Franzi's große Reise nach Wollongong, Australien

Ja, es gibt wieder neues aus der Reihe "Franzi und die Tiere Australiens" denn wieder wurde mir ein Blick in die unerschöpfliche Vielfalt australischer Tiere gewährt.
Es war Abends, so gegen 23:30. Keiran ist ausgegangen, Robyn schon im Bett und Bridget bei ihrem Freund als ich aus der Dusche kam. Ich machte den Heater an und kuschelte mich in mein Bettchen. Kurz bevor ich das Licht ausmachte, ließ ich meinen Blick nochmal genauestens durchs Zimmer schweifen und dabei erblickte ich das, was mich die nächste halbe Stunde beschäftigen würde: es war ein komischer brauner Fleck auf der Gardine. Ich versuchte mir kurz einzureden, es sei nur ein Brandfleck aber so richtig konnte ich mich selber davon nicht überzeugen. So ging ich näher an das Ungeheuer heran und inspizierte es wobei meinem geschulten Blick nichts entging. Es war 3-4 cm groß, braun, flauschig, mit einzelnen längeren Haaren. Eine Raupe eben. Vielleicht.
Ich legte mich wieder zurück ins Bett und dachte mir, dass es ja eigentlich ganz possierlich aussah. Aber in Australien können einen ja bekanntlich die possierlichsten Tierchen binnen 5 Minuten auf grausamste Weise umbringen... und wer weiß schon, was sich aus so einem Vieh entwickelt? Ich fing an, über die Fortpflanzung von Spinnen und Schlangen nachzudenken, kam aber zu dem Schluss dass keine beider Arten als Raupe zur Welt kommt. Spontan fielen mir da nur Schmetterlinge und Pokémons ein, aber man weiß ja nie.
Ich entschied mich also, zur Schonung von Leben und Nerven, das Vieh aus meinem Zimmer zu verbannen.
Tot, versteht sich.
Der Plan war folgender: Ich würde das Monster von der Gardine schubsen und wenn es auf dem Boden liegt allá Bridget mit einem Schuh darauf prügeln.Dummerweise funktionierte das nicht, da sich das Biest ungewöhnlich fest an die Gardine klammerte. Ich hätte vielleicht mehr Glück gehabt, wenn ich die Gardine straff gehalten hätte, aber dann hätte ich riskiert, das mir das Monster auf die Hand fällt...
Und die Zeit rannte davon, denn das Etwas konnte jeden Moment schlüpfen, da war ich mir sicher...
Ich weiß, ihr lacht jetzt bestimmt, aber angesichts des Todes, würdet ihr euch nicht anders benehmen!
Doch Gott sei Dank hatte ich flux einen neuen Plan:
Diesmal waren meine Waffen eine bis zu Hälfte gefüllte Evian-Flasche und eine Pinzette.
Ich nahm die Pinzette, packte das Vieh (Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken) und schmiss es in die Evian-Flasche. Genüsslich sah ich noch kurz zu, wie es ertrank und schmiss es dann in den Müll. Die Gefahr war also gebannt.

Wiedereinmal habe ich es unerschrocken mit den Tieren Australiens aufgenommen, wiedereinmal gesiegt, wiedereinmal überlebt.
Durch Mut, den nackten Überlebenswillen, Scharfsinn, Feingefühlt, Intelligenz, Taktik und vorrausschauendes Denken konnte ich auch dieses mir von der unerbittlichen Natur gestellte Hindernis überwinden.