Nilkreuzfahrt durch Ägypten

Reisezeit: Juli / August 2000  |  von Sigrid Kallmeyer

Das Tal der Könige

Jetzt aber möchte ich im weiteren über unsere Nilkreuzfahrt berichten. Sie führte von Luxor bis Assuan und wieder zurück bis Luxor. Wenn wir von Luxor sprechen, so meinen wir das einstige Theben. Der Nil teilte Theben in Ost- und Westtheben, das bedeutete in vorchristlicher Zeit Theben Ost, die "Stadt der Lebenden" und Theben West, die "Stadt der Toten".
Gleich am ersten Morgen heißt es frühzeitig aufstehen. Die Erklärung dafür später.
Ziel unseres ersten Ausfluges in Luxor ist das "Tal der Könige" in Theben-West. Schon von weitem nicht zu übersehen die "Memnon-Kolosse". Diese aus je einem Stein gehauenen Giganten mit einer Höhe von 18m bewachten einst einen heute völlig zerstörten Totentempel. Weiter geht es ins "Tal der Könige". Um dreisten Grabräubern, die es schon zu damaliger Zeit gab, zu entgehen, ließen die Pharaonen und Noblen jener Zeit ihre Grabstätten in einem versteckten, zerklüfteten Gebirgstal anlegen.
Das Gelände empfängt uns blendend hell, staubtrocken und in völliger Sonne, nur gut dass wir unsere Hüte und die Wasserflaschen nicht vergessen haben.

Die Memmnonkolosse - sie passiert man auf dem Weg ins Tal der Könige.

Die Memmnonkolosse - sie passiert man auf dem Weg ins Tal der Könige.

Der Hatschepsut-Tempel, rechts davon, auf der anderen Seite der Berge liegt das Tal der Könige.

Der Hatschepsut-Tempel, rechts davon, auf der anderen Seite der Berge liegt das Tal der Könige.

Der Hatschepsut-Tempel.

Der Hatschepsut-Tempel.

Bisher sind ca. siebzig Gräber bekannt, aber man vermutet noch weit mehr. Große Schätze können wir hier nicht bewundern, aber die Grabdekorationen sind ganz unbeschreiblich und äußerst gut erhalten. Es erstaunt wenn wir an die vielen tausend Jahre denken, die diese Gräber alt sind, aber die damals verwendeten Mineralfarben sind die Erklärung dafür. Um all dies zu erhalten, werden die Grabstätten für die vielen Touristen immer im Wechsel geöffnet, denn Atem und Schweiß würden doch letztendlich Schaden anrichten.

Durch Zufall wurde 1922 unter dem Grab von Ramses VI. der Eingang zum Grab von "Tutanchamun" entdeckt. So war es den Grabräubern früherer Zeiten verborgen geblieben und wir bekommen Kenntnis von den Grabbeigaben für die Pharaonen. Die Gruft ist im Vergleich zu den anderen Königsgräbern nur klein. Aber wenn wir uns an die im Museum in Kairo gesehenen Grabbeigaben erinnern, können wir uns vorstellen welche Reichtümer in den großen Gräbern vorhanden waren.

Grab des Tutanchamun.

Grab des Tutanchamun.

Weiter geht nun unsere Fahrt nach "Deir el Bahari" - vor der steilen Felswand steht der Terrassentempel der "Hatschepsut". Diesen Platz hatten die Königin und ihr genialer Architekt "Senenmut" mit Bedacht gewählt. Hatschepsut war der einzige weibliche Pharao. Von weitem erscheint uns der Tempel als ein Ganzes. Erst wenn man direkt davor steht, erkennt man, dass der Tempel aus drei übereinanderliegenden Terrassen besteht. Es ist schon ein imposantes Bauwerk, das "Senenmut" erdacht und gebaut hat.

Im Tal der Könige.

Im Tal der Könige.

Der Rest des Tages gilt dem Ausruhen. Wir sitzen bei Bier und Wein auf dem Sonnendeck und genießen die an uns vorbeiziehende Nillandschaft oder kühlen uns im Pool ein wenig ab. Am Abend erreichen wir Edfu und werden hier übernachten.

© Sigrid Kallmeyer, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
“Die Welt ist ein Buch, wer nicht reist, sieht nur eine Seite davon” (v. Augustinus Aurelius) Diese Worte möchte ich meinen Berichten über unsere wunderschönen Reisen nach Ägypten – dem Land der Pharaonen – voranstellen.
Details:
Aufbruch: Juli 2000
Dauer: circa 5 Wochen
Heimkehr: August 2000
Reiseziele: Ägypten
Der Autor
 
Sigrid Kallmeyer berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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