Eritrea 2010

Reisezeit: November / Dezember 2010  |  von Jörg M. Seifert

Spendenzug nach Asmara

Teil 1

02.12.2010
Heute Morgen setzt sich der Zug der die Spendencontainer in Massawa abholen soll in Asmara in Bewegung. Die Lokomotiven 442 054 und 442 055 befördern zwei Flachwagen für die Container, zwei Personenwagen sowie einen gedeckten Güterwagen Vv1 von Asmara nach Massawa zum Hafen.
Mit einer Geschwindigkeit von selten mehr als 15 Kilometern in der Stunde schlängelt sich der Zug zunächst bis Ghinda hinunter.
An einem Bahnhofsgebäude (ich glaube es war die Ausweichstelle zwischen Nefasit und Embatkalla) wurden Reparaturarbeiten durchgeführt und eines der Nebengebäude in Abaroba war neu verputzt und gestrichen. Wie heruntergekommene Schrottplätze wirken dagegen die Stationen Ghinda und Asmara. Besonders in Asmara, wo sich die schmalen Touristenpfade treffen, könnte man mit etwas Wagen umrangieren, Schrott sammeln und einigen optischen Verbesserungen an den Anlagen viel erreichen. Ein kleines Restaurant oder ein Shop für durstige Touristen könnte den Bahnhof Asmara zu einem ähnlichen Anziehungspunkt machen wie die Art Deco Gebäude der Stadt.
Unklar bleibt, warum der Flachwagen, den wir in Ghinda mitnehmen sollen, zunächst nicht einmal rollfähig war. Dieses rostige Stück Eisen auf vier Achsen konnte nur mit Glück und gezielten Hammerschlägen in den Zug eingestellt werden und die Reise zum Hafen antreten.
Etwas mehr Enthusiasmus hätten wohl alle von den Eisenbahnern der ER erwartet, die ein solch großes Geschenk bekommen.
Unser Zug fährt weiter bis Mai Atal. Dort muss die kalte 442 055 vom Zug getrennt und allein mit der 442 055 die Steigung hinter Mai Atal hinaufgeschleppt werden, da der gesamte Zug mit nur einer unter Dampf stehenden Lok zu schwer wäre.. Dies kostet und einen weitere halbe Stunde, so dass wir Asmara erst lange nach Einbruch der Dunkelheit mit dem Bus erreichen. Das berühmt berüchtigte "Hotel Red Sea" ist unser Quartier für die nächsten beiden Nächte. Heruntergekommen ist ein unzureichendes Adjektiv. In den Zimmern schimmeln die Deckenverkleidungen, die Technik ist defekt, die Möbel waren schon vor zehn Jahren abgewohnt. Die Außenanlagen haben sich seit 2006 eher verschlechtert, der Strand ist dreckig und unbenutzbar und der Pool seit ebenfalls mindestens zehn Jahren schon ohne Wasser. Doch egal was über das "Red Sea" sonst noch gesagt wird, da das Dalak Hotel noch immer nicht eröffnet ist, bleibt es vorerst die beste Adresse in der Stadt!

Lipstick Sunrise mit Wracks vor Massawa.

Lipstick Sunrise mit Wracks vor Massawa.

© Jörg M. Seifert, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eritrea? Die Blicke des Gesprächspartners verraten eine Mischung aus Unverständnis und Sprachlosigkeit. Ist das da bei….na, da wo die alle hungern?
Details:
Aufbruch: 26.11.2010
Dauer: 11 Tage
Heimkehr: 06.12.2010
Reiseziele: Eritrea
Der Autor
 
Jörg M. Seifert berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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