Kleinrebsingrossnordundsuedamerika
Quito, Guayaquil, Lima, Huacachina
Sebs erste Tage in Suedamerika
So, ihr Lieben, jetzt melde ich mich mal zu Wort:
Nach einer ueber 24-stuendigen Reise (Hannover-Muenchen-NewYork-Bogota-Quito) mit Flughafenaufenthalt bis zu 9 Std. bin ich gut in Quito angekommen. Nach ersten Begegnungen mit "Johannas Kindern" (also jenen kleinen bis grossen Ecuadorianern, die im Centro del Trabajador unterrichtet, ernaehrt und auch medizinisch versorgt werden) haben Rike und ich uns das erste Mal auf Quitos Strassen gewagt. Eigentlich wollten wir nur einkaufen und ein Busticket nach Quayaquil buchen (ein Weg von 5-10 Minuten), da wir uns aber "irgendwie" verlaufen haben, bekam ich gleich eine erste Gelegenheit mich in der Sonne zu braeunen.
So, jetzt wirds interessant: Wir sind dann also abends nichts ahnend in den Bus eingestiegen. Der Flug von Guayaquil nach Lima startete am naechsten Morgen um 8 Uhr... Nach ca. 1-2-stuendiger Fahrt blieb der Bus ploetzlich stehen: Wie sich herausstellte, ist ein Reifen waehrend einer Kontrolle durchgefallen - der Bus durfte nicht weiterfahren. 2 Stunden des Rumsitzens spaeter kam endlich ein Ersatzbus, der dann natuerlich auch erstmal an der naechsten Ecke ein paar Minuten scheinbar ohne ersichtlichen Grund rumstand.. Das Ende vom Lied: Wir kommen in Guayaquil um kurz nach 7 Uhr an, springen in das naechstbeste Taxi, hetzen zum Schalter.. nur um zu Erfahren, dass wir zu spaet sind.. 106 Dollar pP mussten wir draufzahlen um das Datum des Fluges nachtraeglich auf den naechsten Tag zu verschieben. Den zu ueberbrueckenden Tag verbrachten wir dann in einem wohl eher inoffiziellen, aber sauberen Hostel (Tipp eines VERTRAUENSWUERDIGEN, registrierten Taxifahrers) und abends in einem schoenen Restaurant. Was wir assen: natuerlich Pollo (Huhn)!
Den Flug am naechsten Tag haben wir dann wider Erwarten rechtzeitig genommen, so dass wir mittags in Lima ankamen.
Lima.. ein sehr touristischer Ort; v.a. in Miraflores (dem Bezirk, der wohl am schoensten, sichersten, aber eben auch am ueberfuelltesten ist) wimmelte es nur so von "Besuchern". So viele Weisse hatte ich lange nicht mehr gesehen.. ^^ Schoen war aber, dass man komplett ohne Sorge draussen herumlaufen und an der Kueste spazieren gehen konnte. So sind wir dann abends k.o. aber gluecklich auf unserem Bett eingeschlafen. - witzig ist hierbei, dass es scheinbar so ueberfuellt war (fast zu 100% nur mit Ammis), dass wir ein "Zimmer" direkt neben der Rezeption bekamen, die - nebenbei erwaehnt - 24 std. geoeffnet hat. Wirklich entspannend war der Schlaf nicht.
Am naechsten Tag haben wir auf eigene Faust eine kleine Reise nach Pachacamac unternommen (hier gibt es Ueberbleibsel der Inka-Kultur, als kleiner Ausblick auf Machu Pichu und co). Da uns gefuehrte Touren zu teuer und zu touristisch waren, haben wir uns kurzerhand an einer Strasse von einem Collectivo (eine Art Minibus, in dem sitzend etwa 25 Personen, stehend bestimmt 40-50 Platz haben) mitnehmen lassen. Nach halbstuendiger Fahrt unter den erstaunten Blicken der Peruaner - wir waren weit und breit die einzigen Weissen, die mit dem einheimischen Bus fuhren - kamen wir dann mitten in der Wueste, an der Kueste Perus bei Pachacamac an.
-- Da mir jezt leider die Zeit ausgeht und die Verbindung noch keine Fotos zulaesst, muss ich euch vertroesten aufs naechste mal!
Vielleicht ja schon morgen..
So, weiter gehts (formuliert von Seb, geschrieben von Rike):
Wir sitzen also in diesem Collectivo Richtung Pachacamac. Im Lonely Planet stand als Hinweis, dass man sich direkt am Eingang des Museums absetzen lassen sollte. Trotz der expliziten Frage nach "Las Ruinas" wurden wir natuerlich erst im Ort abgesetzt, so dass ein Weg zurueck - links die Wueste, rechts die Strasse - unvermeidlich war.
In Pachacamac sind ein paar Ruinen, der Templo del Sol und einige Textilien von damals zu besichtigen. Die Wueste dort gilt als eine der trockensten der Welt, so dass Stoff und Stein gut erhalten blieben. Der Templo del Sol war nett anzusehen, im Blick auf unsere bevorstehende Reise aber nicht mehr als ein kleiner Ausblick auf Noch-Kommendes.
Deutlich beeindruckender war der Ausblick: Von oben konnten wir unseren Blick von Kuestenstreifen ueber den Beginn der Wueste im Landesinneren bis zu den Doerfern streifen lassen.
Dabei faellt auf, dass auch aermere Siedlungen - im Gegensatz zu Townships in Suedafrika (Wellblechdaecher und -wohnungen) - immerhin Steinhuetten beseitzen, und somit weniger schlimme Zustaende suggerieren.
Unser Weg zurueck nach Lima fuehrte uns witzigerweise im gleichen (nein, im selben) Minibus wie auf dem Hinweg vorbei am Randgebiet von Lima, deren Huegel und Haenge durchzogen sind mit den oben erwaehnten Steinhuetten.
Den spaeten Nachmittag verbrachten wir dann in Downtown, einem nicht allzu attraktiven Bezirk. Froh waren wir, als wir wieder im angenehmen Miraflores heruem spazieren konnten.
(Notiz fuer euch: Wenn Lima, dann Miraflores (= "Schau dir die Blumen an").)
An dieser Stelle sollten wir euch vielleicht von einer Eigenart Suedamerikas berichten; da sie uns waehrend unserer gesamten Reise begleiten wird: SAEMTLICHES Toilettenpapier muss in nebenstehendem Plastikmuelleimer entsorgt werden, da el baño sonst verstopft. Das erfordert einiges an Disziplin und v.a. Gewoehnung.
Der naechste Tag bestand aus einer 5-stuendigen Busfahrt entlang der Kueste in Richtung Sueden. Da wir mit Cruz del Sur (einer etwas gehobeneren, aber dafuer auch wesentlich organisierteren Busgesellschaft) fuhren, gab es dieses Mal keine Reifenprobleme.
Angekommen in Ica haben wir uns uns nach Hucachina fahren lassen, einem kleinen, sehr kleinen Dorf an einer idyllischen Lagune umringt von Sandduenen. Am Nachmittag standen eine Tour durch ebendiese Duenen und Sandboarding auf dem Programm.
Die Fotos sagen vermutlich mehr als tausend Worte. Nur soviel: Wir vermuten, dass sich der Fahrer mit dem Wuestenbuggy unbedingt ueberschlagen wollte - so geistesabwesend wie er die Berge runter- und hochheizte. Aber geil wars!!!!!!
An den Fotos koennt ihr auch sehen, dass wir uns momentan fragen, wo die Regenzeit ist, von der uns alle erzaehlt haben.. Hier sind es ueber 30 Grad und nachts wird es auch nicht viel kuehler.. Wir sind gespannt, ob es im Hochland anders wird und wir dann nicht umsonst unsere warmen Sachen eingepackt haben. Anderseits n bisschen Sommerurlaub mit hohen Temperaturen ist auch nett, schlaucht aber teilweise etwas.
Aufbruch: | 23.02.2011 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 12.04.2011 |
Ecuador
Peru