Die Andere Seite
Life where people walk upside down!
Der Anfang
Down, down, down. Would the fall never come to an end! "I wonder if I shall fall right through the earth! How funny it´ll seem to come out among the people that walk with their heads downwards! The Anthipathies, I think - but I shall have to ask them what the name of the country is, you know. Please, Ma´am, is this New Zealand or Australia?"
How are you, geliebte Antipoden!
Es stellt sich heraus, dass ein Blog wohl eine gute Idee ist - wenn man nicht den Luxus einer Flatrate geschweige denn der unbegrenzten Elektrizität zur Verfügung hat. Wer hätte das gedacht ^^
Im Moment genießen wir das warme Aprilwetter mit gelegentlichen Regenschäuerchen. Die Jungs wälzen sich im Sand, während sie dem Football hinterher hechten und ich versuche gegen meine Skepsis diesem eher unpersönlichen Blog gegeüber anzuschreiben. Vielleicht sollte ich auch lieber spielen gehen!? Wenn ich wüßte, wo wir sind, könnte ich ja damit anfangen. Irgendwas mit J glaube ich; werds nachtragen. Auf jeden Fall weit weg von Sydney und kurz vor dem berüchtigten Byron Bay. Wir haben schon so viel hier davon gehört, dass wir das erstmal langsam angehen lassen. Unser Planoberhaupt Sergej hat sich grade zum Van bewegt und seine Kunde war: Lennox Head! Da sind wir.
Von Sydney aus wars eine wilde Fahrt. Dort die ganzen Buissnesrabbits in ihren Uniformen mit dem Handy vor der Nase gehetzt herumeilend... ein paar km weiter die schönste Natur. Am Mittwoch sind wir durch unseren ersten Nationalpark gefahren (irgendwas mit M!) der erste Stop: eine Dünenwüste mit feinstem weißen Sand und einer Aborigini-Ausgrabungsstätte (gekennzeichnet durch ein Zaun mittendrin, einem Schild und ein paar Riesen-Muscheln) dARK pOINT hieß der Platz, war aber verdammt hell und windig und einsam. Haben dort krasse Klippen erklommen. Nach diesem Abenteuer und nachdem wir der einzigen Straße da weiter gefolgt sind, endete diese plötzlich vor einer Furt. Auf der anderen Seite lag die Fähre, aber das Schild ließ nichts gutes ahnen: closed... den fragenden Gesichtern entgegen kam ein Mann. Im gehen das Tshirt anziehend fragte er, wohin des Weges. Nach leichtem Geplänkel gab er sich schließlich zu erkennen. "I´m the driver"... es war schon 6 und obwohl er sich schon auf einen rechtzeitigen Feierabend gefreut hat (der um 6 gewesen wäre) zog er sich im beschwingten Weggehen wieder sein T-Shirt aus und stieg in sein kleines Kanu, um die Fähre zu holen. Um nur 5 Dollar ärmer und eine Freundlichkeit reicher wurde der Van mit der ersten DirtRoad eingeweiht. Dies war auch der Zeitpunkt unserer ersten Begegnung mit den kleinen Kängurus! Und wenn ich sage erste Dirt Road, dann meine ich natürlich unsere erste, denn das hüpsche Auto hat seit seinem Baujahr 2002 bereits ein paar Mal die Insel umrundet ^^ (476528 km um genau zu sein).
Die Tage hier fangen früh an und enden wirklich schnell im Dunkeln und am Anfang auch oft in Coles (Supermarkt)... Das totale Fehlen der Dämmerung erwischte uns da noch sehr plötzlich und so war es am nächsten Morgen immer eine schöne Überraschung, wie es da jetzt aussah, wo wir uns zum Schlafen hingestellt haben. Bis jetzt handelte es sich dabei immer Plätze direkt vor einem Strand, wo meist auch Wasserhähne waren... was braucht man mehr. Wir haben zwar auch im Auto einen Wassertank... aber das mit der zweiten Batterie und dem merkwürdigen Stromverbrauch der Gerätschaften hat uns schon früh dazu angehalten die leeren Wasserflaschen als Frischwassertanks zu nutzen, was auch ganz gut funktioniert... überhaupt ist dieses Auto der totale Luxus unter den Camping- und Fortbewegungsvarianten... zwei Riesenbetten geschützt durch Metall... von dem Comfort konnte man als Zeltbesitzer nur träumen.
Donnerstag: erste Begegnung mit dem Urwald! Nach dem größten Leuchtwerbeschild der südlichen Hemissphäre (CocaColaSign in Sydney) nun der zweitgrößte Wasserfall d. s. H.: Elleborough Waterfall (oder so). Weils unser erster war, musste er erstmal von allen möglichen Seiten inspiziert werden. Von oben, von der gegenüberliegenden Seite und auch von unten. Johannes uns Sergej sind die 775 Stufen (ja sie haben sie auch gezählt) und 200 Höhenmeter in 9 minuten wieder hochgelaufen. Auf dem Schild waren dafür 45 Minuten angegeben. Große Leistung Jungs! Ich hab mir da ein bisschen Zeit gelassen. War wirklich schön und schön anstrengend^^. Dafür folgte am Freitag ein chilliger Beachtag in Hastings. Schlafen unter Milliarden Sternen, geweckt von 5 Riesenhunden, dann mit den Wellen gespielt und der krassen Strömung widerstanden (oder auch nicht ein bisschen Hängemattenchillen und Ukulele lauschen - plötzlich war es dunkel. Hannes und ich sind noch bei Tageslicht Wasser holen gegangen. Den Rückweg über haben wir uns an scheinbaren Alienlichter orientiert. Es stellte sich heraus, dass diese zu einem VW-Bulli an unserer Strandeinfahrt gehörten, der sich "ein bisschen" im Sand festgefahren hat. Die Insassen, Alice und George, haben Sergej zwar erst ausgelacht, als dieser meinte:"Wir holen euch da locker raus. We have snow in Germany!!" als wir sie dann mit vereinten Kräften und einem freundlichen "ADAC"-Mann mit Abschleppseil wieder rausgeholt hatten, waren sie aber beeindruckt von den "Germans"... ^^ Dann verbrachten wir alle zusammen einen gemütlichen Abend am Lagefeuer; inklusive Stock-Mais!
Nächste Station: Dorringo-Nationalpark. Zum Abend hin machten wir es uns als einzige Bewohner auf der Never Never Picnic Area gemütlich. In den 70ern wurde dort einfach mitten im Wald ein Stück abgeholzt, das Holz dann zu Tischen, Bänken und einer Überdachung mit Feuerplätzen verarbeitet. Die Dämmerung brach ein und Millionen Glühwürmchen verzauberten den Wald.Während das Wasser den langsamen Versuch unternahm dort zu kochen und es natürlich schon längst dunkel war, spielte Johannes munter auf seiner Ukulele. Irgendwie schien das aber den Ureinwohnern nicht so zu passen. Gerade als ich einen mutigen Versuch unternehmen wollte, alleine zum Auto zu gehen und irgendwas zu holen, brach das Grauen von allen Seiten ein. Ein riesiges Flugsaurier über mir zwang mich zu einem sehr schnellen Rückzug (die zwei Meter zur Pseudo-Hütte), wo aber schon die nächsten Ungeheur warteten. Knurrende wildschweinähnliche Kreaturen fauchten ungezähmt im hinteren Teil der Behausung. Man lachte mich zwar aus, als ich sofort auf der Bank stand, aber Sergej kann nicht leugnen, was mir seine ebenso aufgerissenen Augen im Moment des Schocks gezeigt haben. Johannes klimperte fröhlich weiter... Das war aufregend. Das gruselige daran war, dass wir diese Tiere nicht sehen konnten. Zum Schluss lief noch ein chilliges Opossum an der Hütte vorbei und machte sich gar nichts aus uns. Den Sonntag kann man mit Angriff der Killer-Egel betiteln. Auf den Schildern stand zwar was von: When wet waether kommen die Egel... aber es war eigentlich nicht wet und so machte sich niemand Gedanken. Die Riesen-Bäume und coolen Schlingpflanzen und das ganze Regenwaldspektakel war total einnehmend. Der Wasserfall dort war ein bisschen kleiner und Johannes ließ es sich nicht nehmen, sich direkt vor diesen zu stellen und die Urgewalt am Leib zu spüren. Ich habs ihm nachgemacht und es war wirklich berauschend! Nur Sergej hatte noch ein bisschen zuviel Aufregung in der Seele. Kurz davor entdeckte er irgendein Ding an seinem Socken... das irgendwie nicht abging... wie denn auch, es hatte sich durch den Socken an seinem Knöchel festgsaugt! Soll ja gesund sein... aber erstmal wars ein Schock ^^ Am Wasserfall ist nun mal immer wet waether... An mich hat sich später auch so ein geschecktes Vieh drangewagt... unter der Hose hatte es sich schon bis zum Knie vorgearbeitet, aber offensichtlich brauchte ich grade keinen Aderlass, oder er hat das richtige Plätzchen noch nicht gefunden, Hannes hat es einfach weggeschnippst. Aber die Entdeckung alleine war ebenfalls gruselig. Aber guter, aufregender Grusel. Alles in allem schönes Indiana Jones-Feeling.
Montag: Coffs Harbour. Haben auf der Suche nach dem Citycenter die Stadt großzügig umrundet... der männliche Orientierungssinn war wohl noch nicht auf die andere Seite der Welt eingestellt . Haben dafür viele bunte Papageie gesehen... das war ziemlich cool.
Dienstag: Grafton. Die Jacaranda-Stadt. So heiße die coolen Bäume, die hier im Frühling alle lila sind... wirklich superschön. Allerdings sehen sich diese "Städchen" hier alle relativ ähnlich. Und überall begegnet man offenen und freundlichen Leuten. Anstatt Hallo sagen sie allerdings: How are you! und zum Abschied immer: See you! Das war am Anfang schon verwirrend... wo sollte man sich den wiedersehen... aber das sagen die einfach. Genauso wie hier alles andersherum läuft... was auch logisch erscheint, nachdem Sergej das mit der Erdumdrehung und so nochmal erläutert hat. Und das mit den Klospülungen ist auch gar kein Gerücht. Wenigstens nicht prinzipiell. Das Wasser würde sich hier andersherum drehen genauso wie es die Wirbelstürme tun. Aber die Rohre sind zu klein, so bleibt der Effekt aus! Danke Sergej für diese fundierte Information
Den Abend haben wir in einem anderen Nationalpark verbracht. Einem flacheren ohne dichten Regenwald, dafür mit Campingplätzen. Und nur dort durfte man sich niederlassen. Unser war super. Die Leute waren betrunken und unglaublich freundlich!^^ Es gab Strom, eine Washmaschine und nen Trockner und WARME Duschen! Der totale Luxus!
Mittwoch haben wir uns über Bellina hierher aufgemacht. Auf dem Weg ist uns sogar ein richtig fettes Känguru vor dem Auto hergehüpft. Und zwei riiiesige Emus mit lustigem Federkleid haben extra am Straßenrand gewartet bis von beiden Seiten Autos kamen, um dann die Straße im Zickzack entlang zu laufen (auf uklige Art und Weise! wie nennt man die Bewegung von solchen Monstervögeln?!^^)
Am Abend haben wir einen deutschen Reisenden auf dem Parkplatz kennengelernt, den Tim. Seine gruseligen Geschichte über die verschiedensten giftigen Riesnspinnen hätte er aber auch für sich behalten können .
Das wars fürs erste! Macht ein paar SchneeEngel für uns mit!
Peace out
Aufbruch: | Dezember 2010 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | Dezember 2010 |