haben die PERFEKTE Wohnung gefunden! ...dazu später mehr.

Stimmung: sehr sonnig

Am vorletzten Abend im Hostel haben wir uns mit meinem Buddy von der Uni, Romina getroffen. Naja, nicht nur - ihre Mutter war auch dabei...komisch dachten wir erst! War es aber nicht! Hatten sehr viel Spaß, mit einigen Kommunikationsproblemen - die beiden sprechen kaum englisch, und wir ...mmmhhh naja, noch nicht so viel Spanisch! War sehr witzig! Und wir wurden gleich für ein paar Abende später zu denen nach Hause eingeladen...

Am letzten Abend mussten wir natürlich auf unsere Wohnung anstoßen und es gab...na ratet mal?! Pisco Sour !! =) Schon ein bisschen betrunken sind wir dann zurück ins Hostel, wo wir dann ein paar nette Kanadier getroffen haben, da konnten wir natürlich nicht "nein" sagen, als uns Rotwein angeboten wurden... man ist ja nicht unhöflich haha. Saßen bis nachts zusammen! War ein netter Abschiedsabend!

Stimmung: rot - vom Wein