Südschweden

Reisezeit: Juni / Juli 2005  |  von Peggy C.

2. Woche - Smaland, Bullerby,Kalmar,Öland

Das Haus hatten wir von zuhause aus per Internet bei einer Deutschen gemietet. Sie besitzt mehrere Häuser, drei davon im Wohngebiet von Uthammar Udd.

Wir trafen uns mit Freunden, mit denen wir diese Woche gemeinsam verbrachten.

In Schweden, wie auch in diesem Haus, ist es fast überall Sitte, dass die Häuser vom Benutzer selbst gereinigt werden. Leider ist es so, dass jeder Mensch eine andere Vorstellung von Sauberkeit hat. Wir empfanden das Haus als äußerst schmutzig. Es hätte einer großen Grundreinigung unterzogen werden müssen. Aber dazu hatten wir im Urlaub keine Lust. Wir reinigten es so, dass wir uns darin halbwegs wohl fühlen konnten.

Das Haus war mit allem Erdenklichen ausgestattet. Aber wegen des Schmutzes haben wir viele Dinge nicht genutzt, so auch nicht den vorhandenen Whirl-Pool. Werde keine Internetadresse einfügen, da ich diese Häuser nicht empfehlen möchte.

Viel mehr gute Dinge als über das Haus können wir über die Gegend sagen. Uthammar Udd liegt direkt an einem kleinen Hafen und hat einen kleinen Sandstrand. An jedem Tag dieser Woche besuchten wir diese beiden Orte mehrmals, denn dort fanden wir die absolute Ruhe und Abgeschiedenheit. Auch hatten wir großes Glück mit dem Wetter.

Unser befreundetes Ehepaar hatte ihren Malamut (dem Husky ähnlich) mit dem Namen "White Sand Anina" mitgebracht, der sich sichtlich wohlfühlte in dieser Umgebung. Leider durfte er nicht so rumlaufen, wie er wollte. In Schweden ist absolute Leinenpflicht, im Sommer sogar auf dem eigenen Grundstück.

Die Umgebung ist eingebettet in unzählige malerisch gelegene Schären.

Direkt neben Uthammar liegt der kleine Ort Figeholm, der auch einen kleinen Hafen und sogar einen Supermarkt bietet. Der größere Hauptort der Gegend ist Oskarshamn. Dort bekommt man außer einer Einkaufsstraße und einigen historischen Häusern nicht viel geboten. Vorteilhaft empfanden wir es, dass der Supermarkt auch sonntags bis um 22 Uhr geöffnet hatte.

Wir erkundeten die weitere Umgebung. Das Wetter war herrlich und so starteten wir unsere Rundfahrt.

Das erste Mal hielten wir in Västervik. Einer Hafenstadt mit zwei Kirchen, einer Einkaufsstraße und einem ganz kleinen historischen Stadtteil mit Souvenirläden und einem Cafe, in dem die Häuser ganz dicht gedrängt beieinander stehen.

Wir fuhren weiter durch hügelige waldreiche Gegenden mit kleineren Seen und dickem Gestein und erreichten Vimmerby. Der Ort ist bekannt wegen seines "Pippi Langstrumpf-Parkes" oder "Astrid-Lindgrens-Welt", ansonsten ist er recht uninteressant. Deshalb fuhren wir auch bald weiter.

Dann erreichten wir Bullerbyn, dem Ort, in dem die Serie "Wir Kinder von Bullerbü" gedreht wurde. Dieser Ort entspricht exakt dem, was man in der Serie gesehen hat. Rotgestrichene Holzhäuser, eine Scheune und ein verwunschener Baum. Ein Cafe bot Kaffee und ein paar Kleinigkeiten an. Einige Andenken für Touristen gab es natürlich auch zu kaufen.

Unterwegs besuchten wir kurz die vollständig aus Holz gebaute Kirche in Pelarne.

In Eksjö verweilten wir als nächstes. Wir waren begeistert von dieser alten Holz-Stadt mit ihrem Kopfsteinpflaster, wunderschönen Innenhöfen und Gärten.

Von dort fuhren wir zurück zu "unserem Haus". Dort verlebten wir auch unsere erste "Midsommernacht". Erst um halb zwölf nachts wurde es dunkel.

Der Tag danach diente der Erholung. Wegen des schönen Wetters konnte man an den Strand und ins Wasser.

An fast jedem Morgen genoss ich eine Zeitlang die Natur, das Meer und die wunderbare Luft. Setzte mich auf den Steg, der am Strand aufgebaut war oder auf einen Felsen. Diese Zeiten waren Augenblicke der inneren Einkehr und des absoluten inneren Friedens.

Abends schmissen wir den Grill an und genossen die Spezialität der Schweden, das "Flintastek". Das ist ein Steak aus Schweinefleisch mit einem Knochen in der Mitte, dass so groß ist, das es die Grillfläche vollständig ausfüllte. Geschmeckt haben diese Steaks vorzüglich. Im Supermarkt in Oskarshamn konnte man wählen zwischen "Original" oder "Mexikanisch". Wir probierten beides und waren begeistert.

Wieder hatten wir uns eine Reiseroute vorgenommen und fuhren in den Norden bis nach Kalmar und auf die Insel Öland.

Kalmar begrüßte uns mit herrlichem Sonnenschein und einem prächtigen Schloss, das fantastisch zwischen dem Ort und der Ostsee liegt. Im Eingang und im Innenhof des Schlosses findet man römische Säulen und einen Pavillon. Eine Besichtigung der Innenräume war leider nicht möglich.

Wir spazierten durch die gut erhaltene Altstadt von Kalmar. Die Haupteinkaufsstraße bietet unter anderem kleine Geschäfte und einen lebendigen Marktplatz. Da wir noch auf die Insel Öland wollten, hielten wir uns nicht sehr lange auf. Wir aßen im "Restaurang Santorini" zu Mittag (In Schweden wird Restaurang so geschrieben wie wir Deutschen es aussprechen). Dort wurde uns für 6 Euro ein schmackhaftes Mittagsmenü geboten.

Auf die Insel Öland gelangt man über eine 7 Kilometer lange Brücke oder mit der Fähre. Wir fuhren über die Brücke.
http://www.olandsturist.se/ty/default.htm

Die Insel Öland ist 137 km lang, deshalb mussten wir uns für die nächsten Stunden ein festes Ziel vornehmen. Denn abends wollten wir zurück am Haus sein.

Wir fuhren deshalb bis in den südlichen Zipfel von Öland.

Auf dem Weg dorthin sahen wir uns an:
die Ringfestung Barby Borg aus dem 6. Jahrhundert,
das Dörfchen Örtagard, wo wir im Dorfladen Kräuter aus eigenem Anbau kauften,
die Grabfelder von Geltlinge, die verteilt auf einzelnen Feldern lagen,
den Langen Jan, den ältesten und höchsten Leuchtturm Schwedens und
der Fluchtburg von Eketorp, die um 300 nach Christi erstmals gebaut und zwischen 1960 - 70 originalgetreu wieder konstruiert wurde.

Dabei fuhren wir an unzähligen Feldern, darunter auch Mohn- und Lavendelfelder, Bauernhöfen und Dörfern vorbei und überwiegend mit Blick auf das Meer. Auch sah man viele Bock-Windmühlen und eine große Steppenlandschaft, die zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Auf dem Rückweg nahmen wir frisches Gemüse vom Bauern mit, der einen Stand aufgebaut hatte, an dem man sich selbst bedienen konnte und das Geld einfach in eine Dose warf.

In einer ehemaligen Mühle tranken wir Kaffee und aßen die Süßigkeiten, die diese Gegend zu bieten hatte.

Das touristische Zentrum Ölands liegt weiter im Norden.

Der nächste Tag war nur noch zur Vorbereitung auf die Weiterfahrt und zum relaxen.

Diesen Küstenabschnitt von Südschweden kann ich nur empfehlen.

© Peggy C., 2005
Du bist hier : Startseite Europa Schweden 2. Woche - Smaland, Bullerby,Kalmar,Öland
Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Reise führte uns über Helsingborg, Malmö, Ystad, Oskarshamn, Stockholm nach Göteborg. Von dort traten wir die Heimreise an.
Details:
Aufbruch: 11.06.2005
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 02.07.2005
Reiseziele: Südschweden
Der Autor
 
Peggy C. berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors