Cuba - Azugar amargo
René Fraga Moreno
Juan spielt gerne Fußball und er spielt besser als die meisten. Ja, Stürmer würde er gerne werden, er wäre sicher ein Star. Im Fernsehen wäre er und er würde sicher viel Geld verdienen. Eigentlich wollte er wie sein Vater auf einer dieser imposanten Erntemaschinen über die Zuckerrohrfelder fahren oder Macheto werden. Doch der Tag an dem sein Vater nicht von der Arbeit wiederkam veränderte Vieles. Seine Mutter weinte wochenlang. Sie sagte er sei im Gefängnis. Er soll eine Rede gegen die Revolution gehalten haben. Sonst wissen sie nicht viel über das, was an diesem Tag geschah. Sie wissen nicht wo er ist und nicht wann er wiederkommt. Manche sagen er habe Witze über Fidel gemacht und er soll Zettel verteil haben, auf denen irgend etwas über bessere Arbeitsbedingungen stand. Seit sein Onkel Ifrain vor zwei Jahren auf einem alten Fischkutter mit vielen Anderen nach Florida geflohen war, begann seine Familie auseinander zu brechen.
Er schreibt einmal im Monat. Dem letzten Brief lag ein Foto bei. Er hatte einen Anzug an und sah ganz schön dick aus. Doch seine Mutter will nicht dort hin in die USA. Sie werden warten. Bis Vater eines Tages wieder nach Hause kommt. Juan ist froh darüber, er hat so viele Freunde hier und wenn er es schaffen würde ein großer Fußballstar zu werden, könnte er seinen Vater vielleicht wiederbekommen. Für viele Dollars. Doch nun hat er schon zulange nachgedacht und zwei Torchancen versäumt.
Aufbruch: | 01.03.2005 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 21.03.2005 |