Star Catcher: Godspeed!

Reisezeit: Dezember 2010 - Dezember 2011  |  von Sabina Christina

Australia: Sydney

Sydney, die Stadt der schnellen Herzen

Down Under, ich mag diesen Namen, er hat doch etwas magisches und farbiges an sich. So wie das Land selbst. Die Farbkontraste sind fantastisch, atemberaubend und vor allem verleiten sie zum träumen. Kein Wunder also, dass die Aborigenies ihr Land als Traumland bezeichnen. Eigentlich wollte ich nicht wirklich nach Australien, da allerdings Simi dort sudiert, dachte ich wieso nicht. Die Eindrücke von HongKong liegen noch in der Luft, sodass der erste Eindruck von Sydney recht lustig und seltsam ist. Es erinnert mich sofort an England/ USA. Die britischen Einflüsse sind noch in vielen Bereichen zu erkennen, die Entwicklung einer eigenen Kultur geht eher langsam voran, liegt wohl an der extremen Durchmischung der Population und dass macht es aber auch interessant. Was mich erstaunt ist , dass die sch... Queen immer noch auf den Münzen trohnt, wie ein Blutegel hängt sie immer noch an ihre Herrschaft längst vergangener Zeiten. Höchste Zeit das Australien zu einer neuen Identität findet und die Kultur der Aborigines dort integriert (und nicht nur als Geld magenerie verwendet).

Sydney: Botanic Garden

Sydney: Botanic Garden

Anflug Sydney

Ein riesiges Lichtermeer blickt mir bei der Landung entgegen, alles glitzert funkelt in orange, denn alle Strassen sind beleuchtet (der Energieverbrauch muss enorm sein!)
Als ich am Flughafen ankomme habe ich noch die Bilder im Kopf wie gross Sydney ist. Jeder hat sein eigenes Häuschen, natürlich hat Australien viel Land, ist weitläufig, aber irgendwie doch schon ein wenig erschreckend, wie weitgezogen sich die Stadt ins Landesinnere gefressen hat. Am Flughafen werde ich sogleich gefragt ob ich was Nahungsmittel dabei habe, nach einem erstaunten Nein bin ich dann schnurstracks am Bahnhof und nehme den Zug Richtung Kings Kross. Dort sitzt Simi schon auf der Bank, braun gebrannt und sehr entspannt. Nach einer herzlichen Begrüssung beschliessen meine Sachen zu ihm in die Wohnung zu geben und einen Drink nehmen zu gehen. Die Gegend Kings Kross ist die Ausgangsmeile und Backpackertreff. Die Pubs sind wie in England, die Frauen in engen knappen Kleidern, hohen Schuhen und sehr viel MakeUp, die Männer glotzend und trinkend - rumschreien gilt für beide Spezies. Die Preise in der Bar hauen mich schon mal vom Hocker - 9 Dollar ein Bier - WOW. In der Schweiz werden einem diese Preise in einer schicki micky Bar abverlangt und nicht in so einem stinknormalen langweiligen englischen Pub!
Wie auch immer die Preise in Australien sind überall überrissen hoch, kaum zu glauben aber die Gewohnheit schlägt auch hier zu.

Am nächsten Tag ist natürlich der erste Entdeckungsrundgang angesagt und ich bin irgendwie überrascht. Sydney ist voller Leben und doch erscheint sie mir tot, sie ist voller Menschen und doch irgendwie leer, sie ist schön und doch fehlt mir die Farbe. Ich habe gar nicht viele Bilder von der Stadt gemacht, wahrscheilich weil sie mir nicht richtig gefallen, sie gab mir zu wenig Geist. Sydney hat alles, sie ist trendy, modern, schön, gross, abolut hipp, vielleihct war es gerade das, das habe ich zu Hause auch. Zürich ist auch trendy, hipp und co, natürlich besitze ich nicht die Frechheit beide Städte direkt zu verlgleichen, das ist praktisch unmöglich, aber besitzen sie doch sehr viele Parallelen. Der botantische Garten war eines der Dinge die mich am meisten gefallen haben. Diese wunderschönen alten Bäume. Bis zum Boden reichen ihre Aeste. Interessanterweise sind im Park wenig Menschen. Umso besser Einzig viele Jogger mit Personal Trainern bekomme ich zu Gesicht. Allgemein ist Sydney die Stadt der Karierre und schicken fitten braun gebrannten.
Sydney ist natürlich voller hipper Läden, Einkaufszentren und Geschäften indenen in kürzester Zeit das Konto geplündert werden könnte

Shopping

Shopping

Bondi Beach

Am nächsten Tag gehts zum berühmt berüchtigten Bondi Beach der sich grosser Beliebtheit erfreut. Es dauert eine Stunde um dort hin zu kommen und ich werde nicht enttäuscht. Es ist genauso wie ich es mir vorgestellt hatte: eine überfüllte Bucht, schönes Meer und jeder menger hipper schicker braungebrannter Leute, Bars, Restaurants, Surfshops und überteurten Kleiderläden.

Bondi Beach Mieze mit trendigem Anhänger um den Hals

Bondi Beach Mieze mit trendigem Anhänger um den Hals

Bondi Beach: Fantastisch!

Bondi Beach: Fantastisch!

Coggee Beach

Über den Coggee Beach gibt es nicht viel anders zu sagen, als der Bondi Beach. Das einzig interessante ist der Spaziergang von Bondi zu Coogee Beach (oder umgekehrt).
Der Sonnenunergang war wunderschön und das Meer schimmerte in allen Farben

Der Weg führt dem Meer entlang und an einem sehr grossen Friedhof vorbei, welcher nur weisse Grabsteine beinhaltet. Bei der Abenddämmerung gibt dies ein magisches und doch okkultes Bild. Weisse Gräber, dessen Verstorbenen in die Weite des Meeres hinausblicken.

Leider unscharf, aber die Mücken waren einfach zu bissig um 5 Sekunden ruhig zu stehen!

Leider unscharf, aber die Mücken waren einfach zu bissig um 5 Sekunden ruhig zu stehen!

U2 & Jay-Z

Durch eine bekannte von Simi kommen wir zu Karten für das U2 Konzert! WOW was für ein Glück! In Zürich war das Konzert innerhalb von 5 Minuten ausverkauft, so wie in Sydney, also ein echter Glückstreffer Vorband von U2 ist kein anderer als Jay-Z der berühmte Rapper aus der USA. Das Stadion ist riesig, ca. 80´000 Leute passen rein und es ist entsprechend voll (allerdings erst kurz vor U2 ) Der Countdown wird runtergezählt und die Show beginnt: Jay-z überrascht mich, er ist sehr gut und kommt für mich gar nicht mehr als einer der verdümmlichten Gangster Rapper rüber, wie in den Musicclips. Die U2 Show ist einmalig und vor allem spielen sie 2.5 Stunden lang, von mir aus hätte sie noch viel länger spielen können

Blue Mountains - der Wald mit dem blauen Hut

Nach einer 3 stündigen Zugfahrt erreichen Simi und ich die legendären Blue Mountains. Das Gebiet ist sehr gross und darum nehmen wir einen Shuttlebus, dieser kostet natürlich ein kleines Sümmchen, sage und schweige 35 Dollar, der reinste Wucher also! Aber wie sich die Erfahrung zeigen wird ist dies schon normal und selbstverständlich.
Der Buschaffeur ist freundlich und plaudert über die Gegend und dessen Sehenswürdigkeiten und vergisst dabei ein wenig aufs Gas zu drücken. Im Schritttempo kurven wir dahin, da hätten wir uns die 35 Dollar eigentlich sparen können

Am Ziel des Aussichtspunktes angelangt schweift mein Blick über die weite Waldlandschaft über die ein blaue Dunstglocke hängt. Die drei Berühmtheiten, die drei Türme, sind eigentlich recht klein, als wir den Platz verlassen sehe ich einen Aborigenes in traditionellen Schurz, er sitzt auf einer Decke und lässt sich von Tourisen ablichten. Er spricht dabei kein Wort, weil die meisten ihn wie einen Gegensgtand aus einem Museum ablichten und anschliessend von dannen ziehen. Leider komme ich zu spät und er entwischt mir. Ich hätte ihn gerne gefragt über seine Geschichte und seine Zukunft und die seiner Kinder, über die Kultur und über die Wälder, die sie so lieben.
Im Laufe meiner Reise werde ich noch viel Gelegenheit haben mit den "Ex-Europäern" (wie ich die Australier zu nennen pflege) darüber zu diskutieren, leider keine Aborigines, aber vielleicht wenn ich wieder in Darwin bin.
Wir wandern in den Blue Mountains und die Wanderung zieht sich über viele Aussichtspunkte hin. Es ist sehr still im Wald, Vögel vernehme ich nur selten und allgemein herrscht eine geheimnisvolle Stille in der Luft.

Wir erreichen gerade noch den letzten Bus und schlafen auch im langsamen Bummelzug ein. Die Dörfer in die wir hindurch ziehen, scheinen alle kein richtiges Leben zu beinhalten, oder vielleicht täuscht mich der Eindruck, aber irgendwie fühle ich keinen Dorfgeist. Als wir wieder in Sydney ankommen ist es vorbei mit der Ruhe und ich beginne meine Sachen zu packen, schliesslich reise ich morgen nach Tasmanien, in das Land der Märchenwälder.

Noch ein paar Worte zu Sydney...

Entweder man verliebt sich die Stadt oder man kann mit ihr überhaupt nichts anfangen. Für mich gilt letzteres. Ich war mit Simi in ein paar Lokalitäten wo auch viele Einheimische sind, ich werde von mehreren Typen auch angesprochen. Interessanterweise immer gleich: "Du bist aus Europa" - Ja - "Von wo:" - Österreich - "Cool, what are you doing here?" - Reisen in Australien - "Great, wish you a good time, see ya"...
Der Sydnier ist für mich ein recht reservierte, hippe und desinteressierte Person. Vielleicht haben sie einfach genug von den Millionen von Ausländern die in die Stadt kommen und in kurzer Zeit wieder gehen, vielleicht haben sie aber auch einfach kein Interesse, weil sie sehr mit sich selbst beschäftigt sind. Im Club Hugos tummelten sich die ganzen Schönlinge und aufgeplusterten Typen und die schnaxligen Weiber rum. Das einzig interessante für sie scheinen die wohlbekanntesten Themen zu sein, ich glaube kaum dass ich die hier ausführen muss (ich bitte sonst um genaurere Nachfrage)

Diese Theman konnte ich auch deutlich in Kings Kross feststellen, wenn wir uns auf den Heimweg befanden und die ganzen Frauen in schicken hautengen Minikleidern mit High Heels und den muskulösen Typen beim torkeln zusehen konnten. Eines ist allerdings echt super! Die Frauen folgen nicht dem typischen Hungerhakenideal, auch festere und zum Teil richtig dicke Frauen, pressen sich in die hautengen Teile. Das würde bei uns keine wagen die ein wenig Speck auf den Rippen hat. Die meisten sind auch mit einem dicken Selbstbewusstsein ausgestatten und doof reden oder Grimassen schneiden habe ich keinen Typen gesehen. Es scheint also diesbezüglich ein wenig lockerer, als bei uns zu sein. Welch Glück! Das ist übrigens nicht nur in Sydney so, sondern in ganz Australien
Als ich am nächsten Tag in das Flugzeug steige freue ich mich schon richtig auf Tasmanien! Nach Hongkong und Sydney hat mir die Stille und das Grün gefehlt!

© Sabina Christina, 2010
Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich gehe in die Ferne schimmernd erkenne ich diese am Horizont mein Herz spürt die Farben und den Wind den sie in sich trägt meine Seele wird diesen Wind neue Farben bringen verblassten sie doch ein wenig in der letzten Zeit für einen neuen Anstrich bin ich bereit
Details:
Aufbruch: 02.12.2010
Dauer: 13 Monate
Heimkehr: 20.12.2011
Reiseziele: Hongkong
Australien
Der Autor
 
Sabina Christina berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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